craurige Berühmtheit in der ganzen cibilisirten Welr
eingebracht haben, verübt: der achte Lustmord seit
dem 31. Dezember 1878. Der Sachverhalt ist
folgender: Die auf dem kaum eine Stunde von
hier belegenen Rittergute Haskenscheid dienende, 17
Jahre alte Elisabeth Ganttenberg wollte am ver—
gangenen Sonntage (den 21. Mai) nach Bochum
in die Kirche gehen, zu welchem Zwecke sie sich in
den Vormittagsstunden auf den Weg gemacht hatte.
Von diesem Kirchgange ist das arme Mädchen nicht
mehr heimgekehrt. Die Dienstherrschaft glaubte
zunächsi, das Mädchen sei zu Verwandten in Rel⸗
lünghaujen gegangen; da es aber auch am Montag
noch nicht heimkehrte, wurde ein Bote dahin ge—
sandt, der jedoch mit der Nachricht heimkehrte, das
Mädchen sei nicht in Rellinghausen gewesen. Jetzt
schöpfie man Verdacht und machte « der Behörde
von dem Vorfalle Anzeige. Am vergangenen Frei—
tag wurde nun unter Leitung des Herrn Staats-
amwalt Dr. Schwering die ganze Gegend abgesucht,
aber vergeblich. Am gestrigen Tage wurde das
Suchen fortgefetzt und fand man gegen 12 Uhr die
völlig entblößte Leiche des Mädchens in einem
Roggenfelde. Der Mörder hatte sein Opfer, nach⸗
dem er es geschändet, furchtbar hergerichtet. Der
ganze Leib war aufgeschlitzt und die Brüste waren
durch einen Querschnitt getrennt. Die Kleider
wurden bis auf ein Stiefelchen in der Nähe ge—
funden. Die Stelle, wo die Leiche lag, ist etwa
300 Schritte von der Mordstelle entfernt, wo am
30. Rovember 1880 die Hebamme Becker ermordel
wurde. Was aus den Zuständen in hiesiger Ge⸗
gend werden soll, man weiß es nicht, die Bevölker⸗
ung, besonders die auf dem Lande, ist in furchtbarer
Aufregung, die Oekonomen bekommen keine Dienst-
mädchen mehr. Die Behörde steht diesen furchtbaren
Verbrechen vollständig rathlos gegenüber. Daß
etwas Außergewöhnliches geschehen muß, das sagt
sich Jeder, Keiner weiß aber was. Es dürfte wohl
auf dem ganzen Erdenrund weiter keinen Bezirk
geben, in welchem ähnliche Zustände jemals ge—
herrscht hätten.
F' (Ein großer Gewinn.) Vier Lehrlinge
einer größeren Leipziger Schriftgießerei, welche
sämmtlich in sehr dürftigen Verhältnissen leben,
haben zusammen ein Zehntel des großen Looses
(300. 000 Mark.) gewonnen.
Danksagung.
Für die zahlreiche Betheiligung bei
dem Leichenbegängnisse unserer unver⸗
geßlichen lieben Gattin und Mutter
Elisabetha Birkelbach,
geb. Mesz
sowie für die trostspendende Grabrede
des Herrn Pfarrer Ferkel sprechen wir
hiermit unsern tiefgefühlten Dank aus.
St. Ingbert, 1. Juni 1882.
Die trauernd Hinterbliebenen.
f Aus Witten wird als Auctions-Curiosum
gemeldet, daß demnächst ein gepfändetes, 5 Fuß
Janges Krokodil zur öffentlichen Versteigerung ge—
angen wird.
Scharfenstein (Sachsen), 31. Mai. Gestern
Abend ging über Gelenau, Drehbach, Venusberg
Brießbach und Scharfenstein ein Wolkenbruch, ver⸗
zunden mit Hagelwetter, nieder, wodurch in Gelenau
10 und in Drehbach 2 Menschen umgekommen sind;
mehrere Menschen werden vermißt und viel Vieh
ist ertrunken. Eine Anzahl Wohnhäuser, Scheunen
und Brücken ist zerstört, die Felder und Straßen
sind verwüstet. Bei Heidelbach ist die Eisenbahn⸗
Themnitz⸗Annaberg zerstört; der Schaden ist sehr
beträchtlich.
