iltf
G,
Ich
ö
m
Ih
gi.
xl. Ingherter Atzeiger.
a St. Ingberter Anzeiger“ erjcheint wochentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗
latt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1.4 40 2 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 146 60 H, einschließlich
Zustellungsgebuühr. Die Einrückungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfälzischen und solchen
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 13 , bei Reclamen 30 B. Bei 4maliger Einruckung wird nur dreimalige berechnet.
M 154.
Montag, 7. August 1882.
17. Jahrg.
aliti pedobooten einen weiten Vorsprung vor uns noch!
Politische Uebersicht. — mmer behaupte. Der Umfang des für nothwendig
gehaltenen Mehraufwandes entzieht sich selbstver⸗
tändlich im Ganzen wie in den Details noch der
enntniß.
Das neueste Vorgehen Englands in Egypten
jat, nach einer offiziösen Mittheilung der „Köln.
ztg.“ in Berliner politischen Kreisen sehr unfreund—
ich berührt. Man hält dort nach wie vor das
uropäische Interesse als Grundlage aller Verein⸗
arungen der Conferenz fest und wird von diesem
ßesichtspunkt aus unter keinen Umständen zugeben,
aß die türkische Intervention zum Zweck der Auf—⸗
echterhaltung der Souveraͤnität des Sultans in
ẽgypten den englischen Unternehmungen unterge—
xdnet werde. Dies ist auch die ausgesprochene
Ansicht Rußlands, und man glaubt in Berlin deß⸗
jalb, daß es zu einer Verständigung zwischen Eng⸗
and und der Türkei kommen werde, wodurch allein
ein Aufstand des Muhamedanismus gegen das
Thristenthum vermieden werden kann.
Nähe bei Kafr⸗el⸗-Douwar zurück. Die Marine—
ruppen erlitten einige Verluste. Nachdem die
x*ẽIgypter gezwungen waren, eine Anzahl Truppen
ind die Kanonen vor der Haupiposition zurückzu⸗
iehen, zogen sich die englischen Truppen bei ein—
rechender Nacht zurück. Die Zahl der Todten
ind Verwundeten ist noch nicht bekannt. Eine große
Anzahl Verwundeter fiel in die Hände der Eng⸗
änder welche auch viele Gefangene machten.
Washington, 3. August. Präsident Arthur
sat den Gesetzentwurf unterzeichnet, welcher die
Dampfergesellschaften zur Zahlung eines Kopfgeldes
ür jeden Auswanderer an Bord ihrer Schiffe ver⸗
„flichtet. Mr. Aster aus Newyork ist zum Gesandten
der Vereinigten Staaten in Rom ernannt worden.
In München ist, gutem Vernehmen der
züdd. Pr.“ nach, ein Verein zur Förderung einer
eutschen Kolonialpolitik im Entstehen
egriffen. Man kann demselben nur das beste Ge⸗
ahen voraussagen; er würde einer von Tausenden
echegten Empfindung Ausdruck geben.
Das „Frankf. Journ.“ schreibt: Bei den Ver—
ndlungen der Münchener Handels- und Gewerbe⸗
immer über den Frankfurter Antrag auf Beseitig⸗
g der Uebelstände, welche sich aus der Verschie—
enheit der Postwerthzeichen in Deutschland ergeben,
nurde (wie schon in vor. Nr. des „Anz.“ erwähnt) der
nhalt der Frankfurter Eingabe als nicht den that—
ichlichen Verhältnissen entsprechend bezeichnet. Dem
egenüber mag darauf hingewiesen werden, daß
reits im Jahre 1876 die bayerische Handels—⸗
nd Gewerbekammer für die Oberpfalz und Regensburg
mihrem Jahresbericht die Frage besprochen und
ie Uebelstände hervorgehoben hat, die sich durch die
erschiedenheit der Postwerthzeichen in Deutschland
geben. Bis heute haben die Handelskammern:
darmstadt, Lauban, Barmen, Bingen, Münster i. W.,
joblenz, Mainz, Worms, Colmar, Gießen, Mann⸗
eim, Offenbach, Karlsruhe, Limburg, Lu dwigs⸗
safen, Saarbrücken, Gera, Solingen, Düssel⸗
—A
urg, i. E. Görlitz, ferner die Gewerbekammern
amburg und Weimar sich der Eingabe der Frank⸗
urter Handelskammer in allen Stücken angeschlossen
ind dieselbe beim Bundesrath unterstützt. Be—
jerkenswerth erscheint, daß sich insbesondere die
andelskammern der an Bayern und Württemberg
tenzenden Staaten: Hessen, Baden, Elsaß⸗Lothringen
ind der Thüringer Länder gegen die Uebelstände
usgesprochen haben die sonst von keiner Seite, als
on München, geleugnet worden sind.
