Orehorgel. Dieses Spielwerk steckte der
rmeister jedesmal, wenn er im Kaffeehaus
qWinterrock ablegte, in eine an der Innen⸗
des Rockes auf dem Rüdcen angebrachte Tasche.
war er sicher, daß, wenn Jemand seinen Rock
das Wert durch den Druc des Rückens auf
Arstehenden Federn sofort mit „Nur für Natur“
Alarmsignal gab und der Dieb mit dem Rocke
weit tommen konnte. Bei Erklärung der
alischen Ausstattung seines Rockes und der
vbeabsichtigten Vorfichtsmaßregel gegen die
Htmarder machten die Gäste im Kaffeehause
rlich sehr große Augen; die gröoßten Augen
Jmachte der Dieb selb. Er schwur dann,
ihn nur Noth zu dieser That getrieben, daß
Flnnis sei,keine Beschäftigung! erhalten
e, und daß er noch niemals irgend ein Ver—
'oder Verbrechen begangen habe. Der Bäcker—
ser war in so köstlicher Laune, daß er den
dtrotz Protestes der anderen Gäste vorläufig
en ließ.
In einer Zeitung von Breslau steht fol⸗
es Inserot: „Vertrauensposten! Zum sofortigen
t als Ehemann wird ein liebenswürdiger
in gesucht. Dauernde Stellung gesichert.“
(Marketender-Erlebniß.) Aus dem
reichen Jahre 1870 erzählt man sich folgendes,
e Erlebniß eines Marketenders. Derselbe war
seinem Esel und Karren unsern braven Trup—
in Feindesland gefolgt, um diesen für gutes
d einen stärkenden Bissen oder Trunk zu reichen.
z Thier bekam eines Tages die Caprice zu stri⸗
und verweigerte trotz einer namhaften Tracht
agel mit eselhafter Beharrlichkeit, sich vom P'atze
bewegen. Der gute Mann eilte in seiner Be—
ingniß in eine Apotheke und klagte seine Noth,
„war gern zum Helfen bereit und verabreichte
ge Stücke die Haut heftig reizender Pflästerchen,
y'denen seinem Genossen eines hinters Ohr
n solle. Er that genau nach Weisung. Grauchen
und senkte er seine langen Ohren mit furcht⸗
r Gereiztheit und stob plötzlich in so rasendem
cpp davon, daß dem verblüfften Lenker ein
soses Nachsehen geblieben wäre, häite er nicht
enischlossen sich selber eines der reservirten Pflaster
ers Ohr geklebi, das auch ihn in solchen Galopp
tte den Flüchtling bald einzuholen und sowohl
ünart als für die erlittenen Schmerzen weid⸗
durchzuprügeln.
Auͤs Masine (Frankreich) wird der folgende
nhafte Vorfall berichtet: Herr Biotteau, ein
nann unserer Stadt, Vater von 6 Kindern,
b sich am 7. Dez. in die Rasierstube des Herrn
rdon, um sich den Bart abnehmen zu lassen.
remohnft unterbielt sich Biotteaun während des
Kasterens freundlich mit dem Raseur, als dieser
lötzlich ohne jede Veranlassung den Kopf seines
dlienten nach rückwärts drückte und einen mit sol—⸗
ser Kraft geführten Schnitt mit dem Rasierinesser
egen den Hals des Unglücklichen führte, daß der
v»opf fast abgeschnitten ward. Das Opfer fand
icht Zeit, einen Schrei anszustoßen. Die beiden
zchwestern des Mörders waren bei der fürchterlichen
Zzcene anwesend. Auf ihr Lärmen kamen Leute
erbei, die den Moͤrder banden und zu Gericht
rachten. Wie man vernimmt, ist die schreckliche
khat einem Anfalle don Säuferwahnsinn zuge⸗
hrieben. Sofort, nachdem die That bekaunt ge⸗
vorden, erboten sich einige angesehene Bürger von
Naine und Illais, die auf so entsetzliche Art ihres
ẽrnährers beraubte Familie thatkräftig zu unter⸗
tützen.
FGie Patti — bedroht.), Unter dem
ritel „Drohungen gegen Madame Patti“ erzählt der
Touitier des Etats-Unis“ folgenden Vorfall:
Sines Morgens in der letzten Woche erhielt Madame
Zatti ein Billet in französischer Sprache, in wel—⸗
hem stand: „Wenu Sie an diesem Abend singen,
ind Sie verloren. Lassen Sie es sich wohl gesagt
ein. Ein Freund.“ Der Blitz hätte keine größere
lufregung verursachen können, als dieses kakonische
zchreiben. Während ein Diener auf die nächste
zoiizeistation eilte, begab sich ein anderer in die
ikademie, um Herrn Mapleson von diesem Vor—
alle in Kenntniß zu setzen. Es wurden sogleich
Naßregeln getroffen, um Madame Patti gegen je⸗
es Auientat sicherzustellen. Es begleiteten sie nicht
los Detektives vom Hotel bis zum Theater, son⸗
ern es wurde auch auf der Bühne, an der Thüre
Irer Loge in den Coulissen ein strenger Ueberwach-
ngsdienst organisirt. Ueberdies mischten sich im
Sdale selbst in Civil gekleidete Polizei-Agenten
nter die Zuschauer, um jede verdächtige Bewegung
u verhindern. Man kann sich leicht vorstellen,
helche Angst Madame Patti von ihrem Auftreten
uf der Buͤhne in „Faust“ bis zum letzten Fallen
—
inen ganz außerordentlichen Muth und Willens
raft entwickeln, um mit der beständigen Befangen⸗
sjeit singen zu können, daß sie jeden Augenblick
ine Rebolverkugel oder ein Dolchstich treffen könne.
die Vorstellung ging inzwischen zu Ende, ohne daß
rgend ein Attentatsversuch gemacht worden wäre.
