jab der Freude darüber durch Beglückwünschungs-
elegrainme an die verehrten Freunde Ausdruck und
ah sich durch diese erfreulichen Mittheilungen in
hrer Stimmunq noch mehr gehoben.
(S. Pr.)
Der Mörder des Bürgermeisters von Putz⸗
hrunn (bei München) soll in dem Dorf Lehrberg
zei Ansbach aufgegriffen worden sein.
4 Bayerische Landes-Industrie⸗, Gewerbe⸗ und
Kunst-Ausstellung in Nürnberg 1882.. Die
Direktion der Hessischen Ludwigshahn, sowie jene
der pfälzischen Bahnen gewähren wäührend der Aus—
tellung die Ausgabe von Petourbilleten nach Nürn⸗
herg mit vierzehntägiger Giltigkeitsdauer. Beide
Direktionen gewähren außerdem für den Verkehr
iber Worms, Monsheim und Alzey gleiche Vergün⸗
stigungen, wie sie von der bayerischen Verkehrsau⸗
stalten zugestanden worden sind. Aussteller, Preiss
richter, sowie Arbeiter, welche gleichzeitig in einer
Anzahl von mindestens 20 Personen die Ausstellung
esuͤchen, erhalten Billete bis Aschaffenburg.
4 Nürnberg. Die weltbekannten v. Schlag—
entweit'schen Sammlungen aus Indien und Hoch—⸗
ifien, in den letzten Jahren eine Zierde unserer
Stadt und in der königlichen Burg zu Nürnberg
nufgestellt, in welche mit dem Beginne der Landes-
nusstellung eine königliche Hofhaltung einzieht, gehen
hrer endgiltigen Bestimmung entgegen. Ihr rein
vissenschaftlicher Theil ist zur Uebernahme in die
ZSammlungen des Staates, der Universitäten und
zelehrten Gesellschaften ausgeschieden; der andere
Theil gelangt hier jn den Parterregelassen der kö⸗
aiglichen Burg am's. Mai durch den Antiquar
Huͤgo Barbeck zur öffentlichen Versteigerung. Es
zefinden sich darunter, wie der Katalog ersehen läßt,
30 ausgestopfte Säugethiere, unter diesen ein ben⸗
zalischer Tiger, wohl das größte Exemplar in
Furopa, 300 ausgestopite Vögel, ferner Hirsch⸗
zeweihe, Büffelhörner u. s. w. (Fränk. Kurier.)
In Würzburg fiel bei dem neulich herr⸗
schenden Winde von dem Fenster eines Hauses ein
nicht befestigter Blumenstock einem etwa ajährigen
sinde auf den Kopf und födtete dasselbe sofort
durch Zerschmetterung der Hirnschale.
7 Rised im Innwviertel. An das hiesige Pfarr—
amt gelangte dieser Tage aus Amerika ein Schreiben
mit der Aufforderung eines Rechtsanwaltes die
möglicherweise noch am Leben befindlichen Anver⸗
wandten eines im vorigen Jahrhundert nach Amerika
nusgewanderten Mannes namens Eigner von Wald⸗
—
ẽrbschaft von etwa 5 Millionen Dollars nebst
dielen Liegenschaften sofort verfügbar sei. Die vom
Pfarramt sofort eingeleiteten Nachforschungen er—⸗
zaben die Richtigkeit der Thatsache, daß ein ge⸗
wisser Eigner aus Waldzell nach Amerika ausge—
vandert sei, und daß noch zahlreiche Erben in
unserer Gegend leben.
7Dillingen, a. d.S. 27. April. Seit
einigen Tagen birgt unser Ort zwei auslandische
Gaste. Ein chinesischer Kapitain zur See
und sein Begleiter, ein Schiffsbau⸗Ingenieur, sind
eingetroffen, um mit dem hiesigen Werk über Lie⸗
jerung von Panzerplatten zu verhandeln; über den
Abschluß ist bis jetzt noch nichts verlautet. Daß
zie Chinesen in ihrem heimatlichen Kostüm in
ziesiger Gegend großes Aufsehen erregen, ist aus
zem Umstande leicht erklärlich, weil sie die Ersten
ind, die man hier zu sehen bekommt.e⸗ Ganz be⸗
sonderes Interesse legen dieselben für die militärischen
Verhältnisse an den Tag; so hatten sie sich heute
in den Exercierplatz bei Sarlouis begeben, um sich
die Uebungen der Infanterie und reitenden Artillerie
einmal anzusehen. (Auch in Saarbrücken waren
die Herren gewesen.)
