zu benutzenden Wagenklaffe zu wvohcn
welche auf dieser letzteren Staiton beim Zutaufe des
Extrazug⸗Billetes auf der Rückseite abgestempelt
werden und hierdurch gleichfalls Giltigkeit zur Rück⸗
fahrt bis einschliesßlich 14. August erlangen. Außer
dem zulässigen Handgepäck wird Freigepäck nicht
gewährt. Das zur Aufgabe gelangende Reisegepäck
wird auf den Extrazug· Stationen direct nach Nürn⸗
berg abgefertigt.
— Zwerbrücken, 27. Juli. Die Direktion
der Pfälzer Bahnen gewährt bei Gelegenheit unse⸗
res am Sonntag Stati findenden Bezirksturnfestes
den Turnern 50 80 Fahrtaxermäßigung, wenn diese
in Turnerkleidung reisen oder sich entsprechend legiti⸗
miren fönnen. Die also von Turnern bei pfäl⸗
zischen Bahnstationen, worunter auch Scheidt bei
St. Ingbert, am 30. Juli nach Zweibrücken ge—
losten einfachen Fahrbillete werden auf der Rüchseite
mit dem beir. Stationsstempel versehen und berech⸗
tigen alsdann zur freien Rückfahrt. — Für Turn⸗
warte und Voriurner, wenn dieselben sich als solche
auszuweisen vermögen, tritt diese Ermäßigung schon
mit'Samstag den 29. d. M. in Kraft. Bei Be—
nützung von Schnellzügen sind Schnellzugsbillete zu
lösen. (Zw. 3.)
— Kaiserslhaute,rn, 25. Juli. Hier
wurde gestern der Verkauf der städt. Gasaktien in
Erwägung gezogen. Die Stadt Kaiserslautern be—
sitzt nämlich 800 Stück solcher Aktien, welche einen
Miuninalwerih don 200 Mk., gegenwärtig aber
inen Kurswerth von 400 M. pro Aktie haben,
also ein Kapital von 320,000 Mt. repräsentiren
Jetzt kann man sie noch mit Gewinn verkaufen,
weun aber die elektrische Beleuchtung eingeführt
wird, sind sie fast werthlos. Die öffentliche Dis⸗
kussion dieser Frage hat eine Gas-Panik hervor⸗
gerufen, welche eine weitere Kurssteigerung der
Gasaltien verhindern, ja dieselben herabdrücken
wird.
Der Cäcilienverein Kaiserlautern in
Verbindung mit Mitgliedern des Cãcilienvereins
Speyer und unter Milwirkung des Orchesters vom
Hofteather in Mannheim und Karlsruhe bringt
nächsten Sonntag das „Lied von der Glocke, mit
der Musik von Marx Bruch zur Auffüh rung. Den
Besuchern derselben wird voraussichtlich eine Fahr⸗
—VDDD—— werden.
— Der Pfälz.Saarbrüchener Be⸗
zirksverein deutscher Ingenieure hat für kom⸗
menden Sonntag eine Zusammenkunft im Hotel
Bauer auf der Haardit zum Zwecke geselligen
Vergnügens veranstaltet und hiezu auch die Bezirks
dereine von Frankfurt, Karlsruhe und Mannheim
eingeladen. Im Hotel Bauer wird gefrühstückt und
zu Mittag gespeist. Ein Spaziergang in den
Wolf'schen Anlagen und im Haardter Schloßgarten,
welchen Herr Kommerzienrath Dr. A. Clemm von
Ludwigshafen in liberaler Weise zu diesem Zwecke
zffnen läßt, bildet einen Theil des Programms;
in Aussicht ist ein Konzert der Musikkapelle des k.
3. 18. Inf.⸗Reg. von Landau.
Am 6. August nächsthin findet im Pfälzer
Hof zu Landau eine Versammlung der pfälzischen
Gerichtsschreiberei ⸗ Candidaten statt. — Am 19.
und 20. August kommen sämmtliche Forstleute der
Pfalz, Oberforster, Forster und Forstgehbilfen. in
Annweiler zusammen.
