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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
der St. Ingberter Anzeiger“ erscheint woͤchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltungs
Jatt und Sonntags mit Sfeitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljahrlich 1 40 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1 60 , einschließlich
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auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 1I8 B, bei Neclamen 30 . Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
A AI.
Dienstag, 27. Februar 1883.
18. Jahrg.
Politische Uebersicht.
Deutsches Reich.
München, 25. Febr. Bezüglich der Rekru⸗
rung der Armee pro 1888/84 gibt das Kriegs⸗
ministerium nachstehende Bestimmungen bekannt:
J. Entlassung der Reservisten: 1) Die Entlassung
er zur Reserve zu beurlaubenden Mannschaften hat
ei denjenigen Truppentheilen, welche an den Herbst⸗
ihungen theilnehmen, am 1. oder 2. Tag nach
heendigung derselben bezw. nach dem Wiederein⸗
reffen in den Garnisonen stattzufinden. 2) Die
zntlassung der bezeichneten Mannschaften der Equi—
ations⸗ Anstalt, dann der Oekonomiehandwerker hat
im 29. September l. Is.; jene der zu halbjähriger
ttiver Dienstzeit ausgehobenen Trainsoldaten am
31 Oktober dieses, bezw. 30. April künft. Jahres
u erfolgen. 83) Für alle übrigen Truppentheile
st der 29. September d. Is. der späteste Entlass⸗
ngstag der Reservisten. Das Nähere bestimmen
ie General-Kommandos, für die Fußartillerie die
Inspektion der Artillerie und des Trains. 4) Be—
rlaubungen von Mannschaften zur Disposition der
truppentheile haben an den Entlassungsterminen
msoweit zu erfolgen, daß Rekruten nach Maßgabe
der nachbezeichneten Quoten zur Einstellung gelangen
fönnen. 11. Einstellung der Rekruten: 1) Es sind
einzustellen: A. Zum Dienst mit der Waffe: 1)
hei den Infanterie-Regimentern und Jäger-Bataillo⸗
nen per Bataillon 190 Rekruten, 2) bei jedem
davallerie-Regiment mindestens 150 Rekruten, 8)
hei jeder reitenden Batterie mindestens 25 Rekru—
en, 4) bei jeder der übrigen Feldbatterien minde—⸗
tens 80 Rekruten, 5) bei jedem Fuß—-Artillerie—
bataillon 180 Rekruten, 6) bei jedem Pionier⸗Ba—
aillon 200 Rekruten, 7) bei der Eisenbahn-Kom⸗
agnie 55 Rekruten, 8) bei jedem Train-Bataillon:
) bei jeder Train-Kompagnie: zu dreijährigem ak—
iibem Dienste mindestens 15 Rekruten, zu halbjähr—
gem aktivem Dienste: im Herbste d. J. 44 Re⸗—
ruten, im Frühjahre k. J. 44 Rekruten. 2) zu
eder Sanitäts-Kompagnie 80 Rekruten. 8) bei
xer Equitations-Anstalt mindestens 60 Rekruten.
q. Zum Dienst ohne Waffe: 1) zu zweijähriger
Denstzeit als Militär-Krankenwärter bei der Sani-
ats · Kompagnie jeden Trainbataillons 36 Rekruten,
) als Oekonomiehandwerker bei sämmtlichen Trup⸗
dentheilen mindestens »8 der etatsmäßigen Zahl.
— 2) Die Einstellung der Rekruten zum Dienst
mit der Waffe bei sämmtlichen Truppentheilen und
uum Dienst als Militär-⸗Krankenwärter hat nach
iüheren Anordnungen der General-Komandos in der
Zeit vom 5. — 10. November, bei der Equitati⸗
mnsanstalt am 1. Oktober l. J., jene der im Früh—
ahr einzustellenden Trainsoldaten am 1. Maikk.
ds. zu erfolgen. — Die als Oekonomiehandwerker
uuszuhebenden Rekruten sind am 1. Oktober l. J.
inzustellen.
