ind erörtert wurde, ist Gegenstand eines Pro⸗
—— Der Kaufmann Dalberg in Ie
e hatte in seinem Hause eine Wasserleitung
u lassen, und als ihm der Blechschmied die
Ang präsentirte, in welcher der Fuß Bleiröhre
z4 Pf. berechnet worden war, sich über den
hen Preis derselben beklagt und in der Hitze des
nwechsels sich dazu verstiegen, er wolle dem
sechschmied hundert Doppelwaggons Bleiröhren
die Hälfte des angesetzten Preises liefern. Dieser
neptirte die Offerte. Später sah allerdings Dal⸗
zag ein, daß er ohne einen Verlust von 30 - 40 000
Rark die Lieferung wohl nicht gut ausführen könne
Ad suchte das unter so abnormen Umständeu ab⸗
schlossene Geschaft rückgüngig zu machen. Doch
geblich. Der Käufer drang auf Lieferung und
tz solche nicht erfolgte, klagte er bei Gericht. Am
mstag hat nun das Gericht entschieden, daß
alberg zu dem offerirten Preise die Bleiröhren zu
jern hat, da Käufer auf Innehaltung des vor
engen abgeschlossenen Geschäftes bestehe. Die er⸗
blichen Kosten muß D. noch obendrein bezahlen.
In den Tagen vom 31. Mai bis 2. Juni
hird in Magdeburg ein allgemeiner deutscher
andwerkertag abgehalten. Auf der Tages⸗
nung steht u. A. das Innungsgesetz, die Errich⸗
ing deutscher Handwerkerkammern, Gefängnißarbeit,
trwerkstätten, Submissionswesen, Hausierwesen.
pBerlin, 17. Mai. Der Ceutral⸗Ausschuß
ir die Hygieine⸗Ausstellung hat gestern Mittag
er dem Vorsitz des Staatsministers a. D. Hob⸗
cht eine Sitzung abgehalten. Die Absicht, die
usstellung in diesem Jahr noch wieder zu erbauen,
definitiv aufgegeben, dagegen beschlossen worden,
nwerzüglich die nothwendigen Schritte zu einem
qrsicheren Wiederaufbau im nächsten Frühjahr
u thun.
Gnwendung der Elektrizität in
er Rüllerei.) Es ist bekannt, daß in den
Rühlen bis jetzt die Trennung der Kleien vom
dehle unter Anwendung von Ventilatoren durch⸗
führt wird; die Maschinen erfordern aber eine
iht bedeutende Triebkraft, viel Raum und es er⸗
hen sich sehr bedeutende Verluste, welche durch
w Verstäuben des Mehles verursacht werden. Ein
merikanischer Ingenieur, Thomas R. Osborne, hat
nneuester Zeit die Ventilatoren durch eine sehr
infache Vorrichtung ersetzt, durch welche die Tren⸗
ung der Kleie vom Mehle bewerkstelligt wird.
)as Gemenge aus Kleie und Mehl fällt aus
cchüttelsieben auf Walzen, welche aus Hartkaut⸗
huk bestehen und auf welche Bürsten drücken. Bei
er Rotation der Walzen werden diese durch die
deibung an den Bürsten stark eleklrisch und ziehen
ie herabfallenden Kleientheilchen an sich, indes das
Nehi frei herabfällt. Die an den Walzen haftenden
leientheille werden durch die Bürsten abgestreift
nnd fallen von jeder Walze in eine seitlich des
pparates angebrachte Rinne, durch welche sie in
ʒammelgefäße abgeführt werden. Der ganze Apparat
mttioniert gleichförmig bei jeder Witterung und
ollfuhrt die Trennung von Mehl und Kleie auf
as vollständigste. Der eleltrische Scheide-Apparat
st gegenwärtig schon in der großen „Atlantic⸗Mills“
u Brooklyn, New-York, in welchen täglich 800
arrels Mehl produziert werden, eingeführt. 200
uadratmeter Raum, welche vormals von den
entilatoren beansprucht waren, wurden infolge der
eringen Größe der elektrischen Maschinen disponibel.
in Triebkraft wurden 22 Pferdestärken frei. Man
at den freigewordenen Raum zur Aufstellung neuer
Nahlgänge derwendet, welche durch die freigewor⸗
)enen 22 Pferdestärken getrieben, täglich 60 Barrels
Nehl kefern, so daß sich die Leistungsfähigkeit der
ltlantic⸗Mills, ohne Vermehruug der Kosten, um
O Prozent gesteigert hat. Durch das Aufhören
er Verluste, welche infolge des Verstaubens von
Jehl entsiehen, soll sich das Erträgniß an Mehl
im 8 Prozent gesteigert haben.
