Full text: St. Ingberter Anzeiger

— 42 Prozent, Regensburg mit 2 von 6 — 33 
Prozent, Bayreuth mit 1 von 4 — 28 Prozent 
nd Ansbach mit 83 von 18 — 17 Prozent. 
4 Zwischen Nürnberg und Würzburg 
wurde eine Probefahrt mit dem Dampf⸗Omnibus 
uinternommen, welche zur Zufriedenheit ausfiel. 
Der ca. 65 Personen fassende Dampfomnibus soll 
im 1. Mai an Stelle des in Bamberg um 8 Uhr 
535 Minuten nach Hof abgehenden Sekundärzuges 
wischen Bamberg und Kronach verkehren. Für 
leinere Strecken lassen sich namhafte Ersparungen 
in Kosten sowohl wie auch Beschränkungen des 
Zugpersonals machen. Beispielsweise wurden auf 
der Probestrecke Würzburg⸗ Nurnberg nur 6 Centner 
ohlen (mit 1400 viter Wasser) verbraucht. Führer 
und Heizer fullen weg, da der zugführende Con⸗ 
zuckeur die Maschie mit übersehen kann. 
Stuttgart, 28. März. Es wäre ein 
leichtes, statistisch nachzuweisen, daß Württemberg 
das deutsche Land ist, in welchem am meisten ge⸗ 
runken wird. Dem entsprechend besitzt es in den 
Schloßkellern von Tübingen und Ludwigs- 
durg Fässer, welche dem berühmten Heidel⸗ 
berger Faß nichts nachgeben. Dies ist vor 
inem Jahr eiwa lonstatirt worden. Jetzt aber hat 
nan in dem fürstlich Hohenlohe'schen Schloßkeller 
X Pfedel bach bei Oehringen ein Faß entdeckt, 
delches den drei oben genannten ebenbürtig ist. 
Dieses Pfedelbacher Faß hält 64,883 chm — 
546,0 hi — 64,680 1 220 wurttembergische 
Fimer — 431 badische Ohm 1011.44 bayerische 
Fimer — 944 preußische Eimer — 583,670 
reußische Quart — 1146 österreichische Eimer. 
Vollftandig gefüllt hat das Faß ein Gewicht von 
291360 Psund. Angenommen, es trinkt Jemand 
aglich vom 16. Jahr an 31 Wein (und das thut 
an echter „trinkbarer“ Schwabe mit leichter Mühe), 
o würde er zum Austrinken des Pfedelbacher Fasses 
59 Jahre und 25 Tage brauchen, müßte also 75 
Jahre und 25 Tage alt werden. Prosit! 
FKassel, 29. März— Der Deutsche Verein 
gegen Mikbrauch deistiger Gotränke baf sich heute 
dier unter RPorsitz des Professors Nasse Gonn) 
onstituirt. Die Versammlung war aus allen 
Theilen Deutschlands zaͤhlreich besucht und wurde 
samens der Stadt durch den Oberbürgermeister 
Weise begrüßt. Professor Nasse eröffnete die Ver⸗ 
ammlung mit einem Hinweis auf die Zwecke des 
Hereins.“ Der Geschästsführer Lammers (Bremen) 
ab eine Uebersicht über den Beitritt neuer Mit— 
lieder, worunter auch Graf Moltke sei. Hierauf 
olgte die Festsetzung der Vereinsstatuten, sodann 
horträge von Lammers über die Schenkfrage, von 
Brofessor Finkelburg (Godesberg) über die Auf⸗ 
arungen, welche die Alkoholfrage von der Wirk⸗ 
amkeit des Vereins zu erwarten habe, von Pastor 
dirsch über den Brauntwein und die englische Ge⸗ 
etzgebung. 
4 Ein trauriger Vorfall erregt im Süden 
Berlins die augemeinste Theilnahme. Vorige 
Weihnachten erkrankte das anderthalbjährige Töch⸗ 
erchen eines in der Alexandrinenstraße wohnenden 
jabrikanten. Der Arzt verschrieb ein Pulver und 
rdnete an, daß man dem Kinde, wenn es nicht 
utwillig einnehmen wolle, die Nase zuhalten und 
as Pulver in den Mund schütten solle. Herr S. 
ahm seinen Liebling, sein einziges Kind, auf den 
ʒ„chooß und versuchte mit seiner Gattin vergeblich, 
em Kinde das Pulver einzugeben; er verfuhr in 
folge dessen nach der Vorschrift des Arztes. Wer 
eschreibt aber das Entsetzen der Eltern, als das 
dind unmitlelbar nach dem Eingeben des Pulvers 
ine Leiche war. Alle Wiederbelebungsversuche 
lieben erfolgloz. Das Kind war erstickt. Der 
zater war trostlos. Acht Tage hindurch lief er 
— — umher, unauf— 
oͤrlich rufend: Mein Kind! mein Kind! Dann 
mnachtete Wahnsinn sein gemartertes Gehirn, so 
aß seine Ueberführung nach der Charits erfolgen 
nußte. Am letzten Donnerstag ist der bedauerns 
verlhe Mann, Berliner Blaättern zufolge, von dort 
ils uͤnheilbar geisteskrank der Irrenansalt in Dall⸗ 
vorf überwiesen worden. 
