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In Speher holte die Frau des Schreiners
plais in einer Apotheke Scheidewasser. Kaum
ite die Frau dieselbe verlassen, so explodirte das
laschchen, in welchem das Scheidewasser sich be—
nd. Die Frau erlitt dadurch im Gesicht und auf
Brust solche Brandwunden, daß ihr Zustand
in bedenklicher ist.
Vermischtes.
f Im Jahre 1881 wurden in Bayern 1537,548
ztück Postanweisungen eingezahlt (148, 666
jehr ais im Vorjahr) und 4187,942 Stück aus-
zahlt (mnehr 102, 662). Die Ein- und Auszah—
ingssumme betrug 262,075,845. M. (mehr
3395,799 M.), die Hinausvergütung 25.940,789
M. (weniger gegen das Vorjaht 665.416 My.
Aus Saargemünd, 17. Febr. schreibt
ie „Saarg. Ztg.“. Herr Staatsanwalt Wolf,
er bekanntlich im Mai vorigen Jahres mit der
ʒtangen'schen Reisegesellschatt die Reise um die
ßelt antrat, ist seit ca. 3 Wochen wieder glücklich
rrückgekehrt und hat dieser Tage seine hiesigen
ekannten aufgesucht, von denselben mit großem
ubel empfangen. Die große anstrengende Tour
t dem genannten Herrn aufs beste bekommen;
c ist, wie er erzählte, der einzige von den Theil⸗
ehmern gewesen, welcher alle programmmäßigen
lusflüge und damit verbundenen Anstrengungen
itmachte. Nach der Landung in Brindisi trennte
r sich von der übrigen Gesellschaft und begab sich
irect über München nach seiner Heimath, der
jfalz. Herr Wolf, der auf ein Jahr aus dem
ichsländischen Justizdienst ausgeschieden war, wird
emnächst wieder angestellt werden.
f In Frankfurt erschoß sich ein junger
dann, weil seine Verlobte ihm einen reichen alten
merikaner vorzcg und in der herzlosesten Weise
as Verhältniß loste.
fKolmar. Der nahe Ort Logelbach war
m Sonntag voriger Woche der Schauplatz eines
lutigen Dramccs. Ein Arbeiter des Hauses Her—
og, Kruß, befand sich in der Wirthschaft Schaff
nuser zu gleicher Zeit mit zwei Soldaten des
)ragonerregiments. Ohne irgend einen Grund
eizte derselbe die Soldaten, und der Streit sollte
ben losgehen, als der Wirth dazwischen trat und,
im denselben zu verhüten, die Soldaten bat, das
otal zu verlassen. Dieselben machten sich auch
iuf den Weg nach Colmar, aber Kruß, der seinen
cchwager und einige Kameraden zu Hilfe gerufen
atte, verfolgte und erreichte sie im Feldweg, gegen⸗
ber der Scheurer'schen Fabrik. Indem er dann
on einem Gartenzaun ein starkes Brett abriß,
ersetzte et mit demselben einem der Dragoner zwei
„chläge in den Nacken, worunter der Soldat be—
zubt zu Boden fiel. Sofort zog der Schwager
es Kruß den Säbel des Soldaten und spaltete
qim Schädel und Gesicht. Als der Unglückliche
ich noch wehrte, ergriff Kruß einen Ziegelstein und
hlug auf dessen Kopf los. Doch noch nicht zu⸗
rieden mit dieser Grausamkeit, trat er auf dessen
eib und suchte durch Stampfen mit den Füßen
emselben die Rippen zu brechen. Währenddem
ielten fünf Mitschuldige, die sonst sich passiv bei
ieser Blutthat verhielien, den anderen Dragoner
sst. Erst bei dem Herannahen zweier Infanteristen,
je durch das Schreien dieser Barbaren aufmerksam
eworden waren, zogen sich die Angreifer zurück.
)er Dragoner, den man für todt aufhob, wurde
us Lazareth gebracht, wo ec am Montag um
Uhr seinen Wunden erlag. Kruß wurde sofort
erhaftet.
