die Tochter des berüchtigsten Wilddiebes der Um—
gjegend, auf der Wilddieberei in hHagranti ertappt
und dem Polizeirichter vorgeführt. Dieser aber
sprach das Mädchen auf Antrag seines Vertheidi⸗
gers frei, weil das Gesetz ausdrücklich nur von
Wilddieben männlichen Geschlechtes spreche und es
darnach keine Anwendung auf weibliche Personen
finden känne. Bis zur Abänderung des betreffen⸗
den Gesetzes können in England Frauen jetzt un⸗
gestraft der Wilddieberei obliegen. Derartige Un⸗
terscheidungen sind in jenem Lande überhaupt beliebt.
Nach der offiziellei Theorie kann in England das
Parlament Alles, „nur nicht eine Frau in einen
Mann verwandeln“. Dieser Fall war ˖ ein Beleg
jenes Sprichwortes.
F In Lansanne ist dieser Tage eine alie
—— welche ein schweres hölzernes
Krcz mit sich führte. Sie war zu Fuß nach
Jerusalem gepilgert, und zwar hin und zurück, und
jatte zu dieser Wanderung sieben Jahre gebraucht.
Von Lausanne wanderte sie zu Fuß nach
Bolen.
Gette Gegend.) Den Ausweisen der letz⸗
ten Volkszählungnach gibt es in Indien 21 Milli⸗
men Wittwen. (Die Weiber scheinen demnach dort
rechte Xantippen zu sein, denn sonst müßten nicht
o viele Ehemänner vor ihren Frauen in das Gras
beißen.)
FNewyork. Das Chicago-Medical-Revier
heilt mit, daß ein hervorragender Jurist einen
Gesetzentwurf einbrachte, demgemäß 80 Grab⸗
stein der Name des Arztes geschrichin werden
olle, der den Verstorbenen zuletzt behan—
)elte.
Einamerikanischer Münchhausen
ist der Hauptsportsman der Stadt Hartwell in
Veorgia. Er übte sich mit einer Kinderflinte so
ange, bis er mit der kleinen Kugel jedesmal den
dopf eines Nagels traf. Dann ging er auf die
Froschjagd im Teich, und als er ein dickes Exemplar
Nachdenken versunken sah, begann er zu feuern
Beim siebenundzwanzigsten Schuß fiel der Frosch
ns Wasser, ward aber noch lebendig herausge—
nommen, nur war er fürchterlich geschwollen. Er
jatte die Kügelchen für Fliegen gehalten, sie auf—
jeschnappt uud zuletzt infolge des verschluckten
Zleies das Gleichgewicht verloren.
F Ein Massenduell, das in der neueren
zeit wohl seines Gleichen suchen dürfte, ist zwischen
giehtreibern auf der Ebene nördlich von Trinidad
n Colorado gefochten worden. Die Veranlassung
»azu war folgende: George Howard, Besitzer einer
heerde von 3000 Stück Rindvieh, und John Keeley,
zesitzer einer 4000 Stück Rindbieh starken Heerde,
rieben ihre beiden Heerden von Arizona aus ge—
neinschaftlich weiter östlich. Auf der Ebene nörd⸗
ich von Trinidad sollten der Vereinbarung nach
zie beiden Heerden sich trennen. Howard sollte
zie Straße nach Kansas City und Keeley mit seiner
heerde den Weg nördlich nach Denver einschlagen.
luf dem Wege hatte sich ein Theil des Viehes der
inen Heerde in die andere verlaufen. Howard be⸗
tand auf Auslieferung seines Viehes, war aber
nicht geneigt, das Keeley gehörende Vieh auszu—⸗
iefern. Schließlich kam man dahin überein, den
Streit durch ein Massenduell auszukämpfen; von
eder Seite sollten dazu sechs Mann ausgewählt
verden. Dem Abkommen zufolge nahmen je sechs
Mann von jeder Seite Aufstellung. Alle waren
»eritten. Die Entfernung zwischen den Duellauten
hetrug fünfzig Fuß. Auf ein Zeichen von den
jeiden Heerdebesitzern ging das mörderische Feuer
os. Beim ersten Feuer wurden vier Mann ge—
ödtet. George Lester, einer der Keeleyschen Leute,
vurde durch die Brust geschossen. Einer der Ho⸗
vardschen Leute ward durch den Kopf und zwei
indere von der letzteren Partei durch das Herz
jeschossen. Die Howardschen Leute flohen nach
hrem Lager, Howard selbst blieb aber auf dem
dampfplatz. Keeley tritt zu ihm hinüber und machte
hm den Vorschlag, die Sache jetzt selbst auszu—⸗
mpfen. was Hamard aber ablehnte. indem er sont⸗
die Sache sei durch den Ausgang des Duells
sedigt. Es fand dann der vorher beanstandeie An,
ausch des Viehes statt. Die Todten wurden
erdigt, und das Vieh ward auf den vorerwäh b
Routen weiter getrieben. nie
SElerbefalle·
Gestorben: in Wollmesheim Julie, 3 J. a
T. d. Johannes Hoffmann; in Speher *
ẽlise Moll, Bauinsbeltorswitiwe 6133 94
aselbst Lateinschüler Heinrich Reubee
1., S. v. Georg; in Niederauerbach Frau Susn
Dreyer, geb. Wagner, 68 J. a, in Framm
uM. Otto Loyson, 45 J. a.; in Kaiserslauen
Anton Hüttenberger 20 J. a.; ebendaselbf
zatharine, 3 M. a, T. v. Jalob Liebriche
rrankenthal Friedrich Coörper, 78 J.
