qeuert. Die Mannschaft desselben ist durch ein
uhches Schiff gerettet worden.
u Von einem kuriosen Cholerafal!
daus Neapel berichtet. Vor einigen Tagen
sich ein junger Mann in das dortige Gast⸗
wd Ocha Itaha. und bestellie füt sich ein Mittag⸗
Fr erhlelt Maccaroni, Braten, Obst, Wein
gyessert. Als er sein Mittagsmal beendet,
gten den jungen Mann so heftige Magen⸗ und
uerleibsschmerzen, daß er sich krümmte und er⸗
anlich zuͤ jammersn anfing. Die übrigen an⸗
isenden Gäste zahlten ihre Zeche und flüchteten
der gefährlichen Nähe dieses Individuums, das
n Wirthe ein so großes Mitleid einfloßte, daß
derselbe mittelst Wagens ins Hospital bringen
. Der Arzt untersuchte den verdächtigen Kranken
dfand bei demselben auch nicht eine Spur von
Held. Der junge Mann hat aucdh eingestanden,
er den Choleraanfall nur simulirte, um billig
einem Mittagessen zu gelangen.
(Eine Rachfolgerin des Dr, Tanner.)
ndem russischen Blatte „Zaria“ erzählt der Arzt
albach aus Stwiza (Gouvernement Kiew)
Agende interessante Details über einen bereits er—
nten Fall: „In das hiesige städtische Spital
de am 14. d. eine dierzigiährige Frau gebracht,
zuche sich als Selbstmordart den Hungertod ge⸗
Fahit hatte und nun seit 22 Tagen ohne Nahrung
Wasser existirt. Daß die Kranke während dieser
i ganz ohne Nahrung war, unterliegt keinem
weifel, da dieselbe als geisteskrank immerwährend
er ärztlicher Aufsicht stand. Die Abmagerung
vBedauernswerthen ist so schrecklich, daß man
Bewegung der Knochen wie an einem Skelett
bachten kann. Die Frau leidet an religibsem
aahnsinn und antwortet auf Zureden und Vor⸗
clungen mit einem monotonen „Nein“. Wenn
n ihr erklärt, daß Nahrung und Wasser für den
ganismus unentbehrlich sind, antwortet sie, gegen
en himmel zeigend: „dort werde ich essen, dort werde
strinken, oder: „Den Menschen ist es eine Sünde,
uͤhrung zu nehmen, sie sollen essen und trinken
het ich werde es nicht thun“. Aehnliche Ant—
iten giebt sie nicht nur mir und den Dienern
endern auch dem katholischen Geistlichen, dessen Er⸗
ahnungen gar keinen Eindruck auf sie machen
zie ist davon tief überzeugt, daß zwischen ihr und
t Welt nichis Gemeinsames vorhanden ist. Stand⸗
zift in dem von ihr gefaßten Entschlusse weigerte
je sich durch 22 Tage energisch trotz aller Be—
nühungen und Zwangsmaßregeln, Nahrung und
zrank zu nehmen.“ Dr. Galbach giebt noch
mige Einzelheiten aus ihrer Vergangenheit. Die
nglückliche ist aus dem Königreiche Polen gebürtig.
vat verheirathet und wohlhabend. Kinder hatte
niemals. Seit einem Jahre ist sie Wittwe
sann begab sie sich auf Pilgerfahrten, ohne Rück⸗
ht auf den Mangel, den fie leiden mußte. Ihr
ischluß zu sterben, ist unerschütterlich und wendet
sich an ihre Umgebung mit Herzlichkeit und
zohlwollen mit der Bitte, sie mit vergeblichen
Wwangsmaßregeln nicht zu quälen. Dr. Galbach
geint, daß die Unglückliche noch mehrere Tage
chen köͤnne und begründet dies durch die Beobach—
ung der Körpertemperatur, des Pulsschlages, ferner
umit, daß sich die dem Hungertode vorangehende
dlafsucht noch nicht eingestellt hat.
