Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
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Der „St. Jugberter Auzeiger“ erscheint wöchenltich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Dounerstag, Samstag uud Sonnutag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltungs 
hlatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljäͤhrlich 16 40 B einschließlich Traägerlohn; durch die Post bezogen 146 60 , einichließlich 
.0 ⸗ Zustellungsgebiihr. Die Einrückungsgebühr für die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfalzischen und solchen 
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 18 B, bei NReclamen 80 3. Bei 4maliger Einruckung wird nur dreimalige berechnet. 
M 217. 
*Weihnachten! 
Wie ein Geschenk aus Himmelshöhen tritt in⸗ 
aulen der Sorgen und Mühen des menschlichen 
debens alljährlich auf eine kurze Spanne Zeit die 
röhliche, selige Weihnachtszeit ein und bringt Lust 
inð Freude in Palast und Hütte. Dabei ist auch 
zerade unser Weihnachtsfest mit so viel altgerma⸗ 
rischem Glanze und Zauber umgeben, wie kein 
inderes Fest, welches auf deutscher Erde gefeiert 
vird, denn altdeutsche Sage, vertreten durch die 
ralte Sitte des Tannenbaums vermischt sich zu 
Weihnachten mit der Feier der christlichen Heils⸗ 
votschaft und daher hat wohl auch gerade das 
Weihnachtsfest in Deutschland einen poetischen 
Hlanz und Schimmer, wie man ihn in anderen 
hristlichen Ländern vielfach nicht findet. Auch die 
eutsche Sitte, am Weihnachtsfeste seine Lieben mit 
geschenken zu erfreuen, wie es in Italien, Spanien 
Frankreich und England nicht der Fall ist, charak— 
erisirt unsere Weihnachten nicht, nur als einen er—⸗ 
sabenen Gedenktag, sondern auch als ein Fest des 
derzens und der Liebe, die in der Familie ihre 
üuterste Stätte hat. Und mit der echten Fami⸗ 
senliebe, die für die Angehörigen Opfer bringen 
aßt, ist auch die christliche Nächstenliebe, deren 
serzerquickende Botschaft in dem Weihnachtsfeste 
iirchlich gefeiert wird, sehr nahe verwandt, sie ist 
Jewissermaßen die Vervollkommnung, die Krone 
Fer ersteren, deshalb sollen wir auch allenthalben 
zafür Sorge tragen, daß nicht nur am Weihnachts- 
age ein Schimmer des Glücks in die Hütten der 
Acmen und Elenden fällt, sondern alle Die⸗ 
enigen, die mit Gaben des Geistes und Herzens 
der mit irdischen Gütern gesegnet sind, soslen sich 
uch daran erinnern, daß das Weihnachtsfest, das 
rhabene Symbol der christlichen Nächstenliebe, auch 
ie weitere dauernde Bedeutung für das ganze 
nenschliche Leben besitzt. Dies sollte man gerade 
in unserer Zeit, wo der Hang nach Oberflächlich⸗ 
it und das Trachten nach Reichthum und irdischen 
hütern so sehr ausgebildet ist, beherzigen und in 
dem Weihnachtsfeste mit seiner Verherrlichung der 
hristlichen Nächstenliebe ein flammendes Wahr— 
eichen dafür erblicken, daß es noch etwas Höheres 
ziebt als irdische Güter und irdischen Genuß. 
dust und Freude kann deshalb überall Aller Her— 
en jauchzend erfüllen, überall frohe, fröhliche Weih— 
nachtsstimmung herrschen, im Palaste des Reichen, 
vie in der Hütte des Armen; aber auch jenen 
sohen idealen Gewinn fürs Leben, der erst den 
vahren Frieden, das höchste Glück in sich birgt, 
nöge Jeder vom Weihnacht-fest mit dahin nehmen. 
Polilische Uebersicht. 
Deutsches Reich. 
Muünchen, 22. Dez. Die Abgeordneten⸗ 
dammer hat heute den Antrag des Abg. Dr. Groß, 
ꝛen Zuschuß an das pfälzische Landgestüt von 
34 286 M. auf 40000 M. zu erhöhen, abge⸗ 
lehnt; ebenso wurde der für das Gewerbemuseum 
n Kaiserslautern beantragte höhere Zuschuß von 
7500 M. abgelehnt und nur 5000 M. dafür be⸗ 
villigt. 
Muünchen, 22. Dez. In der heutigen 
Sitzung der Abgeordnetenkammer iheilte der Prä— 
ident Frhr. v. Ow mit, daß der Abg. Ignaz 
Lampert, Professor a. D., mit Schreiben d. d. Wurz⸗ 
„urg, den 21. d. M. sein Mandat niedergelegt habe. 
