Full text: St. Ingberter Anzeiger

wo er bei Wasser und Brod ein paar Tage 
— De und dann mit dem Bedeuten entlassen 
n möge nun seinem Sohne auch deutlich 
de helche Rechte dem, hilnischen (Hildesheimer) 
Vsa zuständen. 
Entlassung.) Wesel 27. Juli. Man 
der „Cref. Zig.“: „Die beiden Linien⸗Of⸗- 
. L. und Sch., ersterer vom 57., letzterer 
— Infanterie⸗Regiment, welche vor einiger 
mehreren Bürgern in der Nacht in Streit 
hen, wobei ihnen der Degen zerbrochen wurde, 
die wir vernehmen, durch Allerhöchste Kabinets⸗ 
it schlichtem Abschied entlassen worden.“ 
Berschmähter Hauptgewinn.) Wie 
hann. Cour.“ hört, hat sich der seltsame Fall 
, daß bisher der erste Hauptgewinn der 
etschen Pferdeverlosung, welche mit dem 
großen Rennen verbunden war, nicht abge—⸗ 
I. Der Gewinn im Werthe von 12000 
hesteht in kostbarem Silbergeräth und ist auf 
b9 gefallen. Da die Frist, während deren 
efordert werden muß, unseres Wissens mit 
Nonat abläuft, thut für den Gewinner 
oth. 
die geringeren deutschen Hopfen wur— 
jzher nach England ausgeführt, sie fanden 
rilig Abnehmer, da sie den englischen An— 
sen genügten und das deutsche Reich deckte bis⸗ 
uͤgesühr die Hälfte der englischen Einfuhr an 
zn im zehnjährigen Durchschnitt betrug diese 
ijt nach England 89,400 Centner pro Jahr. 
Markt für seine geringeren Hopfen ist aber 
jland in Gefahr zu verlieren, weil man in 
ia einen zwar wenig aromatischen, aber sehr 
en Hopfen produzirt, der gerade für die eng⸗ 
Biere geeignet ist. Im Jahre 1881 wurden 
0 Farmern 8000 Centner Hopfen gebaut, 
xan Ort und Stelle mit 88 Mark pro CEtr. 
ft wurden. Begünstigt wird in diesem Land⸗ 
der Hopfenbau durch die Arbeitskraft beim 
ten (Indianer) und durch die Productivität 
Bodens. Die deutschen Hopfenproduzenten 
n sich mehr der Produktion feinerer Hopfen 
iden, sonst dürften sie eines Tages wahrnehmen, 
je für ihren Hopfen keinen Absatz mehr besitzen. 
In Woipph bei Metz wurde ein fest ein⸗ 
cfener Ehemann während des Gewitters vom 
ag Nacht durch einen heftigen Donnerschlag 
ich erweckt und vermißte beim Leuchten der 
zu seinem Schrecken die treue Ehehälfte. 
langem Jammern und Suchen im Hause und 
xn Nachbarn entdeckte er die Lebensgefährtin 
tiesen Keller“ vor einem großen Weinfasse, 
gmsie sich aus Furcht — die böse Welt sagt 
durst — geflüchtet hatte. 
Vor der Strafkammer zu Straßburg 
dieser Tage ein Wirth aus Oberehnbach, an- 
ldigt, daß er in den Fässern, welche er bei 
üchanstalt auf ihren Rauminhalt aichen ließ, 
Luft gefüllte Schweinsblasen angenagelt hatte. 
um beim Einkauf von Wein, für welchen die 
Fässer bestimmt waren, nachdem er die Blasen 
vieder aus dem Fasse entfernt hatte, jedesmal eine 
zrößere Literzahl zu erhalten, als durch das Aich— 
imt auf den Fässern vorgemerkt war. Die An⸗ 
llage lautete auf Betrug und Steuerdefraudation. 
Die Staatsanwaltschaft hob hervor, daß eine straf⸗ 
are Urkundenfälschung vorliege, da das Ergebniß 
der Aichung Seitens einer ftaatlichen Behörde, 
velches durch Einbrennen der betreffenden Literzahl 
iuf dem Fasse ersichtlich gemacht wurde, für die 
Steuerberechnung maßgebend und sonach als eine 
iffentliche Urkunde anzusehen sei. Das Gericht 
erurtheilte den Angeklagten zu einer Gefängniß— 
trafe von 1 Monat. 
FEGiteiner Milliondurchgebrannt.) 
der Generalzahlmeister der See-Alpen, Gautier de 
stigny, ist seit drei Tagen flüchtig; in seiner Kasse 
ehlt eine Million Franken. 
hrer Lethargie zu erwachen, von einem Kinde ent⸗ 
»unden wurde. Dasselbe starb sofort. Nachdem 
zieje Krisis überstanden war, konnte man zu ener⸗ 
zischeren Mitteln gegen die Schläferin einschreiten 
ind brachte ihr kalte Douchen bei, die in der That 
nicht ohne Wirkung blieben. Nach siebzigtägigem 
—AOOD 
inen Seufzer aus, dem andere folgten, ohne daß 
ie indeß ein Wort hätte hervorbringen oder auch 
aur eine Geberde hätte machen können. Auf die 
an sie gerichteten Fragen anwortete sie seitdem nur 
immer mit demselben Seufzer; sie scheint die Worte 
zu verstehen, aber außer Stande, nur eine Silbe 
zu erwidern. Die Pplizei hatte sich natürlich be— 
nüht, die Identität dieser sonderbaren Kranken 
estzustellen, und hunderte von Personen zogen an 
hrem Bett vorüber, um sie wieder zu erkennen. 
