dieser Zeit steht der aus mehr als vierhundert Inseln
bestehende Archipel unter der Herrschaft von Spanien:
s darf daher nicht Wunder nehmen, wenn man
daselbst zwar eine Unmasse von Klöstern, aber
veit weniger Kultur und Betriebsamkeit findet als
in den viel jüngeren holländischen und englischen
Colonien in Ostindien. Die Haupistadt Luzons
ist Manila, welches als die älteste europäische An⸗
siedlung im ostindischen Archipel betrachtet werden
kann und, wie alle Städte in Erdbeben-Bezirken,
aus meist blos einstöckigen Häusern besteht. Die
häufigen Orkane sowie die Erschütterungen bei Erd⸗
beben, welche sicher keine Glastafel in der ganzen
Stadt unversehrt lassen würden, haben dort dazu
geführt, die Fenster, statt aus Glasscheiben aus den
abgeschliffenen Schalen einer Austernart herzustellen.
Manila, innerhalb dessen Festungsmauern nur Spanier
wohnen dürfen, ist durch eine Brücke über den
Passigfluß mit der von Chinesen und Tagalen
Malayen) bevölkerten Schwesterstadt Binondo ver⸗
dunden. Diese ist die eigentliche Handels- und Ge⸗
chäftsstadt; hier kann man die tagalischen Dandies
hdewundern, wie sie in Lackstiefletten, mit Cylinder
und Spazierstock einherstolziren, die Cigarette im
Munde, aber — das gestärckte Hemd über den
Rock angezogen. Hauptvolksvergnügen in Manila
jind die Hahnenkämpfe, welche der Regierung bei
40,000 Dollars jährlich Steuer eintragen, während
noch grööͤßere Summen durch Wetten umgesetzt
wverden. Bei diesen Kämpfen hat man für Leute,
welche sich entfernen um wiederzukommen, eine merk⸗
würdige Art von Retourbillet erfunden. Man drückt
nämlich dem weggehenden Tagalen einfach mittelst
geschwärzten Sempels ein Zeigen auf den Arm,
das er beim Wiedereintritt unverwischt vorweisen muß.
Die Einwanderung in den Vereinigten
Staaten ist im Abnehmen begriffen. Im ab—
zelaufenen Vierteljahr kamen 158,021 Einwanderer
m Lande an, gegen 171,805 im entsprechenden
Zeitraume des vorhergebenden Jabres
2 J
Im Hoͤtel zur Post
st eine neue Sendung vorzüglicher
füsser Most à 30 Pfennige per
„s Liter eingetroffen.
— Die Kostenrechnung für die Krankheit, den
Tod und das Begräbniß des Präsidenten Garfield
st dem amerikanischen Kongreß unterbreitet worden.
Sie betragen die respektable Summe von 70,000
Hollars. Von den vier Aerzten verlangt Dr. Bliß
25,000 D., Dr. Hayes Agnew 14,700 D., Dr.
stayburn 10,800 D., Dr. A. Edson 10,000 D.
das Eis, welches die Independent Ice Company
zeliefert hat, kostet 1300 D., die Einbalsamirung
»er Leiche 500 D., Dr. Lamb erhielt für eine
UIntersuchung des Leichnams 1000 D. Die Be⸗
erdigung kostete, inkluside des Sarges, 887 D.
(Sechs junge Mädchen) die ohne männ⸗
iche Begleitung eine Fußtour von 6—700 englische
Meilen unternehmen, sind jedenfalls eine Merk—
vürdigkeit. Diese sechs Mädchen sind freilich keine
xFuropäerinnen, sondern Töchter des freien Amerikas
uind zwar aus Baltimore und Richmond. Die Tour,
die sie zu machen beabsichtigen, ist über die Nord—
darolina⸗ Gebirge. Das älteste der Mädchen ist
inter zwanzig, das jüngste unter siebzehn Jahre
ilt. Sie sind alle mit kurzen Kleidern bekleidet
ind mit Hängematten für das Kampiren im Freien
ersehen. Da der Weg zur größten Strecke durch
roße Wälder und schwachbesiedelte Gegenden führt,
n denen es mit der Sicherheit ziemlich schlecht bestellt
st, so sind die kühnen Fußgängerinnen auch bewaffnet.
