Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Mmiaturgeschirr für Maikäfer. Das Thier wird 
Fittels defselben an einen Faden gespannt und hebt 
amit eine Schale, die mit kleinen Grammgewichten 
zeschwert ist. Auf diese Weise hat Plateau fest— 
gestellt, daß ein Maikäfer im Verhältniß 21 Mal 
nehr zu zichen vermag, als ein Pferd, während 
jie Biene 30 Mal mehr zieht. Das Roß schleppt 
n seines Gewichtes, der Maikäfer das —14fache. 
ije Biene gar das 20fache. Mit anderen Worten: 
in Maikafer schleppt mit Leichtigkeit 14 Leidens 
jenossen und entwickelt somit im Verhältniß minde— 
ens dieselbe Kraft, wie eine Lokomotive. 
F (Das Tabakrauchen kostet nichs 
nehrr.) Ein spekulativer Kaffeehausbesitzer in on 
hat, um seinem Lokale eine große Frequenz zu 
ichern, die Einrichtung getroffen“ daß jeder seiner 
— rauchen 
arf. Der enorme Zulauf, den das Lokal dadurch 
ekommen hat, wird wohl Veranlassung werden, 
aß die Sache viele Nachahmer findet, und bietet 
ich daher den deutschen Rauchern, die in Folge der 
hwebenden Tabaksteuerfrage mit einiger Besorgniß 
mdie Zukunft blicken, plötzlich die günstige Per— 
pektive, den Genuß des Tabaks im Kaffee und 
war in ganz unbeschränkter Weise gratis haben 
u können. Die Einrichtung des Gratisrauchsalons 
st folgende: In der Mitte des Saales befindet 
ich eine Art kleiner Ofen, d. h. die Riesenpfeife, 
us welcher Alle gemeinschaftlich rauchen. In diesem 
deschen ist ein respektables Quantum guten Ta— 
aks aufgefüllt, das durch ein besonders konstruirte 
Vorrichtung in langsamstem Brand erhalten wird. 
Fine außerhalb des Lokales angebrachte kleine 
zuftpumpe saugt das Produkt der Riesenpfeife lang⸗ 
am auf und füllt ein Reservoir, von welchem aus 
er Rauch in eine Rohrleitung übergeht, welche 
ich über alle Wände des Rauchsalons verzweigt. 
In jedem Tische befindet sich ein Ausläufer der 
dohrleitung mit ebensoviel Gummischläuchen, als 
Zlätze an dem betreffenden Tische sind. Jeder 
zchlauch ist mit einem kleinen Hahnen und einem 
leganten Mundstück versehen, in welch' letzteres 
ie auf dem Tische in einem Becher parat gehaltenen 
zänsekiele eingeschoben werden. Hat man an einem 
zer Tische Platz genommen und beabsichtigt man 
m dem Genuß der Riesenpfeife teilzunehmen, so 
Fedient man sich eines Gänsekiels, schiebt denselben 
n das Mundstück des nächsten Schlauches öffnet 
»en Hahn und nun kann man dem Tabakgenusse 
n ausgibigstem Maße fröhnen. Ds auf diese 
Weise betriebene Rauchen soll ein höchst angenehmes 
ein. Der Tabak verliert nichts von seinem Aroma 
und der Rauch kommt ganz abgekühlt in den Mund, 
aatürlich auch ohne jede Unreinlichkeit. — Zum 
Neujahr 1883 werden wir es wohl soweit gebracht 
jaben, datz für die ganze Stadt nur eine Pfeife 
angezündet wird, deren Rauch durch ein System 
ach Art der Gasröhren in alle Häuser geleitet 
wird. Für die Besitzer der Nikotintheater, über 
welche das Rauchinterdikt verhängt ist, bietet sich 
ein Strohhalm der Rettung. 
fr Juüwelendiebstahl. Am 14. Januar 
kam zu Madame Chavet, Eigenthümerin eines Bi⸗ 
outerieladens in der Rue de Capucines in Paris, 
ein Herr, um bei ihr um 246,000 Franes Ju—⸗ 
welen zu kaufen. Er stellte sich als den amerika— 
nischen Oberst Gaston vor und ließ sich eine große 
Zahl Kostbarkeiten zeigen, wovon er einen Theil 
in einen Ledersack steckte den er mit einem Schlüssel 
chloß. Als Zahlung präsentirte er der Dame 
einen Check, welcher aber von dieser zurückgewiesen 
wurde. Hierauf entfernte er sich unter der Angabe, 
den Wechsel gegen Geld umsetzen zu wollen. Es 
var gegen 5 Uhr Abends. Der Käufer ließ sich 
jedoch nicht mehr sehen, und als man den dage— 
iassenen Sack ausleerte, zeigte es sich, daß er nur 
inige hölzerne Schachteln und Messingstücke enthielt. 
