wurde ein Bahnwärter nebst Frau in einem Bahn—
wärterhäuschen zwischen Neustadt und Emskirchen
ermordet. Der Untersuchungsrichter am Landgerichte
Fürth hat sich bereits an Ort und Stelle der Un—
that begeben. Der oder die Mörder find noch nicht
ermitteli.
4 Nach neueren Beobachtungen ist die Licht⸗
stärke des gegenwärtig sichtbaren Kometen stark
überschätzt worden. Die größte Helligkeit zwischen
dem 10. und 11. Juni soll, der 1,8fachen.eines
Sternes erster Größe gleichkoiiͤnen. Es ist also
nicht viel Hoffnung, daß der Komet am hellen Tage
sichtbar sei. selbst mit einem Opernglase wird man
ihn kaum auffinden- können.
F In der Nacht vom 21. zum 22. Mai wurden
laut einer Bekanntmachung der kgl. Staatsanwalt-⸗
schaft zu Saarbrücken aus dem Pulverschuppen der
Grube Qusierschied mittelst Einbruches und
Einsteigens zwei Fässer mit Pulver im
Gesammtgewicht von zwei Centnern und aus einem
dritten Fasse etwa 50 Pfund loses Pulver ge⸗
stohlen. Auf die bis jetzt noch nicht ermittelten
Thater wird gefahndet und Jedermann, welche über
dieselben, sowie über den Verbleib des Pulvers
Auskunft zu geben vermag, ist aufgefordert, sofort
der Polizeibehoͤrde Anzeige zu machen.
4 In den Tunnels der Eisenbahn, welche El⸗
saß und Lothringen verbindet, werden soeben Ver—
fuche gemachi, dieselben mit elektrischem Licht
so lange zu erleuchten, als die Züge durchfahren,
wobei die Lokomotiven der Züge als Erzeuger des
elektrischen Lichtes fungiren. Diese Versuche find
die ersten, die in dieser Art stattgefunden haben,
und haben sich so gut bewährt, daß das neue Be⸗
leuchtungsverfahren alsbald zur allgemeinen Ein⸗
führung gelangen dürfte.
4ꝛFrankfurt a. M., 5. Juni. Heute wurde
ein junger Neger, welcher als Sklavenkind in Vir⸗
ginien das Licht der Welt erblickte und im Alter
don sieben Jahren von einer. hiesigen Familie auf⸗
genommen und erzogen wurde, in der Nibolaikirche
mit einem (blonden) Mädchen aus Bayern ehelich
eingesegnet.
4 Berlin. Der „Baron mit den 83 Hosen“
wird seit Kurzem an der Börse ein geadelter Finanz⸗
mann genannt, und Folgendes ist die Genesis dieser
Bezeichnung: Der Baron sah eines Tages hei seinem
Schneider einen neuen, etwas eigenthümlichen Stoff.
der seinen Beifall fand. „Ich möchte davon ein
Beinkleid haben,“ sagte er zu dem Bekleidungs-
künstler, „aber es wäre mir nicht angenehm, wenn
der Nächsibeste dasselbe Beinkleid trüge; haben Sie
bon dem Stoff schon eins gemacht?“ — Der
Schneider verneinte. „Sie sind der Erste, Herr
Bakon!“ — „Gut, ich will aber auch der Einzige
bleiben.“ — Der Meister lächelte verlegen: „Ent—⸗
schuldigen Sie, Herr Baron, es ist ein ganzes
Stück, ich muß sehen, es los zu werden ....“
— „Herr, wie viel Hosen machen Sie daraus ?“
— Der Schneider sah in seinen Büchern nach.
„Vreiundachtzig Stück, Herr Baron!“ — „Gur,
die nehme ich,“ war die entschlossene Antwort des
Mannes, der jetzt jedenfalls der Hosenreichste seines
Jahrhunderts ist.
In Preußen hat der Minister der öffent⸗
tichen Arbeiten verfügt, daß, nachdem die bisher
versuchsweise erfolgte Einrichtung von Frausen—
Coupe's vierter Wagenklasse sich nach
den angestellten Ermittelungen bei den durchgehenden
Personenzügen, sowie auch bei den Lokalzügen bis—
jer durchaus bewährt hat, die weitere Ausdehnung
zieser Einrichtung im Vokalberkehr bei geeigneten
Zügen von den betheiligten Eisenbahndirektionen
oeranlaßt werde.
CEin Spatz im — Briefkasten.) Daß
die „Herren Spatzen“ gar freche und neugierige
Besellen sind, ist eine bekannte Thatsache; daß aber
ein, allerdings noch dem Jünglingsalter angehörendes
Individuum dieser Gassenbuben unter den Vögeln
eine freche Neugierde soweit getrieben, sich sogar
in das geheiligte Briefgeheimniß drängen zu wollen,
st wohl neu. In Wanheimerort ist dies passirt.
Vbor einigen Tagen fand der Landbriefbote in einem
Briefkasten einen Spatz, der den einliegenden Briefen
zar arg mitgespielt hatte.
In Massomw befindet sich, wie der „Starg
Ztg.“ aus zuverlässiger Quelle mitgetheilt wird,
»in Knabe, der durch seine Unförmlichkeit in weiteren
streisen Aufmerksamkeit erregt. Er ist sechs Jahrr
alt, hat das respektable Gewicht von 200 Pfund
ist nach seinem Alier groß und kann einem sehr
starken Manne an Kräften gleichgestellt werden.
Er trinkt seinen Schoppen Bier und sieht, wenn
er sich unter Erwachsenen befindet, wie ein starl
ausgewachsener Mann aus. Es fehlt nur noch
der Bartt. (2 D. R.)
