Full text: St. Ingberter Anzeiger

(Großer Brand.) Zu Berlin brach 
in der hygienischen Ausstellung (d. i. eine Ausstellung 
von der Gesundheitspflege dienenden Gegenständen) 
am Freitag Abend Feuer aus. Die Ausstellung 
sollte am Dienstag eröffnet werden. In kurzer Zeit 
var das aus Holz konstruirte Hauptgebäude vom 
Feuer verzehrt. Drei Fünftel der Ausstellungs— 
gegenstände follen verbrannt sein. Der Versicher⸗ 
ungswerth der verbrannten Gegenstände beträgt 
zwischen 2 und 3 Millionen. Der Kaiser erschien 
zuf der Brandstätte, später auch der Kronprinz. 
Trotzdem im und am Ausstellungsgebäude noch eine 
größere Anzahl Arbeiter beschäftigt war und das 
Feuer in rasender Schnelligkeit um sich griff, so ist 
doch ein Verlust an Menschenleben nicht zu beklagen. 
Von der Feuerwehr wurde ein Sjähriger Knabe 
aberfahren, der bald darauf starb. (Nach neueren 
Nachrichten beabsichtigt man, den zerstörten Bau in 
ürzester Frist wieder herzustellen, so daß es mög⸗ 
lich wird, die hygienische Ausstellung doch noch in 
diesem Jahre abzuhalten.) 
Straßburg, 11. Mai. Heute Morgen 
zand' vor dem Divisions-Kommandeur General⸗ 
Lieutenant Berger und der Generalität der hiesigen 
Barnison, sowie fast allen höheren Offizieren die 
Bataillonsvorstellung des seit 10 Tagen 
hierher zusammengezogenen Landwehrbataillons statt. 
Es war dies das erste überwiegend aus elsässischen 
Mannschaften bestehende Bataillon, da die Mann⸗ 
schaften desselben die ersten waren, welche 1872 in 
die deutsche Armee eingezogen wurden. Die Vor⸗ 
tellung nahm den besten Verlauf. 
FEGpitzfindige Theilung.,) Mme. 
Antran, eine vielfache Millionärin, starb vor kurzem 
n Marseille. In ihrem Testamente verfügte sie, 
»aß ihr Herz in das Grab ihres zweiten Gatten 
nn Frankreich gelegt werde, ihr Körper jedoch nach 
donnektikut, Nord-Amerika, in die Gruft ihres ersten 
Hatten kommen möge. 
F Richard Wagner hat mit seinem „Ring der 
Nibelungen“ in London nur einen theilweisen 
Erfolg gehabt. Während die Musik von fast sämmt⸗ 
ichen Journalen gelobt wird, äußern sich mehrere 
erselben über den Text namentlich der „Walküre“ 
ehr abfällig und finden es geradezu unerhört, daß 
nan den Schwestern und Töchtern von Engländern 
segenüber die Aufführung derartiger Szenen wagt. 
Daily Telegraph“ protestirt gegen die Aufführung 
ind sagt, die schöne Musik umgibt den Text, wie 
Blumen einen Misthaufen. Wenn die englischen 
kdritiker die altnordische Götter⸗ und Heldensage 
zicht kennen, so wird man dafür doch nicht Richard 
Wagner verantwortlich machen können. 
F Nach den astronomischen und meteorologischen 
Nittheilungen des Herra Camille Flamarion 
teht uns ein trockenes Frühjahr und ein trockener 
Sommer bevor, die Gewässer werden fast austrocknen, 
ind in den größeren Städten sind schon heute alle 
Maßregeln zu ergreifen, um dem bevorstehenden 
Wassermangel vorzubeugen. Die letzten Regen be⸗ 
chränkten sich nur auf gewisse Landstriche. Die 
Zonne befindet sich in einer Phase außergewöhn— 
icher Thätigkeit, man bemerkt auf ihrer Scheibe 
igeheuere Flecken. 
