r
Trockenlegung des Genfer Sees.
glische Gesellschaft hat das Anerbieten ge—
In Genfer See zu leeren durch den Bau
Zunnels, der das Wasser aus dem See unter
Monebett hindurch einige Stunden vom Aus⸗
ifernt in die Rhone leiten würde, da, wo
geit etwa achtzig Meter tiefer liegt, als die
hdes Sees. —XR—
„bsidien, sondern fie will noch fünf Millionen
bezahlen für das Land, welches durch dieses
nehmen troden gelegt würde. Die Rhone
ju einem kleinen Flüßchen und prächtige
dee und Traubenernten würden den jezßigen
ing ersetzen. — Einige Ingenieure behaupten,
dAnsfuͤhrung des Unternehmens wohlfeiler
utbringender wäre, als die Umwandlung der
ua See in fruchtbares Land.
Eine Schatzgräberin in den Kö—
grüften zu Si. Denis.) Vor einigen
zu derbreitete sich in Paris die unglaubliche
de, daß die Regierung einer Thörin gestattet
in den Konigsgrüften der Kathedrale von St.
iz nach Schätzen zu graben, von denen sie be⸗
ete, daß sie seit der Revolutionszeit dort ver⸗
a wären. Die Sache bestätigt sich und man
darüber aus zuverlässiger Quelle folgendes:
Frau Cailhavas die in Montmartre wohnt,
igie aschon vor vier Jahren an den damaligen
auchtsminister mit der Bitte in der Hauptkirche
SDenis Nachforschungen anstellen zu dürfen,
zeigte Denen, die sich für sie interessierten, eine
Vauͤnschelruthe mit der Versicherung, daß die
derselben sich gen Boden neige, wo derselbe
Meialle enthalte. Zwei Jahre später wurde
e Bewilligung erlheilt, aber im entschei⸗
xn Augenblicke ergab es sich, daß der
zgräberin die Summe fehlte, welche sie im
izministerium hätte erlegen sollen. Wieder
üchen zwei Jahre, während deren Frau
zaba einen Kapitalisten suchte und endlich fand.
inigen Wochen konnte sie endlich die paar
end Franken hinterlegen und erhielt von der
nnenverwaltung die Erlaubniß, in den Grüften
Si. Denis nachgraben zu lassen. Nach mehr⸗
get Arbeit wollte die Frau bemerken, daß die
asich nach einer bestimmten Zeit hinbog. Man
id noch eiftiger, öffnete eine Kerbe von 1,70
jer Lange. 1,20 Breite, 1,80 Meter Tiefe und
ddarin einen alten Schlüssel, einen rostigen
perhut und einige Totenknochen. Madame Cail⸗
a verzweifelte immer noch nicht und wollte die
viten sortsetzen lassen, allein der Archetekt der
manen widerfetzte sich aus technischen Gründen
ddie Aermste fah sich abermals in ihren Erwart-
gen getaäuscht, soll aber entschlossen sein, ihre Be⸗
zungen nicht aufzugeben.
8wolf Mädchen erstickt. Die „Italie“ mel⸗
wein schreckliches Unglück, daß sich in der Nacht
m 18. auf den 19. Sept. zu Cavaller Magiore
Piemont zugetragen hat. Man fand dort
ölf Mädchen, die bei der Seidenspinnerei
häftigt waren, an Erstickung gestorben, weil sie
ihtem Zimmer eine halbabgedrehte Petroleum⸗
we hatten brennen lassen.
fLondon, 23. Sept. In dem Tunnel unter
mFourth Avenue in Newyork fand heute ein Zu⸗
umenstoß zweier vollgepfropfter Bahnzüge statt,
durch 3 Reisende getödtet und 12 verletzt wurden.
fEin Eisenbahnwagen durch die
tubendeckegefahren.) Die seltsame Ueber⸗
cung, von einem durch die Stubendede stürzenden
enbahnwagen aus dem Morgenschlafe geweckt
werden, ist dieser Tage einem jungen Manne
dondon, Lower⸗ Chapman⸗SEtreet, zutheil geworden.
ff einem Seitengeleise der Great Eastern⸗Eisen⸗
hn war besagter Wagen aus den Schienen ge—
nhen; die Bruͤstwehr durchbrechend, stürzte er in
elieffliegende Straße, wo er eines Gasthauses
—A—— durchbrach.
r erstaunte Jüngling ist unbeschädigt geblieben.
