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önigl. Amtsgerichts St. Ingbert
Amtliches Organ des königl. Amtsgeri . Ingbert.
⸗ J.
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der „St. Ingberter Anzeiger“ erscheint woͤchentlich fünfmal: Am Montag, Dieustag, Donnerstag, Gamstag und Sountag; 2mal wochentlich mit Unterhaltungk⸗
lati und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt koftet viertelijahrlich 1.4 40 — einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen IM 60 H, einschließlich
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17. Jahrg.
—
dir Auswanderung nach Amerikn.
Die Deutsche Gesellschaft der Stadt Newyork
aungt in ihrem Jahresberichte für 1881 die außer⸗
delliche Zunahme der deutschen Einwanderung
ziffermäßigem Ausdrucke. Nach der wie all⸗
ihrlich aufgestellten vergleichenden Tabelle der Ein⸗
nderung während der letzten zehn Jahre ist die
lesammteinwanderung des Jahres 1881 nahezu
oppelt so stark, als die stärkste bisherige, nämlich
von 1872. Während diese 292,406 Kopfe
yhlte, darunter 128,030 Deutsche, brachte das
ahr 1881 nach New-VYort 455,681 Einwanderer,
unter 198,938 Deutsche. Das Reiseziel der
geissen Einwanderer war auch diesesmals nächst
lewhork und Pennsylvanien der ackerbauende
Besten, und in der That wüßten wir Allen, die
iim einmal nach den Vereinigten Staaten aus—
Handern, keinen bessern Rath zu geben, als sich
mit gemäßigtem Klima und gutem Boden ge⸗
rgneten Weststaaten zuzuwenden. Nach Kalifornien
handerten nach der „K. Z.“ nur 3886, dagegen
och Illinois 354,461, Michigan 20,300, Minne⸗
dia 18,819, Ohio 24,204, Wisconsin 19,7 15.
das Arbeitsbureau der Deutschen Gesellschaft ver⸗
nochte trotz dieser großen Einwanderung doch nicht
le Aufträge auszuführen, z. B. war die Nach⸗
rage nach deutschen Dienstmädchen so groß, daß
icht der fünfzigste Theil der offenen Stellen besetzt
zeiden konnte. Es ist dem gegenüber wohl nicht
berflüssig, die Stelle des Berichtes hervorzuheben,
zelche die weibliche Einwanderung behandelt. Es
eißi da: „Es trat auch das Gesuch an uns, die
deutsche Gesellschaft an der Gründung eines Ver⸗
inz zur Beförderung und zum Schutze weiblicher
zinwanderung, speziell von Gouvernanten und
ehrerinnen, zu betheiligen, doch war die Ansicht
ꝛes Verwaltungsrathes, daß nach den gemachten
5rfahrungen kein günstiges Resultat des Planes
u erwarten sei. Die einzige Art weiblicher Ein⸗
vanderung, welche wir befürworten, ist die von
Nadchen und Frauen, welche fähig und willens
ind, die gewöhnlichen Hausarbeiten zu übernehmen,
iicht allein in den größeren Städten, sondern auch
uf dem Lande in der Nachbarschaft unserer Städte,
enn im Castle Garden konnte der Nachfrage nach
eutschen Dienstboten nur zum geringen Theile
ntsprochen werden. Es ist eine bedauerliche That⸗
ache, daß die jüngere weibliche Generation den
fabriken zuströmt und der imaginären Freiheit über
inige Abendstunden einen hohen Lohn und den
mvergleichlich bessern Einfluß des Aufenthaltes und
dienstes in Familien opfert.“
Nicht minder wichtig ist, was der Bericht über
e Zukunft der Einwanderer sagt, welche ohne
zweifel einen nicht minder heftigen Rückschlag
ringen muß, als ihn die flotte Zeit von 1872
nit ihrer großen Einwanderung gebracht hatte.
d Fluth der Einwanderung,“ heißt es in dem
Rerichte, „Jeigt noch keine Aussicht auf Abnahme,
end für das nächste Frühjahr sind an den Hafen⸗
lätzen Europas schon die zahlreichsten Anmeldungen
DIpawanderuns gemacht. Es ist nicht unsere
ngebe, den Ursachen dieser großen Auswanderung
us der alten Heimath nachzuforschen, noch dieselbe
u befördern zu suchen. Während wir aber glau—
)en, dem arbeitsamen Einwanderer auf dem frucht—
uren Boden unseres Landes eine gute Zukunft in
lussicht stellen zu dürfen, müssen wir dagegen
vdiederholt gegen jede unüberlegte Auswanderung
varnen, welche in der Erwartung geschieht, hier
in leichtes und sicheres Fortkommen zu finden.
