Brebach findet nach dem „Allg. Anz.“ am Sonn⸗
tag, den 18. d. Mts., Vormittags 10 Uhr, statt;
der Weiheakt wird von dem General-Superinten⸗
denten Nieden aus Coblenz vollzogen.
München, 3. Juni. Die Untersuchung
in der Anklagesache gegen den französischen Offizier
de Graillier, Frhru. v. Kreitmayer und den Kauf⸗
mann Brunner wegen Landesverraths schreitet stetig
vorwärts. Vorgestern waren vier Militärs aus
Ingolstadt, zwei Infanteristen und zwei Pioniere,
nach Munchen vorgeladen und wurden den in der
Angerfrohnfeste imernirten Beklagten gegenüberge—
stellt, um Zeugniß darüber abzugeben, ob sie sich
erinnern können, die Inhaftirten einmal in Ingol⸗
stadt beim Besichtigen der Festungswerke gesehen
zu haben. Das Resultat der Confrontation war
für die Angeklagten keineswegs günstig.
(Eine reiche Stiftung.) Der eben
verstorbene Bezirksgerichtsassesszr Dr. Remeis in
Bamberg hat testamentarisch 480,000 M. für
Errichtung einer Sternwarte daselbst, wobei es den
Ingenieuren überlassen bleibt, den Platz zu wählen,
ferner 70,000 M. für Anschaffung der Justrumente
bestimmt, und die Remeis'sche Villa der Stadt als
Bergnügungsplatz überlassen.
FHeridelberg, 2. Juni. Gestern Abend
gegen 3311 Uhr- wurden die auf dem hiesigen
Zahnhof anwesenden Passagiere durch eine laute
Detonation erjchreckt. Im Wartesaal lII. Klasse
fand man einen jungen gutgekleideten Mann blutend
liegen und es ergab sich sofort, daß sich der Un⸗
gluͤckliche mittelst eines Revolverschusses entleibt hatte.
Der Schuß ging durchs Herz und hatte den augen⸗
blicklichen Tod zur Folge. Die Persönlichkeit des
Betreffenden konnte bis jetzt nicht festgestellt werden,
da derselbe nichts bei sich führte, was zum Agnos-
ziren hätte dienen können. Auch Geld war nicht
in seinem Besitz, nur in einem sonst leeren Notiz⸗
buch fand sich folgende Aufzeichnung: „F. H. Tau⸗
nusstraße, Frankfurt a. M., Amerikanisches Duell,
Ende 1. Juni.“ Vielleicht läßt sich auf Grund
dieser Notiz eiwas über die Persönlichkleit des etwa
2530 Jahre alten Selbftmoͤrders ermitteln.
4 RKin schweres Unglück hat sich auf
einer Jagd im Walde bei Oberursel (Gin der
Nähe don Frankfurt a. M.) dieser Tage zugetragen.
Der Rentier Fuchs hat einen seiner Freunde, den
Privatier Deschauer von Oberursel, aus Unvor⸗
iichtigkeit erschossenn, in einer Entfernung von
30570 Schritten. Die Kugel ging dem Letztge⸗
nannten in den Rücken und durch den Körper hin⸗
durch. Der Thäter — Wittwer und Vater von 4
Zindern im Alter von 8—815 Jahren hat sich be⸗
reits der Behörde gestellt.
Frankfurt, 3. Juni. Die Firma Gebr.
dayser“ in Kaiserslautern hatte den Betrieb ihrer
Nähmaschinen den hier wohnenden Kaufleuten Wirtz
ind Wagner übertragen und sie mit der Einziehung
von ca. 18,000 Mk. Außenständen beauftragt. Die
Beauftragten haben sich bei dem Incasso derartige
Unregelmäßigkeiten zu Schulden kommen lassen, daß
zie Polizei auf Antrag der geschädigten Firma zur
Berhaftung der beiden Herren geschritten ist. Ve—
üglich des Wagner hat sich denn bereits heraus—
gestellt, daß er von Dortmund aus wegen Betrugs
eit Jahr und Tag verfolgt wird und daß er schon
11,0 Jahr Zuchthaus verbüßt hat. Sämmtliche
Borräthe an Maschinen ꝛ⁊c. wurden mit Beschlag
zelegt und das Geschäftslokal auf der Zeil polizei⸗
lich geschlossen.
