Full text: St. Ingberter Anzeiger

den Uebungen der 61. Infanterie⸗Brigade zwischen 
pfalzburg und Finstingen, vom 15. mit 21. Sep⸗ 
ember an jenen der 31. Divifion zwischen Saar⸗ 
hurg, Saarunion und Pfalzburg. 
FDie Noth und das Elend greift mitunter zu 
den sonderbarsten Hilfsmitteln! So hat vor einigen 
Tagen in Mainz ein aller Subsistenzmittel barer 
Familienvater, namens Simon aus Homburg i. d. 
pjfalz, lein anderes Mittel gewußt, sich eine Unter⸗ 
unft zu schaffen, als ein Spottgedicht auf den deutschen 
aiser und den Fürsten Bismarck zu fabrizieren 
nd das Machwerk einem Schutzmanne zur Durch⸗ 
cht zu unterbreiten. Der Inhalt des Gedichtes 
iwang den Schutzmann, den armen Menschen zu 
verhaften. 
FGänfjunge Leute ertrunken.) In 
Sonderburg fuhren am vorigen Mittwoch 5 junge 
Handwerler mit 2 Dienstmädchen in einem Segel⸗ 
doot auf dem Mühlenteich. Das Boot schlug um 
ind nur 2 Jünglinge konnten gerettet werden, die 
ibrigen 3 sowie 2 Mädchen sind ertrunken. 
In Preußen lebten zur Zeit der letzten Vo lks⸗ 
zählung (1. Dezember 1880) 359 Personen, 
weiche 1780 und früher geboren waren, also mit 
Ausnahme der etwa im Dezember 1780 Geborenen 
das hundertste Lebensjahr üblerschritten 
atie. Unter diesen Hundertjährigen befanden sich 
28 Männer und 231 Frauen. Von den Männern 
waren noch 82 verheirathet, von den Frauen 5. 
Als ledig wurden aufgeführt 12 Manner und 9 
Frauen, während 84 Männer und 216 Frauen, 
derwittwet waren. Personen, welche von 1781 bis 
1790 geboren waren, zühlte man noch 5355 und 
2025 Manner und 33380 Frauen. Im Ganzen 
leblten in Preußen noch 77,668 Personen, welche 
m vorigen Jahrhundert geboren waren. 
(Köln. 3Big.) 
Ger erste Monat der Gotthard— 
hahn.) Als Ergebnisse des ersten Monats der 
Zewegung auf den 650 Kilometern der Gotthard— 
ahn werden mitgetheilt: Zahl der Passagiere 79,700, 
nii einer Einnahme von 330,000 Ir., Waaren 
23,025 Tonnen mit einer Einnahme von 271,000 
Fri, zusammen 601,000 Fr., was auf den Kilo— 
neter einen Brutto⸗Ertrag von 2404 Fr. ergibt. 
4 Der Berichterstatter der Köln. Zig. in Alexan⸗ 
zrien hat die Schreckenstage vom 11.—-15. Juli 
n der bombardirtien Stadt miterlebt. Post festum 
rhält das rheinische Blatt jetzt einen Brief seines 
Forrespondenten, vom 10. Juli datirt, der die Wirr⸗ 
ale bis zum Vorabend der Beschießung recht dra⸗ 
tisch beleuchtet, sonst aber nicht viel Neues enthält. 
Jufzeichnenswerth finden wir indessen einen Beitrag 
ur Charakteristik deutscher Unerschrockenheit und 
daltblütigkeit, durch welche sich in diesem Falle unser 
Fonsulat in Cairo auszeichnete: 
Das dortige deutsche Consulat, so heißt es 
n dem Briefe vom 10. Juli, vollzählig in seinem 
Jersonal mit Herren v. Tresckow an der Spitze, 
arrt geduldig aus am Platze, und noch einige achtzig 
Deutsche sind in der Hauptstadt versammelt. Sehr 
ezeichnend für die kühle Auffassung, die unser dortiger 
Fonsul von der Lage hat, erscheint ein Privattele⸗ 
ramm, das am Tage des allgemeinen Schreckens 
ier eintraf. Einige Freunde hatten vom Bord der 
zchiffe aus dem Hafen von Alexandrien an ihn das 
Telegramm gerichtet: „Kommen Sie, alle Engländer 
ind auf den Schiffen“, darauf erhielten sie die echt 
deutsche Antwort: „Bange machen gilt nicht, was 
zehen mich die Engländer an.“ 
Dies Wort verdient „geflügelt“ zu werden. 
4 Ein kühner Seefahrer.) Nicht ein Ameri⸗ 
kaner, sondern ein Norwege ist es diesmal. der die 
Fahrt über den atlantischen Ozean ganz allet 
m einem einfachen Ruderboote zurücklegen wigt 
Jedenkt diese gefahrvolle Reise in 100 Tage 
jollenden. Seine Vorräthe bestehen in —* 
ondensiriem Kaffee und ð0 Gallonen frischen en 
ußerdem eine fortwährend brennende Vanhn 
Pfeife und ein ausreichendes Ouantum Tabet hen 
fühne Seefahrer ist der Kapitän Fred Rendete 
Falsche Fünfmarkscheine 
chon wieder in Umlauf gesetzt. Die Scheine in 
zuf typographischem Wege hergestellt, durch ade 
uck derdielfälligt und die Nachbildimg in 
neinen als eine mißlungene zu bezeichnenut 
aamentlich die Schraffirungen, Reliefs ec, 9 
vie bei den echten Scheinen, mit der — 
jondern mit der Hand ausgeführt sind und * 
ziele Ungleichheiten ꝛc. erkennen lassen. r 
F Erprobtes Mittel.) Um Schweizerhh 
vor dem Schimmelig werden zu bewahren, 
nan den frischen Käse, wäscht ihn sauber ab — 
iin Stück Butter und einen Brodlaib dazu * 
etzt das ganze drei Handwerksburschen vor. d, 
däse wird dann gewiß nicht schimmelig. 
