Full text: St. Ingberter Anzeiger

welche nach einigem Stehen das sich zu Boden 
setzende Mehl, vorzüglich aber die überstehende 
Flüssigkeit annimmt. Bei Reismehl bleibt die 
Flüssigkeit farblos, bei Buchweizen wird sie bräun⸗ 
uͤch, bei einer Mischung beider etwas heller als die 
Faͤrbe des geschälten Buchweizens. Diese von Vogl 
siammende Probe giebt vorzügliche Resultate beim 
Nachweis von Verunreinigungen und Verfälschungen 
des Mehles. Es bleibt z. B. reines Weizen⸗ und 
Roggenmehl bei der Behandlung reinweiß und die 
Flüssigkeit völlig farblos. Reines Gersten⸗ oder Hafer⸗ 
mehl giebt eine rein blaßgelbe, Erbsenmehl gelbe. 
Kornraden⸗ und Taumellolchmehl orangengelbe, 
Wickenmehl purpurrothe, Mutterkorn blutrothe Flüs⸗ 
sigkeit. Die verschiedenen Beimengungen können 
durch einen Vergleich der Farbe von reinen Proben 
mit der entstandenen Farbe des fraglichen Mehles 
errathen und die vermuthete Beimengung mikros⸗ 
kopisch nachgewiesen werden. 
' (Gefpräch im Eisenbahncoupé.) 
Es war die Rede von verschiedenen, in letzter Zeit 
erfolgten Eisenbahnkatastrophen und den Vorsichts- 
maßregeln, die im Nothfalle zu ergreifen sind. „Die 
Hauptsache ist“, bemerkt ein wohlbeleibter Herr, 
Gegenwart des Geistes.“ „Noch besser“, versetzt 
zine magere Dame, der der Korpulente wiederholt 
das bischen Raum, ds sie einnahm, zu mißgönnen 
schien, „Abwesenheit des Körpers.“ 
Gemeinnüutziges. 
Eisen⸗ und Stahlarbeiten vor Rost zu schützen 
und denselben zu verhüten. 1) man nimmt Baumol 
und gieße einigemal vorsichtig geschmolzenes Blei 
hinein. Oder man nehme auf 1 Pfund Baumöl 
i Loth gebrannte Magnesia, lasse dies einige Tage 
an der Sonne stehen und kläre es sodann ab. 
Beide Oele haben die Eigenschaft, das damit be⸗ 
strichene Eisen vor dem Rost zu bewahren, auch 
den schon oft entstandenen Rost, indem man diese 
Stellen damit reibt, wieder abzunehmen. Ebenso 
ist Steinkohlentherr (der in Gasfabriken gewonnen 
wird) ein kräftiges Verhüttungsmittel, daß das 
Eisen nicht roste. 2) Stählerne, fein polierte 
Waaren verwahrt man sehr gut gegen Rost, wenn 
nan sie in fein gepulverten ungelöschten Kalk legt. 
xnglische Siahlarbeiter tauchen sogar die feinsteu 
Stahlacbeiten vor dem Verpacken in Kalkwasser. 
Englisches braunes Papier, worin man die Arbeiten 
ꝛinschlägt, hält auch den Rost ab. 3) Auch das 
Bestreichen des Eisens mit Lerchenschwamm soll es 
vor Rost schützen. 4) Man bestreiche das Eisen 
nit Leinölfirnis, den man mit dem 6. Theile rekti⸗ 
iizirtem Terpentindl gemischt hat. 
Mittel gegen das Rauchen der Lampen. Das 
astige Rauchen von Petroleum⸗ und sonstigen 
dampen, sowie das damit verbundene Verkohlen 
der Dochte vermag in höchst wirksamer Weise da⸗ 
zurch verhindert zu werden, daß man die letzteren 
vor dem Gebrauche in möglichst starkem Essig ein⸗ 
veicht und sie, nachdem fie wieder trocken geworden, 
in die Lampen einzieht. Turch dieses Verfahren 
wird das Rauchen und Dunsten vollständig beseitigt. 
Sauer gewordene Milch wieder süß zu machen. 
Man giebt soviel Tropfen Natronlauge, jbei stetem 
Imrühren in die saure Milch, bis die käsige Masse 
ich gelöst hat. Natronlauge ist in jeder Apotheke 
äuflich. 
