holen zu lassen, damit ich ihre Beschwerden anhören
soll. Kaum ein Tag vergeht, wo nicht ein Paar
zor meiner Thüre sind, und ich kann mich kaum
auf der Straße sehen lassen, ohne von ihnen ange—
halten zu werden. Gegen einen Mann kann man
grob werden, wenn er zu aufdringlich wird, aber
gegen Frauen nicht. Sie schützen ja stets ihre
Hilflosigkeit vor. Ich hege Sympathie für einige
angestellte Frauen, weil sie ehrlich, fleißig und in⸗
elligent sind, aber im Allgemeinen sind die weib—
lichen Beamten unerträglich.“ — Faft entgegenge—
setzt lautet der Bericht des „Laram. Sentinel“ über
die Resultate des seit dem Jahre 1869 in Wyoming
ingeführten amtlichen Frauendienstes. „Die Frauen“
ichreibt benanntes Blatt — „sind viel eifriger und
fjinden sich weit zahlreicher bei der Wahlurue ein,
als die Männer. Zu Beamten erwählt, haben die
Frauen immer und überall ihre Ametspflichten ge—
wissenhaft und geschickt erfüllt. Die Frauen haben
in vielen Fällen selbst ihren Männern gegenüber
ihre Selbstständigkeit zu wahren gewußt und anders
gestimmt, als die letzteren, ohne daß hierdurch Zer⸗
vürfnisse im Familienleben entstanden wären. An
den Stimmplätzen geht es seit Einführung des
Frauenstimmrechts so anständig zu, wie in den Kir—
hen. Die Stimmen der Frauen haben den Ein—
luß des besseren Elements unter den Stimmgebern
gekräftigt.“
F(Ein amerikanisches Pensionat.)
Fine ziemlich gemischte Gesellschaft findet fich in
zer neuen Welt zusammen. In Newvyork besteht
ein deutscheenglisches Knabenpensionat. dessen Direk⸗
sor ein ehemaliger Offizier des österreichischen Ge⸗
niekorps ist, der Schreib⸗ und Zeichnenlehrer war
n einer süddeutschen Studt — Buchhalter, der
Turnlehrer war in Europa Hausknecht, der Reit⸗
ehrer gehörte vor genau zehn Jahren der Wiener
Sportwelt an, ein Aufseher war in Prag Uhrmacher
ind versah nach dem Zusammenbruch seines Ge—
chäftes in der neuen Welt die Dienste eines Kassen⸗
yoten, Kellners und Nachtwächters, der Hausknecht,
vescher Schuhe und Kleider der Zöglinge reinigt,
»esaß von 1868 bis zum Krach in Wien eine —
Wechselstube. Den Aesthetik⸗ und Literatur⸗Professor
will man in Lounisville vor Jahren als Mitglied
eines reisenden Cirkus gesehen haßen.
F Ein furchtbares Hagelwetter hat am vorigen
Dienstag, Nachts, den amerikanischen Staat Jowa
jeimgesucht. Die Breite des Hagelstreifens betrug
zier englische Meilen und zog sich durch die Graf—
chaften hin. Alle Feldfrüchte wurden auf der
janzen Strecke gänzlich zerstört. Eine Frau wurde
jon den niederstürzenden Eisklumpen erschlagen und
piele Personen schwer verletzt. Die Hagelkörner
agen stellenweise 5 Fuß hoch. Der Eisenbahnver⸗
ehr war unterbrochen und in der Station Lonah
vurden neun Güterwagen von der Gewalt des
Sturmes aus den Schienen gehoben und umge—
vorfen.
f In Cincinati (Ohio) wurde am 24. Juni
ein Monument zu Ehren Friedrich Hecker's im
Washington-Park unter entsprechenden Ceremonien
nthüllt. Ein großer Zug marschirte durch die
Straßen. und Reden wurden von den Herren Emil
Rothe, Moritz Jakobi, Albert Springer u. d
hjalten. Das Monument besteht aus einer ẽi
aus schottischem Granit, auf deren Spitze nne
Züste Hecker's angebracht ist dine
Sterbefälle.
Gestorben: in Speyer Frau Anna Maria Stein
rückner, 72 J. a.; ebendaselbst Frau Noanne,
rröhlich, geb. Rauschenberger, 34 J. a.
Vallhalben Otto Bender.
Für die NRedaktean verantwortlich F. X. De meg.
