pAdele Spitzeder) ist, in Bruchsal ein⸗
eroffen. Die vielgenannte Abenteuerin wurde
mlich nebst ihrem Hundchen (einem unformig
Aen, kurzbeinigen Pinscher) in die dortige Weiber⸗
afanstalt — D
nnbußen, zu welcher sie kürzlich von der Karls⸗
er Strafkammer verurtheilt wurde.
p Nach einer amtlichen Zusammenstellung wur⸗
zen im Regierungsbezirk Kassel im Jahre
82 208,522 Schweine von Trichinenschauern
mersucht und wurden darunter 68 Stück trichinos
ind 162 Stück finnig befunden.
Das Capitel der Zollcuriosa ist von der
rreußischen Zollbehörde in Hambur g.um ein
igenartiges Stück bereichert worden. Ein Ham⸗
ucger Kaufmann hatte 3000 Dosen Hummer zu
sͤgern, —X
gzů seinem großen Vergnügen wurde ihm am 8.
mis. die ganze Partie Hummer fur einige wenig
Mark von zwei Schiffern abgekauft, welche den
jbelduftenden Stoff nach den Vierlanden bringen
pollten, um ihn dort als Dünger zu verwenden.
doch sie hatten die —XXD
sörde in Entenwärder gemacht. Letzere hielt näm⸗
uͤch die mit einem Schleppdampfer dorthin beför⸗
aten 3000 Dosen an und ließ dieselben nicht
ssiren, da sich begreiflicher Weise die Eigenthümer
veigerten, den dafür verlangten Zoll von 60 Mk—
t'Kilo — insgesammt 740 Mk. — zu deponiren.
die Zollbeamten öffneten eine große Anzahl von
dosen, und wahrhaftig nicht zum Wohlgefallen ihrer
fiechorgone; trotz alledem sollte für den nnzweifel⸗
haften Hummerdung der kolossale Zoll bezahlt werden.
ünter diesen Umständen ließen die Eigenthümer die
59000 Dosen im Freien auf Entenwärder liegen,
ind Jedermann kann jetzt daselbst nach Belieben
dosen mit Hummerdung an sich nehmen.
fErstickt) Am Sonntag früh in den
isten Morgenstunden brach in dem Gasthof zu
dornstedt bei Potsdam Feuer aus, bei welchem die
iden Kinder des Besitzers, ein Mädchen von sechs
iid ein Knabe von zwei Jahren, durch Ersticken
hren Tod fanden.
p, An Frankreich“, so betitelt „Kladdera⸗
atsch“ folgenden hübschen Scherz: Graf Moltke
sebekanntlich sehr schweigsam. Eine Aeußerung
n ihm, die er bei seiner Rückreise durch die
Zchweiz gemacht hat, ist uns aber doch zu Ohren
ekommen. Sie ist in hohem Grade bezeichnend
ur ihn und wirft ein eigenthümliches Schlaglicht
zuf preußische Zukunftpläne. „Als Graf Moltke“
erzaͤhlte uns der Fremdenführer, dem wir diese
Mittheilung verdanken, — „den ersten Blick auf
ie Kette der Hochalpen warf ....“ Da sagte
r7 fielen wir ihm, aufs Aeußerste gespannt. in
je Rede. „Anfangs“ — fuhr der Führer fort —
sagte er gar nichts, sondern schüttelte nur den
dopf, als er dieser formidabeln natürlichen Festung
msichtig wurde. Dann sagte er ruhig: „Das
vird uns noch viel Mühe machen, diese Terrain⸗
Anschwellungen abzutragen.“ Machte eine Notiz
in sein Taschenbuch, drehte sich um und ging“
fErmarschall Bazaine läßt wieder ein⸗
nal eiwas von sich hören, und es ist ein höchst
sonderbarer Brief, den er in einem konserbvativen
dariser Blatt veröffentlicht. Bazaine sucht wieder
inmal sein Verhalten in Mexiko zu rechtfertigen,
vo er den armen Kaiser Max „verrieth“. Bazaine
veröffenllicht zu dem Zwecke aus zwei Handschreiben
Naboleong III. einige Stellen, aus denen er belegt,
zaß er nur so handelte, wie sein Kaiser es ihm
befahl, der ihm unter Paris, 12. April 1866 u.
