Full text: St. Ingberter Anzeiger

Gum Nahrungsmittelgesetz.) Hin⸗ 
ichtlich des Weinverkaufes hat der Reg. Rath in 
Zürich eine Verordnung erlassen, wonach nur das⸗ 
enige Getrank mit dem Namen Wein bezeichnet 
werden darf, welches durch Gähren des reinen 
Traubensaftes gewonnen wird. Weinhaltige galli⸗ 
sirte Weine und nach ähnlicher Methode behandelte 
Weine sind als „gallifirte Weine“, weinähnliche 
Weine aber als „Kunstweine“ zu benennen. Ge⸗ 
undheitsschädliches Klären und Schönen des Weines, 
das Färben des Weiß⸗ und Rothweines ist unter⸗ 
sagt. Gegypste Weine dürfen auf den Liter nur 
2 Gran Kaliumsulfat enthalten. 
fEGeue Reklame.) Ein Schweizer, der 
ürzlich zu seinem Vergnügen von Mailand nach 
Benua reiste, bemerkte, daß sein Eisenbahnbillet, 
sonst von normaler Größe, eiwas dicker war. Als 
der Kondukteur dasselbe koupirte, zog er vorerst eine 
zanz kleine Papierhülse und dann aus dem Innern 
des Billets ein zusammengefaltetes Papier heraus, 
um dasselbe nicht zu durchlöchern. Dieses Papier, 
2124 Zentimeter lang und 14 Zentimeter breit, 
enthielt auf beiden Seiten gedruckt, 89 Annoncen 
don Geschäften in Genua, Bologna, Mailand ꝛc., 
lurz einen ganzen Geschäftskalender. 
C(Zur Frauenemanzipation) Unter den 
Schweizerinnen im Auslande, schreibt das St. Gall. 
Tagbl.“, hat es eine gewagt, sich durch ein Unter⸗ 
nehmen einen Namen zu machen, das man eher 
pon einem der energievollsten und rabiatesten Mit⸗ 
zlieder des „starken“, „unschönen“ Geschlechts er⸗ 
varten sollte. Frau Rosa Brändli aus dem Tog⸗ 
genburg — so heißt die Amazone — hat die 
zedaltionelle Leitung des in der nordamerilanischen 
hauptstadt Washington gegründeten Blattes The 
Tomahawk“ (Streitaxt der Indianer) übernommen. 
Im Programm desselben findet sich unter Anderem 
olgende Kraftstelle: „Das Blatt wird keiner poli⸗ 
ischen Partei angehoͤren; das Indianermesser 
skalping knite) wird, immer blank gezogen, über⸗ 
Ulhin seine Hiebe austheilen, wo die öͤffentlichen 
lemter mißbraucht werden. Es wird Diejenigen, 
velche die allgemeinen Interessen dem Eigennutze 
)pfern, geistig stalpiren“. 
fMarseille, 24. Aug. Seit drei Tagen 
ist ein Strike von 1500 hiesigen Fuhrleuten aus⸗ 
jebrochen. Wegen Mangels von Rohmaterial, wel⸗ 
hes in den Quais und Bahnlagerränmen ange⸗ 
zäuft liegt, sind mehrere Werkstätten geschlossen 
vorden; viele Arbeiter wurden bereits entlassen. 
Bei Liverpool trieb der Sturm am Mitt⸗ 
voch das deutsche Schiff „Heslum“ ans Land. 
dasselbe versank. Die Mannschaft ist gerettet. 
fF Ein Londoner Bäcker ließ sich Rechnungs⸗ 
oͤpfe auf rothes, grünes und weißes Papier drucken. 
die verschiedene Farbe der Rechnungen sollte den 
VBaarenausträgern kurz und deutlich ihr Verhalten 
jegen die Geschäftskunden anzeigen, ohne daß diese 
twas davon gewahr wurden. Roth bedeutet soviel 
bic „Gefahr“ und der Austräger durfte auf keinen 
Frall die Waare ohne Baarzahlung abgeben; Grün 
edeutet ,Vorsicht,“ das Geld war, wenn moͤglich 
eizutreiben und der Warenempfänger zu verständigen, 
aß kein Kredit mehr gewährt werden könne; Weiß 
zeigte „völlige Sicherheit“ an. 
fKonstantinopel. Das hiesige Hamidie— 
Theater stürzte am Sonntag Abend während der 
Vorstellung ein. Das Haus war in allen seinen 
stäumen dicht gefüllt. Ueber 150 Personen tru⸗ 
jen Verletzungen davon, aber Todesfälle sind bis 
etzt nicht gemeldet worden. Die Zuhdvrerschaft be⸗ 
dand größtentheils aus Soldaten und jungen Män⸗ 
nern von guter Familie. 
f (Temperenzdekorum.) Ein fetr. 
