Full text: St. Ingberter Anzeiger

sothstand heben koönne. D z. 514 2* 
en sei in der Rücdhehr d Hilfe nicht zu 
ben die sich langst überlebt 53 Ord 
rgangenen Zeiten angehörten, war en und langfi 
annte ganz richtig vaß Wine klar. Er 
hessern nur zur erzielen sei durch da 4 ung zum 
Asoziation. Die Vereinzelung, das Prinzid der 
—XR Grundgedanke, sei es di⸗ de sun der 
hnmãchtig mache und ihn abbhalie 
Juellen zu schöpfen, die sich die ecpe den reichen 
chaffen habe Es komme nur —— ge⸗ 
henossenschafien zu bilden, die sich uf an, solche 
zunfie gegen die Zeitströmung ri ai wie die 
dentheil von ihrer vollen Futh get sondern im 
oSchon im Jahre 1849 hatte en werden 
getreiben in Delißsch eine S auf Schulze's 
sdaft von 56 Meist Schuhmacher⸗ Genossen⸗ 
ihaft Meistern gebildet zu d 
auf gemeinschaftliche Rechnung de em Zwecke 
BVorrath nach Bedarf an die ei u kaufen und 
ndelspreisen, mit einem gerin an nen zu Großz⸗ 
e Zinsen und iren n ufschlage für 
dm Schulze aus dem 8 Nach⸗ 
mete er sich ganz der Agitation getreten war 
ihrung seiner Ideen. Er suchte fuͤr die Durch 
sangendes System von solchen G ein zusammen. 
oen, die ihrer Natur nach e cen zu 
gegenseitig ergänzen und in ergreifen und 
henossenschaften waren die ee Solche 
ind die Vorschußvereine, deren —5*— ie Konsum⸗ 
gemein bekannt ist. Zunöchst pnm ung ja all 
seine, besonders in der Provin en Vorschuß · 
nigreich Sachsen. Im —* n und im 
ʒutzers Werk über die dehuß 838 —X 
rreine, in welchem rn dine und Kredit. 
Fxer betreffenden Anseshesuß n ionsprinzipien 
Jahte 1856 begann nun eine im arlegte. Mit dem 
ẽniwickelung der en mehr steigende 
hurch ganz Deutschland 25 — eh en 
ben. “ Dieselben haben nach ung gefunden 
ungen hin eine wohlthätige Wirkun vielen Richt⸗ 
gehört es zu den Verdiensten e gusnh und 
Aechend gewesen zu sein. Die d 3, hier bahn⸗ 
gründers der Genossenschaften estrebungen des 
dadurch gefördert, daß die — desanden 
hesetzgebung der Enwickelung ein ee die 
hanlwesens entgegengestellt Arq es volksthümlichen 
e eeene Wn sem, Organisation 
edurfnitß eines heregelien den d v 
dleingewerbe längst empfunden editwesens für dat 
wssenschaften einen so rascher ar. ie Kreditge— 
hn Jahre 1889 wurde der 8 n —8 
nossenschaften gegründet, um erband deutscher Ge⸗ 
xganisation der Verelusderba ge centralisirende 
— — nde herbeizuführen. 
valt vor. Eine Anzahl nr s 1860 als An⸗ 
sreunden und Genossenschaften h itischen Partei⸗ 
ung seiner Verdiensie um die n in Anertenn 
iosenschaftswesens ei ntwicklung des Ge⸗ 
allontzfonds auf ne namhafte Sum 
ationsfonds aufgebracht, durch me als Do ⸗ 
ingenehme Uno bhangigteit —8*83 ihm emxe 
— — als — — 
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dAumengeschäfte onnges hchen war in einem 
nit einemn in'Wi thätig. Sie verlobte sich 
e dien etablirten 54 Jahre alt 
en Witiwer. Der Bräuti alten, sehr 
hraut. eine werthvolle uüůt rautigam maqte der 
jum Geschenke und das * sammt goldener Kette 
recht leidlich. Da wußte one gstaltete sich 
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räutigam lieh 838 w dne zu erzählen; der 
Aehep vet 3 538 an⸗ 
rtie wu 4u— rxund — di 
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s d gam auf Rü is 
da Braut gegebenen — 
rweigerte diese Rüchstell Die 
eil nach ihrer A ung aus dem Grunde 
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zum klagie euopnis zurücgetreten sei. —* A 
dem ee seine gewesene Verlobte. 
