Full text: St. Ingberter Anzeiger

Eingesandt. 
Zur Schulhaus-Frage. 
In unsern öffentlichen Angelegenheiten nimmt 
die Frage über den Schulhausbauplatz augenblicklich 
den Vordergrund ein. Bekanntlich hatte der Stadt⸗ 
rath in einer Sitzung mit 183 gegen 3 Stimmien 
für den Bauplatz in der Unterstadt zwischen Kaiser⸗ 
straße und Bahnstraße, und mit dieser Majorität 
auch gegen dea Platzz hinterm Gefängniß sich aus— 
gesprochen und den Ankauf des erstgenannten Platzes 
auf Grund der mit den Eigenthümern getroffenen 
Absprachen und Zusagen beschlossen. Der definitive 
und rechtsgiltige Kauf aber wurde hinausgezögert 
bis es zu spät und der Ankauf Seitens der Stadt 
unmöglich geworden war, indem während dieser 
Hinauszögerung ein Dritter das Mittelstück der zu 
aquirierenden Aecker durch notariellen Akt an sich 
zu bringen vermochte in der ausgesprochenen Ab— 
sicht, die Errichtung eines Schulhauses an dortiger 
Stelle zu verhindern. Hierdurch war also die 
Ausführung des Stadtrathsbeschlusses hintertrieben 
und der Bau, dessen Programm mit derselben Ma— 
jorität schen gutgeheißen war, auf Weiteres wieder hin⸗ 
ausgeschoben. Letzteres Resultat ist nun angesichts des 
offenbaren Mangels an Schulräumen und der 
Ueberfüllung der hiesigen Schulen in hohem Grade 
zu bedauern, und wir können nicht umhin, die 
Frage zu stellen: Wen trifft hier die Schuld? Wer 
hat veranlaßt, daß der wohlerwogene und wohlbe— 
zründete Beschluß des Stadtrathes nicht zur Aus— 
führung kam? 
Es wird wohl von Niemanden bezweifelt werden, 
daß der Käufer zu diesem Schritt vollständig be— 
rechtigt war, auch wenn vom Staudpunkte der 
öffentlichen Wohlfahrt aus das Faktum zu bedauern 
ist. Die Schuld fällt aber ganz sicher Denjenigen 
zur Last, welche die Verzögerung veranlaßt und an 
derselben mitgewirkt haben, Denjenigen, welche den 
suten Platz zu Falle zu bringen strebten, um den 
chlechten zur nachherigen Annahme zu bringen. 
Wir wollen uns hier aus begreiflichen Gründen 
veder über einzelne aktive Persönlichkeiten noch über 
deren Motive des Weiteren einlassen, uns vorbe⸗ 
jaltend, nöthigenfalls auch auf letztere Frage zu— 
ückzukommen, wenn gewisse Gerüchte von unlauteren 
Beweggründen sich bestätigen sollten. Allenfalls 
saben diejenigen, die die bedauerliche Störung vor— 
zereitet und möglich gemacht, in dieser Angelegen— 
Jeit keine Bürgerkrone verdient. 
Nachdem die Ausführung des Stadtrathsbe⸗ 
chlusses auf diese Art ein klägliches Ende genommen 
- diese Ausführung endete nämlich, bevor sie be— 
gonnen hatte — mußte von Neuem zur Bestim— 
nung eines Bauplatzes geschritten werden, und da 
oll es denn geschehen sein, daß der fast allseitig 
nerworfene Platz hinter dem Gefängniß mit 12 
gegen 11 Stimmen — man sagte: provisorisch — 
nicht aufgegeben“ wurde. Andere sagen allerdings, 
der Platz sei in jener Sitzung definitiv zum Bau 
ingenommen worden. Wie dem aber auch sei, 
oviel wissen wir heute bestimmt, daß jener Platz 
in Wirklichkeit von einer großen Mehrheit des Stadt⸗ 
cathes verurtheilt worden ist. Dies geschah in einem 
Brotest, der bald nach jener Sitzung, gegen den 
Platz gerichtet, von der ansehnlichen Anzahl von 
16 Stadtrathsmitgliedern und von vielen Bürgern 
unterzeichnet, bei der kgl. Regierung der Pfalz 
ingereicht worden ist. 