Die Eroffnung der Feldjagd, pro 1882
wurde für Federwild auf Mittwoch, 16. Auguss
und für Hasen auf Freitag, 15. Septbr. festgesetzt.
Gayer. Bienen züchter) Wie der „L.
A.“ mittheiit, findet am 27. August l. Is. in
Nürnberg die erste konstituirende Versammlung des
bayer. Bienenzüchter-⸗Landes-Verbandes statt. Aus
Anlaß dieser Versammlung veranstaltet der Zeidler⸗
Verein für Nurnberg und Umgegend vom 27. August
bis 3. September in den Raͤumen des ehemaligen
Schießhauses am Marfeld eine Ausstellung von
Bienen, Bienenprodukten, Wahnungen, Zuchtgeräthen
nd Lehrmitteln. Zur Beschickung dieser Ausstellung
mit welcher auch eine Verloosung verbunden ist, find
alle Bienenzüchter Bayerns berufen und eingeladen,
sich rege zu betheiligen, damit sich dieselbe zu einer
hienenwirihschaftlichen Landes-Ausstellung gestalte.
Die bayer. Landes⸗Industrie⸗, Kunst⸗ und Gewerbe⸗
Ausstellung wird ohnedies zahlreiche Imker nach
Nurnberg führen; mögen dieselben daher die Reise
bis zum erwähnten Zeitpunkt verlegen, um auch
den baher. Zeidler⸗Garten besuchen zu können.
Vermischtes.
Bahcceutih, 40. Fult. Die Parsival⸗Auf—
ührung währte von 4 bis gegen 114 Uhr. Der
rste Alt ist zu breit und ermüdete in seiner ersten
zälfte, die zweite Hälfte mit ihren Scenen in dem
Fralsheiligthum und den wundervollen Chören hob
die Stimmung beträchtlich. Am Schlusse des Alktes
olgte lebhafter, wenn auch nicht enthusiastischer
Beifall. Der zweite Akt, insbesondere die Scenen
in Klingsors Zaubergarten, ist theilweise von be—⸗
trickendem Reize. Ungeachtet der großen Aehnlich⸗
eit mit den Szenen der Rheintöchter wirken die
Hhesänge und Spiele der Zaubermädchen des Gar—
ens mit aller poetischen und musikalischen Kraft.
dazu kommt eine entzückende Decoration und ein
iberraschend arbeitender Verwandlungs: Apparat.
daher erzielte dieser zweite Akt den stärksten Ein—
xuck. Am Schlusse desselben erhob sich der Bei—
all zu gewaltiger Höhe, so daß Wagner an der
zrüstung seiner Loge erschien und für die Künstler
ind sich dankte. Die Künstler hatten sich mit ihm
eeinigt, nicht auf den Ruf zu folgen? Nach dem
ritten sehr getragenen und weihevollen Akt er—
euerte sich der uͤbhafte Beifall. Wagner dankte
»on der Loge aus und von der Bühnenrampe.
Die Sänger Winkelmann, Frau Materna, Scaria,
steichmann und Kindermann boten ein ausgezeichnetes
ynsemble. Die Blumenmädchen waren unvergleich⸗
ich, Decorationen und Kostüme waren von höchster
Zchönheit, besonders die Wandeldecorationen
des ersten Aktes. Im Ganzen darf man von einem
zedeutenden Erfolg berichten.
F Saarbrücken, 27. Juli. Gestern Mittag
12 Uhr 25 passierte auf der Reise von Kissingen
rach Paris die Fürstin Dolgorucki⸗ Jurijeweska,
Wiitwe des ermordeten Kaisers Alexander II. von
Rußland, die hiesige Station. Die Fürstin, welche
einen in den Schnellzug eingestellten Salonwagen
benutzte, hatte ihre 3 Kinder sowie ihre Dienerschaft
bei sich. (Saarbr. Ztig.)
