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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
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Der „St. Jugberter Anzeiger“ erscheint wöchenltich funfmal: Am Montag, Dienstag, Donuerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltungs
klatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1A 40 Zeinschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1 46 60 H, einschließlich
10 BZustellungsgebühr. Die Einrückungsgebühr fuür die 4espaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseramu u der Pfalz 10 —, bei außerpfälzischen und solchen,
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 15 H, bei Reclamen 30 4. Bei 4maliger Einrückung wird nur .malige berechnet.
M S.
Politische Uebersicht.
Deutsches Reich.
München, 9. Jan. (Aus der Kammer.)
die Verhandlung der Anträge des Abg. Lerzer be—
züglich Herabsetzung der Militärdienstpräsenz, Ver—
chiebung der Herbstmanöver ꝛc. wird nicht, wie
angenommen wurde, bis zur Berathung des Mili—
äretats für 1882 —83 verschoben, sondern auf die
Tagesordnung der am Dienstag stattfindenden
Plenarsitzung gesetzt. — Für die Eisenbahnvorlagen
wurde der Abg. Frhr. v. Soden als Referent, der
Abg. v. Schlör als Korreferent aufgestellt. —
Wegen Unwohlseins des Herrn Finanzministers,
welcher speziell den Wunsch ausgesprochen hat, daß
der Finanzausschuß nur in seiner Gegenwart die
Amberger Hochofenfrage verhandeln möge, wurde
die diesbezügliche Berathung im Finanzausschusse
auf nächsten Dienstag Abends 235 Uhr verschoben;
der Herr Finanzminister soll sich für diese Sache
ehr interessiren.
Aus Muünchen ging der ,Allg. Ztg.“ folgende
offizidse Notiz zu: „Ein Artikel des „Münchener
Boten“ (dessen Inhalt in alle bayerischen Zeitungen,
jum Theil auch in den „Anz.“, überging,) enthält
Mittheilungen über beabsichtigte Veränderungen,
wvelche das Infanterie-Leibregiment betreffen. Aus
dester Quelle können wir versichern, daß dieser
Artikel in sehr wesentlichen Einzelheiten auf gänz⸗
lich falscher Information beruht und daß z. B.
teine Veranderung in der Ausrüstung der Mann⸗
chaft, keiner der dort bezeichneten Garnisonswechsel
1. s. w. in Aussicht genommen ist.“
Berlin, 9. Jan. Der Kasiser haͤtte gestern
Nachmittag ein Conferenz mit dem Fürsten Bis⸗
marck.
Berlin, 9. Jan. (Keichsdag.) In zweiter
Lesung wurden drei Rechnungs⸗Vorlagen erledigt
und die betreffende Entlastung ertheilt. Es folgt
dann die Interpellation von Hertling über die Aus⸗
bdildung der Fabrik⸗Gesetzgebung. Auf die Frage
des Präsidenten erklärte der Reichskanzler zu so⸗
fortiger Anwort sich bereit. Der Interpellant be⸗
gründet darauf seine Anfrage. — In der Hofloge
wohnte Prinz Wilhelm der Sizung bei.
Berlin, 8. Jan. Das hier verbreitete Ge⸗
rücht über den angeblich⸗ bevorstehenden Kücktritt
des Staatssekretärs des Reichspostamtes, Dr. Stephan,
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Jagdgaäͤsten desß Kaisers. Die Votschafter Englands
ind Oefsterreichs, welche gleichfalls zur Hofjagd geladen
waren, entschuldigten ihr Ausbleiben mit Unwohlsein.
Berlin, 8. Jan. Der koͤnigliche Erlaß an
das Staatéminifterium bildet das Tagesgespräch.
In parlamentarischen Kreisen verlautet, daß dem⸗
nächst die Disciplinaruntersuchung gegen einige
Beamte, die bei den Wahlen gegen die Regierung
eingetreten find, eingeleitet wird.
Der „Voss. Ztig.“ zufolge, scheint die Absicht
zu bestehen, dem bisherigen Hofmarschall des Kron⸗
drinzen, Grafen Eulenburg, auch wenn er den Ge⸗
andischaftsposten im Haag übernimmt, die Funk⸗
cionen eines Vice⸗Oberceremonienmeisters zu belassen.