I In der russischen Armee werden Versuche an⸗
ielt um den Hund zu militärischen
dechen dienstbar zu machen. Die Hunde
en zur Sicherung der Vorpostenketten durch nächt⸗
jes Umkreisen und Durchlaufen derselben benutzt
erden. Bisher sind fünf verschiedene Rassen einer
rsuchnahme hierauf unterzogen worden, von
nen sich der kleine Kosakenhund, eine Art Affen⸗
uscher dder Schäferhund, ganz vorzüglich zu dem
wedachten Zwect bewährt hat. Jeder der zu
en Versuchen benutzte Hund trägt eine ihn kenn⸗
mende Nummer an Linem wasserdichten Hals⸗
zand, das zur Aufnahme von Rapporten und De⸗
eschen benutzt werden kann.
4 Ein Korrespondent des „Intransigeant“, zu
essen Specialität die „Enten aus Rußland“ gehören,
al es glücklich herausgebracht, daß es nicht Kaiser
Alexander selbst war, der sich kürzlich im offenen
Wagen in den Straßen von Petersburg zeigte,
ondern lediglich eine täuschend nachgemachte Wachs⸗
igur, die sogar den Kopf so bewegte, wie man es
hon dem Kaiser gewohnt ist. Der Kaiser soll dem
erfinder dieses Aushilfsmittels mit Thränen der
sührung in den Augen um den Hals gesallen sein
ind die Worte gesprochen haben: „Nun werden
nich doch meine Unterthanen nicht mehr für feig
salten.“ Natürlich wird es diesem Unsinn wie so
nanchem andern in Paris nicht an glaubigen Seelen
ehlen.
Newyork, 28. Sept. In Saint⸗Louis
ind in Theiten von Illinois und Indiana haben
krderschütterungen stattgefunden.
ꝓ Philabdelphia, 26. Sept, Die Zucker⸗
saffinerie von Harrison u. Havemeyer, die größte
n Amerika, ist durch Feuer jerstört worden. Der
Schaden beträgt eine Million Dollars.
— Die Volkszahlung in den Vereinigten
Staaten ergab für das Jahr 1880 eine Be⸗
ölkerung von 30, 155, 783 Seelen. Davon waren
m Lande geboren Weiße 36,843.291 und aus-
ändisch gehorene Weiße 6,679,943; Farbige wur—⸗
en 6,632,549 gezählt. Von den im Auslande
zeborenen Weißen waren 2,772, 169 Engländer,
966.742 Deutsche, 717,084 Englisch⸗Amerikaner,
94,337 Norweger, 181,729 Schweden, 106,971
Franzosen und 104,541 Chinesen.
F GEine Nachfolgerin Dr. Tanners.)
Imerikanische Journale erzählen eine neue Geschichte
la Tanner, nur ist es diesmal ein junges Mäd⸗
hen, Miß Trengel in Chicago, die seit drei Mona⸗
en, also seit 90 Tagen, keine Nahrung zu sich ge⸗
ommen hat. Man hat versucht, ihr flüssige Nah⸗
ung mittelst einer Röhre direkt in den Magen ein⸗
uführen, allein sie kann nichts behalten. Sie trinkt
zur in großen Ouantitäten Wasser und Kaffee, ver⸗
rägt aber selbst diese Flüssigkeiten nicht mehr. Die
Aerzte meinen, daß eine Verengerung des Pylorus
jorhanden, und daß nichts zu machen sei, als den
Tod zu erwarten, der nach ihrer Ansicht nicht lange
nehr ausbleiben dürfte. Miß Trengel ist 26 Jahre
ilt und benimmt sich sehr resignirt; sie scheint einen
zroßen Trost aus dem Gedanken zu schöpfen, daß
olch ein Fall in Chicago weder vorgekommen iit
noch vorkommen dürfte.
4Eine canadische Wittwe heirathete vor
durzem den Witwer ihrer Tochter elf Wochen nach
em Tode ihres ersten Gatten.
Sydneyer Zeitungen berichten über
jnen furchtbaren Orkan, der am 29. März den
Itt Vadbau heimgesucht hat. Dreizehn Kirchen und
500 Wohnhaäuser der Eingeborenen wurden nie⸗
ergeweht. An der Küste ging eine große deutsche
zarke zu Grunde; auch scheiterten zwei Schoner
er Eingeborenen und etwa 23 Segelboote, der
S„iolz Vavau's. Mehr als der vierte Theil der
Focosnußbaume, wurde zerstört und etwa ein Drittel
er Orangenbäume, wodurch Vavau ein großer
Herlust erwächst.