(Geiche Leute.) Die reichsten Leute in
der preußischen Monarchie sind seit langer Zeit die
Herren v. Rothschild in Frankfurt a. M., wenn
uch Herr Krupp in Essen einige Jahre hindurch
zu einer höheren Stufe in der Einkommensteuer
ingeschätzt war. Indeß ging man fehl, wenn man
das Haupt des Frankfurter Bankhauses, den Frei⸗
herrn Meyer Karl v. Rothschild, für den Reichsten
insah. Nach Ausweis der diesjährigen Frankfurter
zinschätzungliste bezahlt er nur 136,800 Mk. Ein⸗
ommensteuer, während Wilhelm v. Rothschild auf
43,640 Mt. eingeschätzt ist. Bei dem einen be—
deutet das ein reines jährliches Einkommen von
nindestens 4,560,000 Mi., bei dem anderen ein
olches von mindestens 4,780,000 Mk. Wie ge⸗—
valtig fallen dagegen gleich die übrigen Höchstbe—
feuerien in der reichen Stadt Frankfurt ab. Von
36,800 Mt. springt der Steuersatz sofort auf
7, 100 Mi., die ein Fabrikant Zimmer bezahlt.
dann kommt Baron Ludwig v. Erlanger mit
13,680 Mk. Drei Beamte scheinen sich auch eines
janz häbschen Privatwermögens zu erfreuen; das
st ersilich der Inspektor des Diakonissenhauses,
pfarrer Leydecker, der 4788 Mt. Staatsein⸗
ommensteuer bezahlt, dann der Oberbürgermeister
Miquel mit 2052 Mt. und endlich der Polizeiprä-
ident Hergenhahn mit 1641 Mart.
— Wahrend ein Frankflurter Arzt am Mitt⸗
woch von Jemandem consultirt wurde, stahl ihm
ein anderer „Patient“ im Vorzimmer eine Wanduhr.
Wiesbaden, 24. Juli. In einem alten
lannenen Pult, das früher zum Inventar des ab⸗
gebrochenen „Englischen Hofes“ gehörte und vor
icht Tagen vom Auctionator Müller für 3M. ver⸗
tteigert wurde, ist heute ein Fund von 1212 Mill⸗
onen holländischen Gulden gemacht worden! Man
nideckte in einem Schubfach des Pultes 5 versiegelte
ßackete, öffnete sie und fand in jedem derselben ca.
300 Scheine holland. Staatspapiere vom Jahre 1814
eder Schein lautete auf: „Eene tausend Gulden“
Ddie Sache macht natürlich ein ungeheueres Auf⸗
ehen und bildet ausschließlich das Tagesgespräch,
imsomehr als man noch nicht eruirt hat, ob die
Scheine ächt sind und noch Cours haben und weil
ich über das Eigenthumsrecht eventuell verschiedene
Ansichten geltend machen dürften. Die Erben des
derrn Jos. Berthold, früheren Besitzers des Hotels,
Hehaupten, daß sie von dem Vorhandensein der
Papiere Kenntniß gehabt, aber geglaubt hätten,
zaß die Scheine werthlos seien. Dieser Ansicht
eien sie auch noch. Einstweilen hat die Staatsanwalt—
chaft Beschlag auf den „Schatz“ gelegt.
apsfel, 20. Jult. Ver Leyrlten
warf den Antrag, welcher sich für die sechswo
liche Militärdienstzeit der Volksschullehrer —8
und verlangte vielmehr die Berechtigung —*
zum Einjährig⸗Freiwilligen-⸗Dienst. — Nach
rahme sommuͤicher gegen die Schulsparlasn
ichteter Thesen wurde der Lehrertag feierkch
chlossen.
Ein Gewährsmanu der „Berl. Bors⸗di
st voll des Lobes über den Aufschwung, *
vestfälischen Industrieverhältnisfe
nommen haben. Seiner Beschreibung nach hawme—
und pocht, dampft und zischt es auf allen Werh
daß es eine Freude ist, es anzusehen. Selbst .
rohlengruben, die doch im Sommer ihre still⸗ 3.
zu haben pflegen, arbeiten mit voller Kraft, so d
die Eisenbahnen trotz ihres in jungster Zeit w
nehrten Betriebsmaterials kaum die Massentrm
»orte bewältigen können. Als natürliche 9
suenz haben sich die Löhne der Arbeiter bereitz p
bessert, und eine weitere Erhöhung der Löhne du
in Aussicht genommen werden.