. Wie der Esel zur Blume wird.) Wie man
uus Wiesbaden berichtet, ist dem Johann Esel zu
diederbrechen nebst seinen sechs minderjährigen Kin⸗
ern die Genehmigung eriheilt worden, an Stelle
»es von ihnen seither geführten Familiennamens
Esel“ den Namen, Blum anzunehmen.
. Mebersetzung im höheren —A
nit 1800 Mark jährlichem Gehalte ausgeschriebenen
Ztelle eines Mathematikers an der Gewerbeschule
n Hagen (Preußen) haben sich nicht weniger als
¶ alademisch gebildete Vewerber darunter mit
inem Zeugniß 1. Grades, gemeldet. So ähnlich
st es un anderen Branchen des sozialen Lebens
deutschland besitzt gegenwärtig einen Ueberschuß an
gebildeten Kräften, an Leitern.
In Nußbach bei Triberg ereignete sich auf
dem Friedhofe eine erschütternde Scene. Die Leiche
nes am Starrkrampf verstorbenen fünfzehnjährigen
Nädchens sollte begraben werden. Als dieselbe eben
us Grab gesenkt wurde, sprengte der anwesenden
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Mutter des Mädchens der allzugroße Schmerz die
Jgequälte Brust. Von einem Herzschlag getroffen.
'ank dieselbe todt am Grabe ihrer Tochter nieder.
(Weltausstellung in Berlin.) Der
Preußische Staatssekretär, Herr v. Bötticher, beant—
vortete eine an ihn aus Interessentenkreisen gerichtete
Zuschrift, worin der Wunsch ausgedrückt wird, Berlin
nöge noch vor Italien eine internationale Weltaus—
tellung erhalten, dahin, daß er sich auch bei wieder—
solter Erwägung nicht davon habe überzeugen konnen
aß es angemessen und von Vortheil sein würde,
ür die nächsten Jahre die Veranstaltung einer in—
ernationalen Industrie-Ausstellung in Berlin in das
Auge zu fassen. Er halte es insbesondere nicht für
ichtig, den lebhaften Bestrebungen für eine Welt—
zusstellung in Rom, welche in JItalien seit einiger
zeit hervorgetreten sind, durch Bemühungen für eine
lusstellung in Berlin von deutscher Seite entgegen—
utreten. — Es wird auf diefen Bescheid aus den—
elben Kreisen das Ersuchen an das Staatssekretariat
)es Innern gerichtet werden, Sorge dafür trahen
zu wollen, daß die nächste Weltausstellung nach
ser für Rom in Aussicht stehen den jedenfalls für
deutschland gesichert werde.
F Ein Oberpriester des Buddhismus, namens
ditabatake, hält sich seit einigen Tagen in Berlin
nuf; derselbe ist aus Tokio in Japan am Sams—⸗
ag dort eingetroffen und im Kaiserhof abgestiegen.
zn seiner Begleitung befindet sich nur ein Diener.
zZeide erregen durch ihre auffallende Tracht allge—
neines Aufsehen und sind bei ihren Ausgängen
tets von einer großen Volksmenge begleitet. Der
Iberpriester sowohl wie sein Diener leben in Ber—⸗
in streng nach den Vorschriften ihrer Religion,
nerrichten vor jeder Mahlzeit, die sie mit Elfen—
einstäbchen einnehmen, ihr Gebet, bei weilchem sie
ich der Länge nach auf den Fußboden werfen und
nehrmals mit dem Kopfe auf die Diele aufschlagen.
ritabatake wird auf zwei bis drei Tage Berlin
»erlassen und dann zu mehrmonatlichem Aufenthalt
vieder nach Berlin zurückkehren. Nach seinem
Wiedereintreffen wird er durch den Berliner japa—
jesischen Gesandten eine Audienz bei dem Kaiser
ind der Kaiserin nachsuchen.