Tr. 3)
Mannheim, 29. April. Bei dem Zeug⸗
Jausbrande ist ein Einjährig-Freiwilliger durch einen
hjerabfallenden glühenden Stein am Hinterkopf ver⸗
etzt worden und an der Verletzung gestorben.
F Mannheim, 29. April. Die Reste der
nus dem Zeughausbrand übrig gebliebenen Mon⸗
irungskammern wurden gestern dem Verkauf aus⸗
gesetzt und — wie das „Tgbl.“ hört — um 20
Mark (sage zwanzig Mark) zugeschlagen.
EKuriositäten.) Ein auf dem Gebiete
—
aus Dagobertshausen (Hessen) gemeldet: Auf dem
Bienenstande des Oekonomen Brunet wurde näm—⸗
lich am 22. April bereits ein junger Bienenschwarm
eingeschlagen. Wie in fachmännischen Kreisen ver⸗
sauset, ist dieses ein Ereigniß, das vielleicht alle
zundert Jahre einmal vorkommt, und welches unter
Tausenden von Bienenzüchtern wohl kaum einer
erlebt. Wenn im letzten Theile des Monats Mai
zie Bienen schwärmen, so wird es für unsere
Zegend schon als eine Seltenheit betrachtet, denn
erst der Juni ist der eigentliche Schwärmmonat. —
Seit dem 18. März d. J. lebt zu Viernau bei
Schmalkalden ein Knäblein des Ernst Wegner,
velches zur Zeit nur anderthalb Pfund wiegt, aber
onst völlig normal entwickelt und ganz munter ist.
Nan könnte daz Kind mit Recht einen „Däumling“
iennen.“ Von nah und' fern kommen denn auch
deute, um den Däumling zu bewundern.
FGeue Art Recbame.) In Sachsenhausen
vohnt ein Wirth, welcher zugleich Färber ist. Der⸗
elbe verfiel, um die Aufmerksamkeit auf sich und
ein Etablissement zu lenken, auf die originelle Idee,
einen großen Hühnerhof zur Reclame zu benutzen;
ämmtliche Hühner färbte er bordeauxroth und den
weißen Hahn versah er mit einer kirschrothen Brust
ind Pense⸗Schwanz. In diesem Zustand ließ er
dahn und Hühner auf die Straße laufen. Natürlich
ntstand ein großes Halloh als sich die Hühnerschaar,
eführt vom Gockel, in diesem Putz auf der Straße
eigte. Der Mann hatte es erreicht, daß man von
ym sprach und die Leute kamen in seine Wirth⸗
haft um das Wunder zu sehen.
*Offenburg. Die Weinhändler F. und
hHünzburger hier standen vor Gericht, weil sie Wein
erfälschtund in den Handel gebracht hatten. Das
Urtheil lautete für jeden der Angeklagten auf eine
Heldstrafe von 2050 M., bezw. im Falle der Un—
eibringlichkeit auf 6 Monate Gefängniß, ferner je
zie Hälfte der Kosten des Verfahrens. Auch wurde
zie Einziehung des vorhandenen Kunstweines und
ie Veröffentlichung des Urtheils verfügt.
4 Die badische Regierung ertheilte der Berliner
Firma Sönderop u. Cie. die Vorconcession zur Er—⸗
auung einer Zahnradbahn auf das Heidel⸗
serger Schloß. Die Bahn soll über die Schloß⸗
ruine bis Molkenkur weitergeführt werden.
Biel, 1. Mai. Zwischen den Zügen von
Biel und Neuenstadt fand ein Zusammenstoß statt.
Personen wurden verwundet und Material be—
chädigt.