deustadt Frau Maria Elis. Marksteingge
serl. 21 J. a.
Rientes⸗Rachrichten.
Auf Ansuchen wurden in gleicher Diensieseigen
chaft versetzt die kgl. Förster: 1) Karl Friedti
dolderbaum zu Isenach auf die erledigte Warie
Itterstadt, Revieres Neuhofen, im Forstamte Speher
2) Konrad Lohh r von Büchelberg auf die —
Wartei Hinterwei denthal, Revieres Kaltenbach, d
Forstamte Dahn und 3) Wilhelm Remlein von
Flausen auf die erledigte Wartei Büchelberg, Revbietz
—A
Caplam Wo the erhielt Anweisung als Cap—
lan in Maikammer, Caplau Faßbinder in
Maikammer als Caplan nach Kirrweiler.
Rl
Briefkasten der Redaktion.
Preisräthsel.) Auflösungen sind uns 14 zu
gegangen, von denen 7 richtig. Der Verloosunas
tag wird nächstens bekannt gegeben.
Fuür die Redaktion verantwortlich F R Denme
— ——
7
Zwanas⸗ —
Versteigerung.
Mittwoch, den 18. Oktober nächst⸗
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Ingbert, in der Wirthsbehausung
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Jewerbe, beginnt ihren Unterricht für das Winterhalbjahr 188283 Freitag,
zen 3. November in den Räumen der Kreis-Baugewerkschule (Pfälzisches
Bewerbe-Museum). Derselbe wird von November bis Ende März in 5 mit
Werkstätten verbundenen Fachabtheilungen ertheilt und zwar: in der Bauschult
für Maurer, Steinhauer, Zimmerleute, Dach⸗ und Schieferdecker, Mosail- und
Cementarbeiter; in der Modellirschule für Modelleure, Stuccateure, Sandstein⸗
und Marmorbildhauer, Töpfer und dgl.; in der Schule für Holzarbeiter, für
Dreher, Bau⸗ und Kunstschreiner, Hohge und Elfenbeinschnizer, in der Schul
für Metallarbeiter für Schlosser, Schmiede, Ciseleure, Spengler und Metall
schläger, Gold- und Silberarbeiter, Eisen⸗ und Gelbgießer; in der Malerschul
für Zimmer⸗ und Decorationsmaler, Porzellan- und Glasmaler, Stoff⸗ nuud
Musterzeichner, Lithographen und dgl.“ Der Unterricht ist in soweit, als zu
einer richtigen Geschäftsführung nöthig, ein theoretischer, sonst aber vorzugsweis
praktischer, um den jungen Gewerbtreibenden jede zur musterhaften Ausübung
ihres Geschäftes nothwendige Anleitung und handwerlsgemäße Fertigkeit zu der⸗
schaffen, so daß sie außer im Zeichnen und Entwerfen in ihrem Fache auch in
kunste und stilgerechten Ausführung unterrichtet werden. Der Unerricht erhet
im Sommer eine Fortsetzung, wenn der Schüler als Lehrling oder Arbeiter e
die Lehrwerkstätten des pfalgischen Gewerbemuseums tritt.
Die Inscription findet am 31. Oktober Ifd. Irs. auf dem kgl. Rectorat
von 9—12 Uhr Vormittags und 436 Uhr Nachmittags statt, wobei die m
lich beglaubigten Schul- und Lehrzeugnisse mitzubringen sind. Das Schu
beträgt 20 Mark und ist bei der Inscription zu entrichten. Für den Besu
der Werkstätten ist statutengemäß eine Abnützungsgebühr von 10 Mk. zu zahlen
Zur Befreiung don Schulgeld ist die Vorlage eines Dürftigkeitszeugnisses —7—
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agl. Rectorai:
GC. Spatz.
Druck und Verlaa von F X.
—
in St. Inaben.
Sieru AUuftrirtes Sonntaasblatt“ Nr. 3