der Auswanderer sollte sich in dieser Beziehung
einen Täuschungen ergeben und vielmehr im Auge
ehalten, daß selbst bei den bemittelten deutschen
zinwanderern die Früchte ihrer Arbeit hier in
ielen Fällen erst ihren Kindern zugute kummen
verden. Auch im letzten Jahre sind dem Landbau,
em Minenbetrieb u. s. w. durch die Anlage von
risenbahnen in der bisher noch in keinem Jahre
rreichten Länge von nabezu 9000 Meilen neue
zegenden eröffnet worden; diese Unternehmungen
aben alle Arbeitskräfte in Begehr gebracht und
em Rerkehr eine große Lebhaftigkeit gegeben. Die
edeutende Zahl derer, welche nach den Bergbau⸗
ind Fabrikgegenden gegangen sind, beweist, daß
nicht im Landbau allein die Einwanderer eine ma⸗
erielle Verbesserung ihrer Lage zu finden hofften.
gon der Newyorker Einwanderung haben die Süd—-
taaten nur einen kleinen Theil an sich gezogen⸗—
nehr als sie alle zusammen hat der Staat Michi⸗
zan allein erhalten. Klima, Boden und andere
Zerhältnisse des Südens sagen dem europäischen
Finwanderer weniger zu als die vielversprechenden
Heireideländer des Westens, die dem Verkehr durch
en Bau von Eisenbahnen eröffnet werden. Es
st indessen Thatsache, daß die Ernteerträge des
zahres 1881 den Erwartungen nicht entsprochen
saben und daß sich bei den Stapelartikeln — Wei—⸗
en, Mais, Baumwolle, Tabat — eine bedeutende
Ibnahme zeigt. Darin ist vielleicht das erste An⸗
eichen zu sehen, daß wir nach einer Reihe von
zahren außerordentlicher Prosperität auf weniger
jünstige Zeiten vorbereitet sein müssen, und unter
iesen Verhältnissen und bei der obigen enormen
lusdehnung der Eisenbahndauten verdienen die
zefürchtungen, daß die Gefahr eines Rückschlags
jahe liegt, neuerdings volle Berüchsichtigung.“
Das sind Worte, die nicht eindringlich genug
er Beherzigung aller derer empfohlen werden kon⸗
jen, welche nur den großen Aufschwung des ameri⸗
anischen Staatenwesens und nicht zugleich die
roßen Gefahren desselben für den Einzelnen
ehen.
Politische Uebersicht.
Deutsches Reich.
München, 16. April. Unsere Kammern
verden diesesmal nicht blos vertagt, sondern förm⸗
ich geschlossen werden, und es wird mithin auch
in Landtags-Abschied erlassen werden. Man hält
in Abgeordnetenkreisen für unmöglich, die Auf⸗
aben der Kammern bis Ende dieses Monats zu
rledigen. Jedenfalls würde nur eine kurze weitere
zerlaängerung des Landtags erforderlich sein. Der⸗
zlbe tagt jetzt schon 6*2 Monate.
Berlin, 17. April. Der Kaiser ertheilte
eute den Botischaftern v. Keudell und Graf Münster
ludienz. Die Kaiserin reist nächsten Mittwoch nach
Veimar ab und begiebt sich nach kurzem Aufent⸗
alte daselbst nach Wiesbaden, wo sie mit dem
raiser zusammen Aufenthalt nimmt und sich dann
iach Vaden-Baden begiebt. — Der Großfürst
Blaͤdimir wird im Laufe dieser Woche zum Besuche
ei den Majestäten in Wiesbaden eintreffen und
Zamstags über Berlin nach Petersburg zurückreisen.