F(Ein Blumenkorb mit etwas Leben—
dem.) Eine ungewöhnliche Ovantion wurde bei
einer der letzten Theatervorstellungen dem in Berlin
zastirenden Fräulein Mayerhoff zu Theil, indem
wischen verschiedenen kleineren und größeren Sträu—
zen auch ein Blumenkorb mit einem — Mops⸗
hünchden aus den Logen auf die Bühne herabflog.
4 (Tornisteroder Tragesack)) Nach der
letzten großen Parade auf dem Tempelhofer Felde ließ
ich der deutsche Kaiser, bevor er sich in sein Palais
urückbegab, von dem Kriegsministe, v. Kameke Vor⸗
rag halten über die eventuelle Abschaffung des Tor⸗
aisters und Einführung eines Ersa tzstückes an dessen
Stelle. Das Ersatzstück soll aus einem Tragesack
»estehen und in militärischen Kreisen als sehr
yraktisch befunden worden sein. Der Kaiser glaubte
ich weniger davon versprechen zu müssen, will jedoch
rft eingehende Berichte über den nun probeweise
attfindenden Gebrauch des Tragesacks abwarten,
ich auch inzwischen die damit ausgerüsteten Leute
in seinem Palais vorstellen lassen. Der Kriegs⸗
minister interesirt sich lebhaft für diese Neuerung,
die den Mann allerdings bedeutend des von ihm
jetzt zu tragenden Gewichtes entlasten würde.
FEin transportabres van
Crawford, Texas, erregte kürzlich ein seltsamet
spann nicht geringes Aufsehen: es waren seh
dreißig Ochsen, die ein zweistöckiges Haus ð
Zimmern, Läden, Fenstern, Blitzableiter
an seinem Platze, zogen. Das Haus wurde
Meilen über die Prärie gezogen.
Sterbefälle.
Gestorben: in Neustadt Fräulein
Salathé, 71 J. a.; in Mörzheim Frau
bara Rieg, geb. Ludwig, 21 J. a. in
Jakob Bürger, 72 J. a.; in Pirmasens
Elisabetha Weber, geb. Augustin; in 80
heim Heinrich Glas, Bader, 75 J. q
Reunkirchen a.Bl. Philipp Knerr, 84 J..
— —
Dienstesnachrichten.
Der interim. Verweser Wilhelm Hofris
zu Busenberg wurde zum Schulberweser, der,
Schulverweser Johannes Reish in Pirmasens
Lehrer, der interim. kath. Verweser Emil Leihr
zu Landstuhl zum Schulverweser daselbst,
interim. Verweser der kath. Schulverweserstell
Trulben, Johannes Stuckert, zum Schulbderwn
der Lehrer Jakob Schaak in Donsieders zum“
rer an der kath. Schule zu Mühlbach ernanm
Eingesandt.
Mit Freude vernehmen wir, daß Frau Then
Directriee Schroth von Luxembourg mite
zuten Gesellschaft in nächster Zeit in unsere St
äbersiedeln wird. Mittwoch den 14. Juni sol
erste Vorstellung stattfinden „Haßemanns Töͤh
Volksstüukk in 4 Akten von Laronge n
zur Aufführung kommen. — Der WM—
-Schroth hat in hiesiger Stadt und Umgegend ein
so guten Klang, das es uns überflüssig scheintt
denselben Reclame zu machen. Hoffen wir,
Jedermann mit Freude dieser Künstler-Gesellse
entgegensieht, die uns gewiß manch genußrm
Abend bereiten wird.
Mehrere Theaterfreund
Fuür die Redaktion verantwortlich F. X. Deme—
Bekanntmachung
einer
Zwangsversteigerung.
sAuszug.)
