Full text: St. Ingberter Anzeiger

weiche ovon zwei Elsfassern, ANichuei 
und Barbe Heynemann, einer ehemaligen 
— gegründet worden sind. Die Sekte, bestehend 
nüssern, Deutschen und Schweizern, besitzt 
—J Boden, mehrere Sägen, Gärbereien 
Hollspinnereien. Jeder Ort hat sein Oratorium 
p RFefeltorium. welches 40 Personen fassen kann. 
der Guütergemeinschaft ist die Ehe erlaubt, aber 
Nugen Anamaten müssen, um dazu zu gelangen, 
awierigkeiten überwinden. Nach den in Kraft 
nden Gesetzen ist die Kleidung und Nahrung sehr 
J. Die Bibliothek enthält blos einige Gebet— 
Meue gelbe Auslagefenster.) Far— 
egenstünde sind in den Schaufenstern be— 
uͤch sehr rasch dem Verbleichen ausgesetzt und 
gen dann einen sehr tristen Ausdruck. Die 
ceude Wirkung wird besonders durch das reine 
Licht der Sonne hervorgebracht, und wenn 
dieses verhindern kann einzudringen, wird dem 
ichen sehr entgegengearbeitet, ja dasselbe ganz 
ndert. Es ist deshalb nach den Mittheilungen 
schweizerischen Gewerbehlattes sehr vortheilhaft, 
tganz rein weißes Glas zu den Schaufenster⸗ 
hen zu verwenden, sondern vielmehr solches, 
hes einen Stich ins gelbe besitzt. Das gelbe 
hat bekanntlich — auch in den Laboratorien, 
theten u. s. w. nimmt man hiervon bei so— 
aten lichtscheuen Präparaten Anwendung — 
bleichende Wirkung und es macht schon viel 
wenn das Glas nur eine schwachgebliche Fär⸗ 
g besitzt, wodurch in vielen Füllen der Effekt 
im mindesten gestört wird. Kleinere und 
zere Auslagefenster können mit blaßgelben Glas⸗ 
den versehen werden und schützen dadurch die 
ggelegten Gegenstände vor den bleichenden Wir⸗ 
gen der Lichtstrahlen. Noch besser ist dies 
gich bei kleineren Auslagekästen für sich. Unter 
änden wird es auch möglich sein, anstatt gelben 
ches den schon vorhandenen weißen Glaßscheiben 
an feinen Ueberzug oder Anstrich mit durchsichtigem, 
chem Kopalladk zu geben, welcher zu Versuchen 
geeignet, da er leicht herzustellen und ebenso 
it wieder zu entfernen ist. 
f(GAus Amerika.) Am 17. Juni starb 
dewark (Nordamerika) Herr Joseph Neu, der 
n Newarkern und vielen Newyorkern bekannte 
enthümer der Akademy of Musik an einem Leber⸗ 
Magenleiden, im Alter von 55 Jahren 5 
maten. In Blieskastel, Pfalz, geboren, kam 
jelbe im Jahre 1830 nach Amerika resp. nach 
wark, wo er sich als Maurermeister und Bau⸗ 
rernehmet etablirte. Das Vergnügungslokal 
Ramatik Hall“ erwarb er im Jahre 1865 und 
ie es in Gemeinschaft mit Herrn Joseph Osch⸗ 
id bis zum Jahre 1869. Er wurde dann 
iniger Eigenthümer und Leiter des Lokals und 
aute, nachdem dasselbe im Mai 1875 durch Feuer 
fört worden war, auf demselben Platze die „Aka⸗ 
nn of Musik.“ Herr Neu hinterläßt eine Wittwe 
d vier Kinder aus erster Ehe und zwei Kinder 
3zweiter Ehe in guͤten Verhältnissen. Zwei 
hier aus erster Ehe sind an bekannte Newarker 
cger verheirathet. 
Die überhand nehmende Faulheit der Tänzer 
ut auch die amerikanischen Damen 
alich gemacht zu haben. In einem eleganten 
lon von St. Louis, wo nur die besten Kreise ver— 
ien, befand sich kürzlich folgende Affiche: „Morgen 
Donnerstag — Bali. Man erwartet, daß die 
nen den Damen mit der größten Liebenswürdig- 
entgegenkommen. Herren haben nur Zutritt, 
n sie eine Dame einführen oder selbst von der 
eherin eingeführt worden sind. Kein Herr 
anzen, bevor er nicht von einer Dame engagiert 
derten, die nicht zu tanzen wünschen, haben 
Lesellschaft zu verlassen. Herten dürfen das 
isezinmer nur am Arm einer Dame betreten. 