F Ein junger Gutsbesitzer in Pommern litt
an sonderbaren Zufällen und Erscheinungen, die
kein Arzt erklären und heilen konnte. Als er ei⸗
nen Berliner Arzt aufsuchte fragte dieset: Haben
Sie einen Mopa? — Ja? — Dann haben Sie
Würmer, die Ihnen von Ihrem Hund, der sie
unter der Zunge hat, mitgetheilt worden sind. —
So wars, es kostete eine schwere Operation, die
Würmer fanden sich im Darm.
Abschaffung der Tit ulaturen im amt—⸗
lbichen Verkehr. Die Anwaltskammer im Be—
jirk des Oberlandesgerichts in Marienwerder,
velche in Danzig tagte, hat einmüthig den Vor⸗
chlag ihres Vorstandes angenommen, den Anwälten
zu empfehlen, im amtlichen schriftlichen Verkehr mit
einander sich aller Höflichkeitsphrasen und Titula—
turen zu enthalten. Ein Mitqlied der Kammer
theilte mit, daß nach seiner Berechnung die während
einer 30jährigen Praxis in seinem Bureau in
Briefen ꝛ⁊c. angewandten sogenannten Höflichkeits⸗
phrasen mindestens 10 Ries Papier bedecken würden.
F Die höchsten Punkte der Gebirgs⸗
bahmen sind folgende: Schwarzwald 850 Meter,
Semmering 895 Meter, Kaukasus 975 Meter, St.
GBotthard 1154 Meter, Mont Cenis 180
Brenner 1367 M., North Pacific 1652 9
tral⸗Pacific 2140 M., Union Pacific 2510
Anden 4769 Meter über dem Meere.
Welches Verhältniß herrscht zwischen
Czaren und seinen Unterthanen? fragie im
einen russischen Diplomaten. — „Ein —8*
kehrtes,“ eentgegnete dieser, „früher hatten
Ehrfurcht vor ihm und jetzt hat Er Fun
vor ihnen!“
fF In Elm (Schweiz) erwartet man in Kup
einen neuen Bergsturz. Auf bedenkuch
zeichen hin sind Ingenieure an Ort und Sieh
schickt und sie haben gefunden, daß die ——
sich erweitert haben und der Zustand sehr go
drohend ist.
f Yankee-Frühreife. Ein kleiner g
aus Boston. der es müde war, immer nur die
gelegten Kleider, Spielsachen und Bilderbücher s
älteren Bruders zu bekommen, sagte zu seiner M—
mit echter Yankee⸗Frühreife: „Wenn das so
geht, Mama, werde ich wohl auch einmal Chau—
Wittwe heirathen müssen!“
Das Bierbrauen ist, wie ein japanesi
Blatt mittheilt, ein wichtiger Industriezweig
Japan geworden. Die zwei größten Brauech
befinden sich in Shimidzupa Shokwai und Hakkos—
Das dort gebraute Bier ist äußerst schmackhaftr
viel gesünder als importirtes Bier. Der Veisch
gewinnt täglich an Ausdehnung und man erwar
das heimische Bier werde dem importirten Am
eine erfolgreiche Concurrenz bereiten.
F Eine neue Art von Belustigung in Indie
ist „egg jumping“, Eispringen. Die Wetteifern
nehmen in jede Hand ein Ei und machen so en
Sprung; wer am weitesten springt, ohne die
zu zerbrechen, ist Gewinner, dies ist nicht so lei
da man bei einem Sprunge unwillkürlich die he
fester zudrückt und das Ei zerdrückt.
Sterbefälle.
Gestorben: in Bornheim Joh. Kell⸗
61 J. alt; in Kirchheimbolanden Heinrich Kiun
28 J. alt; in Feil Gg. Valentin Rieber,!
her Lehrer in Münchweiler, 29 J. alt, in J
grim die Gattin des Lehrers Franz Jos. Dreh
Susanna geb,. Metzler, 36 J. alt; in Pirmas
Frau Maria Renneis, in Kaiserslautern
hannes Zobhler, Handelsmann; in Albish
Karl Bosrn, seither Bierbrauer in Diekirch, 28
alt; in Frankenthal Fabrikant Heinrich Schnede
berger, 34 J. alt (derselbe wurde auf dem det
hofe Frankenthal beim Lösen eines Billets r
Schlage getroffen); zu Saarbrücken in Folge
trinkens in der Saar Alexander Kümmel,
J. alt.; in Bubenheim Katharina Oß walt,
Morgenthaler.
Für die Redaktion verantwortlich F. X. Demen
Vertragsmäßige
Wiederversteigerung.
Donnerstag, den 29. Juni
1882, Nachmittags halb 3 Uhr zu
St. Ingbert, in der Wirthschaft
der Winwe von Johann Adam Beck,
wird durch den Amtsverweser' des
. Notars Franz Sauer in St.
Ingbert, die nachbeschriebene Liegen⸗
schaft in der Steuergemeinde St. Ing⸗
bert, dem Christian Schmitt, Zim⸗
mermann allda wohnhaft, angehötrig —
wegen Nichtbezahlung des Erwerbs-
preises offentlich zu Eigenthum ver—
steigert, nämlich:
Plan⸗Nr.. 2992, 299b und
29523, 3,75 a Fläche, worauf
ein Wohnhaus mit Garten und
sonstigen Zubehörungen, gelegen
zu St. Ingbert an der Blies-
iafstelerstraße neben Peter Keßler.
St. Ingbert, den 7. Juni 1882.
Der Amtsverweser des kgl. Notars
Sauer:
A. Wiest.
Rechnungen
F̃. X. Demetz.
unterzeichneter verkauft seine Hie⸗
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1000 Stück Ziegeln
Mark 18;
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Mark 16;
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