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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
F „St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich' fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchenilich mit Unterhaltungs—
zlatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteliährlich 1 A 40 2 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1 60 B, einschließlich
i0 H Zustellungsgebühr. Die Einrückungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 4, bei außerpfälzischen und solchen
auf welche die Erpedition Auskunft ertheilt, 18 , bei Neclamen 30 —. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
MAIJT.
Donnerstag, 8. März 1883. —18. Jahrg.
iti entflohene Nihilistiin Namens Fiegner wurde,
VPolitische Uebersicht. — vie man hört, in Charkow festgenommen. In
Deutsches Reich. Moskau werden fast in jeder Nacht revolu—
München, 6. März. Gutem Vernehmen ionäre Schriftenausgestreut, ohne daß es
ach werden die sämmtlichen Anwaltskammern des disher gelungen wäre, die Verbreiter zu ent⸗
nigreichss durch Erlaß des Staatsministeriums ecken. Die Schriftstücke sind hektographirt,
er Justiz zur Abgabe von Gutachten über die an das russische Volk“ gerichtet und mit, Wahre
rage der Wiedereinführung der Berufung in den Freunde des rufssischen Volkes“ unterzeichnet; ihre
andgerichtlichen Strafsachen aufgefordert. Sprache ist sehr heftig und energisch. In demselben
Der Antrag Buhl und Genossen, betreffend die vird zu Brand, Auflehnung, Beraubung der Kassen
ulckvergütung der Tabaksteuer, hat dem Buns ind NMord aufgefordert und gerathen, „mit diesen
„esrath bereits vorgelegen und ist dem Reichss Maßregeln schon während der Kaiserkrönung zu be⸗
anzler überwiesen worden. Aussicht auf alsbaldige innen, sobald die Unterzeichner das Zeichen zum
hurchführung der in dem Antrag empfohlenen bvosschlagen sei es durch einen Mord oder kine
Naßregel ist nicht vorhanden. ndere That gegeben haben.“
Berlin, 6. Marz. Der Kaiser ernannte den
Amzen von Wales zum preußischen Generalfeld⸗
aarschall. Der Prinz reist Mittwoch Abend über
zrüssel nach London ab, wo er Sonnabend ein⸗
ifft. — Die „Nat. Zeitung“ meldet: „Ein Be—
ach, den Herr Windthorst gestern im kronprinzlichen
alais gemacht hat, wird mit der Anwesenheit des
rxinzen von Wales in Zusammenhang gebracht,
essen Schwager bekanntlich der von Hrn. Windt⸗
orst verbeistandete Herzog von Cumberland ist.“
Berlin, 7. März. Kriegsminister von Ka⸗
neke ist bis heute goch nicht im Besitze seiner Demis⸗
on, wenngleich es sicher ist, daß er sie betommt. Die
etteffende Ordre war gestern Abend vom Kaiser
och nicht gezeichnet. Trotzdem behauptet man heute
munterrichteten Kreisen, General Bronsart von
xchellendorf sei ernannt.
Berlin, 7. März. Der Reichsanzeiger pub⸗
urt die Ertheilung der nachgesuchten Entbindung
Kameke's von seinem Amte als Kriegsminister.
Wieder einmal taucht die Braunschweiger
frbfolgefrage auf und wieder wird von einer
Aussicht stehenden Versöhnung des Exkronprinzen
on Hannover mit der preußischen Regierung ge—
edet. Es heißt, daß ihm die Garaniie der Erb⸗
achfolge in Braunschweig und die Erhebung dieses
)erzogthums zum Großherzogthum, sowie die Zah⸗
ung einer Entschädigung von 24 Millionen Mark
ugetragen wurde.
sa Blieskastel, 7,März. Der Männer—
gesangverein Webenheim hält nächsten
Sonntag, den 11. März, im Saale des Wirthes
steitnauer sein diesjähriges Jahres-Conzert ab. Den
ustrumentalen Theil des Programms bringt der
Musik-⸗Verein Blieskastel zur Ausführung.
— Der bei dem Brand der Baumwollspinnerei
Weberei Lampertsmühle entstandene Mobi—⸗
iar⸗Schaden ist auf 480,000 Mt. abgeschätzt.