Wegen Vergehen gegen 8 10 des Nahrungs⸗
nittelgesetzes ist der Restaurateur Polenz von der
. Straftammer des Berliner Landgerichts J
interm 5. Januar d. J. zu drei Monaten Gefäng-
niß und 500 Mk. Geldstrafe verurtheilt worden.
der Angeklagte hatte in seinem Restaurant, die
»on den Gasten in den Gläsern übrig gelassenen
zierreste in einem Gefäß angesammelt und dieses
ibgestandene Bier sodann dem frisch verschenkten
vieder beigemischt; auch die Neigen anderer Ge⸗
ränke, Wein, Liqueure ꝛc. wurden, wie als er⸗
piesen angenommen worden ist, von dem Ange⸗
lagten in gleicher Weise verwerthet. Der Verur—⸗
heilte hatte gegen das Erkenntniß Revision einge—
pandt, welche am 25. April vom Reichsgericht
erworfen wurde.
F Die Crinoline, wenn auch in einer
eueren Construction, ist seit einigen Tagen wieder
n den Straßen Berlins zu sehen und verfehit
iicht, allgemeine Aufmerksamkeit auf sich und ihre
Trägerin zu lenken. Die „Trib.“ schreibt darüber:
Ubweichend von der oben schmalen und unten weiten
r5açon, zu der sich jenes von allen Verehrern des
zuten Geschmackes gefürchtete Modeungeheuer bei
einem letzten epidemischen Auftreten entwickelt hatte,
heint es nunmehr zu den Reifrocfformen vergan⸗
jener Jahrhunderte zurückkehren zu wollen, die von
»en Hüften bis zu den Füßen einen nahezu gleich—
näßigen mittleren Umfang behaupten. Während
ie Crinoline vor zwei Jahrzehnten einige Ver—
dandtschaft mit Kirchenglocken hatte, erinnert der
aoderne Reifrock auffallend an die Form der Kuh⸗
locke, und gleich diesem Vorbilde setzt er sich bei
dem Schritt seiner Trägerin in läutende Bewegung.
Ib diese tolle Mode abermals die Welt in ähn⸗
icher Weise terrorisiren wird, wie wir es schon
inmal erlebt haben? Wir wissen es nicht, aber
vir befürchten es.
Als Beweis des Aufschwunges der Industrie
vird der „National⸗Zeitung“ über die Waaren⸗
msfuhr Deutschlands nach Nordamerika berichtet,
zaß das mit dem 31. Marz d. J. abgelaufene
gierteljahr abermals einen bedeutenden Aufschwung
zer deutschen Ausfuhr nach Amerika aufzuweisen
abe. Das ist mit großer Freude zu begrüßen.
Soll aber dieser Aufschwung ein dauernder sein,
oll das deutsche Reich, entsprechend seiner voli—
tischen Großmachtstellung auch auf dem Weltmarn
sich eine beherrschende Stellung dauernd ertinger
so muß die deutsche Arbeit sich vor allem der qus
andischen Arbeit nicht nur gleichwerthig, sonde
ie muß sich ihr an Gediegenheit und Anmuth 3
Ausführung, zwei Eigenschaften, die leider bin
»ft genug zu wiünschen übrig ließen, *
äberlegen zeigen, damit der deutschen Arbeit ni
nehr jenseits der Meere nachgesagt werden daiß
Zillig und schlecht! sondern es in alle Zukunf⸗
yon ihr allein nur noch heißen kann: Preiswen
ind gut!
fFGas historische Merkbuch de—
daisers.) Kaiser Wilhelm blickt auf eix so üben
us reichbewegtes Leben zurück, wie es nur wenigen
Zterblichen gegeben ist. Es dürfte wohl kein Za—
m Jahre sein, der in dem Leben des greie,
Monarchen nicht ein wichtiges, denkwürdiges (Er
igniß bezeichnet. Um sich an den betreffenden Ge
enktagen all' diese Ereignisse frisch in die Erinnerung
urückzurufen, hat sich der Kaiser, wie wir den
„‚B. T.“ entnehmen, nach seinen genauen Angaba
in historisches Merkbuch anfertigen lassen, welcha
ür jeden Tag des Jahres ein Blatt enthält. In
Blockform liegt dieses Merkbuch auf dem großen
Lesepult des Kaisers in dem nach dem Opernhauf
u gelegenen Zimmer des königlichen Palais j
Zerlin. Auf jedem einzelnen dieser 365 Blätter
ind die betreffenden Ereignisse aus dem Leben des
Nonarchen verzeichnet und an jedem Morgen wird
»as Vlatt des betreffenden Datums zu oberst ge
egt. Niemals versäumt der Kaiser, dieses Gedenß
blatt genau durchzulesen. Das Merkbuch begleile
den Kaiser stets auf allen seinen Reisen. Für
den Geschichtschreiber werden diese authentischer
Aufzeichnungen dereinst ein hochinteressantes Materich
dilden.
