Full text: St. Ingberter Anzeiger

hab' d nicmals nich — det A3 Alles Mumpi. 
Vors.: Snthalten Sie siich aller amn passen den Reden 
— ogen Sie lieber die Wahrheit, Sie machen 
onst die Sache stylimmes als fie ist. Wegen 
Bettelns find Sie schon zwei Mal bestraft, man 
kann Ihnen also sehr wohl zutrauen — Angekl.: 
(den Vorsitzenden unterbrechend): Von wegen die 
paar Dinger da redit keen Mensch nich lVors.: 
Unterbrechen Sie mich nicht! Siebestreit en also, 
gebettelt zu haben? Angekl.: Natürlicher Weise — 
ja! Vors.: Dann wollen wir mäl die Zeugen hören. 
Angekl.“ Warten Se man noch'n Monument, Herr 
Jerichshof — ick muß mir det Ding noch'n Bis— 
len überlejen — an Allens kdann der Mensch fich 
doch nich gleich exinnern. Vors. Na, wird's ? An⸗ 
geki. (mit einer energischen Bewegung der rechten 
Hand): Wenns denn sind muß — ick fühle mir 
chuldig, Herr · Jerichtshof. aber verlnadsen Se mir nich 
zu dolse, bitte um een bisken mildernde Umstände. 
Der Gerichtshof faßte denn auch die Sache recht 
milde auf und nahm den wortgewandten Schultze 
mit z“ in eine Haftstrafe von fünf Tagen. 
FGOen Jagdpacht verzecht.) In einem 
Dorfe des Regierungsbezirks Marienwerder, in wel⸗ 
chem Lustbarkeiten, weil das Dorf sehr arm ist, 
ein gar seltenes Greigniß sind, kam die Gemeinde⸗ 
vertrenung auf den capitalen Einfall, den Pachter⸗ 
trag der Gemeindejagd zu einem Vffentlichen Ver⸗ 
gnügen zu verwenden. Der mit seiner Klingel 
ausgerüftete Gemeindebote theilte denn auch der 
janzbaren Einwohnerschaft diesen Beschluß der für⸗ 
sorglichen dörflichen Obrigkeit durch folgende Be— 
kanntmachung mit: .Am Sonntag, als den 28. d. 
Mts., findet bei Besitzer P. ein Ball statt. Die 
Musik wird vom Jagdpachtgeld bezahlt; für den 
Rest, 38 Mi. wird Bier, Rum, Grog und Wursi 
gekauft werden, wo jeder Besitzer während des Tan⸗ 
zens seiner Hufen⸗ bezw. Morgenzahl nach ver⸗ 
zehren kann. Also auch recht verstanden: Das Bier 
wird hufenweise getrunken und die Wurst grenz⸗ 
weise gegessen. Die Gemeindevertretung.“ 
EGaswarwohlnoch nicht da.) Ein 
von Mewe (Westpr.) nach Amerika Ausgewanberter 
war mit seinen Steuern im Rückstande geblieben 
und schickte dieselben von New-York an die Käm⸗ 
mereilasse seiner Vaterstadt. 
4 Bon der russischen Grenze wird der K. H. 
Zia.“ geschrieben: Ein schrecklicher Unglüdsfall er⸗ 
ꝛignete sich in dem Ponific bei Augustowo. Ver 
dortige Gastwirth ging an einem Abende der vor 
Woche; mit seiner 20jährigen Tochter in die Kammer, 
um geschmuggelten Spiritus in das von den Be—⸗ 
amten vorschriftsmäßig versiegelte Faß durch dat 
Spundloch zu gießen; die Tochter leuchtete zur Ar⸗ 
beit. Unglücklicher Weise kam sie mit dem Lichte 
zem Spiritus zu nahe, dieser fing Feuer und das 
Faß explodirte mit einem starken Knalle, seinen 
zrennenden Inhalt auf die beiden danebenstehenden 
Jersonen gießend. Die Unglücklichen rannten so⸗ 
'ort in's Freie, doch ehe Hilfe bei der Hand war, 
agen fie verbrannt am Boden. Beide gaben ihren 
Seist bald auf. Auch das Wohngebäude ist mit 
ͤbgebrannt. 
f Venedig, 13. Febr. Der bekannte Com⸗ 
ponist Richard Wagmer ist heute Abend hier 
gestorben. Derselbe war am 22. Mai. in Leipzio 
geboren. 
FEin fürchterliches Unglückereignete 
ich in dem im Bau begriffenen Severn⸗Tunnel (Eng⸗ 
and). Als eine Arbeiterabtheilung auf dem Grunde 
)es Schachts darauf wartete, heraufgezogen zu 
verden, schob, wie es scheint, ein oben beschäftigter 
Arbeiter einen Tramkarren in den Schacht, der auf 
zie unten Wartenden stürzte, von denen vier auf 
er Stelle getödtet und mehrere andere derartig 
yerletzt wurden, daß an ihrem Wiederaufkommen 
zezweifelt wird. 