Nr. 45 des praktischen Wochenblattes fü
ille Hausfrauen „Fürs Haus““ (Preis viern
ährlich 1 Mark) enthält:
Preisaufgabe. — Einiges über Diensl
boten im Auslande. — Drückt Dich der Schuh
— Geistesgenossen. — Der Schlüsselloch
— Häusliches Glück. — Horchen. — de
beste Zimmer. — Mäusevertilgung. — Nau
sikaa. — Für unsere Kleinen. — Ein Jugend
traum. 1. — Die Wohnung. — 9
leidung. — Hausgarten. — Hausgeräthe
— Hausthiere. — Hausmittel. — Fürd
süche. — Fernsprecher. — Echo. — Bri
kasten der Schriftstelle. — Rätsel. — Anzeigen
— Probenummer gratis in allen Buchhand
lungen. — Nodtariell beglaubigte Auflae
15,000. — Wochenspruch:
Zur rechten Zeit, am rechten Ort,
Vermag gar viel ein kleines Wort,
Und Mancher hat's nachher bereut,
Der es zu sprechen sich gescheut.
Bekanntmachung
Die Urlisten der zum Schöffen⸗ und
Beschworenen-Dienst befähigten Per—
sonen für die Gemeinde St. Ingbert
siegen vom 16. August d. J. eine
Woche lang zu Jedermanns Einsicht
nuf dem unterfertigten Amte offen.
St. Ingbert, den 14. August 1883.
Das Bürgermeisteramt
Ec uster.
Zwangsversteigerung.
Donnerstag, den 16. August
zächsthin, vormittags 10 Uhr in der
Wirthsbehausung des Herrn Philipp
Paulus in St. Ingbert, versteigere
cch zwangsweise gegen Baarzahlung:
WKüchenschrank, 1 Kleiderschrank,
1 Wanduhr, 1 Nachttischchen,
Bilder, Vorhänge und 2 Beit⸗
ecken ⁊c. ꝛc.
Keck,
Stellvertreter des Gerichtsvollziehers
Faßbender
in St. Ingbert.
Shöne — 9
Mirabellen
Morgen, Mittwoch 15. August,
von 3 Uhr Nachmittags an
Streichconzert
dei Jakob Best, Bahnhofsitraße.
De von Herrn Kaufmann Haas
inne gehabte Wohnung des
Woll'schen Hauses in der Oberstadt,
„estehend aus Ladenlocal, 4 Zimmern,
tüche, Speicher, Keller und Garten,
st bis 1. Seotember d. J. anderweitig
zu vermiethen. Dieselbe wird auch ge⸗
heilt abgegeben.
Näheres bei Stadtschreiber Bayer,
velcher noch mehrere Logis zu ver—⸗
niethen hat.
Vergebung I
von Arbeiten ũber Reparaturen an der
kath. Kirche St. Ingbert.
Die zur Reparatur der kath. Kirche erforderlichen Arbeiten und Lieferung
werden auf dem Wege schriftlicher Submission vergeben.
Dieselben sind veranschlagt:
1. Tüncherarbeiten zu M. 1002,92
2. Maurerarbeiten 147,47
3. Spenglerarbeiten 7448,25
4. Dachdeckerarbeiten „132,00
Lusttragende Uebernehmer werden eingeladen, ihre Angeboite schriftlich un
dersiegelt mit der Aufschrift:
„Submission auf Reparaturarbeiten der kath. Kirche
St. Ingbert““
dis längstens Freitag, den 17. ds. Mts., Abends 6 Uhr bei dem unte
fertigten Amte einzureichen, woselbst auch der Kostenanschlag zur Einsicht offe
liegt.
Am Samstag, den 18. ds. Mts. Abends um 5 Uhr werden a
Submissionen eröffnet.
St. Ingbert, den 14. August 1833.
Das Bürgermeisteramt:
ECuster.
5 nmatiirliehes Kollenanures un
⸗ — Kocehsanlzrelehes Hineralwasser
720 dem „Vietorin-BRrunnen?““ i
Oheriahnusteim bei Ems. Peirste
grfrischungs- und Tafelgetränk, welches sich vorzüglich zur Vermischunt
mit Hca für Kinder und Wein und Spiritiuosen für Brwaehsen—
ignet. Dabei ausserst günstig wirkend bei Störungen der Magen- un
nmungsorgane und in nervösen Verstimmungen, sowie in der Reconvalescen
rach viclen Krankheiten. In den meisten Hotels und Restaurants ar
Fafelgetrunk in ganzen und halben Krügen zu haben. Alleinige Nieder⸗
age bei . Fery in St Iugxbert.
Ein Ladenlokal mit Einrichtung nebst
zwei Zimmern ist, bis 1. Sep—
sember beziehbar, zu vermiethen
ꝛei Mich. Haas,
Bäcker.
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Nieter und Stemmer
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chäftigung in der Kesselschmiede
don Arthur Rodberg,
in Darmstadt.
sind zu verkaufen bei Reisespesen werden nach 2 Monaten
A. Guth, Ensheimerhof. vergütet. J
—
a
Bbiergarten Gebr. Becher.
Morgen, Mitwoch den 15. August
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Großes MilitärConcert —
von der vollständigen Kapelle des
VWVeostphütischen Dragoner-ERegiments
unter persoöͤulicher Leitung des Kapellmeisters Herrn Mii IIer.
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emetz in St. Ingbert.