Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
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der „St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wöchenltich füunfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag?und Sountag; 2mal wöochentlich mit Unterhallungs 
zlatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1 40 4 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1M 60 4, einschließlich 
d B Zustellungsgebuhr. Die. Einrückungsgebühr für die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Naum betragt bei Inseraten a us der Pfalz 10 —, bei außerpfälzischen und solchen, 
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 13 , bei Neclamen 30 3. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. 
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Politische Uebersicht. 
Deutsches Reich. 
München, 3. März. Die kgl. bayer. Staats- 
gierung soll beabsichtigen, den Gesetzentwurf in 
atreff, der Einführung des Tabakmonopols den 
andels⸗ und Gewerbekammern der acht Regierungs⸗ 
zirke und dem Generalcomite des landwirthschaft⸗ 
chen Vereines in Bayern zur Begutachtung vor⸗ 
alegen. — Gestern (Donnerstag) Abend nahm im 
inanzausschuß der Kammer der Abgeordneten die 
erathung des Etats des Cultusministeriums ihren 
nfang. 
oug Proteste der Landesvertretungen gegen das 
abaksmonopol mehren sich. Nachdem die 
ayerische Abgeordnetenkammer zuerst gegen das— 
lbe Stellung genommen, wiederholt sich das Gleiche 
n Großherzogthum Baden. Wie aus Karls— 
uhe gemeldet wird, hat in der zweiten badischen 
ammer der Abgeordnete Schneider (Mannheim) 
en von 27 Mitgliedern aller Parteien unter— 
ützzten Antrag eingebracht: „Die Kammer wolle 
ie Erwartung aussprechen, daß die Regierung die 
hertreter Badens im Bundesrathe instruire, gegen 
iie Einführung des Tabaksmonopols zu stimmen.“ 
daß dieser Antrag angenommen werden wird, kann 
leinem Zweifel unterliegen. 
Nach den dem Volkswirthschaftsrath zugegan— 
enen Grundzügen für die Regelung der Arbeiter⸗ 
mfallversicherung ist an dem Genossenschafts⸗ 
tincip unter Beihilfe des Reichs festzuhalten, so 
unge bis die Erfahrung lehrt, daß die Industrie 
ie Last allein tragen kann. Für die Arbeiter, die 
iicht über 2000 Mk. (15007) Jahresverdienst 
aben, besteht Versicherungszwang. Die Hoöhe der 
intschädigung wird nach dom Reichstag angenom⸗ 
ener Bestimmung mit der Maßgabe bemessen, 
vaß dieselbe für die ersten 13 Wochen nicht aus 
eer Unfallversicherungskasse sondern aus der Kran— 
endasse zu bestreiten ist, wozu die Arbeitgeber 
Zus pCt. beitragen. Bei Berechnung der Ent— 
hädigung soll nur derjenige Theil des Arbeits- 
rerdienstes in Betracht kommen, der 4 Mk. täglich 
nicht übersteigt. Die Grundzüge fassen die Gefahr⸗ 
lasen in's Auge, wonach Betriebe mit gleicher 
hejahr zu vereinigen sind. 
Ausland. 
Paris, 2. März. Eine wichtige Unterredung 
oll, wie der hiesige Correspondem der „Morning 
Post“ berichtet, zwischen Herrn v. Freycineft 
end dem deutschen Botschafter in Paris, Fürst 
sohenlohe, stattgefunden haben. Letzterer soll 
em französischen Conseilspräsidenten in den klarsten 
iusdrücken gesagt haben, daß, wenn es scheinen 
alte, daß Ftankreich sich durch die Versprechungen 
ußlands zu einer feindseligen Politik gegen Deutsch⸗ 
und bewegen lasse, eine deutsche Armes binnen 48 
?tunden Marschbefehl nach Frankreich hinein er⸗ 
alten werde. Herr v. Freycinet thue indeß sein 
Nöglichstez, um Deutschland zu versichern, daß das 
genwärtige Cabinet nicht daran denke, die Fahne 
er Revanche und der republikanischen Propaganda 
Europa zu entfalten. 