Gelb gewordene Wäsche wieder weiß zu 
machen. Man läßt Buttermilch mehrere Tage 
tehen, bis sie völlig sauer geworden; man weicht 
odann die vergilbie Wäsche darin ein, läßt sie 
mehrere Tage darin liegen (gröbere Leinen länger 
als feine), arbeitet sie mit der Milch gut durch, 
wäscht sie darauf nochmals mit Seife in 
auwarmem Wasser, spült sie in kaltem Wasser nach, 
cingt sie aus und läßt sie im Freien in der Sonne 
roaͤnen. Hilft das erste Mal nicht ganz, wieder— 
holt man dasselbe Verfahren noch einmal. Feinere 
Wäsche braucht weniger saure Milch. 
Charlotte Harm, geb. Schramm, 83 J. a. 
Fur die Redaktion verantwortlich F. XR. Demes 
etterprog mose 
von Dr. Lud wig Overzier, in Köln, für mor 
Sonntag, 5. August. be 
Morgens heiter, auf Mittag 2zu zerstreute Wo 
vronballen, nachmittags nach kurzer Aufbesserun, 
lunkleres Haufengewölk, in Frankreich, der den 
und dem sld westlichen Deutschland Gewitter; pun 
mittags und abends aufgebessert bis schön, heiter u 
noeh varm; spütnachts Niederschläge. Es wird vinà 
und kühler. 
Montag, 6G. Angust. 
Morgens noch gut, auf Mittag 2zu schleirig be 
mattem Sonnenschein, zeitweise diehtor bedeckt, nach 
nittags kurze Zeit aufgebessert, dann wieder dunkel pe 
deckt und windig. Nachmittags und nachts sind lur 
Regenschauer im Süden mit Gewitternatur wahrschein 
—E 
Das in der Bewölkung veränderliche, naehmittag 
windige und mässig kühle Wetter dürfte allgemein, 
beobachton sein; voraussichtlich ist jedoch äer Oste 
Deutschlands etwas wärmer, wie der Westen. Nad 
Süden zu sind nachmittags und nachts Niederschlig 
mit Gewitternatur und wohl aueh Hagelfall zu erwarte 
Ar. 44 des pyrattischen Wochenblattes fü 
alle Hausfrauen „Fürs Haus““ (Preis viertel 
jährlich 1 Mark) enthält: 
Geheim⸗Stephan. — Das Thürenwerfen 
— Eßbare Schwämme. — Sei wieder gut 
— Zimmerlauben. — Nach Paris. — de 
Samovar. — Jasmundsche Obstbewahrung 
— Kennzeichen der Diphtheritis. — Brie— 
markensprache. — Der Hausgarten im August 
— Der singende Topf. — Hausdoktor. 
Haustiere. — Hausmittel. — Die Wasche 
— Hausgeräte. — Für die Küche. — Re 
henaufgabe. — Fernsprecher. — Ccho. — 
Briefkasten der Schriftstelle. — Anzeigen. 
Probenummer gratis in allen Buchhandlungen 
— Notariell beglaubigte Auflage 15,000 
Wochenspruch: 
Daß sie die Perle trägt, 
Das macht die Muschel krank, 
Dem Himmel sag' für Schmerz, 
Der Dich veredelt, Dank. 
terbe lle. 
Gestorben: in Worms Joh. Hanauer aus 
Obrigheim, 75 J. a.; in Kirchheimbolanden die 
Gattin des k. Postexpeditors Röthing, Johanna 
Magdalena geb. Zeidler; in Dürlheim Anna Maria 
Hauck, geb. Damm, 62 J. a.; in Freinsheim 
Zwangs Versteigerung. 
zuntag, 5. — — 
Tanzmusi? 
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Rkaste landwirthschaftliche Fachzeitung. 
Dienstag, den 7. August nächst⸗ 
hin vormifiags 10 Uhr versteigere ich 
in der Wirthsbehausung des Metzgers 
Herrn Heinrich Schwarz zu St. 
Ingbert 
eine Chaise 
zwangsweise gegen Baarzahlung. 
Keck, 
Stellvertreter des Gerichtsvollziehers 
Faßbender 
in St. Ingbert. 
J 
bei 
Frau Julius Grewenig. 
Sonntag, 5. August 
Tanzmusik 
Pet. Schweitzer. 
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