Full text: St. Ingberter Anzeiger

auf sozialistischer Grundlage zu errichten. Die Ge⸗ 
meinschaft besitzt, 55, 000 Acker Landes, mehrere 
Sägemühlen, Gerbereien und Wollspinnereien. Jeder 
Weiler hat ein Bethaus und für je 40 Per— 
sonen einen besonderen Speisesaal. Die Ehe ist 
trotz der Gütergemeinschaft erlaubt, wird aber den 
sungen Amitanen so viel als möglich erschwert. 
Die Speisen, die Tracht und das Mobilar sind den 
zestehenden Vorschriften zufolge so einfach als möglich. 
Die Bibliothek ist auf einige Erbauungsbücher be⸗ 
schränkt; von Zeitungen ist kaum die Rede. 
F(Was man aus Rosenblättern er— 
zielen kann.) In Steinfurt bei Nauheim hat 
Herr Schultheiß fünfzig Morgen mit Rosen ange— 
pflanzt. Derselbe beschäftigt täglich 100 Arbeiter 
in seiner Cultur. Heur Schultheiß machte zwei 
Ernten von deflorirten Rosen und erhielt hier an 
Ort und Stelle jedesmal 1380 M. für die Send⸗ 
ing ausbezahlt. 
95 Jahre auf einer Stelle gewohnt zu haben 
und dann ausziehen zu müssen, ist gewiß für eine 
Dame schmerzlich. Dies passirte einer 95 Jahre 
alten Frau Dreier in der Schlachterstraße zu Ha m⸗ 
zurg. Die Matrone war in jenem Hause ge⸗ 
horen, getauft, confirmirt, getraut, hatte Eltern und 
Mann verloren und hoffte daselbst auch zu sterben. 
Indeß mußte die Wohnung wegen Baufälligkeit ge⸗ 
räumt werden. Die alte Frau verließ natürlich 
schweren Herzens das alte traute Heim. 
Der Familiename Müller gilt als 
einer der biedersten deutschen Namen. Ein Franzose, 
welcher Deutschland durchreist hatte, setzte sich, als 
ꝛx wieder nach Hause gekommen, an seinen Schreib⸗ 
isch und schrieb ein Buch, das mit den Worten an⸗ 
ing: „Die Deutschen sind ein Volk, das Müller 
jeißt.“ Der Mann hatte so unrecht nicht. Rach 
zen neuesten statistischen Nachrichten leben im Deut⸗ 
chen Reiche nicht weniger als 629,987 Müller. 
der 73. Mensch in Deutschland ist also, mag er 
vollen oder nicht, ein Müller. 
Eine Schule in die Luft gesprengt. Aus 
drakau wird der „N. Fr. Pr.“ telegraphisch 
nitgetheilt, daß daselbst am. 12. d. ein Privatbrief 
ingekommen ist, welcher über eine schreckliche Kata⸗ 
trophe in Grodno, der am Niemein gelegenen 
Z»auptstadt des gleichnamigen russischen Gouver⸗ 
iements, berichtet. Im Keller eines Hauses, in 
velchem sich eine jüdische Schule befindet, geschah 
ine Explossion, durch welche das ganze Haus 
ammt allen in der Schule anwesenden Erwachsenen 
ind Kindern in die Luft gesprengt wurde. Die 
ẽxplosion entstand durch unborsichtige Handhabung 
ines Lichtes in der Nähe von Pulverfäßchen, die 
in Eisenhändler im Keller hatte, welcher mit Pulver 
erbotenen Handel trieb. Die Detonation war so 
—A 
esprungen sind. Gleich nach Beginn der Kata— 
trophe erschienen Polizei und Militär auf der Un⸗ 
lücksstätte und es wurden aus dem Schutte des 
usammengestürzten Hauses eine Anzahl ganz ver⸗ 
fümmelter Leichen, sowie viele menschliche Glied⸗ 
naßen hervorgezogen. Die Zahl der Verunglückten 
st noch nicht konstatirt, weil nicht bekannt ist, wie 
ziele Kinder während der Katastrophe in der Schule 
varen. 
trichen, bringt es rasche Erleichterung und 
Heilung ohne Narbe. Man kann dasselbe —T 
dalfte mit Glicerin vermischen, es laͤßt gihn 
nit bestem Erfolge auch bei erforenen Glnd dam 
aützen. — In den englischen Krankenhänecenn 
man gegen Verbrennungen mit sehr gutem — 
ꝛine Mischung von 2 Theilen Collodium to 
Theil Olivendi an. mi 
terbesaue. 