Kairo, 6. August. In den letzten zwei
agen bis zum Sonntag früh sind an der Cholera
storben: in Kairo 330, in Alexandrien 4, in
em Lager von Helouan 4, in Tantah 31, in Ro—
te 49, in Chibin 88, in Benha 18, in Zagazig
h in den Provinzen Garbieh 296, Dakalieh 149
nitih 137, in verschiedenen anderen Provin—
AuchderFriedekenntHelden,besser
ls irgend ein Krieg) schreibt der Londoner
durresp. d Berl. Tgbl. Während der letzten Fahrt
Cunard⸗Dampfers Amania von Liberpool nach
wyork war ein Theil des Schraubenschaftes, eine
Sahlwelle pon vielen Tonnen, gebrochen. Die
bunge nunmehr vom Hauptschafte theilweise
melöste Metallmasse schlug mit riesiger Wucht fort⸗
Usrend gegen die Schiffswand, Kef unten im
— Eisen und Stahl, dicke Balken und
zerknickten wie Streichhölzer. Stücke, eine
en wurden ausgeschlagen. Jeden Augenblick
* e das Schiff unter diesen wuchtigen Schlaͤgen in
eer zu gehen. Der Maschinenraum war erfüllt
dampf daß man nicht einen Schritt sehen
e Feuer und Funken flogen, der Platz glich
er Hölle. Die Maschine mußte um jeden Preis
jestoppt werden. Und doch befand sich die kleine
Hdemmung, welches dieses bewirken sollte, nur unge—
ähr zwei Fuß von dem gewaltigen „Dreschflegel“
entfernt, welcher gegen die Rippen des Schiffes
honnerte. Der zweite Ingenieur, ein Schotte, Namens
Andreas Lambert, befand sich gerade auf Posten im
Maschinenraume. Sehen konnte er jene Hemmdor⸗
richtung absolut nicht; er sank auf seine Kniee und
roch durch den heißbrühenden zischenden Dampf zu
der Maschine hin und drehte den Dampf ab. Der
chreckliche Dreschflegel hatte ungefähr zwanzig Um—
rehungen gemacht, bevor die Maschine gestoppt
vurde. Lambert trug schreckliche Brandwunden davon.
Er hatte das Schiff gerettet, allein sein Leben riskirt.
F Die Zahl der deutschen Kassendiebe, welche
rach Amerika durchbrennen, nimmt in bedenklicher
Weise zu. Die „Deutsche Gesellschaft“ in Newyork
rhielt am 27. v. Mts. von einem Geschäftsmanne
Namens Bischof in München ein Schreiben, in
velchem sie ersucht wurde, auf einen gewissen Georg
daas aus Freysing, Bayern, der sich eines bedeutenden
Diebstahls schuldig machte und wahrscheinlich nach
Amerika auswanderte, zu fahnden und eventuell den
Mann zu verhaften. Die „Deutsche Gesellschaft“
erwies die Angelegenheit an den deutschen General—
onsul und Letzterer betraute die Advokaten-Firma
zalomon & Bulon, als Vertreter der deutschen
segierung mit dem Falle. Die ganze Sache wurde
chließlich in die Hände des Hilfs-Bundesmarschalls
gernhardt gelegt, welcher mittelst Hilfe des Tele⸗
zraphen die folgenden Thatsachen in Erfahrung
rachte: Georg Haas betrieb in München eine Art
—
„chnelein als Bevollmächtigter des Rentiers Franz
„türzer aus Volting die Summe von 18,000 M.
Anstatt, aber das Geld abzuliefern, verließ er in
gegleitung der Kellnerin Lina Redle und eines
Nannes Ramens Michael Lansecker die Stadt und
eiste nach Amsterdum. Dort nahm er mit der
Redle auf dem Dampfer , Amsterdam“ Passage nach
dew⸗VYork und auf der Passagierliste ließ er sich
ls „Georg Rascher nebst Frau“ eintragen. Hilfs-
narschall Bernhardt hatte sich auch eine Beschreibung
»on Haas verschafft und als der Dampfer von
Zzandy Hook aus angemeldet wurde, fuhr er dem—
elben auf einem Boote entgegen. Er hatte seinen
Nann bald gefunden und brachte denselben, nach⸗
ꝛem der Dampfer im Hafen eingetroffen, nach dem
zureau des Sheriffs, welcher den Arrestanten, in
zrmanglung von 5000 Dollars Bürgerschaft nach dem
zudlowstreei⸗ Gefängnisse sandte. Merkwürdigerweise
atie Haas die obengenannte Summe noch voll⸗
tändig in seinem Besitze. Er hinterließ in Frey—
ing eine Frau und 4 Kinder in dürstigen Ver—
zältnissen.