—
wie glücklich ich mich schätzen werde, Sie wiederzu⸗
then und Ihnen mündlich meine ganze Dankbar-
eit für Ihr Verhalten in Merxiko zu bekunden.
lapoleon.“ — Zum Schluß kommt Bazaine auf
ven glorissen Gedanken, daß Frankreich augenblick
ih wieder in großer Gefahr schnebe, denn der
rutsche Feldmarschall Moltke „schleiche“ jetzt an
uitteichẽ Grenzen umher, nicht blos um seinen
nden Körper an der italienischen Sonne zu er—
—en. Nahe sich aber von Neuem Frankreich
naht dann müsse auch Derjenige (nämlich Ba—
8 die Provinzen wieder erobern, gegen dessen
—8 sie verloren habe. Wolle Frankreich aber
ddn ankbarer Verblendung ihn, Bazaine J nicht
8* zum Feldherrn des kriegführenden Heeres
9* en, so werde „der arme Veteran Bazaine“
4 r Range eines gemeinen Soldaten für sein
rland zu sterben wissen!
f GDie schönen Augen der Gattin
des Präsidenten) In dem jüngst ausge—
jebenen 175. Heft der deutschen Zeite und Streit⸗
sfragen Gerlin, Habel), „Das neue Italien“, von
Franz Löher, findet sich folgende reizende buchstäb⸗
lich wahre Geschichte: In Sansosti, einem Bade⸗
oxte der Provinz Cosenza, saß das Geschworenen⸗
Jjericht und es handelte sich um die Verurtheilung
ines Briganten, der 27 Todte auf seinem Gewissen
salte, wenn er eines besaß. Der Advokat Corbel⸗
ini hielt eine prächtige Vertheidigungsrede und
chloß mit folgenden Worten: „Nein, meine Herren
yeschworenen, Ihr werdet nicht ein Schuldig aus—
prechen gegen diesen Unglücklichen, nicht unter—
chreiben sein Todesurtheil unter den herrlich strah—
enden Augen der schönen Dame Eulalia, der Gattin
inseres ausgezeichneten Präsidenten, welche dort
»on jener Tribüne auf Euch blickt in ihrer eleganten
Toilette von RosasSeide, garnirt mit den kostbarsten
Venetianer Spitzen. Ja, meine schöne Dame, die
sosa⸗Foarbe Ihrer Toilette sagt diesem Unglücklichen:
„Hoffe!“, und zwischen diesen kostbaren Spitzen
dlattert der Genius Gnade, welcher zu diesen er—
euchteten Geschworenen sagt: „Sprecht diesen Un—
zlücklichen frei!'“ . .. Der arme Staatsanwalt,
pas wollte er machen? Er wurde verwirrt, fürchtete
die schöne Dame zu beleidigen und wußte nichts
zu antworten. Der Präsident aber, dem das Lob
der schönen Augen und der theuren Spitzentoilette
seiner Frau gefallen mochte, ließ wunderbare Milde
walten, als er den Geschworenen die Schlußrede
hieli. Diese endlich konnten eben so wenig den
trahlenden Augen und der Rosa-Farbe der Toilette
der Frau des Präsidenten wide rstehen und sagten
zu dem Erzschlingel: „Geh' hin und bessere Dich!“
fGraktisch. Die bekannte Yankee⸗Parole
„Nur immer praktisch!“ fand seiner Zeit bei der
Verurtheilung des jüngst im Gefängniß zu Wethers⸗
ijeld in Nordamerika nach einer 27jährigen Ge—
angenschaft verstorbenen Negers Isaak Randolph
eine sfür die dortige Auffassungsweise recht be—
zeichnende Bethätigung. Randolph war ein Mann
doun herkulischer Gestalt und ein tüchtiger Steinmetz,
der im Mai 1856 seine Gattin ermordet hatte.
Er war damals zum Tode verurtheilt worden, allein
sein Advokat reichte ein Begnadigungsgesuch ein
welches sich auf die Thatsache stützte, daß Randolph
ein sehrd starker Mann sei, der namentlich beim
Bau des neuen Gefängnisses sehr gute Dienste
eisten köͤnne. Das leuchtete der Regierung ein und
ie verwandelte die Todesstrafe in lebenslängliche
Zwangsarbeit.