Das definitive Volkszählungs-Ergeb—
niß nach der Aufnahme dom 1. Dez. 1880 hat
»ekanntlich für das deutsche Reich eine Bevölkerung
von 45,234,061 Seelen festgestellt. Den heiraths-
ustigen jungen Mädchen und Wittwen können wir
edoch bei dieser Gelegenheit die unangenehme Mit⸗
heilung nicht ersparen, daß das weibliche Geschlecht
richt nur die schönere, sondern auch noch immer
hdie größere Hälfte bildet und dae männlich Ge⸗
chlecht an Zahl um beinahe eine Million (863, 195)
ibertrifft. Es muß somit, selbst beim besten Willen
eitens der heirathsfähigen Männerwelt in Deutsch-—
and immer noch eine Million alter Jungfern übrig
leiben. Während nun bei jeder Zählung fast in
ümmtlichen deutschen Staaten ein den vorstehenden
Ungaben entsprechendes Zahlenverhältniß zwischen
»en beiden Geschlechtern zum Vorschein gekommen
st, bildet allein die Großmacht Schaumburg⸗Lippe
ine rühmliche Ausnahme, da in diesem glücklichen
?ande das männliche Geschlecht auffallender Weise
in Zahl überwiegt. Freilich ist das Uebergewicht
iur äußerst gering und beträgt genau 80 — schreibe
ichtzig — Scelen. Eine Auswanderung junger
Damen nach Schaumburg-Lippe dürfte zur Her—
tellung des Gleichgewichts daher nur in sehr be—
hräanktem Maße erfolgen.
f(GReichsgerichts-Entscheidung.,)
Die Entwendung einiger Cigarren in der Absicht,
dieselben selbst bald aufzurauchen, ist nach einem
Urtheil des Reichsgerichts, IIl. Strafsenats, vom 31.
Dezember 1881 nicht als Diebstahl, sondern nur
ils Uebertretung aus 8 370 Nr. 5 des Strafge⸗
etzbuches (betreffend Entwendung von Nahrungs-
»der Genußmitteln zu alsbaldigem Verbrauch) zu
zestrafen, selbst wenn der Dieb eine oder mehrere
er entwendeten Cigarren sodann, statt sie selbst zu
auchen, wegschenkt.
— Das Projekt, eine Reise im Luftballon über
den Kanal La Manche (zwischen England und dem
Fontinent) zu machen, beginnt jett eine festere Ge⸗
talt zu gewinnen. Am Montag voriger Woche
and in London eine Versammlung von Luft⸗
hiffern statt, in der mehrere feste Beschlüsse gefaßt
dorden sind. Die Reise selbst soll am 4. März
tattfinden und zwar von Canterburn aus. Man
zeabsichtigt desondere Vorklehrungen zu treffen, um
as Leben der Insassen des Ballons auch für den
Fall zu sichern, daß derselbe nicht auf das Festland
sondern auf die See niederfalle. Ist die Fahrt
zünstig, so hofft man in einer Stunde französischen
Boden zu erreichen. Zur Theilnahme an der Luft—
reise hat sich eine große Anzahl von Personen
hereits gemeldet, darunter auch einige Journalisten
bedeutender französischer Blätter.
FUGAmeritanische Kaltblütigkeit.)
Ddie New-Yorker Blätter erzählen übereinstimmend
zachstehenden Vorfall. In dem alten deutschen
Stadttheater in der Bowerh, jetzt ‚„London-Theater“,
bemerkte das Publikum ploßlich einen brandigen
Geruch. Als derselbe stärker wurde, trat der Re—
zisseur vor und kündigte an, daß es im Nachbar—
hause hrenne, aber keine Gefahr für das Theater
vorhanden sei. Man werde also, falls das Pub—
iikum es wünsche, mit der Vorstellung fortfahren.
Lauter Applaus. Man spielte also weiter. Nach
zehn Minuten tritt der Regisseur abermals vor und
sagt: die Feuerwehr wünsche einen Schlauch durch
den Zuhörerraum zu legen, um das Feuer auch
im Rücken angreifen zu können. Man räumt atso
eine Bank, der Schlauch wird hindurchgezogen,
das Stück spielt weiter. Das Feuer wurde in der
That gelöscht. Im Ganzen waren etwa acht Per—
sonen aus dem Theater gegangen.