Vorsteherin wird dafür sorgen, daß kein Herr 
zu beklagen hat.“ Von diesen amerikanischen 
ien könnien deutsche tanzlustige Damen noch 
bes lernen. 
der Verbrauch des Kaffees anf der ganzen 
»eträgt in runder Summe 1081 Millionen 
. Am größten ist die Consumtion in Holland, 
I18 Pfd. auf den Kopf kommen. In Deusschland, 
die größte Zahl von Kaffeeschwestern beherbergt, 
nur 3 Pfd. auf den Kopf; dies findet 
Erllarung in dem starken Verbrauch von Ci⸗ 
und anderen Surrogaten; ein Loth Kaffee 
thn Loth Zusatz ist in armen Familien die Regel. 
(Vörter und Buchstabenzahl der 
ã. w—ereiit vurq; vie Sorgsalt, weiche dit 
Muhamedaner ihrem Koran gewidmet — sie 
rachten heraus, daß der Koran 77,639 Wörier 
ind 323,015 Buchstaben enthält — hat sich der 
-„chweizer Theolog Jakob Chr. Iselin (gestorben 
737) die Mühe gemacht, 3 Jahre hindurch täg—⸗ 
ich 8—ã9 Stunden darauf zu verwenden, zu er—⸗ 
orschen, wie viel Verse, Wörter und Buchstaben die 
zibel enthält. Er hat festgestellt, daß sich in der— 
elben 31,173 Verse, 773,662 Woörter und 
,566,480 Buchstaben befinden. Das Wörtchen 
und“ kommt 46,227 Mal vor, der Name „Je— 
sova“ 6755 Mal (nach anderer Zählung 6855 
Nal), das Wort „flugs“ in der ganzen heiligen 
zchrift nur ein einziges Mal. 
Gemeinnütziges. 
Englisches Fleckenwasser. Dieses Fleckenwasser 
um Entfernen von Säure⸗, Harz⸗, Teers und Fett⸗ 
Jecken, also auch von Obst und Wein herrührenden, 
esteht aus einer Mischung von 3!44 Unzen 95 pro— 
entigem Weingeist, 1J Unze starkem Salmiakgeist 
ind eine Drachme Benzin. — Ein anderes sehr 
jutes Fleckenwasser wird, wie folgt, bereitet: Eine 
Inze pulverisierter Borar und 2 Unze Kampfer 
oerden in 11. Wasser aufgelöst und auf Flaschen 
sezogen. Es ist dies ein ausgezeichnetes Mittel, 
im Fett- und Schmutzflecken aller Art aus Woll— 
toffen, namentlich aus weißen, hellfarbigen zu ent— 
ernen. 
nen 
Sterbefälle. 
Gestorben: in Landau die Einnehmerswittwe 
daroline Scherer, in Kirchheimbolanden Frau 
flisabetha La uchhard, 80 J. alt; in Homburg 
ernst, 1M. alt, S. v. Lehrer Karl Hoffmann, 
bendaselbst Ftl. Anna v. Heinrichen, 79 J. 
ilt; in Neustadt Franz Graßmann, 19! J. 
ilt; in Neunkirchen a. Bl. Anna Zimmer, 13 J. 
ilt; in Saarbrücken Karl Frantz, 54 J. alt. 
Marktberichte. 
Zweibrücken, 27. Juli. (Fruchtmittelpreis und Vik⸗ 
sualienmarkt.) Weizen — M. — Pf. Korn 9 M. 89 Pf., 
Spelz 0 M. — Pf., Spelzkern — M. — Pf.., Dinkel. 
— Mi. — Pf. Mischfruht — M. — Pf., Hafer 7 M. 
4 Pf., Erbsen — M. — Pf. Wicken — M. — Pf., 
herste zweireihige O M. — Pf. vierreihige d M. — pf. 
kdartoffeln 2 M. 50 Pf., Heu 4 M. 50 Pf., Stroh 83 M. 
— Pf., Weißbrod 1/3 Kilogr. 62 Pf., Kornbrod 3 Kilo. 
0 Pf, Gemischtbrod 3 Kilogr. 84 Pf., paar Weck 90 Gr. 
; Pf., Rindfleisch J. Qual. 69 Pf., II. Qual. 56 Pf. Kalb⸗ 
leisch 59 Pf., Hammelfleisch 60 Pf., Schweinefleisch 55 Pf., 
Zutter /2 Kilogr. I M. 05 Pf. Wein 1 Liter 80 Pf., 
Zier J Liter 24 Pf. 