'(GWarum die Frauen keinen Bart
aben. Das „Kentucky State Journal“ hat mit
nehr Scharfsinn als Courtoisie den Grund heraus⸗
ebracht, weswegen auf der Oberlippe der Frauen
ein Bart wächsi, obwohl ja manche Brünette ent⸗
chiedene Anlage zu einem Schnurrbärtchen habe,
egen welchen sogar ein „Depilatorium“ in den
zeitungen angepriesen wird. „Die Lippen sind in
wiger Bewegung,“ meint genanntes Journal.
Nimmt doch Konversation machen — in unteren
ʒtanden Schwatzen genannt —, Lächeln (freundlich
oder spöttisch) diese vielbeschäftigte Oberlippe be⸗
zändig in Ünspruch, und so hat der Haarboden
eine Ruhe zur Produktion!“
— Es ist eine alte Beobachtung, daß verschieden
jefärbter Stoff die Sonnenwärme in ungleichem
hjrade aufnimmt. Man hat daraus also die Nutz⸗
inwendung zu ziehen, daß iman bei hoher Tempe⸗
atur helle Kleider und Strohhüte bei niedriger
temperatur dunkle Kleider trägt. Trotzdem wird
jegen diese hgienische Regel viel gesündigt, wohl
us dem einfachen Grunde, weil die Wirkung der
Farbe allzu sehr unterschätzt, vielleicht höchstens auf
venige Grade angeschlagen wird. Folgende, von
—
ung dürfte Manchen hierin eines Besseren belehren.
gringt man zwei Thermometer im Freien an die
Sonne und deckt über das eine einen Papierhut,
zer außen schwarz angestrichen ist, so zeigt sich nach
Lurzer Zeit ein bedeutender Wärmeunterschied; aber
uicht das Thermometer, dessen Metallkugel von den
Zonnenstrahlen direkt getroffen ist, sondern das im
Schatten unter dem Hut befindliche steht höher.
Am 13. Juli Mittags zeigte bei der Ausführung
des Experiments dasjenige an der Sonne 27 Grad
JF., das andere 46 Grad; somit war die Luft im
Zuͤte um 19 Grad wärmer als die äußere. Am
i9. Juli Mittags zwei Uhr waren 29,5 Grad an
der Sonne und dem die breitere Seite des Hutes
her Sonne zugekehrt worden, stand um halb vier
Uhr das ersie Thermometer auf 28,5 Grad, das
indere stieg aber auf 54 Grad, es betrug diesmal
zer Unterschied also mehr als 25 Grad. Berück⸗
ichtigt man, daß bei obigem Versuch die Wärme
zurch zwei zusammengekleble Bogen Zeichnungs⸗
zapier dringen mußte, und daß unter einem weißen
hapierhute das Thermometer fast einen Grad tiefer
deht, als an der Sonne, so läßt sich ermessen, wie
iel rascher an der Sonnenhitze bei einer schwarzen
dopfbedeckung der Schweiß hervortreten, und in wie
zroßer Menge er verdunsten muß, wenn die Blut⸗
Färcme von 37 Grad beibehalten werden soll.
—
Gemeinnütziges.
GEine wasserfeste Anstrichfarbe,) die
wesentlich billiger ist als Oelfarbe, stellt F. A. Haase
n Weida in folgender Weise her (Reichspatent.)
durch Zusammenmischen von 5 kKhäKreide mit1 kx
Zinkweiß, die in 3 K mit 50 g Alaun versetztem
Wasser eingeweicht sind, mit einer Lösung von ð K
deim in 2kK Wasser bereitet man sich eine Grund⸗
arbe, der durch mit Wasser angerührte Erd- oder
Metallfarben die nöthige Färbung gegeben wird.
Man versetzt dieselbe weiter mit 2-24 x* eines
Firnisses, zu dessen Herstellung man 7,5 x Leinöl
nit 330 g hellem Harz, 330 8 Bleiglätte, 50 8
Mennige und 508 Umöra unter allmählichem Zu⸗
atze von 230 g Jinkvitriol kocht und schließlich
—
in 15 K Wasser zusetzt; nachdem man einen Theil
des Wassers verdampft hat, läßt man den Firniß
abktühlen. Nach dem Zusammenmischen mit der
Zrundfarbe setzt man der Masse 5 0 ihres Ge—
vichtes Petroleum zu. Die Farbe wird von Specht,
Ziese & Comp. in Hamburg geliefert, an welche
sas Vatent übergangen ist
erbefãälle.