Berlin, 8. Jan. Die „Vereinigung zur
Pflege Deutschlands“ und der „Deutsche technische
Studenten⸗Verein“ sandten sofort nach Erscheinen
des königlichen Erlasses Telegramme an Fürst
Bismarck, in denen sie geloben, in ihrer späteren
Stellung als Beamte sich als ihres angestammten
derrscherhauses getreue Diener zu erweisen und
Beamte vom allen deutschen Schrot und Korn
U werden.
Dienstag, 10. Januar 1882.
17. Jahrg.
Neuerdings ist seitens der Reichsbehörden ein
dormalstaätut tür die Organisation der
Innungen aufgestellt worden, welches in einigen
tagen an die Regierungen der einzelnen Bundes-
taaten versandt werden wird. Den letzteren bleibt
3 überlassen, der Organisation von Innungen auf
Hrund dieses Statuts Vorschub zu leisten, oder
inter Berücksichtigung der speziell in Frage kom⸗
nenden, aus den Verhältnissen sich ergebende Mo—
nente Abänderungen des Normalstatutes vorzu—
jehmen. Es hat keinerlei Begründung, daß seitens
er Reichsregierung die Einführung des Innungs—
wanges in's Auge gefaßt ist; jedenfalls würden
erst die Erfahrungen abgewartet werden, welche die
m vorigen Jahre vom Reichstage angenommene
stoveslle bringen wird.
nig wird im Laufe des Morgens am Grabe des
Haters beten. Die officielle Trauerfeier findet am
16. Januar statt.
Petersburg, 9. Jan. Aus Irkutsch meldet
er Reisende Sullenowski, das amerikanische Schiff
Rodgers“, welches die verlorene „Jeannette“ auf⸗
uchen soll, sei am 9. August 1880 von der Pro—
idance⸗ Bay nach Herald⸗Land aufgebrochen. Zuvor
var ein aus dem Norden kommender Schooner in
er Providance-Bay eingetroffen, welcher den Capi—
än eines gestrandeten Walfischfängers an Bord
atte. Der Capitän erzählte, er habe bei der
deraldeInsel ein Boot mit todten Insassen gesehen,
ie außer anderen Gegenständen anch silberne Löffel
nit dem Namenszug der „Jeannette“ bei sich hat⸗
en. Der „Rodgers“ wird auf Herald-Land über⸗
vintern. Von dort will er in Kamtschatka Hunde
inkaufen und mit Schlitten Streifzüge zur Er—
orschung der „Jeannette“ unternehmen. Der bre—
nische Klipper „Strelotte“ war schon vor dem
bgang des „Rodgers“ aus der Providance-Bay
ach den Häfen von China zurückgekehrt.
Wie von wohlunterrichteter Seite mitgetheilt
vird, sind in letzter Zeit ernstliche diplomatische
zwiftigkeiten zwischen Rußzland und Perften
usgebrochen, die sich leicht zu einem argen Kon—⸗
uilt zuspitzen könnten. Noch ilt das Petersburger
kabinet bemüht, die drohenden Streitigkeiten güb⸗
ich beizulegen. Die persische Regierung beansprucht
zämlich eine Gebietsabtreiung seitens Rußlands
ind ist zu dieser unbegründeten Forderung unzwei⸗
elhaft durch den Erfolg Chinas ermuntert worden,
as dem russischen Reiche soeben das Kuldscha⸗Ge⸗
iet abgerungen hat. Man sieht hieraus, wie be⸗
echtigt der frühere Ausspruch Gortschakowz gewesen
st: Rußland müsse vorsichtig. energisch und vicht
u nachgiebig gegen seine Nachbarn in Asien auf⸗
reten, da jede seiner Schwächen durch eine gemein⸗
ame Altion aller übrigen assiatischen Staaten so—
ort ausgebeutet würde. Der russische Gesandte in
Teheran hat Ordre erhalten, seine ganze diplo⸗
natische Kunst aufzubieten, um einem Kriege vor⸗
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ussisch⸗ perfischen Grenzlinie wird sich sofort an Ort
ind Stelle begeben.
