ntlich constatirten Suue ι, —
der Hellseherinnen, welche hier bffentlich ihr Hand⸗
werk beireiben, sich auf nicht weniger als 2250
beläuft, was circa eine Sonnambule auf 800 Personen
ergibt. Wie lohnend dieses Metier ist, läßt sich
ferner daraus ersehen, daß mehr als dreißig dieser
industrissen Frauerzimmer über 60,000 Francs
jäͤhrlich verdienen; die allerbescheidensten haben bei
der Einschätzung sich zu einem jährlichen Einkommen
von mindestens 5900 oder 6000 Francs bekennt.
Dieses Einkommen ist eine großartige Dummheits⸗
steuer, welche die Pariser sich auferlegen.
F Vor der Gesetzgebung des Staates New⸗
York schwebt ein Gesetz, welches bezweckt, den
Frauen das Stimmrecht zu verleihen. Ein Mit—
glied trug darauf an, das Stimmrecht nur auf
solche Frauen auszudehnen, die bereits das 50.
Lebensjahr überschritten haben. Wir sind bei der
Abneigung der „schönen Welt“, ihr Alter zu be⸗
kennen, zu der Annahme geneigt, daß ein solches
Proviso das Gesetz, falls es passiren sollte, von
vornherein zu einem „todten Buchstaben“ machen.
4.(Einwanderungsttatistik.) Im Laufe
des letzten Monats landeten in den Vereinigten
Staaten 141,037 Einwanderer.
— Nachahmung verdient das Verfahren des
Schulrathes von Sacramento, Californien,
der kürzlich einen Preis von 20 Doll. für dasjenige
Mädchen aussetzte, welches bei den Eröffnungs⸗
Feierlichkeiten der Hochschule in dem einfachsten
leide erscheint.
Zwangsversteigerung.
Freitag den 30. Juni nächsthin,
Morgens 10 Uhr hier in der Wirths—
behausung des Herrn Georg Klein
versteigere ich zwangsweise gegen Baar—
zahlung:
— w
zen dieses Jahr mehr Kartoffeln, um den
Import derselben zu verhindern. Einer von ihnen
agt: „Ich hob des Johr statt sunst, wo ich en
in en halb bis zwe Acker sor Grumbeere herge⸗
iichtet, vier Acker ready (fertig) gemacht; mer gleiche
s neit, daß sie uns die Grumbeere vun Europa
mportire, und die Speculäters sich die Säcke voll
nache.“
fF Die Heirathsofferten haben nirgends
in der Weli eine so ungenirte Fassung wie in
Amerika. Hier ein Pröbchen davon aus dem
Valley Herold', einem Lokalblatt in Carder—
Founty: „Mary Lindner ist nicht verheirathet.
Irgend Jemand, der sie haben will, kann sie haben,
weun sie damit zufrieden ist. Waconia, den 28.
Mai 1882. George Fischer.
Das kleinste „Vaby“ auf der Welt
st vor einiger Zeit in einem Minenlager bei Canda
aria in Nevada geboren worden. Der Vater, ein
Bergmann, wiegt 190, die Mutter, eine kräftige,
Jjesunde Frau, 160 Pfund, das Knäblein wog bei
einer Geburt nur acht Unzen, war aber körperlich
vollkommen ebenmäßig ausgebildet. Sein Gesicht⸗
hen hatte etwa die Größe einer Roßkastanie und
ein Ring, den seine Mama auf dem kleinen Finger
irug, wurde ihm mit Leichtigkeit über das Bein
bis an das Knie gestreift. Drei solcher Zwerge
können in einer Cigarrenkiste Versteckens spielen,
und doch meint der behandelnde Arzt, das Pygmäe
tönne recht qut am Leben bleiben und gedeihen.
Theater
v e 8
in S5t. Ingbert
— 2
unter der Direction von Caroline
Schroth⸗Collot.
Im Saale des Cafe
Oberhauser.
Mittwoch den 28. Juni:
dovität! Zum ersten Mal! Novität!
Die Tochter des
Herrn Fabricius.
Schauspiel in 3 Aufzügen von
A. Willbrandt.
Cassa-Eröffnung 8 Uhr. Anfang
u39 Uhr.
Das Nähere durch die Zettel.
Regierung hat jüngst neue Heirathsver
erlassen. Darnach ist das Heirathen keinemg
zestattet, der nicht das 20. Lebensjahr
hat. Frauen haben indeß das Pribigi
18 Jahren sich verehlichen zu können.
(Gut pariert) Eine Frau bat;
Gatten um ein neues Kleid und erhielt soh
Bescheid: „Du mußt Dich einschränken, sua
bei den schlechten Zeiten kann ich so kaum a
über dem Wasser halten.“ „Aber übers vin
zältst Du sie den ganzen Tag!“ erwiden
linke Zünagalein der besseren Hälite.
Sterbefälle.
Gestorben: in Böchingen der frühere Wir
neister Michael Becker, 76 J. a. in Obn
Frau Philippine Knöll, geb. Schneider,
I.j in Speyer Frl. Karoline Haffner, 727
bendaselbst Frl. Elisabetha Bender; in Homh
Paulinchen Simon; in Beeden Frau Magdi
5„chmitt, geb. Oberdörfer; in Bergzabein,
ängerem Leiden der qu. kgl. Gymnajialpryj-
Otio Sand früher an der Studienanstalt
rücken), 39 J. a, in Neustadt Georg Bru
Friesenheim Jakob Jottter 60 J. a.; in St
Jann a / S. Frau Geh. Regierungsraih Eil—
geb. Hofmann, Wittwe.
— — t
Für die Redaktion verantwortlich F. X. Demes
— — ——
——————————————————
Todes-Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unser geliebtes Töcht
chen Rosa, nach kurzem schmerzvollen Krankenlager zu seinen Enge
abzurufen.