Der Gauner hatte, wie man vermuthet, einen an⸗ 
deren Sach, den er unter seinem Oberrocke trug, 
rasch an die Stelle des ersteren praktizirt oder es 
war ihm derselbe durch einen Complicen in die 
Hände gespielt worden. Wirklich wahr während 
der Zeit, als der Pseudooberst wegen des Preises 
erhandelte, ein anderes Individium unter dem 
Vorwande erschienen, Hemdknöpfchen zu kaufen und 
qatte sich nach kurzer Zeit wieder entfernt. 
MAucheine Lotterie.) In der russischen 
Stadt Charkow wird im Laufe dieser Woche eine 
höchst eigenthümliche Lotterieziehung stattfinden. 
Der dortige Stadttath hat namlich vor einiger 
Zeit beschlossen, die in der Stadt bestehenden und 
nach Hunderten zählenden Branntweinhütten auf 
olos 150 zu redüciten. Um diese 150 Branntwein 
pelunken bewarben sich jedoch nicht weniger als 
jegen 9000 Personen, so daß der Stadtrath es 
ür unmöglich fand, alle die diesbezüglich einge— 
eichten Gesuche zu prüfen und zu begutachten, und 
haher beschloß, die Entscheidung darüber dem Loose 
inheimzustellen. Die Ziehung wird auf dem 
S„tadthause stattfinden und als Einsatz hierbei gilt 
der auf dem Concessions-Gesuche befindliche Sech⸗ 
ig⸗-Kopeken-Stempel. Charakteristisch ist es immer— 
sin, daß sich in einer Stadt wie Charkow, die kaum 
100,000 Einwohner zählt, 9000 Personen, also 
neun Procent der Bevölkerung, um die Concession 
zu einer Branntwein⸗-Hütte bewerben. 
F Ein Agent des Ver. Staaten-Censusbureau 
sat in Boston eine große Fabrik falschen Honigs 
entdeckt. Nach dem Berichte des Agenten wird die 
Wabe ans Paraffinwachs geformt, so daß sie eine 
Nachahmung der Arbeit der Bienen bildet. Die 
Zellen werden dann mit einfachem Traubenzucker— 
yrup gefüllt; durch Zusatz von ein wenig echtem 
donig wird dieser Schmiere der erforderliche Duft 
Jegeben, und sie wird dadurch fest an die Zellen 
ingemacht, daß man ein heißes Eisen darüber weg⸗ 
ührt. Dieses Machwerk wird dann als der beste 
dlee-Honig verkauft und ziemliche Quantitäten da— 
hon werden nach Europa geschickt. 
F New⸗-⸗York, 14. Januar. Ein entsetzliches 
Unglück ereignete sich gestern Abend auf der Hud— 
'on River Eisenbahn. Der Zug, welcher die Mit— 
zlieder der Staatslegislatur von Albany nach New— 
Yort führte, stieß bei Spuyten Byvil Creek, einer 
Korstadt von New-York, mit einem Lokalzuge zu— 
ammen. Die Locomotive des Lokalzuges bohrte 
ich in zwei Wagner Palace Waggons hinein, welche 
zollständig zertrümmert wurden und in Brand ge— 
iethen. Die Zahl der Getödteten wird auf acht 
»is Zwölf geschätzt, worunter sich Mr. Wagner, ein 
Mitglid des Staatssenats und der Eigenthümer 
»er Palace Waggons, befindet. Vier durch Brand— 
vunden fürchterlich entstellte Leichen wurden aus 
)»en Trümmern des Zuges hervorgezogen und mehrere 
indere werden noch vermißt. Unter den Verletzten 
zefinden sich mehrere Mitglieder der Legislatur. 
Fine später aufgegebene Depesche seloc Es ist 
uunmehr ermittelt worden, daß acht Personen bei 
»er Catastrophe auf der Hudson River Eisenbahn 
zerbrannten. Eine andere Person ist seitdem au 
hren Brandwunden gestorben. Etwa zwölf Passa⸗ 
siere wurden verletzt, aber keiner derselben lebens— 
efährlich. — Eine Depesche aus Galvestone 
Texas) meldet, daß daselbst einegroße Feuers— 
drunst stattgefunden, durch welche Schaden im 
Betrage von einer Million Dollars angerichtet 
vorden. 