F Nach den statistischen Er mitteß
ungen des Vereins deutscher Eisen⸗ und Sich—
Industriellen belief sich die Roheisenerzeugung do
deutschen Reichs (einschließlich Luremburg) im Nin
1882 auf 256,437 Tonnen darunter 1639
Tonnen Puddelroheisen, 10,707 Tonnen Spiege
eisen, 57,025 Tonnen Bessemer- und 18582 Tonse
Bießereiroheisen. Die Erzeugung im März 188)
hetrug 234,892. Vom 1. Januar bis 31. Min
1882 wurden erzeugt 783,254 Tonnen qeae
368,059 im Vorjahre.
f Die Auswanderung über Bremen ha
n den erslen sechs Monaten des gegenwärhigen
Jahres 67,942 Personen betragen, während in de
elben Zeit des Jahres 1881 72, 288 Persone
muswanderten. Es ist also hier ebenso wie he
»er Auswanderung über Hamburg ein Rüchqan—
jegen das Vorjahr eingetreten.
F „Ein Mathematikus“ schreibt den
„Frankf. Journ.“. „Die Daily News wußte ahh
im 25. ds. zu melden, daß die Engländer 50
Schritte von Ramleh aus vorgegangen seien. Du
Bombardement hat am 11. Juli, das erste Vor
ücken über Alexandrien hinaus, wenn es überhaub
vahr ist, am 25. Juli stattgefunden. Egypten he
eine Länge von 250 Meilen zu 12,000 Schritten —
3 Millionen Schritten. Gesetzt nun, die Englände
jehen von jetzt an energischer vor und machen täg
ich diese 500 Schritte, so werden sie in 600
Tagen oder in 16 Jahren und 156 Tagen (Schait
jahre berücksichtigt) Egypten besetzt haben.“
F (ETheaterbrand.) Das'Theater von Mor
fevideo brannte am 11. Juli bei Gelegenheit der u
Baribaldi's Ehren gegebenen Festvorstellung ch.
Wie der neueste „Imparcial“ berichtet, sind be
dieser Gelegenheit 21 Personen ums Leben gekomme
ind nicht weniger als 103 haben schwerere oden
eichtere Brandwunden erlitten.
Verrichtungender Dampf maschin⸗
In England sollen nach dem, Techniker“, mit Aus—
iahme der Lokomotiven, Dampfmaschinen von
7000000 Pferdestärken p. Jahr im Gange stehen
n den Vereinigten Staaten Nordamerikas 7500000
in Deutschland 4000000, in Frankreich 300000b
und in Desterreich 1BO00000. Die Anzahl d
dokomotiven der alten und neuen Welt uͤberftet
00000 Stück, deren Kraft auf 30000000 Pferd
tärken verar schlagt werden kann. Die Gesamtan⸗
ahl der Pferdestaͤrlen aller auf der ganzen Ei
m Gange stehenden Dampfmaschinen und Lolomo⸗
iven wird auf 80000000 geschätzt. Wenn nun
ede Pferdestärke der Leistungsfähigkeit von 10 Männern
zleichkommt, so wird die Dampfkraft auf der —T
krde täglich die Arbeit von 800000000 Männ
berrichten. Wird die Bebölkerung der Erdoberslit
auf 1300000000 Seelen und die Anzahl J
om 15. bis 68. Lebensjahr auf etwa ein Det
leil detr Gesammibebdlkerung angenommen, so J
geben sich rund 500000000 Männer in e
ahigem Alter. Wenn aber die Dampfmaschine
die Arbeit von 800000000 Männern venitun
o folgi daraus, daß, seitdem die Erfindungen
Watt und Stephenson ihren wobithanigen Gn
über die civilisierle Welt ausgeübt haben, die
suellen der Industrie sich nahezu verdoppelt ha
Ein neues Republikchen. In d
ʒtaate Jowa GBereinigte Staaten) hat sich, wie d
Siadi nud Landbote meldet, in der Nahen
Stadt Davenport eine Miniatur⸗Republik un
damen Amana gebildet. die aus sieben kleinen