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uweisen n erem auch darauf hin⸗ 
ihan habe es Unrecht der Bräutigam i 
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mn Fuße hinkend) n e Buckel, an 
hne qußeren Vorzügen auis aene n mit 
allen Gru d aus gestattetes Mädcher 
— —9* andssug Zum Nachweise * 
Photographie bei. den Prozeßschriften 
htzordnun ach den Regeln der G 
vne dene hat der Vertreter des Bräuti 
holle naphi für bedenklich erklärt, d en 
— —— 
er Braut selbst, bestritten. (Aehn— 
ich wie es mit der beigelegten Copie einer Original⸗ 
urkunde geschieht. Nach geseglicher Vorschrift hat 
die Bedenklichkeitserllarung zur Folge, daß Der— 
jenige, welcher die Copie beigebracht hat, verhalten 
ist, das Original mitzubringen und dem Gegner 
die Prüfung der Uebereinstimmung mit der Copi 
zu gestatten. In gleicher Weise wurde im vor— 
liegenden Falle die Braut vorgeladen. Der Ver— 
treter des Bräutigams begnügte sich jedoch nich! 
damit, sondern begehrte, daß das Original — was 
ihm gerichtsordnungsmäßig zusteht — zu den Prozeß 
ikten gelegt werde, damit der Richter bei Ent⸗ 
scheidung des Prozesses Gelegenheit habe, sich sein 
eigenes Urtheil zu bilden. Hierüber entstand eine 
Verhandlung. Da sich selbstverständlich die Brauf 
nicht zu diesem wie mit einem Prozeßakte vorzu— 
nehmenden Verfahren herbeilassen konnie, so zog 
sie es vor einen Ausgleich einzugehen und stellte 
ihr Brautgeschenk zurück. 
GIn einer Kasematte der schwedischen Festung 
Carlscrona) brach am 23. d. M. Feuer aus, 
das sich schnell weiter verbreitete. Zwei norwegische 
Seeoffiziere, die in das Lokal eindrangen, in welchem 
äch die Kasse befand, konnien nicht mehr zurüchk 
tehren und verbrannien. Zwei Infanterie⸗Offiziere, 
pvelche nuchgeeilt waren, um die beiden Männer zu 
retten, konnten infolge des entsetzlichen Qualms die 
torridore nicht mehr passieren und kamen in schwer 
verletztem Zustande, mit Brandwunden bedeckt, zurück. 
Bon der übrigen Rettungsmannschaft sind gegen 
30 schwer verwundet. Der Schaden ist ein sehr 
»edeutender. — 
7 GEin verkaunter Duft.) In der Lon— 
doner Citu fitzt vor einigen Tagen in der Ge— 
richtsstube des Lordmayors der erste Würdenträger 
der City, zwei Aldermen zur Seite, im Amtstalare 
auf dem Richterstuhle. Gerichtsschreiber, Gerichts— 
diener, Polizisten, Advokaten in ihren weiß gepu— 
derten Perrücken und schwarzen Talaren, Kläger 
und Geklagte, eine Schaar neugieriger Hörer und 
Zuschauer füllen den Saal. Alles lauscht gespannt 
den Ausführungen eines jungen Advokaten, als 
plötzlich der Lordmayor seinen Kopf zurückgebeugt, 
die Nasenflügel bewegt und hörbar „schnüffelt“. 