Hoffen wir, daß diese Eingabe, welche gegen 
die Mißstände des Platzes hinter dem Gefängniß 
als Schulhausbaustelle Berufung erhebt, an hoher 
Stelle Gehör findet und dann — wenn auch etwas 
später als wir gehofft hasten — ein schönes 
Schulgebäude an freundlichem geräumigem 
als neue Zierde der Stadt und beliebier Alt 
und Erholungsplatz unserer Schuljugend erstehen 
Mögen alle Freunde der Letzteren naͤch 6, 
oru mitwirken! 
Nr. 28 des praktischen Wochenblattes h 
Hausfrauen „Fürs Haus““ (Preis viern 
lich 1 Mark) enthält: 
Der nationale Beruf der Frau. — 
Haare. Gott bewahre! — Was sol 
Frau dem Manne sein? — Grüne Gem 
— Nicht .Mein“ nicht „Dein“, soh 
„Unser“. — Wie verschönert man 
Wände urd leere Ecken? — Der Wi— 
Trost. — Wurstmachen — Hausdolla 
Zimmergärtnerei. — Für den Erwerh 
Unsere Kinder. — Die Wäsche. — — 
Füche. — Silbenräthsel. — Fernsprehe 
Inserate. — Probenummer gratis in 
Buchhandlungen. — Notariell beqglam 
Auflage 10 000 
Schmidt und Guuther's Leipziger Jllusie 
Jagdzeituug 1883 Ar. 14, herausgegeben bom — 
Iberförster Nitz sch e, enthält folgende Artikel 
Das wilde Kaninchen und der Fuchs. — Wir wp 
Dir den Jungfernkranz. Humoreske von Rudolf M 
— Eine Saujagd im Hannoverschen. — Welche 8 
aummern soll man laden? Von F. Hinzmann.“ 
jahmer Edelmarder. Von Dr. med. Klingelhoehi 
diteratur. Illustrationen: Das Wiedersehen 
Alm. — Wildkatze ihr Junges gegen einen Uhu ven 
zend. Von Jean Bungartz. — Inserate. 
Die Illustrirte Jagdzeitung von Schmid 
Günther in Leipzig erscheint am 1. und 15. des N. 
und kostet bei den Buchhandlungen halbjährlich M. 3— 
den Postanstalten vierteliährlich M. 1.50. 
Conventionelle 
Zwangs ˖ Versteigerung. 
Mittwoch, den 25. April nächst— 
hin, Nachmittags 23 Uhr zu St. 
Ingbert, in der Wirthschaft von 
Johann Adam Beck, Wittwe, 
werdeun durch den Amtsverweser des 
kgl. Notars Franz Sauer in St. 
Ingbert, die nachbeschriebenen Liegen— 
schaften in der St Gde St. Ingbert 
— dem Peter Jung, Wirth und 
dessen gewerblosen Ehefrau Mariq 
Weber, beisammen früher in St. 
Ingbert wohnhaft gewesen, dermalen 
ohne bekannten Wohn- und Aufent⸗ 
haltsort abwesend, gehörig, wegen Nicht— 
bezahlung des Erwerbspreises öffentlich 
zu e gen versteigert, nämlich: 
1Plan Nr. 350, 34 qm Fläche 
mit daraufstehenudem Wohnhause 
nebst Hof und Plan Nr. 352 
3,07 a Fläche mit Tanzsaal, 
Schenklokal, Küche, Kegelbahn und 
Hofraum, alles veisammen ge— 
segen zu St. Ingbert im Eck neben 
folgendem Item; und 
Plan Nr. 354, 3,4 a Wiese 
unter'm Forellenweiher neben 
borigem Item — Alles ein zusam 
mengehöriges Banze bildend. 
St. Ingbert, den 29. März 1883 
Der Amtsverweser des kgl. Notars 
Sauer: 
E. Wiest. 
Geschäätemann Fitz St. Ing-⸗ 
bert hat 
1 Acker in der Lehmkaut zu ver⸗ 
pachten 
2 Beet Wiesen im Alment, 
2 Beet Wiesen in den Großwiesen, 
1 Acker auf'm großen Flur zu 
verkaufen, 
Conventionelle 
Zwangs Versteigerung. 