F New-York, 13. ZFebr. Die Ueberschwem⸗ 
nungen in den westlichen Staaten nehmen immer 
rößere Ausdehnung an. In Cincinnati erreichte 
der Ohio die noch nicht dagewesene Höhe don 64 
Fuß und wächst immer noch weiter. Die Miliz 
ilft der Polizei sehr bei dem Schutz des Eigen⸗ 
hums. Die Einwohner sind obdachlos und such⸗ 
jen Zuflucht in den Kirchen. Zweitaufen Arbeiter 
ind arbeitslos. Auch in Louisville und Indiana 
derrscht große Noth. I — 
F New⸗York, 14. Febr. Die Baystatte⸗ 
kisenwerke suspendirten ihren Betrieb. Die Ueber⸗ 
schwemmung des Ohio nimmt sehr große Dimen⸗ 
ionen an. Bei Cincinnati ist eine Station mit 
100 Personen den Fluthen zum Opfer gefallen. 
Das Land ist dort fünf Meilen breit überschwemmt. 
Die Fluth wird heute in Nashville erwartet. 
FNew-York, 14. Febr. Die Ueberschwem⸗ 
mungen dauern fort. In Louisvisle brach ver— 
an ene Nacht, der den unteren Stadttheil 98 
)amm ein; die Wassermassen in einer Hoͤl 
30 Futß ergossen sich gegen die daselbst fi 
leinen Wohnungen; gegen 80 Personen hin 
ekommen. Dir Fonds, welche für die 
chwemmten in Deutschland bestimmteg 
werden nunmehr für die Ueberschwemmten 
villes verwendet, woselbst 5000 -8000 M⸗ 
obdachlos geworden find. — In Cincinnati 
ein Theil des Bahnhofs fortgerissen, wobei 
50 Menschen umgekommen sind. 
Rew⸗York, 14. Febr. Der Ohi 
Fincinnati beginnt zu fallen. Neuere He 
schätzen die Zahl der Umgekommenen erheblig 
driger, bestimmte Angaben fehlen noch. Die 
der in Folge der Ueberschwemmung arbeitlo 
wordenen Arbeiter wird auf 35,000 und die 
der unter Wasser stehenden Häuser auf 100 
gegeben. 
Gemeinnüũtziges. 
Die Fütterung der Hausthiere mit schimm 
Brode oder schimmlichem Oelkuchen wird m— 
jür unbedenklich angesehen, ist aber im Geg— 
giemlich gefährlich, namentlich bei Geflügel, 
sie veranlaßt Kolik und Auftreibung des 9 
leibs, Durchfall, Entzündung und Brand derd 
eingeweide und dadurch den Tod, bei irit 
Thieren aber Fehlgeburten. Wer also schimm 
Brod als Viehfutter verwenden will, der ko 
porher ab, damit der den Schimmel bildend 
unschädlich gemacht werde. 
DoIlle. 
Gestorben: in Landau Philipp Ludwig Dör 
Zivilingenieur; in Speyer Heinrich Ani 
Sastwirth, 79 J. a.; in Ludwigshafen Frau 
Müller, geb. Fleischer; in Pirmasens 9 
Diehl, Postoberexpeditor, 62 J. a. 
Für die Redaktion verantwortlich F. X. Deme 
Telegraphischer Tckiffsbericht. 
Mitgeiheilt von Jean Peters in St. Ingber 
Das Postdampfschiff ,Waesland“ Cap. 
der Red Star Line, am 27. Jan. von Anm 
abgegangen, ist nach einer glücklichen Reise er 
Fehruar wohlbehalten in NRewyork angekomm 
1 
Bekanntmachung.“ 
Am Mittwoch, den 21. d. Ms. 
Nachmittags um 2 Uhr werden auf 
dem Bürgermeisteramte hier die der 
kath. Kirche gehörigen Aecker und 
Wiesen auf 6 Jahre öffentlich ver⸗ 
vachtet. 
St. Ingbert, den 15. Febr. 1888. 
Das Bürgermeisteramt: 
Custer. 
Nach vorstehender Verpachtung in 
obigem Lokale werden durch den Un⸗ 
terzeichneten 5 Bett Wiesen in den 
Steegwiesen Pfarrwittum der lath. 
sirche Zhorig auf 5 Jahre öoͤffentlich 
derpachlet. 
St. Ingbert, den 15. Febr. 1883. 
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St. Ingbert, 11. Februar 1883. 
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