werden sich anschließen die Regierung und eine
Abordnung des großen Raths des Kantons Tessin,
in Altdorf die Regierung und eine Abordnung des
Landraths des Kantons Uri, in Luzern die eidge—
nössischen Behörden und die Behörden der sub—
ventionirenden Kantone, sowie die Vertreter der
deutschen Regierung. Dann werden alle nach Mai—
land zurückkehren, wo die Stadt große Festlichkeiten
veranstalten wird, wie sie eben nur Mailand zu
geben versteht. Alles wird in der Weise vorbereitet,
daß das herrliche Ereigniß mit dem größten Glanz
gefeiert werde.
.Aus dem jüngsten Aufenthalt der Kaiserin
von Oestereich in Paris erzählt ein Pariser Blatt
folgende Anekdote, mit der ausdrüdlichen Versicher-
ung der Wahrheit: Am Tage vor ihrer Abreise von
Patis machte die Kaiserin einen Morgenspaziergang.
Der große fünfspännige Omnibus, der die Elysä⸗
ischen Felder hinauffährt, erregte ihre Aufmerksam—
keit und sie kam auf den Einfall, in den Wagen
hinabzusteigen. Kaum hatte sie sich darin nieder⸗
gelassen, als ihr der Kondukteur das übliche Zeichen
macht, die 6 Sous zu bezahlen. Die Kaiserin läßt
einen Louisdor in seine Hände gleiten, und da der
Kondukteur ihr bemerklich macht, daß er kein Klein⸗
geld habe, gibt sie ihm durch eine Geberde zu ver⸗
ftehen, daß sie auch gar nichts von ihm herausge⸗
geben haben wolle. Man kann sich das Erstaunen
der übrigen Insassen des Omnibus denken. Ge⸗
radezu sprachlos war aber der Kondukteur selbst;
als er endlich wieder zu sich gekommmen war,
reichte er der Kaiserin einen kleinen Ticket und
sagte mit halberstickter Stimme: „Nun, Madame,
da werden Sie doch wenigstens ein Abonnements⸗
hillet nehmen“
4 Die älteste Tochter des Freiherrn Gustav v.
Roihschild vermählt sich, wie Pariser Blätter
melden, mit Herrn Lambert, dem Repräsentanten
des Hauses Rothschild in Brüssel.
FEine der Merkwürdigkeiten Kantons ist
der große Hunde⸗ und Katzenmarkt, der nun all⸗
wöchentlich abgehalten wird und auf dem sich die
Wenit n ——
oohlhabenderen Chinesen die fettesten Hunde und
datzen für ihre Mahlzeiten kaufen. Man bereitet
araus hauptsächlich eine Art Frikassee, die sehr
Jeschätzt ist. Im Gegensatz zu diesem Markt stehen
die alle zwei Tage stattfindenden Ratten⸗- und
Mäusemärkte, die von den ärmeren Klassen besucht
verden. Ein unglaubliches Gewühl herrscht auf
diesen Märkten, wo der Aermste für drei oder vier
Pfennig in deutschem Geld ein Paar fette Mäuse
raufen kann. Eine feiste Ratte wird meist mit 20
bis 30 Pfennigen bezahlt.
(Amerikanische Erziehung) Ein
Newyorker Wochenblatt berichtet: „Der Senator
Zawher in. Wisconsin ist ein praktischer und
iebevoller Vater. Vor einiger Zeit ließ er des
norgens seine beiden jungen Tochter vor sich kommen
ind verlangte von ihnen, als ein Zeichen ihrer
rdiebe für ihn, daß sie lernen sollten, sich selber
hre Kleider zu machen und ein gutes Diener zu
ochen. Sie versprachen es und nicht lange nachher
erschienen sie in modernsten selbstgemachten Anzügen
hor Papa und Mama und luden diese und einige
Freunde zu einem von ihnen bereiteten Diner. Das
Letztere fiel vortrefflich aus. Die Freude des Se—
rators darüber nahm die Form an, daß er nach
Tische jeder Tochter einen Check auf 25,000 Dollars
iberreichte.
— Die Bestimmung des 8 221 des Strafge⸗
setzbuch s, wonach die Aussetzung einer wegen
ctrankheit hilflosen Person mit Gefängnis nicht unter
)rei Monaten bestraft wird, findet nach einem Ur—⸗
eil des Reichsgerichts vom 9. Januar 1882 auch
auf die Aussetzung von durch Trunkenheit hilflosen
Personen Anwendung.
Gemeinnüutziges.