GWie es gemacht ward.) Auf der 
Baumwollen⸗-Ausstellung in Atlanta (Amerika) 
wurden zwischen Morgen und Abend ?wei Herren— 
mzüge aus Baumwolle angefertigt, die erst am 
Morgen auf dem Felde gepflückt worden war, und 
war auf folgende Weise: Kurz nach Sonnenauf⸗ 
zang machten sich einige Neger daran, die Baum— 
volle zu pflücken; um halb zehn Uhr war sie ge⸗ 
reini gt, kurze Zeit darauf gesponnen, und binnen 
iner weiteren halben Stunde auf einem Cromp— 
on'schen Webstuhl gewebt, der von einer neugierigen 
Menge aufmerksam beobachtet wurde, so daß es 
kaum möglich war in der Nähe desselben durchzu- 
Immen, denn Jedermann wollte Zeuge dieser 
„Hexerei“ sein Vom Webhstuhl wurde das Tuch 
n die Färberei gebracht und gefärbt und getrocknet, 
dann wurde dem Guverneur von Georgia und dem 
yon Connecticut von dem deutschen Kleiderkünstler 
Brosse das Maß genommen, der Stoff zugeschnitten, 
auf Wheeler & Wilsons Nähmaschinen zusammen⸗ 
zjefügt, die Knopflöcher wurden auf der „National⸗ 
Zutton⸗Hole Maschine“ mit einer Geschwindigkeit 
»on zwei per Minute gemacht; um 6 Uhr waren 
zie Kleidungsstücke fir und fertig und bei dem 
päter am Abende stattgehabten formellen Empfang 
tolzirten die beiden Gouverneure in elegant 
itzenden, schwarzen Anzügen aus Baumwolle um— 
jer, die bei Sonnenaufgang noch in rohem Zustande 
ils schneeige Dolden am Stengel hing. Immerhin 
ꝛin kleines Wunder und Zeugniß für den selbst die 
kühnsten Erwartungen übersteigenden Fortschritt in 
diesem und vielen anderen Zweigen der Industrie 
ind die Leistungsfähigkeit der Maschinerien. 
FEur Hunger- und Durstkur) kommt 
nun als weitere Spezies die „Schlafkur“, der sich 
ein Mr. Fath in Philadelphia unterziehen will. 
Dieser Sportsmann soll um die Summe von 
5000 Doll. gewettet haben, sich 40 Tage lang 
des Schlafes zu entbalten. 
fSechslinge. Aus San Francisko wurde 
telegraphisch nach Rewyork als Ereigniß gemeldet, 
daß eine Frau in Floktence (Los Angeles County) 
Mutter geworden ist von sechs wohlgestalteten und 
gesunden Kindern weiblichen Geschlechts. 
F Eine angenehme Antwort erhielten 
süngst fünf Sänger von dem Impresario, welcher 
ie für ein Theater in Südamerika engagirt haite, 
als sie auf dem Schiffe entdeckten, daß sie alle fünf 
Tenore waren, und den Mann, der sie kontraktlich 
in Händen hatte, fragten weßhalb er nur fünf 
Tenore engagirt. „Nuhe, meine Herren,“ schrie 
ie derselbe an, „ich brauche Sie alle sünf Sie 
verden sehen, vier von Ihnen sterben drüben, so— 
»ald Sie das Land betreten haben, am schwarzen 
Fieber — der Fünfte bekommt die Stelle.“ 
FGum Nachdenken.) Eine Weltdame 
war im Begriffe, zu einer Abendvisite zu gehen, 
und küßte ihr kleines Mädchen zum Abschiede, indem 
sie bemerkte, die Katze mit ihren Jungen bleibe 
bei ihr zur Gesellschaft. „O wie glücklich ist das 
Kätzchen,“ rief das Mädchen weinend, „seine Mutter 
geht nie auf Visite“ 
Gemeinnütziges. 
Gegen Verbrennungen und Verbrühungen 
veröffeutlicht Dr. J. Hirsch in Prag ein Vtittel, das, 
veil es ebenso einfach wie wirksam ist, eine weitere 
Verhreitung verdient. Dasselbe besteht ans einer 
Salbe, die aus Butter und ganzen Eidottern zu 
zleichen Theilen (auf ein Löffel Butter ein Eidotter, 
zut durch einander gerührt) zusammengesetzt ist. 