— In Kaiserslauteru fand am Sonn—
tag unter Leitung des Gauturnwarts Meinhardt
»on Speyer ein Uebungskurs für die Turnwarte
des Bezirks Westpfalz siatt. Vertreten war dabei
u. A. auch der Turnverein St. Ingbert.
—Als einen Erfolg der pfäl zischen In—
dustrie kann man die Thatsache betrachten, daß
bei der Konkurrenz um die zu Deutsch-Abricourt in
dothringen von der Direktion der Eisenbahnen im
Reichslande ausgeschriebene neue Bahnhalle das
risenwerk der Gebrüder v. Gienanth zu Kaisers—
autern den Sieg über 34 Mitbewerber davontrug.
— (Pfälzisches Schwurgericht.) Die
—A— J.
wurden am Montag mit einer Ansprache des Prä⸗
sidenten, Herrn Oberlandesgerichtsrath Schmidt, an
die Geschworenen eröffnet. Letztere waren mit Aus—
nahme des Herrn Bürgermeisters Seel von Irheim,
der wegen nachgewiesener Krankheit für die Daues
der Session dispensirt wurde, vollzählich erschienen.
Die erste Verhandlung richtete sich gegen Barbara
Zchafer 40 Jahre alt, ledige Dienstmagd von
dlausen, wegen Kindsmord. Die Angeklagte wurde
in eine Zuchthausstrafe von 4 Jahren verurtheilt.
— Goͤttlieb Friedrich Wieland, Schlossergeselle
us Murrhard (Württemberg) wurde am gleichen
Tage wegen Münzverbrechens zu vier Jahren Zucht⸗
Jaus und fünfjährigem Ehrverlust verurtheilt. —
ß. Marz. Johann Bauer, 32 Jahre alt, Dienst⸗
mnecht von Dürkheim, wurde wegen Nothzucht unter
Annahme mildernder Umstände zu vier Jahren Ge⸗
ängniß und Aberkennung der bürgerlichen Ehren⸗
cechte auf fünf Jahre verurtheilt.
— Im Jahre 1882 starben in der Pfalz 21
active Lehrer in einem Durchschnittsalter von 52
Jahren, 11 pensionirte Lehrer im Durchschnittsalter
yon 62,8 Jahren. Das Gesammtdurchschnittsalter
beträgt 57,4 Jahre.
—In Bergzabern wird für dieses Jahr
eine Gewerbeausstellung geplant.
— Zu der am 5. Maͤrz in Speher begon⸗
nenen Prüfung für den einjährig⸗freiwilligen Mili—
härdienst haben sich 14 junge Leute eingefunden.
Fur den deutschen Aufsaß wurden folgende drei
Themata gestellt: 1) Was 'lehrt uns das Sprich⸗
wort: Schmiede das Eisen, so lange es gluht?
2) In wie fern kann das Unglück eine Schule ge⸗
nannt werden? 3) Ein Tag aus meinem Leben,
— In Dürkheim findet am 8. nächsten
Monats ein außerordentlicher Gauturntag des Pfal⸗
ischen Turnerbundes statt.
Lokale und pfälzische Nachrichten.
*St. Ingbert, 8. März. Ueber Nacht
jatten wir so reichlichen Schneefall, daß sich uns
jeute Morgen die Landschaft dicht in die weiße
Binterhülle gekleidet prasentirte. Unsere Jugend benützt
die Gelegenheit und gibt sich mit Eifer dem Genuß
»es Schneeballenwerfens hin. Der Landmann jedoch
vird kein besonders frohes Gesicht zu diesen Extra—
aganzen des scheidenden Winters machen; denn
Märzenschnee thut Frucht und Weinstock weh!“
*St. Ingbert, 8. März. In der gestrigen
-chöffengerichtssitzung dahier wurde u. A. kin vier⸗
ehnjähriger Bursche von hier, der einen jüngeren
dnaben vor mehreren Wochen durch einen Wurj
n's Gesicht so verletzt hatte, daß ärztliche Hilfe in
Anspruch genommen werden mußte und noch jetzt
ie Spuren des Wurfes sichtbar sind, wegen dieser
ohen Handlung zu zwei Tagen Haft und in die
dosten verurtheilt. Aehnlich gearteten Jungen dürfte
diese Strafe zur Warnung dienen.