Nach den Etatsberathungen des Reichstages
wlen sich die Matrikularbeiträge Bayerne
uüt das Jahr 1883/84 auf Mark 19,747,074,
m 5331,733 Mk. weniger, als im Vorjahre. Es
dies ein für den bayerischen Staatshaushalt
unstiges Ergebniß. Die Ursachen der mißlichen
Finanzgebahrung Bayerns während einer Reihe von
dahren lagen hauptsaͤchlich in der Ueberschreitung
des Budgetansatzes für Matrikularbeiträge und in
den erheblichen Mindereinnahmen an Forstgefällen
und an den Erträgnissen der Eisenbahnen. Allem
ach gestaltet sich die Finanzgebahrung für die
WI. Finanzberiode so günstig, daß voraussichtlich
kein Deficit sich ergeben dürfte: die Matrikularbei—
träge sind geringer, als der Budgetansatz. Aller⸗
dings besteht die Befürchtung, daß die Einnahmen
aus den Forsten den Budgetansatz nicht erreichen
dürften; allein die Erträgnisse der Eisenbahnen
äbersteigen erheblich den Budgetansatz, und der
Antheil Bayerns aus den Zolleinnahmen und der
Tabaksteuer nach der Franckenstein'schen Klausel
vird voraussichtlich auch den Budgetansatz übersteigen.
Die Aera der bayerischen Finanzen wird eine
yessere, und hoffentlich dauernd.
Aus Berlin wird geschrieben: Die gesammte
Bresse, abgesehen von den Organen des Centrums,
st nach der Note Jacobini's der Ansicht, daß der
Ausgleich mit der Curie gescheitert ist. Auch die
„Kreuzztg.“ giebt zu, daß die Note des Cardinal—
Sekretärs die eigensten Interessen der Curie ver—
ritt, ohne dieselbe für die Zukunft zu verpflichten,
io daß die preußische Regierung darin ein Ent—
zegenkommen nicht erblicken könne; nur die Er—
lärung des Cultusministers, wonach die directe
TForrespondenz zwischen Kaiser und Papst fortdauert,
jebe noch Hoffnung auf einen friedlichen Ausgang.
Die „Kreuzztg.“ beklagt das heftige Auftreten des
Centrums in der Debatte über den Cultusetat und
erkennt die schlagfertige und zugleich versöhnliche
Haltung des Cultusministers an.
Die Verhandlungen, die zwischen dem General⸗
Postmeister Dr. Stephan und den süddeutschen
Ministern von Krailsheim und von Mittnacht in
Berlin über die Postmarkenfrage gepflogen
verden, haben zwar zu einem Resultat noch nicht
Jeführt, lassen indeß nach dem beiderseits bewiesenen
ẽntgegenkommen noch immer die Erwartung auf
eine befriedigende Loösung zu. Zu vorläufigen
Vereinbarungen in dem Sinne, wie einzelne Organe
n Erfahrung gebracht haben wollen, ist es bisher
nioch nicht gekommen. Dagegen hat Herr Dr.
Stephan, gutem Vernehmen nach, nicht mit dem
Wunsche zurückgehalten, daß es gelingen möge, sich
iber eine einheitliche Marke für das ganze Reich
zu verständigen. Er hat dabei durch seine Erklä-
rungen die Minister von Bayern und Württemberg
ermuthlich jeder Besorgniß darüber enthoben, als
ob eine Schmälerung der süddeutschen Postreservat⸗
zechte auch nur entfernt beabsichtigt sei oder als
Konsequenz der rein technischen Einheitlichkeit der
Briefwerthzeichen sich ergeben könnte.
Ausland.
Paris, 25. Februar. Das „Journal officiell“
reröfsentlicht die Decrete, denen zufolge die Herzöge
„on Aumale, von Chartres und von Alengon in
Disponibilität versetzt sind. Den Decreten ist ein
Bericht des Kriegsministers vorausgeschickt, worin
die Ergreifung dieser Maßregel verlangt wird, weil
die öffentliche Meinung erregt worden ist durch die
Unzukömmlichkeiten, die aus der Zugehörigkeit von
Offizieren zur Armee entständen, die aus früheren
Herrscherfamilien entstammen. Die großen Princi-⸗
pien der militärischen Subordination und der ein⸗
jeitlichen Disciplin könnten geschwächt erscheinen
durch das Verbleiben solcher Offiziere an der Spitze
der Armee, denen bereits durch ihre Geburt eine
Ausnahmestellung eingeräumt sei.