Gestorben: in Altleiningen Johannes Müll 
II. 80 J. a.; in Dürkheim Wilhelm gimm, 
nann; in Zweibrücken Henriette wWorpn 
Janton, 49 J. a.; in Niedermoschel Peterg 
. 38 J. a, 
Fur die Nedattion ver⸗ Alis F. T Deme 
— 3 
Eingesandt. 
Mit großem Bedauern vernehmen wir, daß un 
Zaison⸗Theater schon am nächsten Diensiag 
etzte Vorstellung angesagt. Für unsere n 
reunde ist dieses gewiß eine höchst —* 
leberraschung, wenn wir bedenken, wie lange pe 
ier ohne diesen Genuß waren und mit uͤlt 
jreude es von allen Seiten begrüßt wurde 
rrau Schroth mit ihrer wirklich guten des 
chaft hier ihren Einzug im Oberhauser'schen Su 
ieli, wo wir so manch genußreichen Abende 
zracht. Hoffen wir, daß wir auf die Zurückin 
der Frau Schroth nicht wieder 7 Jahre wen 
müssen, sondern daß es in Balde geschieht. Lohn 
vir der Direktion durch noch recht zahlreichen 9 
such in den 3 letzten Vorstellungen und rufen p 
der wackeren Gesellschaft, herzliches Lebewohl 
baldiges Wiedersehen zu. 
Mehrere Theaterfreunde 
Gegen Verbrennung und Verbrühung ist 
Pfeffermünzöl eines der besten aber wenig bekannten 
Mittel. Auf die verletzte Stelle gelegt oder ge⸗1 
Zwangsversteigerung. 
Montag den 21. August nächst⸗ 
jin Vormittags 10 Uhr zu St. Ing⸗ 
bert in dem Schanklokale der Bier⸗ 
zrauerei der Hrn. Gebrüder Becker 
(Unterstadt) versteigere ich zwangsweise 
gegen Baarzahlung: 
1 Bohrmaschine. 
St. Ingbert, 16. Aug. 1882. 
Fasibender, 
Gerichtsvollzieher. 
Ein schwarzer Rudel 
mit weißer Brust ist ent⸗ 
aufen. Wiederbringer erhält eine gute 
Belohnung. Wo, sagt die Exped. d. Bl. 
Brillant Bengalisch 
Neu, Intercsimt noch nicht dagewesen, bengalische Kerzen, Lichte 
Zündspäne und Zündhölzchen, versendet in allen Farben; Muß 
dersendet bei Einsendung von Mark 2.—, übrige Schreiben bleiben unber 
—XE Paul Hahn, München. 
Ein leistungsfähige Fabrik sucht 
für den Vertrieb ihrer Spiri⸗ 
uosen, Liqueure und Punschessenzen 
inen tüchtigen Vertreter fuür 
St. Ingbert und Umgegend gegen 
sohe Provision. Gefl. Offert. u. R. P. 
in d. Exbed. abzugeben.“ 
Mitze und Aneddoten ꝛum Todlachen. 
Neue, reichhaltige Anekdoton-Sammlung. LZur Unterhaltung 
acehlustige Leute. Sechzehn Hefte. Preis für alle 16 Hefte: 80 Pl. 
sGegen 90 Pf. in Briefmarken erfolgt Franco-Zusendung.) 
Verlag der Körmer'schen Bnchhandlung in Erfurt. 
Zwangsversteigerung. 
Dienstag den 22. August nächst⸗ 
zin Vormittags 10 Uhr zu Om⸗ 
mersheim vor der Wohnung des 
saufmannes Carl Uhl versteigere ich 
wangsweise gegen Baarzahlung: 
Heugabeln, Mistgabeln, Schippen, 
Spaten, Zug⸗, Stoß⸗, Brust⸗, 
uh⸗ und Pferdeketten, Rung⸗ 
etten, Pflugsriester und Pflugs- 
chaare, Eisenhäfen, emaillirte 
und blechene Häfen, Eisenpfan⸗ 
nen, Kaminschieber, Thür⸗ und 
Fensterbeschläge, Sicheln, Sensen, 
eine große Parthie Schlösser, 
Feilen, Drahtzangen, Garnire, 
bPäcke Nieten, 7 Pacdchen Holz⸗ 
schrauben, 1 Schraubstock, Bett⸗ 
adbeschläge, 1 Parthie Riegel 
und Bohrer, 1 Parthie Glas⸗ 
»apier, 1 Vorrath Eisen, 1 
Dezimalwaage, 25 Päcke Stiften. 
