Alli α- —— — Duree —
äich schnell wie eine Katze von einem Baume herab⸗
zleiten ließ, einem andern, der noch in der Krone
zes Baumes saß, warnend zurief. Die beiden
jugendlichen Holzftevler hielten den sich nahenden
Mann, wohl wegen seiner Jagdjoppe und seines
Bartes, für den Förster, und auch der zweite ließ
sich nun hastig vom Baume herunterfallen. Der
Fall war jedoch so heftig, daß der Knabe eine Zeit
lang wie gelähmt liegen blieb und sich dann nur
nit großer Mühe weiterschleppen konnte. Unser
Pseudo⸗Jäger, das Mißgeschick des Jungen wahr⸗
nehmend, untersuchte nun das durch den Sturz be⸗
schädigte Bein desselben; er konnte zwar an dem⸗
selben keinen Bruch, wohl aber eine sehr starke
Quetschung wahrnehmen, weßhalb er dem Burschen,
der unversehrt vom Baume herabgekommen war,
empfahl, den Verletzten nach Hause zu schaffen,
um nöthigenfalls ärztliche Hilfe in Anspruch zu
aehmen.
— In Pirmasens ereignete sich der trau⸗
rige, leider aber nicht selten vorkommende Unglücks—
fall, daß eine Mutter ihr halbjähriges Kind, welches
sie bei sich im Bette hatte, im Schlaf erdrückte.
— Für die Wetterbeschädigten im Bezirksamt
Kusel sind bis jetzt 13,856 M. 19 Pf. eingegangen.
- Die zweite (praktische) Prüfung für den
höheren Justiz- und Verwaltungsdienst im Jahre
1882 wird am Freitag, den 1. Dezember 1882,
Vormittagss 8 Uhr im Realgymnasium in Speyer
röffnet werden. An derselben können nur jene
Rechtspraktikanten Theil nehmen, welche neben Er—
füllung der sonstigen Vorbedingungen im Regierungs⸗
bezirke der Pfalz das Heimathrecht besitzen, oder da⸗
jelbst den vorgeschriebenen Vorbereitungsdienst vol⸗
lendet haben. Die Zulassungsgesuche müssen bei
Meidung des Ausschlusses bis zum 1. November
l. J. bei der betreffenden Stelle eingereicht werden.
— Frankenthal, 30. Sept. Ueberall klagt
man über unmäßige Erhöhung der Com—
nunalsteuern, um so mehr muß es uns freuen,
constatiren zu können, daß unsere städtischen Um⸗
lagen dieses Jahr ermäßigt werden konnten, indem
dieselben bloß 51 Pf. pro Mark Gesammisteuer,
gegen 65 Pf. im Vorjahre, betragen. Der Grund
dieser bedeutenden' Reduktion dürfte darin zu suchen
sein, daß die Zuckerfabrik Frankenthal dieses Jahr
ungefähr 20,000 Mk. Steuern mehr zu zahlen hat,
als im Jahre 1881, weßhalb sich deren Umlagen
auch verhältnißmäßig erhöhen und natürlich den
Besammtsteuerzahlern an ihren Steuersätzen zu
zute kommen. (Pf. K.)
— (Amerikanische Papierfässer.)
Wie das „Frkf. J.“ erfährt, wird die Fabrikation
merikanischer Papierfässer in nächster Zeit in der
Pfalz in aro*ßartiaem Messnoho hengonnen werden.
di M den Mistischet. And eIöischen tu
ein ganz ungewöhnlicher ist, läßt sich ohne besondere
rophetische Gabe voraussagen, daß in naher Zu—
unft auch für die Kandidaten der letztgenannten Fakul⸗
ätsstudien ein ähnlicher Nothstand sich ergeben muß,
vie er für die Absolventen der technischen Hochschule
ereits besteht. Hieraus geht klar hervor, wie auch
hon anderwärts hervorgehoben wurde, daß die
Zucht nach Anstellung und Versorgung im Staats-
ienste eine so allgemein verbreitete ist, wie noch
nlie zuvor. Dieser Krankheit unserer Zeit kann nur
adurch wirksam entgegengetreten werden, daß Schule
ind Haus sich vereinigen, den in der Berufswahl
egriffenen Knaben und Jünglingen mit aller Kraft
u Gemüthe zu führen, wie der auf einer guten
—„chulbildung beruhende Betrieb eines Gewerbes ein
dürdigeres und lohuenderes Ziel ist, als die Aus—
ibung einer untergeordneten und gering bezahlten
ffentlichen Bedienstung.
F Neunkirchen, 29. Sept. Am hiesigen
Werksthore befindet sich nach der „Saar⸗- u. Blies⸗
3tg.“ folgender Anschlag: Mein Bruder Hugo
at mir zur bleibenden Erinnerung an seine gestern
gefeierte Hochzeit ein Kapital von 15,000 Mk. mit
zer Bestimmung übergeben, daß die Zinsen des—
elben zur Ausstattung solcher Hüttenleute verwendet
verden sollen, welche sich durch gute Führung
uszeichnen und brave, unbescholtene Mädchen hei⸗—
athen. Es werden aus diesen Zinsen jährlich zwei
Zrämien à 300 Mk. gewährt. Solche Arbeiter
derden in erster Linie berücksichtigt werden, deren
ẽltern oder künftige Schwiegereltern bereits auf
em Werke gearbeitet haben, resp. noch darauf ar⸗
eiten. Ueber die Auswahl unter den sich melden⸗
en jungen Paaren entscheidet bestimmungsgemäß
neine Schwägerin, Frau Ludovica Stumm, geb.
. Rauch, doch sind die Anmeldungen zunächst an
nich zu richten. Neunkirchen. 29. Septbr. 1882.