Es kann nicht genug darauf aufmerksam ge⸗
macht werden, daß die Holzasche einer der wertvoll⸗
stten Dünger für alle jene Pflanzen ist, für welche
der in ihr enthaltene Hauptstoff, das Kali, ein un—
entbehrliches Bedürfniß ist, und dieser Stoff ist um
so wertvoller, als der Stallmist denselben in nur
unzureichender Menge zu liefern vermaa. Alle
cohlortigen Gemuse, Salat, Bohnen, Erdjen,
die meisten Pflanzen hungern förmlich nach die
Stoffe und gedeihen deshalb viel besser, wenn de
Zoden Holzasche zugesetzt wird. Auch für Wan
töcke gibt es kaum einen besseren Dünger.
ielfache Nutzen, welchen die Holzasche in der Pflans
velt gewährt, soll überall dahin führen, daß .
dieselbe mit Sorgfalt sammelt und trocken zumß
hrauche aufbewahrt. Der in manchen Gärtnerein
vo man ihren Werth zu schätzen weiß, üblit
Bebrauch, um sie zu sammeln alles Gestrüppeg
zusammeln und unter guten Bedecken zu verbreny,
—
Sterbefälle.
Gestorben: in Iggelheim Frau Barhn
Thrist, geb. Ebert; in Speier Frau Wwe. Heh
dönig, 72 J. alt; in Kaiserslautern zi
Zelena Wolf, 83 J. alt; ebendaselbst Frl. Babe
Zoller, geprüfte Sprachlehrerin, 20 J. alt;
»weibrücken Katharina Mörz, geb. Touissu
32 J. alt; in Mörlheim Gemeindeschreiber P
ipp Mügel, 51 J. alt; in Homburg gu
Z„chnorr, 86 J. alt; in Neunkirchen a.
x5mma Schramm, geb. Fuchs, 25 J. alt;
Frankeneck Frau Wwe. Elisabetha Goßler, 45
ilt; in Becherbach Gustav Gauer J. 62 J. v
in Thierwasem, Gde. Ruppertsecken. Friedü
Schläfer, 10 J. alt; in Carlsberg Salom—
Mann, 46 J. alt; in Wachenheim a. H. gzu
Zath. Clauß Wwe., 69 J. alt; in Erlenbacht
Dahn die Gattin des Bürgermeisters Jakob Ace
naun, Katharina geb. Stadelmann, 52 J. alt,
Winnweiler der quiescirte kgl. Bezirksarzt d
Beorg Rörig; in Dirmstein Lehrer und 6
meindeschreiber Georg Christ. Renneisen, in Groy
niedesheim Wirth Adam Höfle, 53 J. «—
in Neunkirchen a. Bl.. Sophie Bach, g
Flaccus, 75 J. alt; in Sulzbach Phil. Jeb
Becker, 44 J. alt; in Neustadt a. H. Mu
deutz, 68 J. alt.
— Faur vie Redaklion verantwortlich F. X. De meß.
—— 2O*
8 z3m«ßi Montag, 3. April, Morgens
v ertraggmäßige 11 Uhr, treffe ich in der“ —**
Wiederversteigerung. P. Heuser mit einer großen Auswahl
Dienstag, den 18. April 1882 H j h
Ba8 3 Uhr, zu Schnapp⸗ e und
ach in der Wirthschaft von Carl
Siegwart, Adjunkt, aduben
wird durch August Wiest, Rechts⸗
kandidat in St. Ingbert wohnhaft, als
Amtsverweser des k. Notars Franz
Sauer daselbst,
die nachbeschriebene, dem Johann
Hippchen, Glasschürer in Schnapp⸗
bach wohnhaft, angehörige Liegenschaft
in der Steuergemeinde St. Ingbert
wegen Nichtbezahlung des Erwerbs-
preises öffentlich an den Meistbietenden
zu Eigenthum versteigert, als:
Plan Nr. 49904, 1,57 a Fläch⸗
an der Rußhütte, Wohnhaus,
Stall und Pflanzgärichen, gelegen
in Schnappbach neben Adam
Buser und Jakob Eicher.
St. Imdbert, den 25. März 1882.
Der Amtsverweser des kgl. Notars
Sauer:
A. Wiest.
Bauplätze⸗
Versteigerung.
Samstag, den 8. April 1882,
des Nachmittags 23 Uhr zu St—
Ingbert in seiner Wirthschaft
laͤßt Peter Schweitzer, Wirth
und Bäcker hier, das nachbeschriebene
Grundstück der Steuergemeinde St.
Ingbert nämlich:
Plan Nr. 4206, 4207, 4208
und 4200, — 45 a 60 qm
Acker auf Hobels neben Ver—
steigerer selbst — in 12 ein⸗
zelnen Bauplätzen auf
Term in versteigern.
St. Ingbert, den 28. März 1882
Der Amisverweser des kgl. Notars
Sauer
.
Die Brauer-OkKademie 7zu Worm
setet mit grösserer MAIZerι und Braveri verbunden. begn
len 0nereur am L. Mai. — Programme sendet
Wunsch Die Dirextion: Dr. Sclimeider.
F
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Trauben-
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Fl. 1, 1uMS
Vorzugl.
e Laus-, Cenuss·&
egen Husten, Ra-
Heilmittel 38 Heiserkeit,
verschleimung, Brustschmerzen, Eng-
brüstigkeit, Lungenleiden viel tausend-
faeh bewährt. ZDu haben unter Ga-
rantie der Aechtheit in St. Ingbert
bei M. KInæ. Kohlenstrasse.
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