Luzern; 17. Mai. Für die Feier der Er—⸗
nung der Gotthardbahn werden großartige
vorbereitungen getroffen.
f In der Schweiz ist die jährliche Käseaus-
von 52,000 metrischen Zentnern im Jahre
doe auf 217,000 Zentner seit dem Jahre 1880
ffiegen. Kaäse enthält nur halb so viel Wasser,
gegen zwei bis drei Mal mehr Nährstoffe als
ee Rindfleisch. Im Hinblick auf den
F ahrwerth dieses Nahrungsmittels sagt Jo⸗
nes von Müller: „Die Freiheit gedeiht nur da,
o Kase bereitet wird.“ Professor Anderegg in
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neute auf den großen, ourch den Erxporthandcl her—
zeigeführten Verlust an Nährstoffen aufmerksam.
In seinem Buche über den Gemüsebau empfiehlt
r den Landleuten, diesen Verlust durch den Anbau
)er nahrhafteren Hülsenfrüchte zu ersetzen.
Paris, 14. Mai. Gestern brach in den
Narktbuden, die fich hinter dem Markt der Villette
efanden, ein heftiges Feuer aus. Es wurde schnell
elöscht, aber zwei Kinder, welche sich in einer der
zuden befanden, verbrannten.
. Auswanderung. Die deutsch-⸗amerikanische
Hesellschaft in New-York hat die Auswander—
ingsagenturen von neuem darauf aufmerksam ge—
nacht, daß sämmtliche im Hafen von Newyork
andenden Einwanderer mit einem legalisirten Impf⸗
chein versehen sein müssen, wenn sie sehr großen
Unbequemlichkeiten entgehen wollen. Bei dem Mangel
ꝛes Scheines erfolgt nämlich noch auf dem An—
unftsschiffe eine ärztliche Untersuchung und, wenn
diese keine regelrecht ausgeführte und verlaufene
Impfung nachweist, eine Zwangsimpfung auf
inem als Quarantänestation dienenden Vereinigten⸗
Staaten⸗Kriegsschiff.
4 (Eine Schiffsladung Damen«;) Der
yor Kurzem von Liverpool in Newyork angekommene
Ddampfer „City of Montreal“ brachte nicht weniger
als 600 junge Damen. Mit Ausnahme der Schiffs⸗
mannschaft befand sich kein Mitglied des „Genus
nasculinum“ an Bord. Es ist dieses das erste
Mal, daß eine derartige Ladung in Amerika landete.
F. (Wie man Guiteau hängt.) Zu
Macon im Staate Georgia wollte neulich ein
2jähriger Knabe Namens John Calvin einigen
Spielgenossen zeigen, wie man Guiteau hängen würde
Er ging bei seinem Darstellungsunterricht so ge—
vissenhaft und gründlich zu Werke, daß er eine
Biertelstunde später als Leiche abgeschnitten wurde.
Die kleinen Zuschauer der Selbstexecution erzählen,
»aß „Johnnie“ in sehr komischer Weise mit den
dänden und Füßen gezappelt habe, als er sich in
die Luft schwang.
(Aus den „Neuen Fliegenden.')
„Was? Scheiden wollt Ihr Euch lassen? Habt
Ihr denn ganz vergessen, daß in der heiligen Schrift
zeschrieben steht: xMann und Weib sollen Eins
ein?“ — „Hochwürden, wann Se öfter bei uns
vorbeiganga war'n, hätten's g'moant, mir san
uns'rer zwanzig!“
— —
Sterbefaälle.