FEisenbahn-Gemüthlichkeit.) Fol—
zenden curiosen Vorfall auf der Kiel⸗-Flensburger
Eisenbahn erzählen die „Schl. N.“: Als vor einigen
Tagen in Mohrkirch der erste Nachmittagszug von
Kiel eintraf, ward man zum Erstaunen gewaähr,
daß man bei der Abfahrt don Süderbrarup einen
Wagen und — den Zugführer vergessen hatte.
Eiligst fuhr man mit der Maschine zurück, um beide
abzuholen. Letzteren traf man bereits unterwegs
da er zu Fuß hinterhergelaufen war.
— Wie schnell die Verbrecher zur Hand sind,
beweist die Gotthardbahn. Noch war sie nicht
ꝛinmal officiell eröffnet, und schon hat man zwei
Steine auf den Schienen gefunden. Einmal war
ein solcher Stein mit Draht an den Schienen an
einer Stelle befestigt. Auch hat man versucht, die
Schienen an einer Stelle aufzureißen und zu zer⸗
ozrechen.
f Das Reichsgericht hat folgendes wich—
tige Urtheil gefällt: Die Bestimmung des 8 107
des Strafgesetzbuchs, welcher zufolge die Verhinder—
ung eines Deutschen, durch Gewalt oder durch Be—
drohung mit einer strafbaren Handlung, in Aus—
übung seiner staatsbürgerlichen Rechte zu wählen
oder zu stimmen, mit Gefängniß nicht unter sechs
Monaten bestraft wird, findet auch auf den Fall
Anwendung, in welchem Jemand einen Wähler zu
bestimmen sucht, eine bestimmte Person nicht zu
wählen oder zu wählen.
(Schlittenpartie im Mai.) In der
ungarischerumänischen Grenzstation Predeal ist dieser
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Tage solch massenhafter Schnee gefallen,
Beamte der „Kuriosität“ halber eine Schlincn
nach einem nahe gelegenen Orte Ober.
arrangirten.
F Ein altes Pärchen. Wiener Vldy
schreiben: In der Garnisonskirche zu Thera
stadt fand die Trauung des ausgedienten 3
werkers und Patental-Invaliden M. Oberreine
Fräulein Pauline Tradnicek stakt. Der Bräun
ist 84, die Braut 85 Jahre alt.
Sterbefälle.
Gestorben: in Hütschenhausen Theodor«
J. a., S. v. Lehrer Karl Rübel; ebenda
Frl. Elisabetha Schneider, 46 J. a.; in Ma
heim Frau Margaretha Steitz, geb. Hautnse
148 J. a.; in Kleinkarlbach Heinrich Kling,
J. a. in Kirchheimbolanden Martin Rapp'l,
Elmstein Forstmeister Schindler (nach kun
Krankenlager in Folge wiederholter Schlaganfäl
in Kaiserslautern der k. Rentbeamte Ludwig Hilg
(am Herzschlag); ebendaselbst Zimmermeister Jos
Griasch, 35 J. a.; ferner Frau Phil. Weh,
geb. Gerrmann; in Schwegenheim Frl. Em
Silbernagel, 213. a.; in Gleisweiler Leh
Sebastian Braun, 51 J. a.,; in Schweigen Li
184 J. a., T. v. Jakob Becker; in Neust
Daniel Schönig, Privatier, 83 J. a. in dFu
richsthal die Wittwe von Steiger Frank,
A
einziges Kind von Ferdinand Meher; in Ne
kirchen a.Bl. Frau Karoline Anschütz,
Harig 28 J. a; ebenda Frau Maria Arth, —
Müller; in Obersülzen Friedrich Lawall lII.,
J. a.; in Gaugrehweiler Lazarus Gallingt
in Ludwigshafen Kemmlein, kgl. Studienlet
(in Folge Verletzung beim Heidelberger Eisenba
unglück.)
—CœAVRW)/SZE
Dienstesnachrichten.
Die katholische Pfarrei Mundenheim iß
Priester Gehrig von Rodalben übertragen.
Für die Redaktion verantwortlich F. X. Dem
Mich. Kluag.
J. St. Ciolina & Sohne.
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