Elektrischer Fischfang.) Jeßzt hat
nan auch einen elektrischen Apparat zum dischfang
in den Tiefen des Meeres ersonnen. Das „Such⸗
icht“ besteht aus Edison'schen elektrischen Glüh—
ichtern von der Stärke von je 16 Kerzen. Sie
ind in einem hermetisch versiegelten Glasbehälter
ingeschlossen, der wieder von einer Glaskugel um—
chiossen ist, und der fähig sein soll, dem Druck des
Wassers in der größten Tiefe Widerstand zu leisten.
Diese Lampe soll versenkt und die See durch An—
zxehung des Lichtes erleuchtet werden. Man er—
vartet, daß die Fische des Tiefwassers durch das
dicht angezogen und in einem unterhalb der Lampe
ingebrachten Netz von zehn Fuß Durchmesser, das
ur geeigneten Zeit in die Höhe gezogen wird, ge—
sangen werden können.
Gemeinnütziges.
(Wasserdichtmachung der Schirme, Stroh—⸗
Jjüte uc.) Kanzleirath Fischer in Erfurt gibt im
Polit. Journal“ folgendes Verfahren an: Die jetzt
zeliebten hellfarbigen Schitme von Alpaccastoff wer⸗
den beim Regen schwer und bedürfen längerer Zeit
jum Trocknen. Man nehme einen Theil Paraffin
u 10 bis 15 Theilen Benzol, oder ein Stüchchen
on etwa einem Zoll einer gewöhnlichen Paraffin-
erze, geschabt und in ein Glas von etwa einem
Biertelpfund Benzol eingebracht. Dasselbe löst sich
»eim Unsshütteln sofort. Nun spanne man den
Schirm auf, versichere sich, daß kein brennendes
dicht in der Nähe oder Feuer im Ofen ist, und
ibergieße rasch in Spirallinien, von der Spitze an⸗
jefangen, den ganzen Schirm und die Operation
st beendet. Farbe, Weichheit und Haltbarkeit des
Stoffes bleiben unverändert, aufgegossenes Wasser
rollt in schönen Perlen darüber hin, der Schirm
vird nicht benetzt und man kann ihn im nächsten
Augenblick wieder zusammenschlagen. —
(Eine fliegentödtende Pflanze. Ein Herr
Kaffard berichtet an die Gartenbaugesellschast zu
Limoges, daß in einem Zimmer, welches vorher mit
Fliegen übervölkert gewesen, kurze Zeit nach Auf⸗
tellung einer im Topf gezogenen Ricinuspflanze
ibsolutes Verschwinden der Fliegen eingetreten sei
und daß man nicht nur eine beträchtliche Anzahl
von Fliegenleichen auf dem Boden um die Pflanze
herum, sondern auch auf der Unterfläche der Blätter
derselben gefunden habe, so daß ein Zweifel über
die den Fliegen schädliche Wirkung der Ricinus—
oflanze gar nicht möglich sei. —
Ber ozung.
(Ziehung der GiesingerKirchenbau—
loterie. Fortsetzung. 10 Gewinne à 300 M.
NRr. 50396 215349 193352 254434 268112
70468 50286 219222 274561 25011. 26 Ge⸗
vinne à 200 M. Nr. 207673 1338651 51717
37319 231361 166630 171339 271325 220124
47675 68716 99163 30646 54080 141474
3338 170059 51515 20631 436483 267327
220260 30922 119328 273927 132413. 50
vßSewinne à 100 M. Nr. 188029 110898
25073 144225 167742 58380 126288 142965
114243 39322 162987 22645 227607 1413183
229950 205407 156691 200821 175503 99046
33010 89247 1836370 274191 270159 266328
243578 94367 112754 216535 122677 283680
206512 178349 192237 231509 73466 262594
I167092 113674 171552 14126 239088 260718
108974 247965 279764 48081 93566 127551,
100 Gewinn à 50 M. Nr. 7558 31584 86016
108562 47595 22663 209796 134373 154403
202556 232214 219284 2085311271943 2307 46
126643 205719 233057 18879 85389 130366
22509 91523 76885 835809 65105 91468
173457 139459 181625 168241 126103 133781
133101 170640 211910 68104 156327 30666
3437 75705 37691 61557 170762 204049
67107 219250 253173 241466 266779 218447
236348 246568 25758 110764 112251 86400
31107 54996 243556 283270 189331 284901
201168 37244 243737 53489 77878 26048
284233 224497 59929 269897 139721 194467
1I56652 170644 235121 86666 205955 141023
)6034 257754 220142 24109 275990 151613
29015 148446 82746 53263 113496 26007
129507 88355 4170 9910 119974 279868
122166.