Prinz Friedrich Karl von Preußen
bird in Berliner Korrespondenzen als Besucher der
ayerischen Kavalleriemandver genannt. Es
vird sich aber wohl um eine Verwechselung mit
»im Kronprinzen des deutschen Reiches handeln.
Das zum Schutze der Nordseefischerei in Dienst
estelte deutsche Kanonenboot Cyclhop“ soil
ach der „Voss. Ztg.“ Befehl erhalten haben, sich
on Wilhelmshafen nach dem Suezkanal zu begeben.
In der deutschen Marineverwaltung
heint man aus den Erfahrungen, zu welchem das
ombardement von Alexandrien hinreichend Anlaß
egeben, als hauptsächlichste Konsequenz die Noth—
andigleit einer Vermehrung unseres Bestandes an
pedos und Torpedobooten zu unternehmen. Die
tentirenden Artikel, die über die Frage der er—
öhten Wehrfähigkeit Deutschlands zur See von
hmännischer Seite in jumgsier Zeit in die Preffe
meirt worden sind, kommen überwiegend zu dem
hluß, daß uns die Aufgabe gefiells fei, nur in
er Defensive und vornehmhich mit Defenfibe Mitteln
ven wirksamen Küstenschutz zu suchen. Man darf
darauf vorbereitet sein, daß der Reichstag
ald um die Bewilligung der Kosten für die
—— des Torpedobestandes angegangen
wird, und in der That fallen von unter—
webr Seite Andeutungen, die sich in dieser Rich—
9 bewegen. —A
die rnssische Marine, so sehr sie auch in man—
— Beziehungen bon der deutschen überflügelt
iden, doch hinfichtlich der Aßsrinsung vir I3
Lokale und pfälzische Nachrichten.
*St. Ingbert, 7. August. An einem
dartoffelstocke, der vor einigen Tagen in einem
siesigen Gartenstücke ausgegraben wurde, fanden sich
aricht weniger als 31 Kartoffeln (sogen. Rosenkar⸗
offeln), von denen die Kleinsten immer noch von
der Dicke einer Kindesfaust waren und die zusammen
ꝛin Gewicht von ewas mehr als 6 Pfund hatten.
hewiß ein reicher und seltener Karioffelsegen!
—t. Blieskastel, 5. August. Das zwölf⸗
ährige Söhnchen des Feldschützen Bruch dahier
yrach dieser Tage beim Spielen den Arm. Wiederum
ine Warnung für die Eliern, ihre Kinder in steter
Aufsicht zu halten.
— Die Vertheilung der Preise an die Eigen—
hümer der schönsten in der Pfalz gezogenen, sowie
zur Nachzucht verwendeten Pferde wird für das
aufende Jahr Sonntag, 1. Oktober l. Is., Nor⸗
nittags 11 Uhr im Gestütshofe in Zweibrücken
tattfinden. Die Musterung und Auswahl der zur
Breisbewerbung gebrachten Pferde wird am vorher⸗
zehenden Tage, Samstag, 30. September lfd. Is.
Vormittags 8 Uhr, ebendaselbst durch die hierzu
rnannte Commission erfolgen. Zur Vertheilung
zjelangen folgende Preise: J. 10 Preise für 4
ahrige Stuten, welche das erstemal trächtig
gehen: 1. Preis 170 Mk., 2. Preis 150 Mk., 8.
Ppreis 130 Mk., 4. Preis 120 Mk., 5. Preis 110
Mk., 6. Preis 90 Mk., 7. Preis 70 Mk., 8. Preis
30 Mk., 9. Preis 50 Mk., 10. Preis 40 Mtk.,
zus. 990 Mk. — II. 10 Preise für Stuten,
velche früher schon einen Preis erhielten und mit
einem Fohlen vorgeführt werden: 1. Preis 100 Mk.,
2. Preis 90 Mk., 8. Preis 80 Mtk., 4. Preis
70 Mtk., 5. Preis 60 Mk., 6. Preis 60 Mk., 7.
Zreis 45 Mk., 8. Preis 35 Mk., 9. Preis 30
Rk., 10. Preis 25 Mk., zusammen 5853 Mk. —
III. 15 Preise für Stutfohlen: 1. Preis 90
Nk. 2. Preis 80 Mt., 3. Preis 70 Mtk., 4. Preis
30 Mk., 5. Preis 50 Mt., 6. Preis 40 Mtk., 7.
Zreis 35 Mt., 8. Preis 30 Mt., 9. Preis 25 Mk.,
O., II., 12., 13. und 14. Preis je 20 Mk..