Donnerstag, den 13. Juli
18332, des Nachmittags *23 Uhr zu
St. Ingbert, in der Wirthschaf!
det Wittwe von Johann Adam Beck,
werden durch August Wiest, Rechts⸗
kandidat in St. Ingbert wohnhaft, als
Amisverweser des igl. Notars Franz
Sauer daselbst, als gerichtlich ernann⸗
ten Versteigerungsbeamten,
gegen
atharina Spohn, ohne Gewerbe,
in St. Ingbert wohnhaft, Wittwe des
daselbst verlebten Schneiders Balthasar
genannt Jacob Krämer, eigenen
Ramens, sowie als Muttervormünderin
und gesetzliche Vertreterin ihrer mit
ihrem genannt verlebten Ehemanne er⸗
zeugten, bei ihr domicilirten noch
minderjaͤhrigen Kinder Peter und Char⸗
lotie Krämer, Solidarschuldner,
die nachbeschriebenen Liegenschaften
in der Steuergemeinde St. Ingbert
wangsweise zu eigen versteigert, nämlich:
Plan⸗Nr. 185*2, 0,70 a Fläche
mit Wohnhaus und Hofraum und
Plan⸗Nr. 1898, 0,1 a Hof-
raum halber Antheil, resp. “s
Antheil an dem ganzen gemein⸗
schaftlichen Hofraum mit Besitz⸗
Nr. 105, 106 und 1436, sowie
gemeinschaftlicher Brunnen mil
denselben Besitznummern; Plan—
Nr. 18692 1,4 a Garten dabei,
das Ganze gelegen zu St. Ingbert
in den Hobelsgärten im Hirteneck
neben Christian Grund und Jo—
hann Kißlina.
—AD
auf Hobels;
3. Plan⸗Nr. 1084, 20,3 a Acker
in der langen Anhnung auf'm
rothen Flur neben Johann Spohn
und Josef Schweitzer.
Die unter Ziffer 1 beschriebene Lie⸗
genschaften werden zusammen als ein
Janzes, die unter Ziff. 2 und 3 be—
chriebenen einzeln versteigert.
Die nähere Beschreibung der Verstei—
gerungsgegenstände, sowie die Verstei⸗
gerungsbedingungen können bei dem Ver—
teigerungsbeamten eingesehen werden
St. Ingbert, den 3. Juni 1882.
Der Amtsverweser des kgl. Notars
Sauer:
A. Wiest.
Iu die Theaterdirektion und Ge⸗
Asellschaft der Fr. Caroline Schroth
verden mehrere möblirte Zim⸗
mer gesucht. Man bittet sich mit
Offerten im Café Oberhauser und in
der Expedition dss. Bl. zu melden.
—
J
p
Wo
IIIuatrirtes Pamilienhlatt. Aufiage 20,000.
Ausser interessanten Concert-und Theoaterberiehten aus allen bedentep
Städten des In- und Kuslandes ete. ete. brachte das erste Quartal der N-
Musik-Zeitung unter Anderm:
G. X Tortzing. Portrait und Biographic, letztere von Aug. Reiser. Gins
Verdi. Portrait nebst Biographie, letzetere von Martin Roeder. Anton Rubinste
Portrait und Biographie, éetztere von Elise Polko. Henriette Sontag in Amerũ
Gedemblatt von Cur Zastrow. Eine pfüiehtvergessene Künstlerin. ,Fidelio,“ Du
and Deutungen von Louis Köhler. Die Musikanten und ihre Rassen, FHumores
on R. Lietschke Das Käthehen von Heilbronn. Aus dem Kuünfstlerleben. Loh
grin in Paris. Vergessene Musikanten. J. Salvator Apollini, von aalb. Reinol
Humoresken rur Pastoral-Symphonie. Zwangsloses über , Klassische und moden
Musik“ von Dr. Aug. Guckeisen. Demoiselle Desfoix. Das hat Sarah Bernhu
gethan. Anti-Piano-Bewegung. Scherz-Aufruf 2u einer Preisanfgabe von p
polto. Wie Meyerbeer componirte, musikalische Federzeichnung von Carl Zarn
in „Hans Heéiling von der Nadel“, von Ernst Pasqué. Béethoven und
helmine Schroeder-Devrient. Aus Rossini's Knabenjahren. Gounod-Mozart.
Bayreuth von Ed. Schlömp. Die erste deuntsche Oper, von Wihn. Tappert. Alf
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John Field und Muzio Clementi ete. ete. m
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von H. Hässner. Früblingslust, Salon-Mazurka für RKlavier von Alois Hennes
schrieb dir gerne einen Brief“, Lied für eine Singstimme mit Klavierbegleit
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3 Wer an Husten“*
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