Sterbefälle.
Gestorben: in Speyer Frau Louise Christine
Wolf, geb. Schneider, 53 J. a.; ebendaselbst
Hermann, 2J. a., S. v. Adalbert Weil; in Neu⸗
jofen Philipp Nick II., 82 J. a.; in Gerolsheim
Wittwe Elisabetha Burkholhder, geb. Rohrer.
Dienstesnachrichten.
Die kathol. Pfarrei Zeiskam wurde dem Pfarrer
Anton Schauder in Godramstein übertragen.
XIXXE
Zweibrücken, 7. Juni. (Fruchtmittelpreis und Vil⸗
ua lienmarkt.) Weizen 9 M. 48 Pf., Korn 7 M. 89 Pf.,
Spelz O M. — Pf., Spelzkern — M. — Pf., Dinkel
— M. — Pf., Mischfrucht O M — Pf., Hafer 7 M.,
28 Pf. Erbsen 0O M. — Pf. Wicken 0 M. — Pf.,
Berste zweireihige O M. — Pf., vierreihige O M. — Pf.,
Kartoffeln 3 M. 60 Pf., Heu 3 M. 50 Pf., Stroh2 M.,
50 Pf., Weißbrod 12/3 Kilogr. 54 Pf., Kornbrod 3 Kilo
60 Pf., Gemischtbrod 3 Kilogr. 74 Pf., paar Weck 90 Gr.
ß Pf., Rindfleisch J. Qual. 66 Pf., II. Qual. 60 Pf. Kalb⸗
fleisch 50 Pf., Hammelfleisch 60 Pf., Schweinefleisch 55 Pf.,
Butter /3 Kilogr. 1I M. O8 Pf. Wein 1 Liter 80 Vif.,
Bier J Liter 24 Pf.
Homburg, 6. Juni. (Fruchtmittelpreis und Viktu⸗
ilienmarkt.) Weizen 9 M. 63 Pf., Korn 7 M. 80 pf.,
Spelzkern — M. — Pf. Spelz O M. — Pf., Gerste
dreihige O M. — Pf., Gerste 4reihige — M. — Pf.,
dafer 7 M. 31 Pf., Mischfrucht7 M. 40 Pf., Erbsen
— M. — Pf., Wicken 0 M. — Pf., Bohnen 0 M.
— Pf., Kleesamen — M. — Pf., Kornbrod 6 Pfund
58 Pf., Gemischtbrod 6 Pfund 70 Pf. Ochsenfleisch — Pf.
Rindfleisch 60 Pf., Kalbfleisch 40 Pf., Hammelfleisch -- Pf.
Schweinefleisch 56 Pf., Butter 1 Pfund 1 M. 10 Pf
dartoffeln per Zentner 3 M. — 50 Pf.
Kaiserslautern, 5. Juni. (Fruchtmittelpreis und
Viktualienmarkt, Weizen 9 Mk. 77 Pf. Korn 7 M.,
29 Pf., Spelzkern — M. — Pf., Spelz 6 M. 88 pf.,
Gerste 6 M. 40 Pf., Hafer 7 M. 24 Pf., Erbsen 0 M.,
— Pf., Wicken O M. — Pf., Linsen O M. — Pf. Klee⸗
amen 0 M. — vf., Schwarzbrod 6 Pfund 74 Pf.,
3 Pfd. 87 Pf., Gemischtbrod 3 Pfund 42 Pf., Butter pro
Bfd.. O,95—0,00 M. Eier 1 Stück Oc Pf. Kartoffeln pro
Zentner 3 M. 40 bis 0 M. — Pf., Stroh 2M. 40 pl.,
»is O M. — Pf., Heu pro Ctr.2 M. 90 Pf. bis O M.,
— Pf., Kleeheu 8 M. 60 Pf. bis O M. — pf.
Fur die Redaktion verantwortlich F. X. Deme