F (egen kalte Füße.) Mit dieser Plage
ind besonders blutarme Personen und Stubenhocker
ehaftet. Da es hier gilt, durch Muskelthätigkeit
die Blutcirkulation anzuregen, so empfiehlt sich als
Nittel gegen dieses Uebel ein tüchtiger Spaziergang
Trampeln mit den Füßen (besonders die metho—
ische Trittbewegung auf einem Punkte bis zu 100,
200, 300 Mal mit jedem Fuß; wobei man jedoch nur
nit den Fußspitzen auftreten darf, eine Bewegung,
zie auch den Unterleibsblutumlauf und Stuhlgang
anft zu fördern im Stande ist), oder Klopfen der
zußsohle mittelst einer Ruthe oder eines Lineals,
der kurzes dauerndes kaltes Fußbad mit nachfol⸗
F F F 25
Gemüthlichkeit.
jender kräftiger Trodenreibung des Fußes, wofin
edoch auch energisches Frotiren mit einem naß⸗
salten und hierauf mit einem trockenen groben Tuch
eintreten kann. Es braucht kaum bemerkt zu ven
den, daß man zu enges Schuhwerk und einschnuͤr⸗
ude Strumpfbänder zu meiden hat.
Iterbefälle. —
Gestorben: auf der Obermiesauer Mühle Daniel
Zrämer, Privatier, 78 J. a.; in Schönenber—
Marie, 15 J. 11 Mt. a., Tochter des Distrikig
hierarztes H. Bauer; in Kaiserslautern Möbel.
abrikant Nikolaus Eckel, 68 J. a.; in Dürkheim
Frau Juliana Hoch, geb. Herrscher 88 J. a.
Dienstes⸗Nachrichten. —
Die protest. Pfarrstelle in Altrip wurde dew
Pfarrer Matheus in Hinterweidenthal, die protest
Pfarrstelle in Ruchheim dem Candidaten Lippe
aus Rheingönnheim verliehen.
Die prot. Pfarrstelle Heiligenmoschel wurde dem
Pfarrer Petri in Altleiningen verliehen. Ernann'
ind: Simon Schwarz aus Morbach für di—
srael. Verweserstelle in Obermoschel, Johann Kohl
mayer aus Katzenbach, für die kathol. Lehrerftell
in Ruppertsecken, Karl Diehl aus Rutsweilet
either in Kirchheimbolanden, für die prot. Lehrstell⸗
in Feil, Karl Mayer aus Oberwiesen füͤr di—
drot. Lehrerstelle in Stahlberg, Ser vo s aus Oher
noschel nach Edesheim, Wind von Ruppertsecker
nach Theisbergstegen, Bra un von Stahlberg nad
Tronenberg.
Fur di⸗
on verantwortlich X Deme 8.
Telegraphischer Schiffsbericht.
(Mitget heilt von Jean Peters in St. Ingbert.)
Das Hamburger Postdampfschiff Frisia Capt
Schwensen von der Linie der Hamburg⸗Ameri—
tanischen Packetfahrt-Actien-Gesellschaft, welches am
18. Oktober von Hamburg via Haͤbre abging, iß
nach einer glücklichen Reise am 1. November wohl
hehalten in New-York einget roffen.
rauben·
—— Brust· Uonig
)allein ücht mit ne-
* 5 S bigem FPlaschenver-
—D— sachluss zu haben in
——— — n
Iug., Kohlenstrasse.
Gewerbe-Verein
St. Ingbert.
Montag Abend
Seiter.
8
n nnlag den 5. November im Saale von C. Horst, von pun⸗
hrea
musiĩla lische-theatralische
Ahendunterhaltung.
Das Nähere besagen die Programme.
Der J. Vorstand,
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