genden Schmetterlinge einfangen zu lassen, 
das Legen von Eiern (jedes Weibchen legt, 
200 Eier) zu verhindern. Man zahle ur“, 
Sluck vielleicht 10 big 13 Pf. und die üebene 
vird in ihrem Erwerbsbetrieb schon für eine 4 
Sammlung Sorge tragen. In Jüterbogk 
m letzten Jahre 15 Gartenbesiztzer auf diese We 
10050 solcher Schmetterlinge bekommen, was gleh 
zedeutend war mit einer demnächsten Abnahm 
Raupen um etwa 500,000 Raupen, die Hälfted 
Schmetterlinge als Weibchen angenommen. 
dassel hat dienk. Pplizeidirektion die Sache in 
hand genommen und zahlte dieselbe sür 10 Puhh 
3Pf., für 10 weibliche Weißlinge 8 Pf. und 
10 männliche 4 Pf., bedürftigen Knaben wur— 
Fangnetze unentgeltlich abgegeben. Man gehen 
ind thue desgleichen. 
Sterbefälle. 
Gestorben: in Mörzheim Georg Mich. Joachip 
Metzgermeister, 73 J. a.; in Bellheim Johan 
heorg Offenbächer III., 53 J. a.; in Kaijse, 
autern Georg Härtl, Gaskontroleur, 55 J. 
n Frankenthal Karl Gräff, 44 J. a, in Din 
seim Frieda, 3 I a., T. v. Jean Feld man— 
n Mußbach G. Lingenfelder III., Weinlon 
nissionär; in Zweibrücken Daniel Wartch, 
J. a.; in Haßloch Jakob Weinertch, gewesen 
Soldat beim 4. Feld-Art.-Reg.; in Ludwigswin 
Frau Lehrer Heyel, geb. Greiner. 32 J. a, 
daiserslautern Frau Gretchen Reimer, g96 
Fischer, 29 J. a.; in Dürkheim Hugo Simor 
20 J. a.; in St. Johann a.S. Frl. Karolin 
Brandt, 17 J. a. in Dudweiler Friedr. Hein 
Obersteiger a. D., 62 J. a. 
Gemeinnütziges. 
Gegen den großen Kohlweißling. Jeder 
Bartenbesitzer oder Gemüsebauer kennt diesen unlieb⸗ 
amen Gast, da dessen Raupen namentlich den 
dohlgewächsen arg zusetzen. Um sich nun gegen 
die dadurch herbeigeführten Verluste zu schützen, 
empfiehlt es sich die im Mai bis Mitte Juni flie— 
Für die Redaktion verantworllich X X. Demeß. 
— 
* * 
Licitation. 
Samstag den 83. Juni 1882, 
des Nachmittags 5 Uhr zu Hasel in 
»er Wirthschaft von Johann Keßler, 
werden durch den Amtsverweser 
des k. Notars Sauer in St. Ingbert, 
die nachbeschriebenen Liegenschaften 
in der Steuergemeinde Hasel, der Ab⸗ 
theilung halber öffentlich zu Eigenthum 
dersteigert, als: 
A. Zum perjsonlichen Nachlasse der 
in Hasel verlebten Louise Holzmann, 
jewesenen Wwe. J. Ehe von Jakob 
Franz Dreßler, weiland Tagner 
Ulda u. Wwe. II. Ehe von Jalob Stein, 
veiland Bergmann daselbst, gehörig: 
1. 1 hba. 9 a, 6I. qm. Ackerland 
in 6 Parzellen; 
2. 9 a, 90 qm Wiesenland in 2 
Parzellen. 
B. Zu der zwischen den Eheleuten 
Stein bestandenen Gütergemeinschaft 
gehörig: 
3. 12 a, 37 qm Wiesenland in 
3 Parzellen. 
Eigenthümer sind: 
Die Kinder und Erben der obge⸗ 
nannten Louise Holzmann, Wwe. 
. Ehe von Jacob Franz Dreßler 
ind Wwe. 2. Ehe von Jacob Stein, 
is: 
J. Die Kinder 1. Ehe der Erblasserin 
Louise Holzmann mit Jacob Franz 
Dreßler, beziehungsweise Repräsen⸗ 
anten von solchen, als: 
1. Die Kinder und Repräsentanten 
des verstorbenen Sohnes Jacob Dreßz⸗ 
ler, weiland Bergmann und dessen 
auch verlebten Ehefrau Catharina Fapp, 
Namens Jacob und Catharina Dreßz⸗ 
ler, beide minderjährig und vertreten 
durch ihren Vormund Johann Zapp, 
pens. Maschinenwärter und ihren Ne— 
envormund Christien Unbehend, 
Bergmann. 