Brüssel, 26. Febr. Zur Dynamit⸗-Explosion
neldet die Gazette de Bruxelles die Beschlagnahme
von Koffern, welche Briefe und Dokumente, meistens
n russischer und italienischer Sprache, enthielten,
die sich auf eine ausgedehnte organisirte internatio—
nale Anarchistenverschwörung beziehen. Seit vor⸗
gestern werden unaufhörlich Depeschen zwischen
Brüssel, Paris und Petersburg gewechselt.
Lokale und pfälzische Nachrichten.
* St. Ingbert, 27. Febr. Die gestrige
Beneralversammlung des Musikvereins
var verhältnißmäßig sehr schwach besucht. Zunächst
vurde die vom Cassierer vorgelegte Jahresrechnung
pro 1882 geprüft und als richtig befunden. Die—
elbe schließt bei einer Einnahme von 744 Mt.
24 Pf. und einer Ausgabe von 428 Mk. 41 Pf.
nit einem Kassenbestand von 315 Mt. 83 Pf. ab.
Die Neuwahl des Ausschusses hatte folgendes Er⸗
zebniß: J. Worstand: Herr Joseph Beer, Kauf⸗
nann; II. Vorstand: Herr Herm. Fischer,
daufmann; Cassierer: Herr Stadtschreiber
Bayer; Schriftführer: Herr Lehrer Peill.
Der im verflossenen Jahre erzielte Kassenüberschuß
ermöglichte es, die Ausloosung von 20 Flügelactien
»orzunehmen. Der Rest der Flügelactien — 19 Stück
— wird im nächstenJahre ausgeloost werden. Der
von einem Mitgliede zum Schlusse eingebrachte An⸗
rag, den auf den 28. März ds. Js. fallenden
10jährig en Gründungstag des Musikvereins durch
eine solenne Vereinsfestlichkeit zu begehen, bleibt
einer demnächst einzuberufenden General-Versamm⸗
ung zur Beschlußfassung vorbehalten.
* St. Ingbert, 27. Febr. Sonntag, den
11. März nächsthin, des Nachmittags um 2 Uhr,
vird durch Herrn Professor Lurenburger, zur
Zeit Rektoratsverweser an der kgl. Realschule in
Zweibrücken, als Prüfungskommissär die ordentliche
Jahresprüfung in der gewerblichen
Fortbildungsschule dahier abgehalten werden.
*St. In gbert, 27. Febr. EErnennung.)
Der Notariatspraktikant Herr A. Wi est von Blies⸗
kastel, zur Zeit Amtsverweser des kgl. Notars Herrn
Sauer dahier, wurde zum t1gl. Notar in
kockenhausen ernannt.
— In Niederberbach herrscht seit Neujahr
der Typhus, zwar nur in einigen Familien bis
etzt, aber in bösartiger Weise. In einer Familie
tarben zwei Töchter, in einer andern Vater und
Sohn, und in beiden Familien liegen noch mehrere
Blieder schwer darnieder. Die Regierung hat nun
die Einsendung von Trinkwasserproben verlangt,
um dieselben chemisch untersuchen zu lassen, ob ir⸗
gendwelche schädliche Stoffe in das Brunnenwasser
Jekommen seien.
— Ueber den in vor. Nr. gemeldeten Brand
auf der Lampertsmühle entnehmen wir noch
das Nachstehende der „Kais. Z.“: „Dem Vere
gehmen nach war das zerstörte Gebäude sammt
kinrichtung bei fünf Feuer-Versicherungs-Gesell⸗
chaften mit der Summe von 600,000 M. ver⸗
ichert; die Neuherstellung wird aber eine höher⸗
S„umme kosten. Der energischen und aufopfernden
Thätigkeit der zur Hilfe herbeigeeilten Feuerwehren
dvon hier, von der Kammgarnspinnerei, von Otter—⸗
derg, Erfenbach, Otterbach, Katzweiler, und Stock⸗
porn, deren Bemühungen die günstige Windrichtung
jehr zu Statten kam, ist es zu danken, daß die
ibrigen schwerbedrohten Gebäulichkeiten intakt ge—
blieben sind. Die Entstehungsursache des Brandes
var, der faktischen Wahrheit entsprechend, die folgende:
Fin Knabe, welcher während des Spinnens neue
Walzen einzusetzen hatte, warf ein kleines Knäuel
ibgerissener Wolle, statt solches hinter oder neben
ich auf den Boden fallen zu lassen, über sich nach
ückwärts; dieses Knäuel flog in das Gaslicht, zündete
nd fiel brennend in die Fäden, welchen sich sofort