Mittwoch, den 25. April 
aächsthin, Nachmittags 2 4 Uhr zu 
St. Ingbert in der Wirthschaft 
»on Johann Adam Beck, Wittwe, 
vird durch den unterzeichneten Amts— 
derweser des k. Notars Franz Sauer 
in St. Ingbert, 
die nachbeschriebene Liegenschaft in der 
St. Gde. St. Ingbert — dem Josei 
Quiring, Bergmann in St. Ing 
»ert wohnhaft angehörig, wegen Nicht 
bezahlung des Erwerbspreises öffent 
lich zu eigen versteigert, nämlich: 
Plan Nr. 3648, 68 qm Fläche, 
Wohnhaus mit Hof, Garten und 
Acker an der Blieskastelerstraße zu 
St. Ingbert neben Kaspar 
Schwarz und Johann Schall⸗ 
hammer. 
St. Jugbert, den 28. März 1883 
Der Amisverweser des kal. Notars 
Sauer: 
E. Wiest. 
Saatwicken 
Die ergebenst Unterzeichnete emmn 
sich hiermit einem verehrlichen 
likum im 
Damenkleidermache, 
Einfach und modern), billige und 
Bedienung zusichernd. 
Hochachtungsvollß 
Karoline Weiri 
wohnhaft bei Nikslaus Buchheit. Gr 
Flur. 
wieder eingetroffen bei 
Michel Fries, 
vormals Franz Grell's Nachfolger. 
Hirteneck 43. 
Lehrjunge gesucht. 
Bei Joh. Just senior, Schuh— 
nacher im Mühleck kann ein braver 
Junge in die Lehre treten. 
Dienstag den 8. Mai nächsthin 
Aung der — 
Giesinger kath. Kirchenbau-Lotteri— 
Dige Lotterie ist, mit —15,200 Geldgewinnen im Gesammtbetrage 
IIITTCT⸗PææhTITILXLLLLI 
rusgestattet, worunter 
Baupttreffer von 50,000, 10,000, 5000 M. ꝛc. 
Auf 18 Loose bereits ein Baargewinn. I 
hon Dienstag den 8. Mai Ziehung. 
AJedes Loos 2 Mart. 
Der Vertrieb geschieht durch die Hauptagentur 
Jusllius Gio lilsehunnit in Ludwigshafen a /Rh. 
und dessen Ageuten: 
Joh. Weyrich in St. Ingbert; Frz. Woll St. Ingberi 
F. Laufeéer in Blieskastel. 
Myehrere möblirte Zimmer 
51mit oder ohne Kost sind zu 
ermiethen bei 
Joh. Weirich. 
FrauAbel in Reichenbrunnen 
Jat einen 
F Hut gefunden. 
Derselbe kann gegen die Inserations— 
gebühr in Empfang genommen werden. 
Rærm arnun's1 
Theerschwefel-Seife 
—*⁊ 
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ERF α 
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bedeutend wirksamer als Theerseife, 
dernichtet sie unbedingt alle Arten Haut- 
rareinigkeiten und erzeugt in kürzester 
Frist eine reine, blendendweiße Haut. 
Zorräthig à Stück 50 Ri. bei Nicol. Lorenz. 
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Anfragen werden sofort beantwortet 
owie großert 
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gegen Cession oder Hypotheke auszu— 
eihen. 
Slena 
Der enorme Fortschritt bei dieser neuen Marke besteht 
Mangel jenes eigenartig strengen Beigeschmacks, der sich beim 
—— lichen, als auch sanitären Gebrauch ähnlicher Präparate bisher 
— iidrend erwies. 
bhucnunn Correspondenten der Gesellschaft 
Vorunterrient : 
ri v. oetoder. — Lippmann u. Biernbaum Ludwigshafen a. Rein 
— —— 7 — 
Druck und Verlag von F. X. Demetz in St. Ingbert. 
C G J 
Setz-Kartoffel 
sind zu haben bei 
i*el JIries 
vormats Franz Grell's Nachfolger 
Hirteneck 43.