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Anmtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
der „St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗
Aatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljahrlich 1 A 40 — einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1) 75 4, einschließlich
O A Zustellungsgebühr. Die Einrückungsgebühr fur die 49gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 B, bei außerpfälzischen und solchen
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 1I5 Z, bei Reclamen 30 4. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
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W 156 0000
Montag, 13. August 1883. U
18. Jahrg.
Posit Lebhe— 753 Ausland.
Volitische Uebersicht. Frohsdorf, 12. August. Im Befinden des
Deutsches Reich. BSZrafen Chambord zeigt sich fortdauernd große
Berlin, 11. August. Der Kaiser nahm -„—chwäche.
eute Vormittag in Babelsberg die regelmäßigen Madrid, 11. August. Der König und die
zorträge entgegen. Zum Diner waren Prinz Wil- önigin empfingen gestern Abend, und heute Vor⸗
elm und Graf Hatzfeld geladen. Die Kaiserin nittag eine große Anzahl von Personen, welche ihrt
st heute früh von Coblenz abgereist und wird um Treue und Anhänglichteit versicherten und sich gegen
Uhr Abends in Potsdam eintreffen. Der Kron- die Anführer aussprachen. Ein Theil der Auf—
rinz empfing Nachmittags im neuen Palais den ändischen ist nach Frankreich übergetreten, die
jalienischen Botschafter de Launay. lebrigen unterwarfen sich.
Berlin, 11. August. Der Reichsanzeiger
eroffentlicht folgenden Erlaß des Kronprinzen an
en Fürsten Bismarck: Das Unglück, wodurch die
Insel Ischia heimgesucht ist und welches ganz Ita—
jen in tiefe Trauer versetzt hat, hat in Deutschland
en schmerzlichsten Eindruck gemacht. Es ist meiner
gemahlin und mir daher ein Bedürfniß, diesem
hefühle Ausdruck zu verleihen und hegen wir den
unigen Wunsch, daß dies in einer unserer Betrüb⸗
iß würdigen Weise geschehe. Deshalb möchten
vir, von Tausenden umringt, im Geiste an die
zrauerstätte treten, aber nicht nur, um die Todten
u beklagen, sondern um das Leid der Ueberlebenden
indern zu helfen. Wir sind gewiß, daß das deutsche
holk einem befreundeten Nachbar im Unglück wird
ur Seite stehen wollen und daß es bereits nach
Wegen dahin sucht. Darum bitten wir sie bekannt
u machen, daß die Kronprinzessin und ich uns an
ie Spitze der Sammlung für die Verunglückten
uf Ischia gestellt haben.
Berlin, 11. August. Der Reichsanzeiger
hreibt: Von Reichswegen wurde beschlossen, zur
trforschung der Entstehung und Natur, sowie des
berlaufs der Cholera und der Maßregeln zur Ver—
ütung derselben eine wissenschaftliche Expedition
jach Egypten zu senden. Diese Expedition wird
on einem Mitglied des Reichs-Gesundheitsamtes,
dem Geh. Regierungsrath Koch, geleitet und geht
m Laufe der nächsten Woche nach Alexandrien ab.
Es liegt wieder ein Beweis vor für die rühm⸗
qe Energie, mit welcher die deutsche Regierung
ie Rechte deutscher Reichsangehöriger
nm Auslande zu schützen weiß. Diesmal ist es
‚hina, welches veranlaßt wurde, für die Verletzung
eutschen Eigenthums Genugthuung zu schaffen.
zhinessische Strandräuber, Einwohner der Pescadores-
inseln, hatten eine am 8. Oktober vorigen Jahres
estrandete Brigg beraubt. Nachdem bereils im
Atober vorigen Jahres dem kaiserlich deutschen
hertreter in Amoy, welcher sich an Bord S. M.
kanonenbootes „Illis“ an Ort und Stelle begeben
atte, von den dortigen Behörden eine den Verhält⸗
nissen entsprechende Entschädignngssumme für die
eraubten Gegenstände ausgezahlt worden war, ist
etzt auch die Bestrafung von 38 bei der Plünder⸗
ing betheiligten Insulanern den Gesetzen und Ge—
nräuchen Chinas gemäß erfolgt. Zur Verhütung
hnlicher Vorkommmisse ist außerdem von den chine⸗
ischen Behörden die Zahl der Strandwächter auf
en Prescadores-Inseln vermehrt, die Beobachtung
es chinesischen Strandgesetzes von 1876 den Be—
ohnern der Insel auf's Reue eingeschärft und die
kegistrirung sämmtlicher Fischerboote daselbst ange—
tdnet worden.