Sterbefälle. 
Gestorben: in Kaiserslautern Frau Joham— 
Weinschenck, geb. Sperling, 48 J. a. cbem— 
Franz Anton Joseph Sproß, 58 J. a., Pribahe 
rüher städt, Einnehmer daselbst; in Landau Augiß 
Friederile, 6 M. a., T. v. Friedrich Herrman 
Bizefeldwebel; in Heuchelheim Philibp Hess 
16804 J. a.: 
Fur die Redaltion verantwortlich F. X. Demeß. 
1 
Stadtrathssitzung 
im Diens tag, 1. Aurgust 1882, 
Ahends um 63 Uhr. 
Tagesordnung. 
Die Erwerbung eines Platzes zur 
Herstellung eines Schulhauses. 
2. Alignementsangelegenheiten. 
3. Mittheilungen im Schulwesen. 
St. Ingbert, den 29. Juli 1882. 
Der Bürgermeister: 
Fusfter. 
1 
Heute Sommag) 
Harmoniemusik. 
Hiezu ladet ergebenst ein 
Srau —XIXX 
Gewerbe-Verein 
St. Ingbert. 
Montag Abend 
Hrn. Seiter. 
AnhdeISShule 
—AD 
hrigen Militärdienst berechtiiggt. — Französisch und Pngliseh gründ— 
ich gelernt. — Fensionat in gesundester Lage mit strenger Diseipli— 
ür Knaben von 11 Jahren an. — Programm durch die PDirection uæ 
IEnLSTFIMCLIOIBXVL-LEGCHhIIMSEISIDBS CI BrUChSAI. 
⸗ ⸗ 
Dreissig Heftechen 
tomiseh- humorist. Vorträüge. (Vierter Abdruck.) Ein Vademecum des Probsinns uno 
ler guten Laune. Sehr dankbar und in geselligen Kreéisen von erprobter Wirkun 
ꝰreis für alle dreissig Heftehen: 60 Pf. (Gegen 70 Pf. in Briefmarken erfolgt Prane— 
usendung.) 
Verlag der Rörner“schen Buchbandlung in Erfurt. 
— 
Bei Joh. Hellenthal, früher 
Müuͤller, können von jetzt ab alle 
Sorten Lumpen, Knochen, Schlappen, 
Buß und altes Eisen zum laufenden 
Preis verkauft werden. 
St. Inabert, 13. Juli 1882. 
Theater 
in St. Ingbert 
inter der Direction von Carolin⸗ 
Zchroth⸗GCollot. 
Im Saale des Cafe 
Oberhauser. 
Sonntag, 30. Juli 
I Zum ersten Mal: 
Die 
Blinde von Paris 
oder 
Der Graf von St.-Ger⸗ 
main, genannt der Teufel 
(IAveugle de Paris) 
Charakterbild in 5 Abtheilungen von 
B.⸗A. Hermann. 
Cassaeroffnung 8 Uhr. Anfang a9 Uhr. 
Das Nähere durch die Zettel. 
Die Bade-Anstalt 
st täglich von Morgens 6 bis Abends 9 Uhr gebifnet. 
St. Inabert. den 10. Juli 1882. 
— 
* 
Mich. Klua. 
Nächste u. günstigste Geldlotterie 
haunerꝰsches Kinderspital: 
Ziehnng: 18. Oktbr. 1882 
zereits auf 21 Loose ein Gewinn. 
Preis des Looses A 2. 
Würzburger Dombau: 
hereits auf 10 Loose ein Gewinn. 
Preis des Looses M. 2. 10. 
— 
Gewinne: 40,000 AM., 30, 000M., 
2mal 10,000 M ⁊c. 
Zus. 320,000 Mk. baar. 
Lotterie⸗Direlktion: 
A. & B. Schuler in Zweibrücken. 
Loose bei: J. Friedrich, F. 
Woll. und Aob. Weirich. 
„AMERIKA“ 
Diese mit dem 20. März a. c. in den 2. Jahrgang getretene Zei 
chrift bringt wahrheitsgetreue Mittheilungen (mit Illustrationen) aus der 
zeistigen, gesellschaftlichen und geschäftlichen Leben in den Ver 
»einigten Staaten und ist für Alle, welche an dem mächtig emporblühende 
Ztaatswesen jenseits des Oceans Interesse nehmen, bestimmt. 
Dieselbe erscheint am 1., 10. und 20. jeden Monats und kostet ir 
Abonnement ganziährig si. 5 oder 10 M., inelusive Franko 
Zußsendung, per Posi. Der 1. Jahrgang, elegant in Lein 
vanddecke mit Gold⸗ und Schwarzdruck, gebunden, ist zun 
Preise von fi. 5 oder Mark 10 zu beziehen. 
Herausgeber Otto Maaß in Wien, J. Wallfischgasse 10, von der 
'owie von jeder soliden Buchhandlung, Vrobe-Nummern aratis und franco 
»eziehen sind. 
mcer ve teste höhere 
e— 
sleunen e 
Afnahnms: 
— 
Diĩo jedor Art, sovwohl von Behörden. Kansieuten, Industriellen, als Privaten, in aum 
oistironãs Zeitungon und Zoitαα᷑TüXXον e V, beοννän prompi und dbilliet 
Aufnahm Original-Zeitungsproisen 
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Hersendet bei Einsendung von Mark 2 —, übrige Schreiben bleiben unberü 
ichligt. Vaul Hahn, München. 
Demenz in St. Inagbert. 
Siezu Illustrirtes Sonntaasblatt Nr. 5.