2. Elisabetha Dreßler, gewerb⸗ 
lose Ehefrau von Valentin Osthof, 
Bergmann; 
II. Die Kinder 2. Ehe der Ver—⸗ 
ebten mit Jacob Stein, als: 
3. Carl Stein, Maschinenwärter; 
4. Louise Stein, gewerblose Ehe— 
rau von Christian Schunk, beide in 
Syracus in Nordamerika wohnhaft. 
[ Oeffentliche Gewinnziehung der Dingolfinge 
—— Kirchenbau-Cotterie unabänderlich Pfingstmittwo 
.Maria Stein, ledig, Dienst⸗ ini 
natd ie u . den 31. Mai 1882. Loose nur noch einige Tap 
—** hei den bekaunten Verkaufsstellen. Kath. Kirche' 
7. Sophie Stein, ledig von Hasel. jerwaltung: Postner, Pfarrer. 
ur Zeit in besagtem Syracus im 
S„taate New⸗-York in Nordamerika 
vohnhaft; 
8. Christian Stein, Maschinen⸗ 
värter von Hasel. zur Zeit Soldat 
des k. b. 8. Infanterie-⸗Regiments in 
MNetz. 
Alle wo nicht anders angegeben, in 
hasel wohnhaft. 
St. Ingbert, 15. Mai 1882. 
Der Amtsverweser des k. Notars 
Sauer: 
A. Wiest. 
Holzversteigerung 
ius Staatswaldungen des k. Forst⸗ 
rebiers St. Inabert. 
Flur- & Küchenplättchen, Trottoir 
platten, Stallplatten ꝛc. in der Thon 
und Steinzeugwaarenfabrik in Hom 
burg am Bahnhof. 
— ——— 
Geschäfts-Empfehlung. — 
Dem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum diene zur Nachtu 
aß ich das Haus meines verstorbenen Vaters übernommen und die bishen 
etzgerei HBæaft 
Mittwoch den 24. Mai 1882, 
zormittags 10 Uhr im Saale des 
derrn Ober hauser zu St. Ing⸗ 
bert. 
S„chläge: Zollscheid, Rheinfels, Mühl⸗ 
thal, Schloßberg und zufällige Er— 
gebnisse. 
25 kiefern Stämme und Abschnitte 
3. mit 5. Kl.; 
1 fichten Abschnitt 2. Kl.; 
18 birk. Abschnitte 2. Kl.; 
4 Ster eichene Rollprügel; 
55 Ster duch. Scheitholz 2. Kl.; 
344 Ster verschiedene Scheit-Prügel 
und Krappenhölzer. 
St. Ingbert, 18. Mai 1882. 
Graf, 
k. Oberfoörster. 
Am Donnerstag (Christi Himmel⸗ 
ahrtstage) Nachmittags von 3 Uhr ab 
Harmoniemusik 
Jak. Schmitt, Wirth 
in Sengscheid. 
Ein schön möblirtes 
mmer mit oder ohne 
vermiethen 
Schuhhändler Laur. 
nuf eigne Rechnung betreiben werde. Indem ich ersuche, das meinem sel— 
er geschenkte Vertrauen mir zuwenden zu wollen, gebe ich die Versicherm 
aß ich bestrebt sein werde, meine verehrl. Kunden durch aufmerksame Bediennn 
owie durch gute Speisen und Getränke vollständig zu befriedigen. 
St. Ingbert, den 13. Mai 1882. 
Heinrich Schwarz. 
Metzger. 
Unterzeichneter hält sich in der 
Anfertigung aller Arten 
Pumpen 
—— DeWwährten Konstruktionen- 
sowie in der 
Ausführung von Reparaturen 
in empfehlender Erinnerung. 
Reelle Bedienung bei solider Arbeit. 
Nic. SchIacehter. 
Saarlouis. Firma M. Scher. 
ei 
— — 
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Aentenkarten u wedernen Schriften dugw 
Vemr 
Druck und Verlag von »x. 
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3 in Ot. 
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