Homburg, 26. Juli. (Fruchtmittelpreis und Viktu⸗ 
lienmartt.) Weizen — M. -- Pf., storn 10 M. 71 pf., 
„pelzkern — M. — Pf. Spelze ) M. Pf., Gerste 
reihige — M. — Pf., Geste 4reihige 0O M. — pf. 
dafer 8 M. — Pf., Mischfrucht 11 M. 25 Pf., Erbsen 
— M. — pf., Widen 0 M. — Pi., Bohnen O M. 
— PPf., Kleefamen — M. — Pf., Kornbrod 6 Pfund 
— Pf., Gemischtbrod 6 Pfund 86 Pf. Ochsenfleisch — Pf., 
Lindfleisch 56 Pf., Kalbfleisch 40 Pf. Hammielfleisch 60 Pf., 
S„chweinefleisch 50 Pf., Butter 1 Pfund — M. 96 Pf., 
dartoffeln per Ztr. 2 M. 60 Pij. 
Landstuhl, 24. Juli. (Fruchtmittelpreis und Vik⸗ 
ualienmarkt.) Weizen — M. — Pf., Korn 9 M. — Pf., 
-Pelz — M. — Pf. Hafer 7 Mk. 60 Pf., Gerste — M. 
— pf., Wicken — M. — Pf. Erbsen — M. — Pf., 
rinsen — M. — Pf., Kleesamen — M. — Pf., Kartoffeln 
„er Ztr. O M. — Pf., Korubrod 6 Pfd. 70 Pf., Weis⸗ 
rod 8 Pfd. — Pf. Gem. Brod 8 Pfd. — Pf., Butter 
er Pfd. — M. 80 Pf. Eier per Dutzend 60 Pf. 
Kaiserslautern, 25. Juli. (Fruchtmittelpreis und 
ziktualienmarkt) Weizen 12 M. — pPf., Korn 9 M. 
6 Pf. Spelztern — M. — Pf. Spelz 8 M. 79 pi., 
zerfte 8 M. 90 Pf., Hafer 7 M. 95 Pf., Erbsen — M. 
— PPf. Wichen O M. — Pf. xinsen O M. — Pf. Klee⸗ 
amen — M. — Vf., Schwarzbrod O Pfund 78 Pj., do. 
3 Pfd. 39 Pf., Gemischtbrod 3 Pfund 44 Pf., Butter pro 
Ifd. 90 Pf., Eier 1 Stück 5 Pf. Kartoffeln pro Zentner 
M., Stroh 2 M. 50 Pf. Heu pro Cir. 2 M. 50 Pf. 
kleeheu neues 3 M. — Pf. 
Versteigerungs &Submissions- 
Anzeigen. 
Samstag, 29. Juli, Nachm. 2 Uhr zu We—⸗ 
zenheim Holzversteigerung: kieferne Stämme, 
ichen Schäl⸗ und Wagnerstangen, eichen Prügel 
ind Krappen. 
Samstag, 29. Juli, Vorm. 11 Uhr zu Or— 
nesheim Holzversteigerung: eichen Stämme, 
Ztangen, Pfähle und Zaungerten, buchen Scheit, 
Zrügel und Wellen. 
Dienstag, 1. August, Vorm. 10 Uhr auf dem 
zureau der kgl. preuß. Berginspection Vzu Sulz⸗ 
vach Submisffion zur Vergebung der Lieferung fol— 
sender Artikel für die Schlafhäuser der kgl. Stein⸗ 
l Guizöl lenibee. 40GStuct Strou 
natratzen ohne Füllung, 200 Stück Seegras-Keilkissen, 
100 Stück Deckenüberzüge, 250 Stück Kissenüber— 
üge, 200 Stück Leintücher, 1500 Stück Hand— 
ücher, 210 Stück Sitzschemel, 1950 Gebund 
dornstroh à 10 Kg. 
Mittwoch, 2. August, Vorm. 212 Uhr Sub— 
nission zur Vergebung von Arbeiten und Lieferungen 
ur Reparatur der Stiftskirche zu St. Ar nual. 
ßoranschlag: Erd⸗, Maurer⸗, Steinhauer⸗ und 
Fflasterarbeiten inck. Materi ilien 1949 Mtk. 62 Pf. 
Anfertigen eines eisernen Geländers incl. Material 
396 M., Zimmerarbeiten incl. Material 341 M. 
12 Pf., Dachrinnen und Abfallröhren 1579 Mt. 
30 Pf. Offerten sind einzureichen bei dem Ren—⸗ 
anten des Stiftes St. Arnual: Chr. Pfeiffer in 
Zaarbrücken, bei dem auch die Bedingungen einzu⸗ 
ehen sind. 