Paris, 8. März. Die Gambetitasche „Re⸗ 
uque frangaise“ bespricht die Erschlaffung ())M0 
⁊ dolitischen Zustände in Frankreich Die Kammet 
so zersplittert, daß das Regieren unmöglich sei. 
us Ministerium habe die Verwaltung nicht in 
Hand. Die Deputirten beschäftigten sich mit 
Aenbesetzung in ihren Wahlbezirlen. Wenn die 
uige so fortgehen. werde Ftaukreich binnen Kurzem 
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Sonntag, 5. März 1882. 17. Jahrg 
der schwächste Staat Europas sein. Nur eine Jlin der oberen Schule (GGr. Lehrer Müller) 
Aenderung des Wahlsystems könne diesem Zustande am 8. März, Vorm. 8 Uhr, 
ibhelfen. in der unteren Schule (Hr. Lehrer Krämer) 
am 8. März, Vorm. Ii Uhr. 
Ettentat auf die Konigin Virtoria *St. Ingbert, 4. März. Unter sehr zahl⸗ 
on England.) Die Reihe der Mordversuche ) 
uf — reicher Betheiligung wurde gestern Nachmittag auf 
gekrönte Häupter hat sich abermhls um einen * 8 
4836 dem hiesigen Friedhofe der am Mittwoch zu 
ermehrt, der um so schändlicher ist, als er aus e ehi 9 
i itutionelle, ebenso gütige wie milde Sqnappbach berstorbene kg — e o 
ine streng konstitutionelle, e gutig baud zur Erde bestattet. Zunächst wurde der Sar 
Zerrscherin, und auf eine Frau geplant war, deren * —2 n ieß ——— 
dles. reines Familienleben der englischen Nation 88 en ei edn c 
ils Muster diente und welche auch der deutschen la der if 8 uß 
Nation durch Abstammung und als Gemahlin des Trauerklängen der Bergmusik erfolgte der Zug nach 
Ahei dem Friedhofe. Daß sich der Verstorbene großet 
dlen Prinzen Albert sowie als Mutter der deutschen * dabene eo 
dnuprinze 7566 je Uchtung und Beliebtheit in allen Gesellschaftskreisen 
prinzessin nahe steht nämlich auf die 
tönigi i i ßbritani 5 zu erfreuen hatte, bewies der stattliche Leichencon⸗ 
gin Viktoria von Großbritanien. Wäh— u ee q 
rend ihrer beinahe 44jährigen Regierung hat sich ut, in dem auch die angrenzenden preußischen 
—— Nachbarorte zahlreich vertreten waren. 
ie Königin ungetheilte Liebe und Hochachtung des en. 
ee — Gelegentlich der Kirchweihe in Wachen ⸗ 
nalischen Sottes zu erwerben ge —— heim im November d. J. wurde der Schreiner⸗ 
veisteszerrüttung oder verblendeter Parteifanatismus N — 
5 ——8 geselle Gentssch aus Goößnitz (Sachsen⸗Altenburg) 
ann dem Attentäter die Mordwaffe in die Hand — I 
.ßiae in Folge eines Wirthshausstreites erstochen. Wegen 
pr baben ne icn —D i dieser That hatten sich die Brüder Hubert und 
* e achrichten über das Attentat sind die Peter Ernst vor dem Landgerichte Frankenthal zu 
erantworten, welches dieselben zu je 210 Jahren 
London, 3. März. Eine Debesche aus hefangniß *— u Jah 
Windsor von gestern meldet: Als die Königin Das Schoffengericht zu S pehyeer derurtheilte 
Liktorig heute. von London kommend, auf dem n seiner letzten Sitzung den Kaufmann und Agenten 
ßahnhof Andi in een Wagen stieg, um sich Ddilhelm Straßer in Speyer wegen rechtswidriger 
— Beförderung eines Auswanderers nach übersceischen 
num einen Pistolenschutß auf Ihre Majestat ab. Nidenn an Geldstrafe von 60 Mark eb. 14 
Niemand wurde verletzt. Der ärmlich gekleidete Tagen Haft, sowie in sammuliche Koften des Ge. 
lttentäter wade v 4 der am Platze be— iichisversahrens außerdem wird ihm die Agemur 
indlichen Polizei verhaftet. entzogen. Straßer hatte einem jungen Menschen 
Eine spätere Depesche besagt: Der Mensch, zus dem Badischen, der feinem Valer 400 Mtk. 