München, 22. Dez. Die Kammer ver— 
aqte sich nach Annahme des Etats des Mini—⸗ 
ume des Junern bis zum 8. Januar 1882. 
Sonntag, 25. Dezember 1881. 16. Jahrg. 
Berlin, 22. Dez. Dem „Tagebl.“ wirde 
nitgetheilt, daß in dem diesseitigen diphoma— 
ischen Corps mehrfache Veränderungen bevor⸗ 
tehen; insbesondere wird die Ernennung des 
derrn von Radowitz, bisherigen Gesandten in 
then, zum deutschen Botschafter in Konstantinopel 
uu doch demnächst erwartet. Es müßte dann der 
57etnennung des Herrn von Radowitz zum Bot⸗ 
hafter bei der, Pforte unzweifelhaft wohl die de⸗ 
mide Anstellung des Grasen Hatzfeld als Staats⸗ 
cretär des Aeußern vorausgehen. 
Ausland. 
tenant Oehlwaug, Kommandeur des in Saar 
hrücken gurnifonirenden Dragonerregiments, zwischen 
dauenstein und Hinterweidenthal in Folge eines 
Zhutsturzes gestorben. Der Verewigte soll in 
sohem Grade herzleidend und, auf dem Wege nach 
rannes (Südfrankreich) gewesen sein, um in dem 
vortigen milden Klima zur Wiederherstellung 
einer Gesundheit den Winter zuzubringen. 
Wie der „Kais. Stadtanz.“ mitteilt enkwickel⸗ 
ich die Nähmaschinenindustrie in Kaiserslautern 
hon Tag zu Tag zu höherer Blüte. Herr Pfaff, 
er erst'in diesem Jahre seine Fabrik bedeutend 
»ergrößert hatte, mußte zwei weitere an sein Eta— 
hlissement austoßende Hänuser zur weiteren Ausdeh 
aung des Geschäftes ankaufen. Tag und Nach 
vird gearbeitet, um die zahlreichen Aufträge aus 
ühren zu können. Arbeiter, welche sonst 3 bis? 
M. täglich verdienen, stellen sich dadurch bei zwe 
Ztunden verlängerter Arbeitszeit auf 6 —57 M 
oro Tag. 
— F aiserslautern. Von den 39 Schul 
dienst⸗ Exspectanten, welche sich der im Oktober statt 
gefundenen Auͤstellungsprüsfung unterzogen haben 
rhielt 1 die Gesammtnote J. 9 wurden mit II 
28 mit II. und 2 mit IV. censirt. Das Gesamm 
ergebniß ist gegen frühere Jahre günstig. Eßstl. 3. 
Lambrecht, 18. Dez. Gestern, Samsio 
den 17. ds. Mts., des Nachts gegen 10 Uhr, bro⸗ 
ijin dem Wohnhaus des Fabrikarbeiters Friedri 
Fuß zu Neidensls Feuer aus, welches in Folge d⸗ 
Jeftigen Windes sich so schnell verbreitete, daß 
ehr kurzer Zeit das ganze Haus in Flammen stan 
Daß die ganz nahe an der Brandstätte gelege: 
Wollfilzfabrik der Herren Marx und Louis ni 
zuch ein Raub der Flammen wurde, ist hauptsät 
ich dem energischen Eingreifen der Feuerwehred 
Hemeinde Frankeneck, welche mit 3 Spritzen 
chienen war, zu verdanken; denn durch den heftig 
Zirm war die Gefahr zu nahe, daß Funken do 
jin fliegen würden, wenn man nicht hauptsüchl 
ein Augenmerk auf die dieser Fabrik gegenüf 
iegende Seite gewendet hätte. 
— Speyer. Se. Erxc. Staatsrath und 9 
zierungspräsident der Pfalz Herr v. Braun 
dus den Zinserträgnissen des seiner Dispositi 
interstellten Fonds für Gemeindezwecee nachstehend 
gemeinden Ünterstützungen bewilligt: 1) der 
Feinde Oiterbach für Herstellung und Reparo 
on Gemeindewegen 150 Mt.; 2) Hallgarten 
gflasterarbeiten 150 Mk.z3 u. 4 Reichsthal und Ra 
irchen zur Ausführung eines Straßenbaues 
30 Mi — 300 Mt 5) Goͤnnheim für 
dleinkinderschule 150 Mk.; 6) Grethen für 
leichen Zweck und zur Sicherstellung resp. Fass 
Gemeindebrunnens 100 Mt.; 7) Seebach 
Ibstpflanzung auf Gemeindeeigenthum 50 J 
) Hilst für den Schulhausbau 150 Mk; 9) 
O) Simten und Horbach zur Tilgung der Se 
ausbau⸗Schuld je 100 Mk. — 200 Mt.; 11) 
Hgemeinde Biesingen für Herstellung einer Wa 
eitung 150 Mtk.; 12) Rubenheim zur Tile 
‚on Gemeindeschulden 100 Mk; 13) Bann für 
—A endlich 14) Kirrberg 
den gleichen Zweck den Nest mit 60 Mtk.; Gesar 
etrag 1660 Mt. 