Samstag, 5. Augnst, Nachm. 1 Uhr zu Blies⸗ 
astel auf dem Bürgermeisteramte Verpachtung 
der Schafweide Alschbacher Bannes (für ca. 150 
his 180 Schafe) auf die Dauer von 3 Jahren. 
Montag, 7. August, Vorm. 9 Uhr auf der kgl. 
reuß. Grubenkasse Friedrichsthal⸗Ouier— 
schied Submission zur Vergebung des Baues 
eines Maschinen⸗ und Kesselhauses und eines Speise⸗ 
vasserbassins für die kgl. Steinkohlengrube Maybach 
m Trenkelbachthale. Veranschlagt: Erd— 
arbeiten 1604 Mk., Maurerarbeiten 1731 Mk. 
22 Pf., Zimmerarbeiten 452 M. 59 Pf. Schlosser⸗ 
arbeiten 473 M. 80 Pf., die Lieferung eines 
S„chornsteines von Eisenblech 956 M. Weitere 
Vergebung der Lieferung von 33,600 Stück Back⸗ 
teinen, 369 chm Bruchsteinen, 17 cbm Diorit⸗ 
flastersteinen, 28 ebm Metzer Kalk, 69 chm be—⸗ 
onders scharfem Sand. Kostenanschlag, Bedingungen 
ec. sind bei Bauwerkmeister Riotte in Friedrichsthal 
ꝛinzusehen. 
Samstag, 12. August, Vorm. 11 Uhr auf der 
igl. preuß. Bergfaktorei St. Johann a. S. Sub⸗ 
nission zur Anlieferung von 50,000 Kg. gereinigtem 
Küböl. Lieferungsbedingungen sind auf der kgl. 
Bergfaktorei St. Johann a. S. einzusehen. 
Neueste Nachrichten. 
Berlin, 27. Juli. Zwischen der Pforte und 
England dürfte sich eine Einigung über die türkische 
Cooperation erzielen lassen. Aus den letzten Aeußer⸗ 
ingen Gladston's erhellt, daß er seine schroffe Halt⸗ 
ing der Pforte gegenüber modificiere. Kommt die 
ürkisch-englische Cooperation zu Stande, so kann 
eẽͤngland sich dem europäischen Conzerte wieder an⸗ 
chließen. Die Entwickelung der egyptischen Ange— 
egenheit könnte dann auch eine europäische Be— 
sandlung zur Grundlage erhalten. In romischen 
Regierungskeeisen ist man verstimmt darüber, daß 
Desterrrich und Deutschland, wenn sie sich auch gegen 
in England zu ertheilendes Mandat ausgesprochen 
haben. England doch gewähren lassen. — Dasselbe 
Mißbehagen, wie in Rom, herrscht auch in Paris. 
Man ist dasselbst nichts weniger als erbaut von der 
ieuesten Wendung in der Haltung der Pforte, welche 
zie Möglichkeit einer türkischen Intervention oder 
Fooperation mit England wieder im Vordergrunde 
erscheinen läßt. Mit einer türkischen Intervention 
nag man sich dort eben überhaupt nicht befreunden. 
Paris, 27. Juli. Freycinet theilte dem Mi⸗ 
nisterrathe mit, die Pforte erklärt sich bereit, unter 
den Bedingungen der identischen Note unverzüglich 
Truppen nach Egypten zu senden. Bei der so nach 
eränderten Lage der Dinge glaubt man in Depu⸗ 
irtenkreisen, daß die Berathung der egyptischen 
Treditvorlage durch die Kammer heute nicht statt⸗ 
inden werde. 
London, 27. Juli. Aus Alexandrien, 1 
Uhr Mittags, signalisirt Admiral Seymour einen 
ben beginnenden Angriff Arabi Bey's, der im Vor⸗ 
narsch begriffen sei. Die Engländer erwarten den 
AUngriff in Ramleh und werden ihrerseits wahr⸗ 
heinlich gleichzeitig Fort Aboukir angreifen, dessen 
Zesatzung mit Arabi harmonirt. 
Fur die Redaktion verantwortlich F. XR Deme ß. 
Das Blut rasch und sicher z2u reinigen, die Ver- 
sauungs- und Ernährungrorgane 2u kräftigen ist das 
ferdienst der Apotheker R. Brandt's Schweizerpillen. 
Ausführliche Prospecte ũberlũsst gratis und Bestellungen, 
Schachtel M. 1. -, uimmt entgegen . Oh. Kayser 
n St. Ingbert.