velcher auf die Königin schoß, besand sich mitten interschlagen hatte, für dieses Geld nach Havre 
nter der großen Menschenmenge, welche zur gur Auswanderung nach Amerika verholfen, trotz⸗ 
egrüßung Ihret Majestat auf dem Bahnhofe dem er wußte, daß senes Gelp unterschlagen war. 
nwesend war. Er schoß direlt auf den Wagen. gIn derfelben Sihung wurde auch gegen eine 
n welchen die Königin stieg. Der Knall des aus 4 Personen befiehende. uͤbelberüchtigte Gauner⸗ 
husses war nur schwach. Der, wie gesagt. dande derhandelt welche in Speher d en 
erhaftete Attentater soll Roderick Maclean heißen Stadten zu Anfang da Ja ige Wesen trieb; zwei 
Eine dritte Depesche bestätigt, daß der Mörder erhielten mehrmonatliche Gefängnißstrafen, zwei 
Naclean heiße und giebt an, daß er ein stellen⸗ tamen mit Haftstrafen von je 42 Tagen davon. 
oser, zu London geborener Kommis ist, von dem — Landau, 3. März. Beim lgl. Landge⸗ 
nan glaubt, daß er geisteskrank sei. Er wurde richte dahier begann heute die Prüfung für den 
„on den Unstehenden verhindert, den zweiten Gerichtsvollzieherdienst, wozu 20 Candi⸗ 
-zchuß auf die Königin abzugeben, man entriß daten sich gemeldet haben. Die Prüfung wird 
hmden Revolver und die Polizeimänner hatten mehrere Tage in Anspruch nehmen. Bei der Menge 
Nühe, den Attentäter vor der Erbitterung der der bereits vorhandenen Bewerher um ein Gerichts⸗ 
Nenge zu schützen, welche an ihm Lynchjustiz ollzieheramt ift die Anftellung der heute zu Prüfen⸗ 
musüben wollte. Die Königin schien von dem Xn in absehbarer Zeit kaum zu erwarten. 
Vorfall nur wenig erschüttert, was schon der Vermismeß⸗ 
Imstand zeigen mag, daß das angesagte Hof⸗ Der Haushalts-Etat der Stadt Saar⸗ 
diner ganz in gewohnter Weise stattfand. brücken pro 1882/83 weist eine Einnahme von 
London, 3. Marz. Die Konigin empfing 130300 Mein⸗ Ausgabe von 239,500 M. auf. 
estern Abend Glücwunsch - Telegramme don der An Umlagen werden erhoben 200 pCt. auf Klassen⸗ 
faiserin von Oestetreich, von den Kaisern Deutsch - ind kllassifizirte Einkommensteuer und 100 pCt. auf 
ands und Rußlands, von den Botschaftern Grafen hrunde ind Gebäudesteuer. 
Münster und Fursten Lobanoff, sowie anderen Mit fF Auf dem Neunkircher Hüttenwerke wird 
gliedern des diplomatischen Corps. iugenblidlich eine dom Werksbüreau zu den Maga- 
„Romanul“ wmeldet aus Belgrad, daß die Ete inen führende Telephonleitung'angelegt 
hebung Serbiens zum Königreich in den f Neunkirchen 2. März. (Saare und 
nuchsten Tagen bevorste. BliesItg) Es gibt noch immer Leule, welche die 
johe Wichligkeit einer blühenden Großindustrie füt 
den Gesammwohlstand einer Gegend leugnen; ja 
wir haben schon die grandiose Behauptung gehört, 
Neunkirchen habe die Gruben und die Hütle gat 
nicht nöthig. Solchen Ansichten gestatten wir uns. 
eute einige Sätze einer Korrespondenz det „Kobl. 
ztg.“ „aus dem Saarkohlenbecken“ entgegenzuhalten: 
Der in volkswirthschaftlicher Beziehusig so außer— 
Lokale und pfälzische Nachrichten. 
*St. Ingbert, 4. März. Die ordent— 
ichen Jahresprüfungen in den katho— 
ischen Schulen zu Schnappbach finden statt 
n der Sonntagsschule am 5. März, Nachm 
2 Uhr,