(Telephonkalamitäten.) Die Elektri⸗
tal World erzählt ein humoristisches Geschichtchen
»ezüglich der Mißgriffe beim Telephon. Ein Oberst
Baggs in Washington will bei seinem Restaurant
ein Frühstück per Telephon bestellen. Er ruft ihn
an und nachdem das übliche „Halloh“ erklungen,
heginnt er ihm sein Menu zu entwickeln. „Ich bin
der Pastor Batbis“, erhält er zur Antwort, „Sie
müssen sich in der Nummer geirrt haben.“ Er ruft
nachmals die Zentrale an und entwickelt ein zweites
Mal seinem vermeintlichen Wirth seine kulinarischen
Wünsche; hierauf hört er folgende Worte: „Schließen
Zie diesem Ausgehungerten doch den Mund, ich
vill mich mit meinem Freunde C. unterhalten.“
Nach einem erneuten Anruf findet er sich in Ver—
dindung mit einem Advokaten und schließlich ersucht
man ihn von der Zentrale aus, genau die Adresse
desjenigen anzugeben, mit dem er sich unterhalten
vill und nicht sämmtliche Abonnenten in Aufruhr
zu bringen. Hierauf sendet er den herzlichen Wunsch
zurück, die Zentrale möge sich sammt ihren Insassen
ind sämmtlichen Telephons in's Pfefferland be—
jeben. Wuthschnaubend eilt er zur Zentrale, um
eine Beschwerde gegen solche Unzukoömmlichkeiten
anzubringen. Dort findet er ein junges ungewöhn—
lich hübsches Mädchen als Telephonbeamte und
deren Anblick drängt all die zornigen Reklamationen,
die ihm auf der Zungenspitze schwebten, in sein
Innerstes zurück und er entschuldigt sich stotternd
zei der jungen Beamtin, die sich nach seinem Be—
zehren erlundigt — daß er sie soeben in's Pfeffer—
and gewünscht. „Ach, das thut gar nichts,“ soll
nach der Elektrikal World das Mädchen geantwortet
haben, darum brauchen Sie sich nicht im mindesten
zu entschuldigen; wir sind an derartige Zornesaus-
rüche gewöhnt, solche Mißgriffe beim Telephon
ommen ja täglich einige Male vor.“
æUeber die Deutschen in Merxiko
wird der in St. Louis erscheinenden Zeitung Ameriko
von einem mexikanischen Correspondenten Folgen—
des berichtet: „Die Deutschen in Mexiko bilden
eine unter sich abgeschlossene Kaste, die sich im
Ganzen von den aus den Staaten eingewanderten
Deutschen fern hält. Der Kern dieser Deutschen,
welcher sich die „deutsche Colonie“ nennt, befindet
sich in der Hauptstadt und besteht aus deutschen
Beschäftshäusern, die mit anderen deutschen Häusern
wie sie sich in jeder großen Stadt Mexikos befinden,
in Verbindung stehen. Sie haben den ganzen Im—
port und Handel des Landes in ihren Händen und
—DD
selben wurden zwischen 1826 bis 1835 gegründet und
ziele sind jetzt schon in der vierten und fünften
hand. Der Gründer zog sich gewöhnlich nach 10
bis 20 Jahren von dem Geschäfte nach Deutsch-
land zurück oder besorgte dort die Einkäufe und
Wechselgeschäfte, während meist ein Sohn, Neffe
oder sonstiger Verwandter das Geschäft in Mexiko
fortführte, um sich dann sobald wie möglich eben—
falls nach Deutschland zurückzuziehen. Im Anfang
wurden fast nur Waaren aus Deutschland impor—
tirt, jetzt kommt ein großer Theil derselben aus
den Vereinigten Staaten, England und Frankreich
»der wird im Lande in Fabriken verfertigt, die