Im „L. A.“ erhebt sich eine Stinme fiü 
Vornahme einer Revision der Häusersteuer in L 
»au, weil in Folge der vielen Neubanten 
Miethpreise und damit der Werth der Gebäud⸗ 
unken find. 
— Rhodt, 20. Dez. Bisher wurde in un 
hemeinde noch Schulgeld erhoben, dasselbeen 
u schon im vorigen Jahre um die Hälftenb 
Wien, 23. Dez. Kaiser Franz Joseph kaufte 
iuf seine Kosten den Bauplatz des Ringtheaters, 
im dort ein Schulgebäude und eine Sühnekapelle 
u errichten. 
Paris, 22. Dez. Nachdem der Ausbruch der 
tinderpest in mehreren deutschen, Oesterreich be⸗ 
aachbarten Ortschaften constatirt ist, ist die Einfuhr 
ind Durchfuhr von Vieh, Fellen und frischen 
Fleischabfällen aus Deutschland, Oesterreich, Luxem⸗ 
zurg und Niederland verboten. 
Petersburg, 12. Dez. Laut der deutschen 
Pelersburger Zeitung“ kursirt in diplomatischen 
ind Regierungskreisen das Gerücht, das Verdältniß 
sußlands zu China sei wiederum ein gespanntes 
Jeworden. 
—wœç————— 
Lokale und pfälzische Nachrichten. 
*St. Ingbert, 24. Dez. Auf mehrseitiges 
tZerlangen wird am zweiten Weihnachtstage Nach— 
nittags *24 Uhr die Kindervorstellung im 
5„Ich westernhaufse wiederholt. Der Ertrag ist 
etanntlich für den Kirchenbau bestimmt. (Wir 
alten es für unsere Pflicht, hierauf besonders 
ufmerksam zu machen, trotzdem uns die betr. An⸗— 
jonce nicht zuging.) 
— b. Blieskastel, 23. Dez. Neulich wurde 
ahier von irgend einer Seite die Frage über die 
Abschaffung des hier bestehenden Oktrois 
ingeregt. Zu diesem Behuse wurde nun auf 
estern eine allgemeine Bürgerversammlung anbe— 
dumt, die zum Resultat hatte, daß 29 gegen, 131 
ur die Beibehaltung des Oktrois stimmten. Wir 
herden also diese Einrichtung auch für die Zukunft be⸗ 
alten. — Vorgestern hatte ein Bürger von hier 
as Unglück, infolge eines Falles sich einen empfind— 
ichen Rippenbruch zuzuziehen. — Am gleichen Abend 
vollle am Bahnhof Laugkircheu einem audern, der 
en geistigen Getränken etwas gut zugesprochen hatte, 
as Schicksal so ungünstig, daß derselbe beim Ueber⸗ 
ang über den neben dem Bahnhof sich befindenden 
Steg in das Wasser fiel. Von dem uunfreiwilligen 
alien Bade vollständig durchnäßt, wurde er in die 
zahe gelegene Wirthschaft von W. gebracht und dort 
migekleidet. Erwähnter Vorfall diene übrigens 
edermann zur Warnung, bei der Dunkelheit, wie 
bir sie gegenwärtig zur Abendzeit haben, nicht den 
zfad, sondern die Ehaussee zu benutzen, um von 
rautztirchen nach Blieslastel zu gehen. 
b. Blieskastel, 24. Dez. Nächsten Diens⸗ 
ag Abend veranstaltet der hiefige Männer— 
sesangverein zu Ehren seines langjährigen und 
ehr beliebten Mitgliedes, Herrn Apotheter Richter 
ahier, im Hotel Hauk eine Abschiedsfeier, der wir 
auf diesem Wege den günstigsten Verlauf wünschen. 
— Zweibrücken, 23. Dez. (Iw. Z3tg.) 
In einem Coupè 1. Klasse des um 12 Uhr 30 
d chfahreuden Zuges ist gestern Hr. Oberstlien—