Er neigt sich zu den Aldermen, flüstert ihnen etwas 
zu und auch diese „schnüffeln“; Gerichtsschreiber, 
Gerichtsdiener und Polizisten folgen dem Beispiel 
ihrer Vorgesetzten, dann schnüffeln die Advokaten 
dann die Kläger und Geklagten und bald „schnüffelt“ 
Alles. Ein entsetzlicher Geruch füllt den Saal; 
mißtrauisch hetrachtet Einer den Andern, als plötz 
lich Jemand den Ruf ausstötzt: „Hier brennt Dy⸗ 
namit!“ Kaum ist das verhängnisvolle Wort ge— 
fallen, so beginnt eine allgemeine Flucht. Unter 
unbeschreiblicher Verwirrung ist der Saal in einigen 
Augenblicken geleert bis auf einen Mann im Zu— 
jörerraume, der heiter und in ungestörtem Gleich— 
nuthe auf seinem Platze bleibt. In und vor dem 
Mansion-House herrscht inzwischen die größte Auf⸗ 
regung, Alles erwartet, im nächsten Augenblicke eine 
urchtbare Detonation zu hören. Minute um Mi— 
aute verstreicht und endlich, als das Dynamit noch 
mmer nicht explodirt, findel ein Polizist den Muth, 
sich dem Saale vorsichtig zu nähern und hineinzu⸗ 
hlicken. Es riecht dort noch gräßlicher als zuvor; 
Dynamit brennt offenbar weiter, aber der Wächter 
)er öffentlichen Sicherheit erblickt dort einen Mann 
der zürückgeblieben ist, der vielleicht das Dynamit 
zelegt hat und noch weiter legt, um eine Explosion 
Jerbeizuführen. Der Polizist nimmt allen seinen 
uth zusammen und geht auf den „Verschwörer“ 
os. „Was macht Ihr da?“ herrscht er ihn an. 
— „Nichts; ich bin sitzen geblieben; ich warte, bis 
die Verhandlung wieder anfängt.“ — Der Polizis 
ieht ihn halb mißtrauisch, halb erstaunt an. — 
„Mann, wißt Ihr, in welcher Gefahr —,“ — 
„Ach“, unterbricht ihn der Unerschrockene, „schwätz 
nichts von der Gefahr; ich weiß das besser.“ — 
Ihr wißt — wie heißi Ihr?“ — „Mt. M.“ — 
„Was seid Ihr?“ — „Canalräumer,“ erwiderte 
der Gefragte; „ich sage Euch, es ist keine Gefahr; 
Ihr holt am besten den städtischen Architelten; es 
nuß hier ein Rohr geplatzt sein, das durch die 
Saalmauer geht und da seinen Inhalt herein er⸗ 
zießt — vielleicht unter dem Fußboden. Sagt ihnen, 
ie können ohne Angst wieder kommen. Hier riech! 
kein Dynamit.“ — Der „Unerschrockene“ hatte Recht, 
aber die Sitzung konnte nicht wiedet aufgenommen 
werden; außer Mr. M. konnte Niemand im Saale 
aushalten. 
F (Ein Riesenprozeß und seine Ko— 
ten.) Dieser Tage ist dem Cassationsdepartement 
des dirigirenden Senates in Petersburg vom Peters⸗ 
hburger Friedensrichter-Plenum eine umfangreiche 
Cassationsbeschwerde zugegangen. Sie umfaßt 11 
Rieß Papier und enthält die Cassationsklagen des 
Rechtsanwaltes Tokarski in 418 Eisenbahn⸗-Prozessen, 
die vom Plenum zu Gunsten der beklagten Eisen⸗ 
bahnen eutschieden wurden. Die Gesammtforderung 
heträgt 125,000 Rubel. Dreißig Prozent davon 
werden aber durch die Vrozeßkosten verschlungen. 
Die 11 Ries Papier, welche für die Cassationsklagen 
erforderlihh waren, müssen mit 60 Kopeken per 
Bogen abgestempelt werden. Die gesammten Proceß⸗ 
akien erforderten, abgesehen von 20,000 Eisenbahn⸗ 
Dokumenten, etwa 30 Rieß Papier. Die Cassa— 
ionsbeschwerde allein dürfte den Klägern gegen 
3000 Rubel kosten; 16,000 Rubel haben sie der 
großen russischen Eisenbahn und der Rybinsk-Bolo⸗ 
joje⸗Bahn Gerichtskosten zahlen müssen; für die 
Verhandlung im Friedensgerichte werden 10 Kopeken 
pro Bogen und 1 Prozent von der Summe der 
gerichtlichen Forderung erhoben. Dagegen sind doch 
die umfangreichsten Prozesse des seligen deutschen 
Reichskammergerichts Duodezausgaben. 