T. Stumm.
F Auf ziemlich sonderbare Weise hat dieser
Tage im Lothringischen ein Schneider einen
tehbock erlegt. Tas von den Jägern verfolgte
Thier rannte gerade auf den Schneider los, der
n seiner Herzensangst demselben die Mistgabel
zorhielt, in weiche das Thier so heftig hineinrannte,
daß es verendend zusammenbrach. So wird wenig⸗
tens dem „P. A.“ berichtet.
F Die Weinschmierer H. Richter und J. Basch⸗
vitz in Offenburg wurden von der dortigen Straf⸗
ammer wegen Vergehens gegen das Gesetz vom
14. Mai 1879 über den Verkehr mit Nahrungs⸗
nitteln und Betrugs zu einer Geldstrafe von je
O00 M. sowie zu den Kosten des Strafverfahrens
erurtheilt.
F Bacharach, 28. Sept. In dem Nachbar⸗
exte Medenscheid schlug gestern, so meldet die, Bon⸗
ier R. Ztg.“, ein Vater seinen 27 Jahre alten
S„ohn todt. Beide nebst der Mutier waren in der
S„cheuue mit Dreschen beschäftigt. Geainger Diffe⸗
zenzen halber entstand ein Wortwechsel, der schließ⸗
ich damit endigte, daß der Vater dem Sohne mit
inem Dreschflegel den Schädel zerschmetterte, in
rolge dessen der Sohn bald seinen Geist aufgab.
dAAεν ist norsftot
R. 7— —— Mus.
braves Mädchen aus Köln hatte in einfacher,
licher Weise dem Kaiser seine Verhältnisse dar —
und um eine Beihilfe zur Anschaffung ine d
maschine gebeten, um es zu ermoglichen, iich
ilten Eltern und kleineren Geschwister in ehn
zu ernähren. Die Bitte sollte keine Fehlbitte 8*
dem Viadchen wurde iaus der Koind valtegen
zie freudige Nachricht, daß ihm aus einem
ersten Geschäfte Berlins eine Ndhmaschine franh
zugehen würde, der eine Anweisung gu bo
jabung der Maschine beigefügt werde. Soll
diese Anweisung aber nicht geuuge
dann würde ein Agent des Berliner Hauses unn
geltlich die erforderliche Lehrinstruktion ertheilen
x Ein recht hübsches Honorar erhielt dieser Tag
der Alterthumssorscher Dr. D. Rüdiger in Ham
hurg. Es handelte sich nämlich um eine alt
Streitigkeit der Reepschläger (Seiler) mit dem Ham⸗
hurger Staat. Nachdem der Prozeß in Folge ing
Vergleichs auf Höhe von 1,650,000 Mark ger
vonnen, hat die obsiegende Partei dem Dr. Rüdiget
zas bedeutende Aequivalent von 26,000 M. u
Durchforschung der alten Rezesse gezahlt.
Geichsgerichtsentscheidung.) di—
Bestimmung des 8 499 der Strafprozeßordnun
vonach die dem freigesprochenen Angeschuldigten 6
vachsenen nothwendigen Auslagen der Staatskas
ruferlegt werden können — beschränkt nach einen
Artheil des Reichsgerichts, J. Strafsenat vom 29
duni 1882 den Ersatz dieser Auslagen nicht au
ie Fälle der nothwendigen Vertheidignng des
140 der Strafprozeßordnung (in denen dem An
zeklagten gesetzlich ein Vertheidiger gestellt werde—
muß), sondern die gedachte Bestimmung findet au—
ille Auslagen Anwendung, welche nach dem freien
krmessen des Richters vom Angeschuldigten im
Interesse seiner Vertheidigung durch Annahme eine
Vertheidigers (obwohl gesetzlich ein Vertheidige
nicht nothwendig war), durch Beschaffung von Ent
astungsmomenten und überhaupt durch Führun—
des Vertheidiaunosbeweises gemacht werden mußter
Sterbefälle.
Gestorben: in Neupfotz Vincenz Hoffmann
Rentamisgehilfe, 24 J. a., in Wattenheim Christia
Wilhelm Rudolph, Oekonom und früher lang
ähriger Bürgermeister, in Kaiserslautern Frau Jo—
sanna Jacob, geb. Pfaff, 34 J. a., in Mußbad
Peter Konrad, in Pirmasens Frau Chartotte Uhl
Jeb. Kugler, 82 J. a. in Damenfels Frau Katcher
Müblbach. adeb. Heß. 29 J. a.
Dienstes⸗Nachrichten.
Studienlehrer Lorenz in Eichstädt wurde zun
hymnasialprofessor in Speyer befordert und Stu
ienlehrer Für ner in Edenkoben nach Landshu
yersetzt; Lehramtskandidat Schubert in Bamber
um Studienlehrer in Edenkoben ernannt und di
athol. Stadtpfarrei Landau dem Pfarrer Bust
n Annweiler übertragen.
Füur die Nedaktion verantwortlich F. X Deme
Vermischtes.
F Dem Berichte, welchen der Direktor der tech⸗
nischen Hochschule zu München, Dr. M. v.
Bauernfeind, über das Studienjahr 188182 erstat⸗
ꝛet, entnehmen wir folgende höchst bemerkenswerthe
Schlußstelle: „Wenn die Statistik zeigt, daß, wie
—F
„Reinen Honig
2 fleißige
Schuhmachergesellen
inden sofort dauernde Condition
i Jafkoh αν.
Eetzte Muͤnchener Kinderspital⸗Lotterie.
Ziehung
gestchert!
BGunitigfte aller Geldloucrien!
— *
VUS 81
J. Baron.
Ei —
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* * 2
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Schreiner im Josepbsthal. ——
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