lKiste Holznägel, 50 Päcke 
S huhnägel, 1 Kaminaufsatz, 8 
Plattöfen, 7 Kohlenkästen, 2 
Thürschwellplatten, 6 Ofenröhre 
owie verschiedene sonstige Eisen⸗ 
und Blechwaaren; ferner eine 
Federmatratze, 1 Schreibpult und 
10 Ctr. Heu. 
St. Ingbert, 16. Aug. 1882. 
Faßbender, 
Gerichtsvollzieher. 
Lheater 
in St. Ingbert 
der Direction von Caroline 
Schroth⸗GCollot. 
Saale des Cafe 
Oberhauser. 
Freitag, 18. August 
Driittletzte Vorstellung 
um Benefize fuͤr Ferdinand Zucker. 
7 LVetzte Benefize⸗Vorstellung. J.R 
Deborah 
8 
— 
6 
oder 
* 2 
Christ & Jüdin, 
Volks⸗Schauspiel in 4 Akten von 
Dr. Mosenthal. 
Fassaeröffnung 8 Uhr. Anfang! 29 Uhr. 
Das Nähere durch die Zettel. 
Iuniaa- 20. August, Nachmittaas 
Uhr 
Auf viesea Verlangen: 
FE deste 
0 
Kindervorstellung: 
IIIustriries Familienblatt. Auffage 80-000 
Auceer interesanten Concert- und Theaterberichten aus allen bedentend 
gtãdten des In- und Ausiandes, Briefrasten, Literatur ete. ete. brachto das weit 
Quartal der Neuen Musik-Zeitung 
unter Anderm: 
Die Portraits und Biographien von Cherubini, Kũcken und Glucek. — 
ãeferungen des Conservationglexikons der Tonkunst. Eine 150. Gebartetagan 
Jos. Haydn) von Dr. Ludwig Nohl. Beethoven's Sterbetag von B. Felir. 7 
nudeln und Rahmstrudeln, eine Humoreske aus Mendelssohn's Leben. Line 
tunãe, Srizzenbiatt aus Morart's Sugend von Elise Polko. Arabische Sanger — 
8. und 9. Jahrhunderts. Parsifal. Per Obrigkeit muss man gehorchen, —— — 
deethoven's Tod. Componisten und Senriftoteller. PDie Charakteristik der 
arten. Die erste Aufführung von, Robert der Teufel“. LDin Besuch bei pe 
hine tilis Berunmtheit. Die deutschen Barbaren in Frankreien. MWie Bicalen 
ontstand. Persönliche Verhältnisse grosser Meister zu einander. Goemngen 
Weber). Ein fahrender Sänger. Raimondi's Ave Maria. Kossmaly über Bae b 
vohltemperirte Kiavier. Vor den Coulissen. 09. Niederrheinisches Maosikfest au e 
Li Grati beiia gen: Gulrer, op. 8. Die Trennang, dalonstũck fur 
Abt, op. 576. Dort sind wir her, Duett füör 2 Singstimmen mit Klavierdegnn * 
Jager, Albumblatt für Klavier. Schröder, Haidenröslein. Lied für eine ding 
mit Rlavierbegleitung. Rhode, op. 148. Zwiegesang für Violine und * 
Bohm, op. 259. Plein carrière, grand Galop militaire. Bravouratũek für —*8* 
Werner. op. 2. Mondnacht, Lied ohne MWorte für dello oder Violine mit 
Gluct, Garotto für Klavier. Accher, Erstes Grüun, Salonstück für Llarier. * 
BPreis für das ganze Quartal nebst allen Gratisbeilagen (von letateren rep 
tiron allein die Klavierstücke einen Ladonpreis von circa 4 Mark) 
7 S80 Pfennige. T2 — — 
Um sich von der Fũhe und Feiogenen ver, Neuen Musik-Zeitune —88* 
rœengen, wolle man nur bei der nũchsten Postanstalt. Buch- oder Musikalionha 
æin Quartal zur Probe bestellen. Rh. 
»JTongers Verlag- Kõln a. 
Ascheubrödel 
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n allen Größen, mit blau und 
rother Liniatur, werden billig 
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hei F. X. Demek⸗ 
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ezmek in St. Inabert