Nach einer neueren Mittheilung ist versuchsweise
e Ausrüstung mit dem neuen Mauser⸗Repe⸗
irgewehr nunmehr auch auf die Bemannung
es diesjährigen deutschen Panzerübungsgeschwaders
usqgedehnt worden.
zur Arbeit damit, daß er eine Sichel in die Höhe
warf und wieder auffing. Das frischgeschliffene
Instrument fiel ihm bei dieser Gelegenheit so un—
zlücklich auf die Hand, daß er schwer verletzt nach⸗
jause gebracht wurde und nach einigen Tagen unter
großen Schmerzen starb.
— Der Verschönerungs-Verein der Pfalz hat
m dem schon mit einem vergoldeten Reichsadler
gjeschmückten Moltkefelsen auf dem Donner s—
berg zwei schöne Statuen von Bismarck und Moltke
ingebracht, die am kommenden 2. September festlich
nthüllt werden sollen.
— Die Zahl der in der Pfalz im Jahre 1882
rtheilten Hausirscheine stellt sich gegen 1881
twas höher, dagegen sind die Musikaufführungen,
—chaustellungen und dgl. erheblich zurückgegangen.
die Gesammtzahl der Hausirscheine betrug nämlich
1882 2285 gegen 2197 im Jahre 181, also 88
nehr. Dagegen gingen die Musikaufführungen von
433 im Jahre 1881 auf 1100 (B833 weniger)
zurück.
— Die überseeische Auswanderung
ȟs der Pfalz hat von 3285 Personen im Jahre
881 auf 2695 im Jahre 1882 abgenommen.
Vermischtes
87 Bei den Schießübungen der Artillerie auf
demeLechfeldehat sich vor einigen Tagen ein
chwerer Unglücksfall ereignet. Bei dem Ansetzen
ines Geschosses in das Rohr ist dasselbe auf bis
etzt nicht erklärliche Weise krepirt und haben die
—
ückwärts flogen, den Geschützführer sowie zwei Mann
»er Bedienung mehr oder weniger schwer verletzt.
In dem Aufkommen des einen Mannes, der die
zand total abgerissen bekam und noch andere schwere
zerwundungen erhielt, zweifelt man. Der Geschütz⸗
ührer, ein Offizier, hat wahrscheinlich den Verlust
ines Auges zu beklagen.
Der Bier-Konsum pro Kopf und Jahr
tellt sich in den einzelnen Staaten folgendermaßen:
zayern 240,6, Wuͤrttemberg 154, Belgien 145,
Hroßbritannien 118, Baden 63, Sachsen 60,5,
kElsaß⸗ Lothringen 48, Preußen 39,5, Niederlande
37, Oesterreich 34,5, Nord⸗Amerika 29, Frankreich
19,5, Norwegen 14,5, Schweden 12,5, Rußland
1.75 Liter. Der Malzgehalt ist bei'm bayerischen
Bier 6 bis 7 pCt., bei'm enalischen aber 11 his
14 pCt.
F In verschiedenen Blättern des Ober⸗Elsaß
ind in letzter Zeit Klagen aufgetaucht wegen des
leberhandnehmens von Wildschweinen
und Wölfen, die sich jetzt nicht nur in den
Bäldern der Vogesen und am Waldesrand, sondern
zuch in der Hochebene der Vogesen zwischen diesen
ind dem Jura zeigen, namenilich sollen besonders
iele kleine Wörse gesehen werden, so daß man
ürchtet, daß, wenn man nicht bald energische
Nittel anwendet, z. B. diesseits und jenseits der
hrenze eine gleichzeitige Treibjagd auf dieses schäd—
iche Wild veranstaltet wüurde, man diesen Winter
iel von den Raubthieren wird zu leiden haben.
doffentlich beseitigt man die Gefahr. bevor sie zu
rohend wird.