Berlin, 16. April. Die bundesstaat—
ichen Minister sind hier eingetroffen; morgen
lürfte eine Plenarsitzung des Bundesraths statt
inden. In den Ausschüssen wurde das Referat
ber das Tabakmonopol an den weimar'schen Kom⸗
nissar Geheimrath Heerwarth, das Referat über die
Unfall- und Krankenkassenversicherung und die No—
zelle zur Gewerbeordnung an den bayerischen Mi⸗
isterialrath Herrmann überwiesen. Der jetzt dem
gundesrath zugekommene Monopolentwurf weist die
ereits gemeldeten drei Abänderungen von der ur⸗
prünglichen Vorlage auf.
Berlin, 16. April. Ueber die Audienz des
Brinzen Heinrich am 12. April in Rom beim
Zapft Leo XIII. im Vatikan berichtet der „Obser⸗
atore Romano“ wörtlich folgendermaßen: Heute
im 12 Uhr Mittags begab sich Prinz Heinrich von
Hreußen, Sohn des deutschen Kronprinzen. in den
postolischen Palast „Vatikan“, um Sr. Heiligkeit
inserem Herrn Papft Leo XUI. seine Ehrerbietung
u bezeugen. Se. Hoheit war begleitet von Sr.
ẽxcellenz Herrn v. Schlözer, Geheimrath des deutschen
daisers, vom Fregattenkapitän, Baron von Secken⸗
vorff, dem Linienschiffslieutenant v. Heeringen und
ꝛem Stabsarzt Dr. Braun, welche sämmilich ihre
UIniform angelegt hatten. Se. königliche Hoheit
zingen den Mitgliedern des pästlichen und welt⸗
ichen Hofstaais, sowie den Herren der Geheimen
dammer“ Sr. Heiligkeit unter Beobachtung des
Zeremoniells entgegen; beim Durchschreiten der Vor⸗
immer erwiesen die dort aufmarschirten Truppen
zem Prinzen die militärischen Ehren. Der heilige
Pater empfing den Prinzen äußerst liebevoll, indem
ꝛx sich längere Zeit mit demselben unterhielt.
Nachher gestattete seine Heiligleit die Zulassung des
hefolges. dessen Mitglieder dem Papst vorgestellt
vurden. Nach Aufhebung der Audienz wurde der
Zrinz mit gleichem Zeremoniell wieder bis an die
Zchwelle der päpstlichen Gemächer geführt, von wo
nenselben der pästliche Oberzeremonienmeister und
zie Schweizergarden in die Residenz des Kardinal⸗
taatssekretärs Jakobini begleiteten, welcher ihn mit
den üblichen vorgeschriebenen Ehrenbezeugungen
mpfing.
Straßzburg, 17. April. Die „Elsaß-Loth⸗
ingische Zeitung“ meldet: Der Statthalter erkannte
bermals die Option, bezw. Auswanderunq von 505
hersonen als giltig an.
Ausland.
Einem dem englischen Parlament vorgelegten
mtlichen Ausweis dufolge bergen die irischen
Z;taatsgefängnisse gegenwärtig 511 Gefangene, von
zenen 35 des Mordes, 11 verrätherischer Umtriebe
24 des Mordversuches und die übrigen der Brand⸗
tiftung, Einschüchterung, gesetzwidriger Zusammen—-
ottung und anderer Agrarvergehen dringend ver—
ächtig sind.
Kaiser Alexander III. von Rußland scheint
s mit dem Sparen wirklich ernst nehmen zu
vollen. Das zeigt sich u. A. auch in der von ihm
eranlaßten Verminderung der kaiserlichen Suite.
die Stärke derselben hatte 1881 ihren Höhepunkt
rreicht mit 137 General⸗Adjutanten, 126 Generälen
der Suite und 146 Flügel-Adjutanten, zusammen
104. Am 1. Januar 1882 betrug die Gesammt⸗
ahl nur mehr 370 (nämlich 125, 95 und 150).
der älkeste General⸗Adjutant, Graf W. F. Adler⸗
berg, erhielt diese Würde 1828. Bei der öster⸗
ichen Beförderung wird sich das Gefolge wieder
hermindert haben, indemn die Offiziere gelegentlich
hrer Beförderung aus der Suite austreten. Wich—
tiger wäre es, wenn es gelänge, mit der namen—
losen Versumpfung der Beamtenwelt aufzuräumen,
die dem Staat ungeheuere Summen kostet. Doch
zeugt auch die Einschränkung des Hofes immerhin
hon einem ernsten Streben für das Beste des Volkes,