FGie Ostereier in Rußland.) Nir— 
gends in der Welt hat man zur Osterzeit so viel 
Eier nöthig, wie in Rußland. Wie groß der Be⸗ 
darf ist, läßt sich nicht genau angeben, doch kann 
man sich einen Begriff davon machen, wenn man 
in Betracht zieht, daß in Rußland alljährlich gegen 
4,361, 000,000 Eier in den Handel kommen. Von 
diesen werden in das Ausland ca. 145 Miillionen 
exportirt, für Rußland bleiben immerhin ca. 4 
Milliarden Eier zum Verbrauch. Nimmt man an, 
daß zur Osterzeit von der Bevölkerung von 100 
Mill. nur 50 Mill. je 10 Eier zu Ostern konsu— 
miren, so ergibt das schon eine Anzahl von 500 
Millionen Eier, die zur Osterzeit gekauft werden. 
F Aus Washington wird gemeldet, daß 
Präsident Arthur einen Brief mit 1000 Mark 
(240 Dollars) aus Berlin erhalten hat, welche 
Summe von „einer Aanzahl angesehener Bankiers“ 
in jener Stadt für die Ueberschwemmten Amer ka's 
gesammelt (wohlgemerkt: gesammelt, nicht blos selbsf 
beigesteuert); worden ist. Die Herren hätten jeden— 
falls besser gethan, das Geld den Nothleidenden 
im eigenen Lande zuzuwenden. In den Ver. 
Staaten kann man auch ohne fremde Hilfe fertig 
werden und solche Bagatellen sind geradezu beschümend 
für das reiche Berlin. (Amerika.) 
— Betreffs eines neuen deutschen Coloni— 
fationsprojektes erfährt man aus Philadel— 
phia, daß Dr. Bidlack, in Nr. 1335 Arch⸗Str. in 
Philadelphia wohnhaft, von dem Fürsten Bismard 
zum Ankauf eines großen Landcompleres in Mexiko 
ermächtigt worden sein soll. Dr. Bidlack hat auch 
bereits eine Million Acker Land, das Anwesen des 
Benerals Juan Bostementi umfassend, angekauft. 
Diese Ländereien liegen in den Staaten Nuevo 
Leon, Zacatecas und San Luis Potosi. Etwa 500 
Sebäulichkeiten stehen auf diesen Ländereien und sind 
im Verkauf mit einbegriffen. Das Land ist reich 
an Gold, Silber, Kupfer, Eisen und Steinknhle, 
und es wird dort eine Pflanze gezogen, aus deren 
Fasern Packtuch angefertigt wird. Wegen Erwer— 
bung von weiteren neun Millionen Acker, wovon 
ein Theil am Golf von Mexiko liegt, sind Unter— 
handlungen augeknüpft worden. Ein Consortium 
englischer Capitalisten, sowie A. B. Lindermann 
von Philadelphia und Oberst James Singann von 
Mexico sind an dem Projekt interessirtt. — Wie 
die „Times“ in Philadelphia, welcher diese An— 
zaben entuommen sind, mittheilt, wird Dr. Bidlack 
dehufs Förderung des Colonisationsprojektes nach 
Europa reisen. 
F Ueber den Ursprung des Namens Texas 
erzühlt eine Dame in einem Philadelphiger Blatte 
olgende Legende, wie sie ihr einst vom General 
Sam Houston mitgetheilt wurde, der sie wiederum 
einem alten Indiauerhäuptling zu danken hatte. 
Zur Zeit, als die Spanier in Mexiko plündernd 
eindrangen, verließen viele Rothhäute gemeinsam 
das Land ihrer Väter und zogen dem Sonnenauf⸗ 
gange zu. Sie überschritten den Rio Grande und, 
ohne Kenntniß von dem Lande, das vor ihnen lag, 
betraten sie die großen, salzigen Marschen. Viele 
Tage zogen sie traurigen Muthes hin, ohne hin— 
reichend Wasser und Wild zu finden. Die Hitze 
nahm zu; die kleinen Wasserläufe trockneten ein; 
das Gras verdorrte, und viele alte Leute und Kin— 
der erlagen den Qualen des Durstes. Nach vielen 
Wochen mühseligen Wanderns kam eines Tages 
eine Schaar juher Männer, welche vorausgeritten