Um Montag meldet sich eine Frau aus Meaux 
ind erklärte, sie habe eine Tochter, die sie vor 
ieben Jahren verlassen und die schon einmal wäh—⸗ 
rend des Krieges von 1870 in Folge der preußi— 
chen Occupation einen ähnlichen Anfall von Le— 
hargie gehabt hätte. Man führte sie vor die 
Zatientin. Ein erstes Mal glaubte sie in derselben 
hre Tochter nicht wieder zu erkennen; am folgenden 
Tage erklärte sie im Gegentheil mit Bestimmtheit, 
es sei ihre Tochter Marie Voeͤron. Als die Kranke 
diese Worte hörte, schüttelte sie der Fremden wie 
heipflichtend die Hand heftig. Man hofft jetzt 
durch weitere Behandlung dem seltsamen Zustande 
beikommen und die Schläferin zu vollem Bewußt⸗ 
sein bringen zu können. 
Bei dem fürchterlichen Reaumur, welchen wir, 
wie Wippchen sagen würde, in den letzten Tagen 
auszustehen hatten, mag es zum solamen miseris 
gzereichen, daß es unsern Gegenfüßlern in Australien 
noch viel schlimmer geht. In Adelaide beobachtete 
nan, wie ein derartiges Blatt berichtet, am 18. 
Januar 1882 44,4 Grad Celsius im Schatten und 
32. Grad Celsius (7) in der Sonne. Bisher wurden 
daselbst als Maxima verzeichnet 74 Grad in der Sonne 
und am 26. Januar 1858) 46,8 Grad im Schatten. 
Bei diesen Temperaturgraden, bei denen man in 
der Straße auf der flachen Hand Eier kochen kann, 
kann man von den dortigen Anthropophagen kaum 
noch behaupten, daß sie die Menschen roh verspeisen, 
da letztere ja offenbar knusperig gebraten herum⸗ 
laufen müssen. 
F (Gotthardbahn.) Die Schwierigkeiten, 
welche sich der Einführung der direkten Gütertarife 
im Verkehr zwischen Deutschland und Italien über 
den St. Gotthard bisher entgegengestellt hatten, 
ind, wie die „Str. Post“ von zuverlässiger Seite 
rfährt, nunmehr gehoben. In einer in den letzten 
Tagen stattgehabten Konferenz zwischen der 
Verwaltung der oberitalienischen Bahnen und der 
Beneraldirektion der Reichseisenbahnen in Elsaß— 
Lrothringen als geschäftsführender Direktion des 
Kerbandes hat erstere sich bereit erklärt, den Tarif, 
vie derselbe in deutscher Ausgabe seit dem 1. Juni 
». J. vorliegt, vom 1. September d. J. ab in 
irekter Abfertigung anzuwenden. Die Regelung 
on Differenzen, welche die Ermäßigung der Frachten 
iber den St. Gotthard betreffen, ist weiteren Ver⸗ 
jandlungen vorbehalten, welche bereits eingeleitet 
ind. Der Güterverkehr zwischen Deutschland und 
Italien wird damit eine vromtere Abfertigung 
erfahren. 
f Eiebzig Tage in Schlaf versunken.) Aus 
Baris, 27. Juli, wird geschrieben: Am 12. Mai 
and man auf einer Bank der Avenue de la grande 
rmᷣe eine ärmlich gekleidete etwa 24 Jahre alte 
frau, die in tiefem Schlummer lag und aus dem⸗ 
elben nicht aufgerüttelt werden konnte. Man 
zrachte sie auf einer Tragbahre in das Hospital 
Beaujon, wo alle Versuche, sie zu Bewußtsein zu 
zringen, ebenso vergeblich waren. Da die Aerzte 
ronstatirten, daß die Schläferin sich etwa im dritten 
MNonate der Schwangerschaft befand, wußte mit 
hoppelter Vorsicht verfahren werden. Tage, Wo— 
hen, nun auch schon Monate vergingen, die Frau 
chlummerte ununterbrochen weiter, unbeweglich auf 
hem Rücken liegend, mit geschlossenem Auge und 
offenem Munde, durch welchen man ihr von Zeit 
zu Zeit Bouillon als Nahrung einführte. Der 
Fall erregte in den medizinischen Kreisen ein be⸗ 
zreifliches Aufsehen und wurde noch merkwürdiger, 
ils die Frau vor eiwa zehn Tagen ohne jede Er⸗ 
schütterung oder sichtbaren Schmerz., ohne auch aus 
Sterbefälle. 
Gestorben: in Mittelbexbach Caroline Schäffer, 
zeb. Henkel, 33 J. a.; in. Kaiserslautern Frau 
Wiw. Georg Frank, geb. Scholler, 63 J. ar; in 
Bönnheim Jakob Früh U. 59 J. a.; in Eifen⸗ 
berg Wilhelm Brendl, 2620 J. a.; in Altlein— 
ingen Katharina Treier geb. Kohl. 
Fur die Redaktion verantwortlich F. X. Deme tz. 
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Diese mit dem 20. März a. e. in den 2. Jahrgang getretene Zeit⸗ 
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