Die Beerdigung findet Dieustag Nachmittag um 3 Uhr statt.
Um stilles Beileid bittet
Namens der trauernden Familie
Emil Grewenia.
Chiffonier, 2 Kleiderschränke,
Secretär, 1 Nähmaschine,
Pfeilerschränkchen und zwei
Schweine.
St. Ingbert, 25. Juni 1882.
Faßbender.
Gerichtsvollzieher.
Zwangsversteigerung.
Samstag den L. Juli nächsthin
Mitlags 8 Uͤr zu Ommersheim,
dor der Wohnung des Kaufmannes
Carl Uhl versteigere ich zwangsweise
gegen Baarzahlung:
8Ofenrohre, 9 vollständige Oefen,
9 Kohlenkästen, 2 Treppenvor—
lagen, Mist⸗ und Heugabeln
Ketten, Schippen, Kochhäfen,
Pfannen, Kaminschieber, gussene
tessel, Wagenachsen, Pflugscharen,
Spaten, Thür⸗ und Ladenbän—
der ⁊c.
St. Ingbert, 25. Juni 1882.
Inge de XL
Gerichtsvollzieher. bei F. X. Demetz.
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gustrirle Wochenschrift ersten Vanges.
Auflage nach 2 Sahren über 70000 Exemplare.
Zum bevorstehenden Quartalswechsel laden wir zu einem Versuchs⸗Abonnemen
höflichst ein.
Hohe Gönner, Roman von Ernst Wichert. 4
Dieser neue Roman, welcher jetzt im Erscheinen begriffen ist, zeichnet sih
hohem Grade durch alle Vorzuüge aus, die Wichert zu einem Liebling des deuist
Lesepublikums gemacht haben, frischen Humor, gesunde Realistik und scharfe Satire
bestehende geselischaftiiche Mißstände, elegante Diktion und spannende Hand lung.
Reue Romane'r und Novellen, welche demnächst zur Veröffentlichung gelange
Die Spiritisten? von Max Ring. — Die Prise“ von Albert Lindner.
Wunder der Mutterlicbe“ von Ernst Pasqué, — „In Feindesland“ von Molin
Das Haus der Verschollenen“ von W. Passauer.
An imeressanten neuen Artikeln werden in kurzem veröffentlicht: Die Vor
forschung und ihre Stationen“ (mit Karte). — „Wie bewahren wir uns und
nsrigen vor Ansteckung?“ (von Dr. Robert Koch — „Deutjche Anklagen und n
gharische Ausflüchte“ (vom Geheimrath Professor R. Heinze in Heidelberg./
Ferner: „Pies irae“; Erinnerungen eines französischen Offiziers an den
von Sedan.
Reue Kunstblätler in Holzschnitt: Der St. Gotthard-⸗Paß. — Am Abend
Schlacht bei Gravelotte. — Aus den Tagen von Sedan. — Unsere dritte ——
Sefregger)⸗NRummer. — Geistliche Ermabnung von Ludwig Knaus.“ ——
such eines Kardinals im Kloster, von Max Michael. — Hero und Leander, —
Gebhardt c.
Verlagshandlung und Redaktion werden bestiebt sein, nach wie vor, nalen
Gesinnung treu und frei von jeder politischen Parteistellung und lonfessioneller be
herzigkeit ideale Ziele in Wort und Bild zu pflegen.
Im Laufe der nächsten Quartale werden die Leser außerdem mit einem ner
Roman des schnell beliebt gewordenen Erzählers
Ernst Eckstein
und mit den Erstlingswerken eines österreichischen und eines norddeuthen
bekanm gemacht werden, die sich mit in die vorderste Reihe der besten zeitgendsn
Erzähler siellen.
Preis vierteljährlich nur M. —160. Oder in 14 Heften zu zo v
Eine Probe-Nummer ist ducch ae Dachhandlungen, sowie auch direkt ng
Verlagshandlung J. H Schorer in Dee 8. W., Dessauerstraße 12,0
zu beziehen. p
Man abonnirt auch nach begonnenein Quartal in allen Buchn
lungen und Postämtern, bei den Postämtern jedoch nur auf
Wochenausgabe.
Vergebung von Bauarbeiten.
Für den Neubau eines Amtsgerichtsgefängnißgebäudes zu St. Ingbert
sollen nachstehende Arbeiten im Wege der schriftlichen Submission zur Aus—
führung vergeben werden:
1) Erd⸗, Maurer⸗ und Steinhauerarbeiten veranschlagt zu 27124,80 M
2) Zimmermannsarbeiten 5117,460,
2) Dachdeckerarbeiten 1893,198,
Verputzarbeiten 2100,44,
Schreinerarbeiten 2427,59,
Glaserarbeiten 763,20,
Schlosserarbeiten 14318,408,
8) Spenglerarbeiten 546,25,
9) Tüncherbeiten 696,811,
Plane, Kostenanschläge und Bedingnisse liegen im Büreau des unterfer⸗
tigten Amtes vom 26. Juni bis 3. Juni zur Einsicht auf.
Die Submissionen müssen in vorschriftsmäßig überschriebenen und ver—
siegelten Couverts bis längstens Montag den 3. Juli. Vormittags 10 Uhr, bei
dem kgl. Landbauamte Kaiserslautern portofrei eingelaufen sein.
Kaiserslautern, den 24. Juni 1882.
Kgl. Landbauamt:
Giesße.
Anneyrfeine
—
a Kubikmeter Mark 1.30, hat zu verkaufen
Joh. Kiehl (Höofchen.)
Druck und Verlag von F. X.
—
ODementz in St. Ingoeu