— Man schreibt dem ,M. A.“ aus Karls⸗
ruhe: Wie wir hören, hat der Vorstand der ba⸗
ischen Anwaltskammer als Ehrengericht das Dis—
iplinarverfahren gegen Herrn Rechtsanwalt Dr.
derz aus Mannheim eingestellt und denselben außer
Berfolgung gesetzt, da ihm keine Verletzung seiner
Inwalifspflichten zur Vast falle.
Lokale und pfälzische Nachrichten.
* St. Ingbert, 13. August. Im benach—
arten Rentrischestarb gestern, wie uns mit—
etheilt wird, ein Kind in Folge des Genusses von
Lolltirsche. Möge dieser betrübende Fall Er—
pachsenen und Kindern zur ernsten Warnung dienen,
eim Genusse von Früchten, die man nicht genau
ennt, vorsichtig zu sein.
*St. Ingbert, 13. August. Wegen Er—
rankung des Herrn Lehrers Köhl wurde dessen
Schule zur interimistischen Verwesung dem Siminar—⸗
ibsolbenten Hrn. Quirin von Rentrisch übertragen.
*St. Ingbert, 13. August. Für gestern
ind heute hat der oberste Wettermacher dem neuen
Wetterpropheten Herrn Dr. Overzier in Köln ein⸗
nal einen argen Strich durch seine „Prognosen“
emacht. Was uns der Herr Dr. mit großer Beharr⸗
ichkeit schon einige Zeit vermissen läßt, Sonnen—
chhein und sommerliche Witterung, hat sich endlich,
nigegen seinen Prophrzeiungen, zingestellt; hoffentlich
richt, um dald wieder dem lästgen Regen zu wreichen.
— In Pirmasens bewäöhrten sich bei einer
feuerwehr- Uebung die theueren amerikanischen
ßummischläuche sehr schlecht. Als die Spritzen
ind Hydranten Wasser geben sollten, platzten die
—„chläuche sofort an mehreren Stellen.
— Kaiferslautern, 12. August. Der
zauausschuß hat in seiner Sitzung vom 8. August
jach längerer Berathung sich zur Ausführung der
u 160,000 Mtk. veranschlagten Bauarbeiten des
zchlachthauses entschlossen. Der Stadtrath schließt
ich nach der „K. Z.“ an und werden die außer
en zur Verfügung stehenden 110,000 Mt. noch
öthigen 50,000 Mk. aus dem Grundstockvermögen
ntnommen.
— Wie verlautet, wird bei der am 16. ds.
Mits. staltfindenden Einweihung des Unions⸗
»entmals in Kaiserslautern Herr Konsi—⸗
torialrath Hofer die Festrede und Herr Konsi—
torialrath Rissch die Weiherede halten, nach welch'
etzterer Herr Konsistorialdirekter v. Glaser als
zorstand des kgl. Konsistoriums und Vorsitzender
xs Denkmalsausschusses das Denkmal der protestan⸗
ischen Gemeinde Kaiserslautern übergeben wird.
— Dürkheim. Nachdem die Reife der Früh⸗
rauben schon sehr vorgeschritten ist, wird der Be⸗
sinn der hiesige Traubenkur voraussichtlich
»uf Ende August festgesetzt. Ran hofft hier, nach⸗
»em der Aufbau der Kolonnade einem wirklichen
Zedürfniß der Traubenkurgäste abgeholfen hat und
auch die treffliche Kurmusik für Unterhaltung sorgt,
uuf einen guten Besuch derselben. Für Anfang
der nächsten Woche wird die Ankunft von Geheim—
ath Prof. Virchow mit Familie hier erwartet;
)erselbe gehört bekanntlich seit fast drei Jahrzehnten
zu den ständigen Besuchern unseres Bades.
— In Monsheim brachte jugendlicher Ueber⸗
nuth eine geachtete Familie in große Betrübniß.
Fin 13iähriger Knobe verqnügte sich heim Gange