Gestorben: in Speyer Frau A. M. Betsch,
jeb. Deutsch, in Rohrbach Frau Eva Pfiester,
b Rommo,. 80 J. a.
darktherichte.
Zweibrücken, 28. Sepi. (Fruchtmittelpreis und Vik⸗
ualsenmartt.) Weizen d M. 88 Pf., Korn 7 M. 61 Pf.
Spelz 6 M, 58 Pf., Spelzlern — M. — Pf., Dinkel
he. — pf., Mischfrucht? Me78 Pf., Hafer 5 M.
6 Pf. Erbsen — M. — Pf., Widen — M. — Pf.
Zerste zweireihige 0o M. — Pf. vierreihige 0. M. — Pf.
arloffeln Z M. — Pf., Heu 8 M. 50 Pi, Stroh 2 M.
50 Pf., Weißbrod 1N/ Kilogr. 56 Pf., Kornbrod 8 Kilso.
50 pj, Gemischibrod 3 Kilogr. 75 Pf., paar Weck 90 Gr.
s Pf., Kindfleisch J. Qual. 60 Pf., II. Qual. 50 Pf. Kalb⸗
Jeisch 50 Pf., Hammelfleisch 60 Pf. Schweinefleisch 60 Pf.,
Zulter 1/5 Kilogr. 1I M. 10 Pi. Wein 1 Liter 80 Vf.
Bier J Liter 24 Pf.
Homburg, 27 Sept. (Fruchtmittelpreis und Viltu⸗
ilienmartt.) Weizen 09 M. 94 Pf., Korn 7 W. 30 Pf.,
Spelzlern — M. — Pf., Spelz 6 M. — Pf., Gerste
sreihige — M. — Pf., Gerste 4reihige 0O M. — pf.
dafer 5 M. 75 Pf., Mischfrucht 0 M. — Pf., Erbsen
ir. — Pf., Widen d M. — Pf., Bohach 0 M.
— ppf., Kleesamen — M. — Pf. Kornbrod 6 Pfund
— pf. Gemischtbrod 6 Pfund 75 Pf. Ochsenfleisch — Pf.,
nindfieisch 536 Pf., Kalbfleisch 0 Pf. Hammelfleisch - Pf.,
Schweinefleisch 60 Pf. Butter 1 Vfund 1 M. os Pf.
dartoffeln per Ztr. 2 M. 50 Pf.
Kaiserslautern, 26. Sept. Fruchtmittelpreis und
giktualienmarkt.), Weizen O Mi. 75 Pf., Korn 7 Mk.
z8 Pf., Spelzkern — M. — Pij., Spelz 6 M. 26 Pf.
gersie 6 M. 40 Pf., Hafer 6 M. Os Ppf. Erbsen 10 M.
20 pf., Wicken O M.. — Pf., Linsen O M. — Pi. Klee⸗
samen — M. —- vf., Schwarzbrod 6 Pfund 76 Pj., do.
3 Pfd. 38 Pf., Gemischtbrod 3 Pfund 43 Pf., Butter pro
pfd. 1M. — pf., Eier 2 Stud 12 Pf. Kartoffeln pro Zentner
I'M. 60 Bf., Stroh 1 M. 89 Pf., Heu pro Ctr. O M
Pf., Kleeheu 2 M. 90 pf. bis 0O M. — pf.
Landstuhl, 25. Sept. (Fruchtmittelpreis und Vik⸗
ualienmarkt.) Weizen — M. — Pf. Korn 7M. 73 Pf.,
„pelz — M. — Pf. Hafer 5 Mt. 79 Pf., Gerste — M.
pf., Wicken — M. — Pf., Erbien — M. — Pf.
rinsen — M. — Pf., Kleesamen - M. — Pf. Kartoffeln
ber Ztr. O M. — Pf., Kornbrod 6 Pfd. 70 Pf., Weis⸗
rode3 Pfd. — Pf., Gem. Brod 8 Pfd. — Pf., Butter
er Pfd. — M. 90 Pf., Eier per Dußend 72 Pf.
Für die Redaktion verantwortlich F. ä. Dem eß