Ausland
Paris, 9. Jan. Das vollständige Resultat
der Wahlen für den Senat ist folgendes: 64 Re—
zublikaner und 15 Conservative sind gewählt. Die
depublikaner gewannen 22 Sitze. Freycinet (der
rühere Minister) wurde vier Mal gewählt. Der
zenat zählt fortan im Ganzen 207 Republikaner
ind 93 Conservative. GBisher hielten sich beide
dichtungen im Senat so ziemlich die Waage.
zetzt hat Gambetta eine unzweifelhafte Majorität
iuch im Senat; der erste Schritt auf dem Wege
)er von ihm projectirten Reformen ist damit ge—
han.)
Paris, 8. Jan. (Aufrührerische Demonstration.)
Anläßlich des Jahrestages des Todes Blanqui's
egab sich heute ein aus etwa 300 Personen be⸗
lehender Zug über den Bastilleplatz, durch die Rue
e la Rogette nach dem Pere Lachaise. Wegen
ufrührerischer Rufe sah sich die Polizei wiederholt
um Einschreiten genothigt. 23 Personen, darunter
rouise Michel und Cournet wurden verhaftet. Aus
er Mitte der Menge fiel auch ein Pistolenschuß,
erwundete aber Niemand; der Urheber desselben
lieb unermittelt. Um 5 Uhr war die Ruhe voll⸗
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Wien, 8. Jan. Die hochoffizidse Montags⸗
evue“ sagt in einem inspirirten Artikel, der die
Nission Ali Nizami Paschas bespricht: Nunmehr
eien im Sinne und im Geiste des bestehenden
sterreichisch⸗ deutschen Bündnisses auch für eine fried⸗
iche Entwickelung der Verhältnisse auf der Balkan⸗
albinsel und insbesondere für die wichtige Kon⸗
olidirung und Kräftigung der Türkei sichere Bürg⸗
chaften gewonnen worden.
London, 9. Jan. Die „Daily News“
vollen erfahren haben, das britische Cabinet weigere
ich; den Ansptuch der nordamerikanischen Regierung,
velche die ausschließliche Controle über den Pana⸗
nacanal ausüben will, anzuerkennen, weil dies mit
»em Völkerrecht sowie mit dem Clayton⸗Bulwer⸗
Hgertrag unvereinbar sei. Earl Granville werde in
iner Note die Gründe darlegen, auf denen die
entschließung des Cabineis beruhe.
Rom, 9. Jan. Heute, am vierten Jahres⸗
ag von Victor Emanuel's Tod. bringen sammtliche
Zeitungen Aufsätze, das Andenken des verschiedenen
koͤnigs zu ehren. Die sämmtlichen Vereine von
dom, dazu Deputationen vieler Vereine aus allen
kheilen Italiens, werden sich, unter Vorttitt des
hemeinderathes, nach dem Pantheon begeben, um
kränze auf dem Grabe des Königs niederzulegen.
gestern Abend trafen bereits die Veteranen aus
Jiemont ein. Sie wurden von dem Gemeinderath
ind einer großen Volksmenge feierlich empfangen.
deute werden die Neapolitaner erwartet. Der Kö—
Lokale und pfälzische Nachrichten
* St. Ingbert, 10. Jan. Es wird uns
nitgetheilt, daß in den nächsten Tagen einige Herren
om Ausschusse des Krankenunterstützungs-
ind Sterbekassen-Vereins mit Einzeich⸗
iun gslisten die besser sinuirten hiesigen Bürger be⸗
uchen werden, um dieselben wo moͤglich als außer⸗
rdentliche Mitglieder zu gewinnen. Wir wünschen
ziesem Vorhaben den besten Erfolg und hoffen,
aß der edle, wohlthätige Zweck des genannten
ereins recht Viele bewegen wird, das Streben
»esselben durch Beitritt zu unterstützen.
— Höoheinod. Im Jahre 1881 find aus
iesiger Gemeinde nicht weniger als 52 Personen
ach Amerika ausgewandert, nämlich 25 männlichen
27 weiblichen Geschlechts. Es sind dieses 6is⸗
Brozent der hiesigen Bevölkerung. Die Aus—
oanderungssucht ist hier sehr groß und es werden
m laufenden Jahre immer noch etliche Europa⸗
nude den bereits Entflohenen nachmachen. Die
neisten schreiben aus Amerika recht gut und wissen
nicht genug zu loden, aber etliche loben die ameri⸗
anischen Verhaltnisse nicht und wünschen sich wieder
sierher und diese werden währscheinlich die Wabr—
zeit schreiben