Diese Salbe wird, auf Lappen gestrichen, aufgelegt 
und so oft sie trocken wird, erneuert Sie soll sehr 
dald den Schmerz lindern und selbst die größten 
ind tiefsten Brandwunden in verhältnißmäßig kurzer 
Zeit und ohne Zurücklassung von Schrammen heilen. 
Dr. Hirsch erzählt einen Fall, wo eine Frau durch 
Anzünden ihrer Kleider am ganzen Korper mit 
zroßen und tiefen Brandwunden bedeckt war. Der 
Arzt ließ ein Betttuch mit einer Salbe aus1 
dilogramm Butter und 20 Eidottern bestreichen 
und die Frau darin einschlagen. Die Schmerzen 
ießen bald nach, und nach 8 Tagen war die 
Patientin vollkommen geheilt. — In Linem andern 
Falle hatte sich ein junges Mädchen durch Explosion 
einer Theemaschine das ganze Gesicht mit Einschluß 
»er Augenlider verbrüht. Auch hier wurde die 
deilung durch Auflegen von mit Salbe bestrichenen 
sappen in kurer Zeit bewerkstelligt, ohne daß eine 
Spur der Verwundung zurückhlieb. 
Sterbefälle. 
Gestorben: in Kaiserslautern Frau 
Jakobine Bitz, geb. Römer, 56 J. a.; in Wat—⸗ 
tenheim der pens. Lehrer Johannes Apé, 71 
J. a., in Pirmasens Frau Rosine Wolff, 
geb. Deutschmann, 60 J. a.; in Edenkoben 
Wilhelm Bub, Gastwirth, 31J. a.; in Speyer 
der Forstpraktikant Franz Martin Becker, 22 
J.a; in Malstatt Wilhelm, 2 J. a. Sohn 
don Wilhelm Gollhofer; in Neunkirchen 
a.Blies Mathilde, 9 J. a., T. von N. 
Spenadler, fiächreiner. 
Dienstesnachrichten. 
Obergeometer Frasas an der kgl. Regierung zu Speier 
ist als Steuerassessor an das Katasterburean nach Munchen 
befördert worden. 
Die katholische Pfarrei Leimersheiem wurde dem 
Pfarrer Neu wornn in Hagenbach übertragen. 
Marktberichte. 
Homburg, 18. Jannar (Fruchtmittelpreis und Viftu⸗ 
alienmartt.) Weizen 12 M. 38 Pf., Korn 9 M. 91pf. 
Spelzlern — M. — Pf. Spelz ) M.Pf., Gerste 
dreihige — M. —. Pf. Oecste 4reihige 0 M. — pf. 
hafer 7 M. 14 Pf., Mischfrucht 10 M. 27 Pf., Erbsen 
— M. —, Pf., Widen O M. — Pf., Bohgen 0 M. 
— Pf., Kleesamen — M. — Pf., Kornbroobe6 Pfund 
— Pf., Gemischtbrod 6 Pfund 82 Pf. Ochsenfleisch — Pf. 
Rindfleisch 40 Pf. Kalbfleisch 40 Pf. Hammelfleisch — Pf., 
Schweinefleisch 50 Pf., Butter 1 Pfsund 1 RM. 5 pf. 
artoffeln per Ztr. 1 M. 50 Pf. 
Zweibrücken, 19. Januar. (Fruchtmittelpreis und Vil⸗ 
ualienmartt.) Weizen 12 M. 70 Pi., Korn 9 M. 79 Pf, 
Berfte zweireihige — M. — Pf., vierreihige O M. — pf. 
Spelz 8 M. 78 Pf., Spelzkern — M. — Pf., Dintei 
— M. — Pf. Mijchfruht — M. — Pjf., Haser 7 M. 
35 Pf. Erbsen — M. — Pf., Widen 0 M. — pf., 
Zartoffeln 2 M. — Pf. Heu 4 M. 60 Pf. Stroh 3 M. 
55 Pf., Weißbrod 1!/ Kilogr. 62 Pf., Kornbrod 3 Kilo 
öh Pf, Gemischtbrod 3 Kilogr. 84 Pf., paar Weck 90 Gr. 
8 Pf., Rindfleisch J. Qual. 50 Pf. II. Qual. 46 Pf. Kolb— 
Jeisch 490 Pf., Hammelfleisch 60 Pf., Schweinefleisch 58 Pf., 
Butter 15 Kilogt. I M. — Pf., Wein 1 Liter 80 Pf 
Bier J1 Liter 24 Pf. 
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