. Aus Persien wird gemeldet, daß daselbst
der diesjährige Winter der strengste war seit Men—
schengedenken und das Thermometer zum öftern
auf 350 (Fahrenheit) unter Null fiel.
Als einmal der alte Rothschild von
zinem Freunde um Rath gefragt, wo und wie er
jein Geld anlegen sollte, gab der berühmte Finanz⸗
mann; zur Antwort: „Willst Du gut essen und
rinken. kauf französische und österreichische Papiere,
vislft Du aber gut schlafen, kauf preußische.“
Sterbefälle.
Gestorbeu. in Kaiserslautern Frl. Sophie
Ruff, 74 J. a.; in Landau Musitker Valentin
Streck; m Frankenthal Bernhard Flaht,
56 J. a; m Grünstadit Frau Elisabetha Zobel,
6 J. a.
eueste Nachrichten.
Muünchen, 20. Febt. Die heute von einer
Münchener Zeitung gebrachte Nachricht, das Ent—
sassungsgesuch des Cultusministers v. Lutz sei von
Sr. Maj. dem König genehmigt worden, wird von
rompetentester Seite als vollig unbegründet bezeichnet:
ein solches Entlassungsgesuch ist weder eingeteicht
noch genehmigt worden. ——
Das „Irkf. J.“ betichtet unter dem 21. ds.:
Das Reichsversicherunggamt in Sicht. Nach dem
Beispiel des Reichspatentamtes soll ein Reichs—
versticherungsamt nunmehr positis geschaffen
werden! Der „Verl. Aktionär“ veröffentlicht nämlich
»en Wortlaut eines Rundschreibens, womit der
Reichskanzler am 17. Nou. 1881 das Antwort⸗
chreiben der Bundestegierungen auf sein Cirkular
dom 4. Auguft 1879 resnmirt und nun die Grund⸗
üge zusammeustellt, nach welchen das Versicherungs-
Amt eingerichtet und die rechtlichen Unterlagen des
heutigen Versicherungswesens neugestaltet werden
oslen. Im Wesentlichen lauft die Einrichtung jener
Reichscentralbehörde auf eine organisirte stagiliche
Controle über alle Versicherungs- wie auch über
die Credit- und Unterstützungs⸗Genossenschaften
hinaus.
Varis, 20. Febr. Offiziell. Courcy ist zum
Fommandanten vom J1. Armeecorps in Lille, Cornat
vom 3. in Roͤuen, Berckhheim vom 4. in Le Mans,
Zchmitz vom: 9. in Tours, Gallifet vom 12. in
Limoges, Chanzy vom 6. in Chalons ernannt.
London, 20. Febr. Die meisten Morgen⸗
lätter besprechen die Rede Skobeleffs; sie sprechen
leberraschung und Mißbilligung aus. Die „Times“
agen: Es ist hohe Zeit, daß diesem schürenden,
eunruhigenden Streben von Männern in so hoher
Stesllung wie Skobeleff ein summarisches Ende ge⸗
etzt werde. Jetzt ist die erste internationale Pflicht
Rußlands, dafür zu sorgen, daß an einem Bundes—
zenossen durch Reden oder Handlungen der russischen
Nilitär⸗Kasse keine Verlegenheiten bereitet werden.
Der Petersburger Hof ist verpflichtet, Oesterteich
»urch Wort und That zu beweisen, daß er getreulich
in dem Berliner Vertrag festhalte. Oesterreich hat bei
einer schwierigen, delikaten Lage den Anspruch auf
ohyale Unterstüzung aller Signatarmächte des Ber—
iner Vertrages. Das Geringste, was Europa er⸗
varten kann, ist, daß alle den Frieden Europas
jefährdende Reden hochgestellter Personen, für welche
ie russische Regierung moralisch verantwortlich ist,
ofort verleugnet und unterdrückt werden.
Fur diie Redaktion verantwortlich F. x D