Gestorben: in Otterberg Frau Charlotte
Engel, geb. Glück, 47 J. a.; in Freinsheim
Fohann Aul, 74 J. a.; in Kirchheimbolban—
den die Gattin von Friedrich Buhl, Maria geb.
Pfleger; in Dürkheim Alexander Loeb, Guts—
hesizer; in Brebach Frau Marie Löwer, geb.
sirchberg, 22 J. a.; in Spiesen die Gattin des
Metzgers J. Busse, Katharina geb. Reuter. 34
J. alt.
— —
Dienstesnachrichten.
Der interim. Schulverweser an der kathol. Schule zu
Weisenheim a. Bg. Jakob Henkel wurde zum Verweser,
er inierim. protest. Schulverweser zu Einöd, Wilhelm
5„che rer, zum Verweser dortselbst und der interim.
gerweser der unteren protest. Schule zu Bischheim. Georg
Ddiez, zum Verweser ernannt.
Marktberichte.
Zweibrücken, 17. Mai. (Fruchtminelpreis und Vik—
sualenniartt.) Weizen — M. — Pf. Korn O M. — Pf.,
Zerste zweireihige 0 M. — Pf., vierreihzge O M. — pPf.
Spelz O M. — Pf., Spelzkern — M. — Pf.Dinkel
— PNi. — Pf. Mijchfruht — M. — Pf., Hafer 0O M
— Pf., Erbsen — M. — Pf., Wicken — M. — Pf.
Zartoffeln 1I M. 70 Pf. Heu 4 M. 50 Pf., Stroh 3 M
30 Pf., Weißbrod 1/3 Kilogr. 61 Pf., Kornbrod 8 Kilo
38 Pff, Gemischtbrod 3 Kilogr. 88 Pf., paar Weck 90 Gr.
z Pf. Kindfleisch 1J. Qual. 60 Pf., Il. Qual. 56 Pf. Kalb⸗
leisch 50 Pf., Hammelfleisch 60 Pf., Schweinefleisch 55 Pf.,
Butter /3 Kilogr. 1 M. 20 Pf., Wein Jl Liter 80 Pf.
Bier 1 Liter 24 Pf.
Homburg, 17. Mai. (Fruchtmittel preis und Viktu—⸗
lienmartt.) Weizen 12 M. 67 Pf., Korn 9 M. 68 pf.
Spelzkern — M. — Pf. Spelz 0 M. Pf., Gerste
reihige — M. — Pf., G.eceste 4reihige 0O M. — Pf.
Hafer 7 M. 40 Pf., Mischfrucht 9 M. 90 Pf., Erbsen
— M. — Pf., Widen 0 M. — Pf., Bohnen 0 M.
— Pf., Kieesamen — M. — Pf., Kornbrod 6 Pfund
— pj. Gemischtbrod 6 Pfund 82 Pf. Ochsenfleisch — Pf.
stindfieisch 36 Pf., Kalbfleisch 40 Pf. Hammelfleisch — Pf.
Schweinefleisch 536 Pf, Butter 1 Pfund 1 M. 10 pf.
Kartoffeln per Ztr. 1 M. 60 Pf.
Wien, 18. Mai. Die „Neue Freie Prefse
theilt eine Unterredung des pariser mit dem rus—
ischen Botschafter Orloff mit, welche ungefähr sol⸗
jendes zu Tage förderte. Der Friede ist längere
Zeit ungefährdet und ist durch Skobeleff übrigens
rirgends bedroht gewesen. Officielle russische Kreise,
iamentlich der Czar dachten niemals an einen Krieg
nit irgendwelcher Macht; speziell für Franz Joseph
serrscht große Sympathie am russischen Hofe.
Irloffs Besuch beim Fürsten Bismarck hatte nur
inen privaten Charakter; die Beziehungen beider
Regierungen sind die freundschaftlichsten. Orloff
hjatte keinen Anlaß zu einer Intervention. Bismarcks
Hhersuch, Ignatieff zu stürzen, mißlang deshalb, weil
zer Czar sein Leben nur für sicher halte, wenn er
sich auf die Panslavisten stütze.
