dteten Bergleute wurden heute hier beerdigt. Es
war ein langer, trauriger Zug, der sich von der
Unglücszeche her gegen 4 Uhr in Bewegung setzte
und sich durch die im üppigsten Grun prangenden
Fluren zu den Begräbnißstätten begab, wo die dem
tückischen Feinde zum Opfer gefallenen braven Berg⸗
leute zur Ruhe gebettet werden sollten. In dem
Zuge befanden sich zwei Kriegervereine, die gesammte
Belegschaft der Zeche mit dem Grubenvorstand und
den Vertretern der Bergbehörde, ein Turnderein und
viele Hunderte von Leidtragenden. In dem ersten
Wagen stand der Sarg des alten Steigers Schulte,
dem — Lein erschütternder Anblick — die Wittwe
und acht undersorgte Kinder folgten. Dann kamen,
mit frischem Grün geschmückt, auf Leiterwagen die
Särge der übrigen' Todten, je zwei auf einem
Wagen. In Eickel angekommen, theilte sich der Zug:
ein Theil zog zum evangel. Kirchhofe, wo der Pastor
Engerling eine tiefergreifende Rede hielt über
die Bibelstelle: „Der Herr ist unsere Zuversicht
und Stärke, eine Hülfe in den großen Nöthen, die
uns betroffen haben“, der andere Theil zog zum
kath. Kirchhofe, wo Pfarrer Hachmann die Ein—
segnung vollzog. Der Anblick der beiden Massen⸗
gräber, in welchen die Leichen von 20 evangelischen
und 33 katholischen Bergleuten still und friedlich
nebeneinander lagen, wird allen Theilnehmern an
der Trauerfeier unvergeßlich bleiben.
Berhin, 158. Mai. Von dem neuen
Garantiefonds für die Hygieine-Ausstellung wurden
gestern schon 130,000 M. gezeichnet. Angeblich
foll ein Lampenputzer geständig sein, den Brand
durch Fahrlässigkeit verursacht zu haben. Er sei
mit dem Putzen und Anzünden der Lampen für
die Wächter beschäftigt gewesen, wobei eine Funke
auf die Hobelspäne geflogen sei.
F Entscheidung des Reichsgerichts).
Ein Urtheil, das sich gar mancher recht dick hinter
die Ohren schreiben duͤrfte, da man in der Wahl
der Mittel, Kundschaft heranzuziehen, nachgerade
nicht mehr sehr wählerisch zu sein pflegt, hat vor
sturzem der 2. Strafsenat des Reichsgerichts er⸗
assen. Dasselbe lautet: Entzieht Jemand einem
zestehenden Geschäfte durch die Vorspiegelung fal⸗
cher Thatsachen dessen vorhandene Kundschaft, um
diese Kundschaft an sein eigenes Geschäft heranzu⸗
ziehen, so ist er wegen Betrugs zu bestrafen.
Wie man der „N. Z. Ztg.“ schreibt, soll ein
Professor der Botanik im hohen Norden ein erfolg⸗
ceiches Mittel gegen den Keuch hu sten angewendet
jaben. Er ging von dem Gedanken aus, daß der
Husten durch das Einathmen der in der Luft schwe⸗
denden Pilzsporen entstehe. Schweflige Säure muß
die Keimkraft der in der Luft schwebenden wie ein⸗
Jjeathmeten Sporen tödten, schloß er weiter. Um
den Versuch zu machen, entfernte er die kranken
Zinder aus ihrem Zimmer, verbrannte in demselben
eine ziemliche Menge Schwefel, ließ das Zimmer
inige Zeit geschlossen, lüstete es dann und ließ den
Schwefeldampf soweit herausziehen, daß ein gesundes
dind mit mäßigem Hustenreiz es darin aushalten
tonnte. Dann brachte er die Kinder hinein und es
var die erste Folge, daß sie stärker husteten als
bvorher, aber schon nach ganz kurzer Zeit ließ der
Husten nach. Die Patienten wurden den Tag über
in dem so vorbereiteten Zimmer gehalten, schliefen
nuch in demselben. Am folgenden Tage wurde die
Luft des Zinimers ebenso mit schwefliger Säure
gesättigt und ebenso verfahren. Am ou
waren die Kinder genesen. — Das angegeben—
ahren kann leicht jede Mutter bei ihren amß
husten erkrankten Kindern anwenden und —*
die Versicherung geben, daß es in jener Gegen
Dutzenden von Fällen immer mit demselben sih
ẽrfolge angewandt worden ist.
Sterbefälle.
Gestorben: in Hainfeld Franz Scherr, Nh—
in Speyer Christoph Haas, pens.k. b. Pos
walter, 87 J. a.; in Biedesheim Heinrich&
donrad Haubeil; in Lambrecht Frau Elisch—
Mühller, Wwe.; in Langwieden Adam Bru
32 J. a.; in Zweibrücken Wittwe John
Schwartzzenberger, geb. Graef; in Leinzo
Michael Hellmann, 40 J. a.; in Dudw
Bergmann Wilhelm Huppert, 41 J. a.
Dienstesnachrichten.
Der interim. Verweser der lathol. Schulverweser
zu Hatzenbühl, Schuldienstexpeltant Heinrich Abriß
nterim. Verweser Johann Lebender an der in
Vorbereitungsschule in Zweibrücken, der interim. Vem
der kathol. Schulverweserstelle zu Merzalben, Josef vi
geit, der interim. Verweser der unteren protest Sd
zu Lachen, Julius Lehmann, wurden zu Verweß
der Schulverweser Karl August Sch illl in Rambeig
dehrer an der oberen vrotest. Schule zu Wernersbeig
nannt.
Schulverweser Sch nholtz zu Darstein wurde
Lehrer an der obern protest. Schule zu Meckenheim ernm
die interim. Verwesung der hierdurch erledigten pro
Schulverweserstelle zu Darstein wurde dein protest. Li
zu Dimbach, Georg Konrad, übertragen.
Für die Redaktion verantwortlich F. X. Demes
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