5. Preis 10 Mk., zusammen 590 Mik. — IV.
Preise für Hengstfohlen: 1. Preis 70 Mk.,
3. Preis 60 Mk., 8. Preis 50 Mk., 4. Preis
10 Mk., zusammen 220 Mk. — V. Für Weit—
reise im Betrage von 10- 15 Mk., nach dem Er—
nessen der Commission, sowie für Medaillen 185
Nt. Summa aller Preise 2570 Mk. Für die
Zewerber sind nachfolgende Bedingungen festgesetzt:
u. die Mutterstuten müssen von Haupt- und Eib—
ehlern frei und gut gehalten sein von Beschälern
ꝛes Landgestüts trächtig gehen und das vierte Jahr
ꝛereits zurückgelegt baben: b. Foßlen köünnen fou.
Ausland.
London, 5. Aug. Bis gestern Nacht war
m hiesigen auswärtigen Amte noch keine Nachricht
eingetroffen, ob die Pforte die beiden von England
ür eine Cooperation gestellten Bedingungen nämlich
die Proclamirung Arabi's als Rebellen und die
Militärconvention acceptire. General Wolseley soll
sor seiner Abreise geäußert haben, der Feldzug
verde bis Mitte September beendet sein.
Zwischen Rußland und Persien ist ein
kisenbahnvertrag zum Abschluß gelangt,
emzufolge sich Persien verpflichtet, innerhalb dreier
Jahre eine Eisenbahn von Teheran nach der per⸗
ischen Hafenstadt Rescht am Kaspischen Meere zu
rbauen, während Rußland die Verpflichtung über—
iehmen würde, eine Eisenbahn Tiflis über Eriwan
jach dem russisch⸗persischen Grenzorte Djulfa herzu⸗
tellen, welche dann für russische Rechnung über
Tauris nach Teheran weiter geführt werden soll.
Alexandrien, 5. August. Die britischen
truppen griffen heute Nachmittags 5 Uhr die Vor⸗
osten Arabi's bei Ramleh zwischen dem Mahmudie⸗
zanal und der Eisenbahn nach Kairo mit mehreren
heschützen an, den Feind von drei Seiten beschießend.
lrabi hatte Vormittags vierzehn Mann mit einer
hzarlamentärflagge in das britische Lager geschickt.
Dieselben wurden von einem britischen Offizier em⸗
fangen. Die Begegnung blieb jedoch resultatlos.
Alexandrien, 6. Aug. Ueber den gestrigen
zusammenstoß zwischen den Engländern und den
ruppen Arabi Pascha's wird weiter bekannt: Um
Uhr begann das Geplänkel, wobei eine englische
Ibtheilung gegen die Eisenbahnlinie vorrückte und
en daselbst gewonnenen Vorsprung behauptete. Das
Scharfschützen⸗Regiment ging gleichzeitig langs dem
vestlichen Ufer des Mahmudieh-Canals, dos South⸗
Stafforshire-Regiment und eine Abtheilung Ca—⸗
zallerie längs dem östlichen Canalufer vor. Die
ẽgypter wurden genöthigt, sich von sämmilichen
Vorpostenstellungen zurückzuziehen und alle verfüg—
‚aren Streitkräfte, etwa 4 Bataillone Infanterie
ind 4 Cavallerie-Regimenter, sowie mehrere Kano—
nen vor der Hauptlinie bei Kafr⸗el⸗Douwar zu
»erwenden. Die Kanonen wurden aber durch das
fFeuer der englischen Geschütze alsbald zum Schwei⸗
en gebracht. Die Marinetruppen unter dem Be⸗
ehl des General Alison, welche die Eisenbahnlinie
esetzt hielten gingen nunmehr vor und warfen die
fẽgypter in die zweite Gefechtslinie in nächster