Pfälzer wanderte vor dreißig Jahren — 
ein und besuchte seinen in der Nähe von dn 
Penns., ansässigen Onkel. Neben dem reichen 
agsmahl stand anstatt der gewohnten Weinen 
»as Wasserglas. Der Deutsche machte enhe 
nerkungen darüber, die man ihm kutz mit —* 
lärung abschnitt: „Mir sein halt Temperen 
ins derf kei Troppe Spiritus in's Haus 
Nach dem Essen zog sich der Bauer zum Nitng 
chläfchen zurück, die —X gingen in die So 
agsschule und die Jungen in die Scheune. Pohn 
rief die Tante den deutschen Vetter in die aut 
uind zog verstohlen eine Flasche Kirschengeis * 
dem Wandschrank und sagte: „Komm. —* 
nein Alter ist so streng Temperenz, daß ich 9— 
nerken lassen darf; aber man kriegi milun⸗ 
deibweh.“ — Zehn Minuten spater tuste 
Ulte den Vetter in seine Stube, schließt eine q 
uuf. in welcher ein vier Gallonenfäßchen schun 
nert, schenkt ein und sagt: „Trink herzhaft, din 
ner auch Temperenzler sein, unseren guten Troph 
jalte mer doch, aber die Alte darf's net wisse⸗ 
ẽEtwas später geht der Gast nach den Stallen, dor 
chleppen ihn die Söhne des Farmers in c 
zunkle Ecke, ziehen eine Flasche aus dem Sinn 
nit den Worten: „Vetter, trink, 's ist guter dg 
bon, aber sag's den Alten net, die sein dettiß 
Temperenzler.“ 
eAiterbefãlle. 
Gestorben: in Kirchheimbolanden Frau My 
jarethe Gubler, geb. Emmrich, 72 J. 4. 
Saarbrücken Karl, 1823 J. al, S. d. Jhlin 
Freudenberger. 
Fur die Redaktion veranwortlich F. X. Demeß. 
9 * 2 5 
Königl. Präparandenschule Blieskaftel 
Gesuche um Zulassung zu der am 29. September beginnenden Au 
nahmsprüfung an obengenannter Anstalt wollen bis 18. Septembe 
hei dem Unterfertigten in Vorlage gebracht werden. 
Læi Pig- k. Haupilehrer. 
Wochenmarkt zu Ensheim. 
Vom 10. August 1832 ab wird jeden Donnerstag dahier— 
Wochen markt abgehalten werden. 
Ensheim, den 4. August 1882. 
Das Bürgermeisteramt: 
Eduard Adt. 
uftrage für die 
e Ficea 
ief abzugeben. 
XRac. Dawo. 
Einn jungen starken einjährigen 
Ziegen bock hat zu verkaufen 
Wb. Franz Lambert 
nahe der Obermühle. 
Sonnutag, 27. August Nach— 
mittags von 8 Uhr an 
Tanzmusik 
bei Pet. Schweitzer. 
Gewerbe-Verein 
St. Ingbert. 
Montag Abend 
Lehnert. 
Das berünmte allein preis⸗ 
gekrönte Buch (mit Abbildungen) 
über das Wesen und die Heilung der 
zurch Selbstschwächung und Ansteckung 
entstandenen geheimen Krank⸗ 
heiten, Schwächezustände ꝛc. sendet 
ur 1 Mark (Briefmarken) H. Rumler, 
Berlin, Kaiser⸗Franz⸗Grenodierplatz 7. 
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hauner'sches Kinderspital: 
Ziehung: 18. Oktbr. 1882 
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Würzburger Dombau: 
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Zus. 320,000 Mtk. baar. 
Lotterie⸗Direktion: 
A. & B. Schuler in Zweibrücken. 
Loose bei: J. Friedrich, F. 
Woll, und Joh. Weirich. 
„VAMERIKA. 
Diese mit dem 20. März a. e. in den 2. Jahrgang getretene Zen 
ichrift bringt wahrheitsgetreue Mittheilungen (mit Jllustrationen) aus den 
geistigen, gesellschaftlichen und geschäftlichen Lehben in den Ver— 
rinigten Staaten und ist für Alle, welche an dem mächtig emporblihhenden 
Staatswesen jenseits des Oceans Interesse nehmen, bestimmi. 
Dieselbe erscheint am 1., 10. und 20. jeden Monatis und koößstet in 
Abonnement ganzijährig fi. 5 oder 10 M., inclusive Franko— 
Zusendung, per Posi. Der 1. Jahrgang, elegant in Lein— 
wanddecke mit Gold-⸗ und Schwarzdruck, gebunden, ist zum 
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Herausgeber Otto Maaß in Wien, J.. Wallfischgasse 10, von den 
sowie von jeder soliden Buchhandlung, Probe⸗Nummern gratis und franco zu 
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2 M J 4 
‚Wie läßt sich das Wetter voraus bestimmen' 
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rch, an Herrn P. Becker, Hoielbesitzer in 
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eennd Fanene versendet in allen Farben; Muster einigen Tagen sandten. pe 
ꝛersendet bei Einsendung von Mark 2.—, übrige Schreiben bleiben unberück⸗ Ich bin mit demselben sehr zufrieden und k rometer n 
üchtigt. Vaul Hahn. München. empfehlen. seht zuf md nn Idte Ovs 
TAæCEEEITI — — Mayschofo, 18. Mai 1882. avoll 
Nisitenkarten in modernen Schriften billigst bei Gon nr 
— — — 2emetz.AQriginal. Autete und Empfehlungen liegen uns schon zu Tausend auf 
Druck und Verlag von F. X. Demeb in Si. Ingbert. — 
Bierzu „Illustrirtes Sonntaasblatt“ Nr.