ziese Häuser besitzen. In neuerer Zeit strecken die—
elben bedeutende Summen auf Mexikanern gehör⸗
endes Eigenthum vor und geben denselben die
Waaren auf Credit, wobei sie die Ernte zu einem
zewissen Preise gesichert bekommen. Sie genießen
n ganz Mexito ein unbedingtes Vertrauen und
ihre Wechsel werden stets mit Agio bezahlt; sie
zilden gleichsam einen großen Bankverein, bei dem
ꝛs unbekannt ist, daß eine eingegangene Verbind⸗—
zindlichkeit nicht erfullt wurde. Die meisten dieser
aufleute leben großartig, aber stets mehr unter
ils über ihren Mitteln, und ihr Einfluß wächst
ortwährend, wenn auch langsam. Früher mußten
ie der Regierung oft bedeutende Summen nicht
uAlein vorstrecken, sondern auch abgeben, aber die
etzten zehn Friedensjahre haben ihre Mittel außer—
Ixdentlich vergrößert. Sie bleiben Deutsche, ihre
dinder werden in Deutschland erzogen und erfüllen
zort ihre Militärpflicht, nnd ihnen ist hauptsächlich
»er günstige Handelsvertrag zu verdanken, den
Deutschland mit Mexiko abgeschlossen hat. Die
erste deutsche Bergwerksgesellschaft kam im Jahre
826 nach Mexiko. Ihre Theilhaber waren meist
daufleute und Fabrikanten aus Elberfeld, Solingen,
Kemscheid, Siegen ꝛc., die Beamten Rheinländer,
Sachsen und ein Kurländer. Diese Compagnien
Jaben schon nach 6 bis 10 Jahren ihre Geschafte
juf und die Gruben kamen zum Stillstand. Die
Beamten derselbeun nahmen später die Gruben wieder
auf, sie hatten zum Theil Glück, und durch eine
ausgezeichnete Verwaltung erzeugten mehrere der
on denselben betriebenen Werke jährlich bis zu
iner halben Million Dollars Silber. Gegenwärtig
esteht ein großer Theil der Beamten auf englischen
ßruben in der Nähe von Mexiko aus Deutschen,
zie sich unter sehr schwierigen Verhältnissen behaup—
en. Einige Handwerker gelangten in der Haupt—⸗
tadt zu Vermögen, andere, die welches erworben
jatten, verloren es wieder. Bierbrauer konnten
rie recht vorwärts kommen. Uhrmacher kamen
ben durch, Hutmachern und Sattlern ging es noch
im besten. Die ältere deutsche Colonie war stets
zemüht und ließ es sich viel kosten, den deutschen
Ramen in gutem Klang zu erhalten; lüderliche
ind heruntergekommene Subjekte und selbst Unbe—
choltene, die keine ihnen entsprechende Arbeit finden
onnten, wurden auf allgemeine Kosten aus dem
dande geschafft.“
7(6twasüber Erdbeben., Erdbeben sind
im Allgemeinen eine viel häufigere Erscheinung,
als man hierzuland gewöhnlich annimmt, da man
hier nur selten ein derartiges Ereigniß erlebt, es
auch bald wieder vergißl, weil es des zerstörenden
und mörderischen Charakters entbehrt, der es in
ulkanischen Gegenden oft zu den furchtbarsten
Schrecken der Menschheit macht. In manchen vul⸗
anischen Bezirken steht der Boden sozusagen nie
till. Solche Gegenden gibt es besonders in Unter—
talien, Griechenland, den ägäischen Inselgruppen
m westlichen Kleinasien, den Ländern südlich vom
dausasus, im nördlichen Persien, Ost-Asien, Cali—
ornien, Westindien, Mittelamerika, Mexiko, vor
Allem aber im westlichen Theil von Süd⸗Amerika
und dort wieder in erster Linie in Ecuador und
Peru. Solche Katastrophen wie auf der Insel