Kufsische Zustände.!) Der Arm des 
Czaren ist lang, aber noch lange nicht lang genug 
im Verhältniß zu den — langen Finger 
seiner Beamten. 
EGchnee in Afrika) Daßs die gegen 
wärtigen abnormen Witterungsverhältnisse auf einen 
großen Theile des Erdballes herrsche, wurde wieder⸗ 
holi hervorgehoben. Eine fernere —AV 
Falt folgender der Berliner Post mitgetheilter Passut 
mnes Schreibens aus Algier: „Campagna Stevens 
Algier, 10. März 1883... Wir haben hier ab 
cheuliches Wetter, heute hat es sogar geschneit, keir 
Mensch kann sich hier erinnern, je einen solcher 
Pinler in Algier erlebt zu haben. Es erhob sic 
ein wahres Freudengeschrei unter den Dienstboten 
die nie in Europa gewesen: „la neige, la neige! 
Wir mußten alle kommen und das Wunder un—⸗ 
msehen. Die Berge, nicht nur die fernen Atlas 
erge, sondern auch die nahen niedrigen Berg, 
iind ganz weiß beschneit und die Luft eisig. ... 
A., den 16. März 18883. Bis heute habe ich der 
Brief liegen lassen, in der Hoffnung auf eine 
Ausflug, den ich Dir hätte beschreiben koͤnnen, wi 
Jaben aber statt dessen unendlichen Regen, einig 
Tage lang Schnee, man erzählt hier, es habe 
der Sahara geschneit. .. ..“ 
Am Fuße des Berges Ararat in Klein 
asien wurden mehrere Ortschaften durch Schnee 
lawinen verschüttet. 59 Personen sind tod! 
uber 100 schwer beschödi— 
Sterbefälle. 
Gestorben: in Landau Anna Mathilde, 10 J. a 
T. b. C. Schupp; in Grunstadt Frl. Wilhelmin 
Bogen, 80 J. a.; in Mutterstadt Dina, 143 
a. T. v. Karl Herrmann; in Kaiserslauter 
Frau Maria Eid, geb. Goldammer, 37 J. a 
Durkheim Gogra Rhilipp Walter. 25 J.« 
enstesnachrichten. 
Der kgl. 2. Staatsanwalt in Kaiserslauter 
Schneider, wurde auf Ansuchen zum Ob 
amisrichter in Landstuhl befördert. 
—— —enmen 
Conventionelle 
Zwangsversteigerung. 
Dienstaͤg, den 24. April nächst ⸗ 
zin des Rachmittags *8 Uhr zu St. 
Ingbert in der Wirthschaft von 
Fohann Adam Beck, Wittwe, 
vird durch den Amtaverweser des kgl. 
sehiars Franz Sauer in St. Ingbert, 
gegen 
die Winwe, Kinder und Erben des 
Su. Ingbert verlebten Grubenar ⸗ 
eiters Theobald Strehle, als Schuld⸗ 
ser und Peter Ecker, Tagner allda 
vohnhaft, als Drittbesitzer 
die nachbeschriebene Liegenschaft in der 
St. Gde. St. Ingbert, wegen Nicht⸗ 
ʒezahlung des Ecwerbspreises öffentlich 
n Eigenthum verfteigert. nämlich: 
Pllan Nr. 267 n. 268, 1,7 ar 
Fläche, Wohnhaus mit Hofraum 
ind Pflanzgärtchen, gelegen in 
zen Hobelsguͤrten an der Blies⸗ 
lastelerstraße zu St. Ingbert neben 
Georg Spengler und Valentin 
Jung. — 
St. Ingbert, den 80. März 1883. 
Der Amssverweser des kgl. Notars 
Sauer: 
Miest. 
flzisehe Presse- Verbreitetste 
Pp der Pfalz. Amtlich 
beglaubigte Postauflage 4287, hiezu 
Aieit aus unsern Erpeditionen rund 
n e demnach —X 
Patent⸗ Klapp⸗ Schul⸗ 
Tafeln. 
In vielen Schulen eingeführt, b— 
sonders für die jüngere Schuljugen 
Die Tafeln sind so gearbeitet, daß 
nicht leicht zerbrochen werden könnm 
und das datauf Geschriebene vor B⸗ 
wischen geschützt ist. 
Zu haben bei 
Frau S. Mañoti 
mer Soprechen kennt, ist reitn zn nennen. — 
— — 
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