568 ist daher Grund zu dem Glauben vorhanden,
‚aß das fragliche Billet das Werk eines schlechten
Spaßmachers gewesen sei. Aehnliche Vorsichten,
vie die erwähnten, wurden auch bei allen nach—
olgenden Vorstellungen der Patti getroffen, ohne
aß sich im Geringsten ein Anstand dabei ergeben
nätten“
Vie romische Provinzial⸗Vertretung bewilligte
orläufig 500,000 Lire für die Weltausstellung in
Rom.
New-York, 12. Dez. Der Dampfer
des Norddeutschen Lioyd „Salier“, von Bremen
ommend, stieß, als er gestern in den Hafen lief,
uuf und blieb sitzen. Die Passagiere wurden ge—
andet, die Ladung entlöscht. Man glaubt, der
Dampfer werde bald wieder flött werden.
Sterbefälle.
Gestorben: in Oggersheim kathol. Pfr.
—A
iniior; in Schwegenheim Georg, 17 J. a., S. v.
Zeinrich Jakob Acker, Wirth; in Kriegsseld Gast⸗
virth Julius Obée, 47 J. a.; in Mauchenheim
Frau Elisabetha Bo o s, geb. Maskopf, 223. a.
Marktberichte.
Zweibrücken, 14. Dez. (Fruchtmittelpreis und Vik⸗
ualiennarkt.) Weizen 9 M. 32 Pf., Korn7 M. 17 Pf.,
Spelz 6 M. 30 Ppf., Spelzkern — M. — Pf., Dinkel“
— M. — Pf. Mischfrucht 7 M 27 Pf., Hafer 6 M.
14 Pf., Erbsen O M. — Pf., Wicken 0 M. — Pf.
vderste zweireihige O M. — Pf., vierreihiged M. — Pf.
rkartoffeln 3 M. — Pf. Heu 8 M. 50 Pf., Stroh 2 M.
O Pf., Weißbrod 1/3 Kilogr. 54 Pf., Kornbrod 3 Kilo
8 Pf., Gemischtbrod 3 Kilogr. 73 Pf., paar Weck 90 Gr.
z Pf., Rindfleisch J. Qual. 60 Pf., II. Qual. 50 Pf. Kalb⸗
leisch 50 Pf., Hammielfleisch 60 Pf., Schweinefleisch 58 Pf.,
Butter 2/3 Kilogr. 1 M. 20 Pf. Wein 1 Liter 80 Pf.,
Bier 1 Liter 24 Pf.
Homburg, 18. Dez. (Fruchtmittelpreis und Viktu⸗
lienmarit.) Weizen 9O M 37 Pf., Korn 7 M. 18 PPf.,
—„pelzkern — M. — Pf. Spelz 6 M. — Pf., Gerste
reihige — M. — Pf., Gerste 4reihige — M. — Pi.
dafer 6 M. 32 Pf., Mischfrucht 7 M. 40 Pf., Erbsen
M. — Pf., Wicken 6 M. 80 Pf., Bohnen 0 M.
— Pppf., Kleesamen — M. — Pf. Kornbrod 6 Pfund
— Pf. Gemischtbrod 6 Pfund 72 Pf. Ochsenfleisch — Pf.,
stindfleisch 56 Pf., Kalbfleisch 500 Pf. Hammelneisch - Pf.,
Schweinefleisch 50 Pf. Butter 1 Pfund 1 M. 10 pf.
dartoffeln per Ztr. 2 M. 60 Pf.
Landstuhl, 11. Dez. (Fruchtmittelpreis und Vik⸗
ualienmarkt.) Weizen 0O M. — Pf., Korn 7 M. — Pf.,
Spelz 6 M. 25 ppff. Hafer 6 Mtk. 85 Pf., Gerste 0 M.
— Ppf., Wicken — M. — Pf., Erbien — M. — Pf.,
zinsen — M. — Pf., Kleesamen — M. — Pf., Kartoffeln
er Ztr. 2 M. 50 Pf., Kornbrod 6 Pfd. 60 Pf., Weis⸗
rod 2 ppfd. 45 Pf., Gem. Brod 83 Pfd. — Pf. Butter
»er Pfd. 1M. — Pf., Eier per Dutzend 90 Pf.
Kaiserslautern, 12. Dez. (Fruchtmittelpreis und
ziktnalienmarkt.) Weizen 9 Mk. 32 Pf. Korn 7 Mk.
29 Ppf., Spelzkern 0 M. — Pf., Spelz 6 M. 21 Pf.,
zerfte 6 M. 27 Pf., Hafer 6 M. 20 Pf., Erbsen 7 M.
‚2 Pf., Wicken 8 M. 11 Pf. Linsen 11 M. 50 Pf. Klee⸗
amen — M. — vf., Schwarzbrod 6 Pfund 74 Pf., do.
3 Pfd. 37 Pf., Gemischtbrod 3 Pfund 42 Pf., Butter pro
Pfd. M. 1,12-0,00 Eier 1Stück 820 Pf. Kartoffeln pro
zentner 3 M. 05 bis O M. — Pf., Stroh 1 M. 90 Pf.,
is O M. Heu pro CEtr.8 M. 20 Pf. bis 0 M. — Ppf.
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