02 Erfweiler, 5. März. Gestern fand
ahier die Generalversammlung des Obsst—
»auvereins an der Blies statt. Die Ver—
ammlung war sehr zahlreich besucht. Das herrliche
Wetter mag hierzu manches beigetragen haben. Herr
Bezirksamtsassesssr Dilg aus Zweibrücken und
derr Bürgermeister Adt aus Ensheim wohnten
ils Ehrenmitglieder ebenfalls den Verhandlungen
bei. Herr Pfarrer Rütter von hier begrüßte
die Versammlung und wies in seinem Jahresbe⸗
richte auf die großen Erfolge hin, die der Verein
m Bliesgau in der Obstbaumzucht erzielt. Wenn
»ie Mitgliederzahl sich mehre, die Baumschule sich
dergrößere, der Landwirth immer mehr Hand anlege
in die Pflege der Obstbäume, so sei das ein Be—
veis von der Lebensfähigkeit des Vereins, dessen
chönen Zielen und segensreichem Wirken. Wenn
er gelegentlich bei Spaziergängen noch immer be—⸗
nerke, daß hie und da, entgegen den Intentionen
»es Vereines, an den Obstbäumen gefehlt werde,
o bekunde das eine Unwissenheit und Lauheit, die
ekämpft werden müsse. Nach Abhör der Jahres
echnung ertheilte Herr Rütter verschiedene Winke,
ie sich besonders auf das Sehn der Bäume, Ver⸗
deln und Reinigen bezogen. er besonders belehrt
ein wolle, möge hierher kommen. Er sei gerne
ereit, Unterweisungen zu geben. Nachdem die Ver⸗
ammlung einige Beschlüsse gefaßt hatte, schritt man
ur Verloosung der Obstbäume. Der Jahresbericht
eigt besonders, wie sich die Mitglieder auf eine
tattliche Anzahl von Gemeinden vertheilen, so zählt
eispielsweise der Verein auch in Si. Ingbert
Mitglieder, ja sogar in Lothringen und in Preußen.
kine Besichtigung der trefflichen Vereinsbaumschul⸗
ildete den Schluß des Tages
Ausland.
Paris, 7. März. Die Deputirtenkammer
ihm bei Berathung der Verfassungs-Revisionsan⸗
age mit 307 gegen 182 Stimmen eine vom Prä⸗
denten (Brisson) vorgeschlagene, vom Ministerprä⸗
denten Ferry akzeptirte Motion an, welche Ver—
auen zur Regierung ausspricht und den (von den
adikalen gestellten) Antrag, die Revisionsanträge
Erwegung zu ziehen, ablehnt.
Brüssel, 6. März. Neue Haussuchungen
iden bei einem russischen Studenten stalt, wobei
gedehnte Verzweigungen mit geheimen Gesell⸗
haften Frankreichs constatirt wurden Ein Siuwent
us Lüttich, Namens Chastapoloff, wurde an der
gischen Grenze festgenommen; man fand 12.000
dancs bei ihm.
In Rußland beginnen die Nihilisten sich
lieder zu rühren und wiederlegen die optimistische
Neinung verschiedener Preßorgane, welche behaup⸗
en alle Revolutionäre in Rußland seien bereils
nschadlich gemacht. Was sie zu unternehmen ge⸗
unfen, daruber schwebt ein unheimliches Dundel.
dach den umlaufenden Gerüchten soll es der Re—
etung gelungen sein, den Vorbereitungen zu einem
euen Alttentat auf die Spur zu kommen. That⸗
e ist wenigstens, daß Verhaftungen vorgenom-
u wurden; eine bereits verurtheilte, aber
Vermischtes.
F Durch Entschließung des kgl. Staatsmini—
steriums der Finanzen wurde verfügt, daß die Auf⸗
nahme von Forsteleben für den nmitderen Staats⸗
Forstdienst in Bayern auch im Jahre 1883 zu
unterbleiben hat.
Das Amisgericht Haßfurt (Unterfranken)
rkannte über den Raiffeisen'schen Darlehens⸗
assenverein in Westheim, welcher sich aus einem
rüheren Schulze-Delitz'schen Vorschußvereine ent⸗