Paris, 18. Mai. Englische Blätter melden,
daß der französische und der englische Generalcon—
jul in Kairo Instructionen erhalten hätten, sofort
nach der Ankunft des englisch⸗französischen Ge—
chwaders auf der Höhe von Alexandrien vom
Vizekönig die Entlassung der egyptischen National⸗
armee und die Verbannung der Obersten des Heeres
zu verlangen. Einem offiziösen Communique zu—
folge ist diese Nachricht mindestens verfrüht. Bis
etzt wäre keine derartige Instruktion ertheilt worden.
Konstantinopel, 18. Mai. Der Com—
mandant des in Chios stationirenden Archipelge—
ichwaders, Hussein Pascha, ist beordert, mit dem
Beschwader nach Sudabay zu gehen, wo sich die
anglo⸗französischen Escadres hefinden. Nowikoff
reist am 18. d. ab, Corti wird am Sonntag hier
inkommen. Ein Erdbeben verursachte auf der Insel
Skarpanto unbedeutenden Schaden. Zwischen Kerpa
ind Herkep erhob sich eine neue Insel.
Kandia, 18. Mai. Das englisch-französische
Geschwader verließ gestern Abend die Sudabai und
uhr nach Alexandrien weiter.
Fur die Redaktion verantwortlich F. X. Demetz.
Würzburg, im Mai 1882.
An die früheren vtudierenden der Alma⸗
Inlia⸗Maximiliana.
Am 2. Januar d. J. vollendete unsere Uni—
oersität das dritte Jahrhundert ihres ununter⸗
zrochenen Bestehens. Wir verzichteten an diesem
Tage auf die Veranstaltung einer größeren Feier,
da dieselbe in Folge der winterlichen Jahreszeit der
Theilnahme unserer früheren Studierenden und
auswärtiger Gäste allzusehr entbehrt haben würde,
ind vertagten sie auf den Schluß des Sommer⸗
jemesters.
An alle ehemaligen Angehörigen der Alma⸗
Julia-Maximiliana ergeht nun unsere herz⸗
liche Einladung zur Betheiligung an dem seltenen
Feste. Wir hoffen mit Zuversicht, daß keiner unse⸗
rer früheren Commilitonen, dem nicht unbezwingbare
Hindernisse sich entgegenstellen, in den Tagen vom
J. bis 4. August in unserer alten lieben Mainstadt
fehlen wird.
Um der zur Beschaffung von Unterkunft für
unsere Gäste niedergesetzten Commission thunlichst
allseitig befriedigende Lösung ihrer Aufgabe zu
erinöglichen, bitten wir um rechtzeitige Einsendung
der Anmeldungen an das Mitglied der Wohnungs-
Commission. Herrn Rechtsrath Attensamer,
und zwar bis spätestens 30. Juni. Angabe ob
Wohnung gegen Entgelt oder freie Unterkunft (auf
Dach und Fach) vorgezogen wird, ist dabei höchst
rwünscht. Als Beantwortung zusagender Mit⸗
heilung werden wir nicht verfehlen, neben weiteren
Nachrichten auch das demnächst fertig zu stellende
Festprogramm rechtzeitig zu übersenden.
Wenn auch der Umiversität die Mittel zur all—
eitig würdigen Gestaltung der Jubiläumsfeier aus
eigener Kraft versagt sind, so wird doch durch die groß⸗
herzige Beihilfe hiesiger Gesellschaften und vor allen
unserer guten Stadt auch für die geselligen Freuden
der Festgenossen in ausgiebiger Weise gesorgt sein.
Wir dürfen uns daher der frohen Hoffnung hin—
zeben, daß die Tage der Erinnerung an eine drei⸗
jundertjährige gesegnete Vergangenheit unserer Hoch⸗
schule und an die goldene Zeit der Jugend eines
jeden Einzelnen unserer treuen Commilitonen sich
zu genuß⸗ und freudereichen gestalten werden.
Der akademische Senat
der königl. bayer. Julius-Maximilians-Universität:
Dr. Johannes Wislicenus.