Köslhin in Pommen. „Anjenehme Schützen-
rüder“. Die hiesige Schützengilde hat, wie die
Kösl. Ztg.“ meldet, in ihrer Generalversammlung
orgestern den Beschluß gefaßt, daß bei den Schützen
esten (zu Pfingsten) die Mitglieder fortan nicht
nehr in den bisher üblichen Joppen und grünen
Filzhüten, sondern ballmäßig in Frack und Zylinder⸗
zut antreten sollen.
F Prag, 29. April. Im Toplitzer Berg
zistrikt (Böhmen) ist seit Montag ein Streik der
dohlenarbeiter ausgebrochen. Die Zahl der Strei⸗
kenden hat sich zu Dur und Brüx um Tausende
bermehtt; drei der Hauptagitatoren sind verhaftet
worden. In Brür find Dragoner eingerückt; Ver⸗
stärkungen werden erwartet. Teplitz, sowie sämmi⸗
liche Straßen gegen Dux, auch mehrere Schächte
ind militärisch besetzt worden, Deputationen Tep⸗
itzer Werkbesitzer begaben sich heute zum Statt
Jalter um Schutz für Personen und Eigenthum zu
rbitten. (Das gestrige Leipzig. „Tagebl.“ meldet:
Teplitz: Der Strike uͤmfaßt jetzt sämmtliche Werke
in der Aussig-Teplitzer, Dux⸗Bodenbacher, Pilsen⸗
Zßriesener und Prag-⸗Duxer Bahn, ausgenommen
inige Schächte in Karbitz und Schönfeld; doch
vird befürchtet, daß auch diese der Strike umfassen
verde. 1000 Mann Militär sind in Dur, Teplis
ind Brür anwesend. Ein weiteres Bataillon für
Teplitz wurde heute verlangt. Die Arbeiter sind
uhig, zwingen aber die Weiterarbeitenden zum
Struͤe. Die Kohlenvorräthe der qrößeren Fabriken
ind sehr gering.)
F Als Thoͤrwaldsen noch in Rom lebte, kam
eines Tages ein junger Däne zu ihm. Derselhe
rug Thotwaldsen: „Sagen Sie, Herr Professot.
vie viele Tage braucht man, um Rom kennen zu e
ernen?“ Letzterer antwortete: „Mein lieber Freund, lund
za müssen Sie sich an einen Andern wenden, ic
hin erst zehn Jahre hier!!“ — Dieser Ausspruch
st, wie Jebermann weiß, sehr bezeichnend für Rom.
enn keine Stadt der Welt hat so diele großartige
zauten und Kunstschätze aufzuweisen. — Ueher
Hieses Rom erscheint demnächst ein schönes Pracht
verk, betitelt: RKom in Wort und Bild. Eine
Schilderung der ewigen Stadt und der Campagne
on Dr. phil. Rud. Kleinpaul. Mit 368 Illn
trationen, In ca. 36 Lieferungen à 1 M. (Leipyig
zcchmidt & Günther). Nach den uns vorliegenden
Zlaͤttern verspricht dieses ein dem großen Gegen—
tande würdiges Prachtwerk zu werden. J
F Eine märchenhafte Aussteuer giebt der rusfish
Fürst Jusupoff seiner Tochter mit. Er hat nr F
ur ersten Einrichtung 7 Millionen deutsche Reichennn
narl, ihrem jungen Manne 1 Million Rubel min
jegeben. Auͤßerdem hat er leßterem ein Gut g
Wentt, welches jährlich gegen 70.000 Rubel an
—3984
—vB
Pe.