Full text: St. Ingberter Anzeiger

r..Sturz einer Seiltänzerin.) Aus 
sKarlsbad wird unterm 17. August telegraphisch 
berichtet: Heute Nachmittag stürzte die jugendliche 
Seiltänzerin Fräulein Josephine von dem 50 Fuß 
hohen Thurmseile herab. Die Produktion! war be⸗ 
reiis beendet und mit größter Sicherheit ausgeführt 
worden, als am Schlusse das Seil riß und die 
Ktünstlerin unter gellendem Schrei hinabstürzte. 
Gleichzeitig fiel das ganze Gerüst zusammen. Der 
Platz beim Schützenhause war dicht besetzt und Aus- 
rufe des Schreckens gingen durch die Menge; viele 
Damen fielen in Ohnmacht. Die Verunglückte kam 
unter ärztlicher Hilfe wieder zum Bewußtsein, scheint 
aber eine innerliche Verletzung erlitten zu haben. 
Neuenahr, 18. August. Ein neuer kleiner 
Reblausherd ist gestern im Ahrthal in der Gemark⸗ 
ung Lohrsdorf aufgefunden, etwa 700 Meter 
östlich von dem früheren großen, der 1882 zerstört 
wurde und im Banne Heimersheim liegt. Die 
alter als drei Jahre erscheinende Ansiedelung wird 
ichleunigst vertilgt. 
Wesel, 18. August. Das Schrauben⸗ 
dampfer⸗Boot Perseveranza“, nach Antwerpen ge⸗ 
hörig, ist in Folge Kesselerplosion bei Wesel ge⸗ 
sunken und ist dabei die ganze Bemannung mit 
Ausnahme des Kapitäns verunglückt. Das Schiff 
hatte eine Tragkraft von ca. 16,000 Centner und 
war wohl das größte Dempfboot auf dem Rhein. 
FGeues Grubenunglück.) Zur selben 
Zeit, als in Cornwall 12 Bergleute durch Bruch 
des Förderseils am Mittwoch ein schreckliches Ende 
fanden, ereignete sich in einem Kohlenbergwerke in 
Kaith (England) ein anderes, gleich schauerliches 
Unglück. Sieben Bergleute fuhren in dem Förder⸗ 
orb aus. Der Maschinist stellte aber, in ein eif⸗ 
riges Gespräch verwickelt, die Hebemaschine nicht 
rechtzeitig ein und der Förderkorb wurde in Folge 
zessen über die Winde hinausgeschleudert. Er durch⸗ 
ichlug das Dach der Schachtanlage, wobei drei der 
unglücklichen Bergleute gleich todt blieben, die an⸗ 
deren aber so schwer verletzt wurden, daß an ihrem 
Aufkommen gezweifelt wird. Der nachlässige Ma⸗ 
chinist wurde den Gerichten eingeliefert. 
fF(Sechs Personen verbrannt.) Dr. 
Boyds Privatheilanstalt für Geisteslranke in Galing 
zei London siel am Dienstag nachts einer Feuers⸗ 
drunst zum Opfer, wobei leider der Verlust mehrerer 
Menschenleben zu beklagen ist. Um 2 Uhr morgens 
vurden die Bewohner der kleinen Villeggiatur durch 
intsetzliche Hilferufe aus dem Schlafe geweckt. Der 
jelle Feuerschein ließ gleich erkennen, um was es 
ich handle, und ehe eine Viertelstunde vergangen 
var, hatten sich schon zwei Feuerwehren und hunderte 
von Leuten eingefunden, um Hilfe zu leisten. Die 
Fllammen schlugen zu den Fenstern des Unterge⸗ 
chosses heraus, und bei den Fenstern der oberen 
Ztochwerke sah man die Irren händeringend flehen 
ind hörte ihre verzweiflungsvollen Hilferufe, ohne 
hnen beispringen zu können. Einige liefen mit 
zrennenden Nachtgewändern in den Zimmern umher 
und sprangen endlich aus den Fensteru, was für 
die meisten jedoch ziemlich glücklich ablief. Die 
Feuerwehr war nach längeren Bemühungen endlich 
mstande, mit der Herausholung der vom Feuer be— 
zrohten Personen zu beginnen, und hatt 
zlücklich an 12 Personen in Sicherheit e 
Ilötlich das Dach einstürzte und alles on a 
nehr begrub, was noch innerhalb der dn de 
es brenneunden Hauses lebte. Wie bigher quer 
jellt sind Dr, Voyd, sein Sohn wei ethe 
Ständen angehörende Patienten und die ad 
xtablissements in den Flammen umgetomnn: 
nan glaubt, daß noch eine Dame, welche —* 
in der Heilanstalt untergebracht war, iht 
eingebüßt hat. Die Geretteten haben zumeist 
zare Brandwunden erlitten. 
Jdta u: alle. 
Gestorben: in Kandel Emil, 23 J. a., s 
Franz Roth, Gastwirth; in Kaiserdlausern 
recht Geiß, Aufseher, 66 J. a.; in Heuchelh⸗ 
Margaretha Reisel, geb. Scherer, 77 J. 
Fur die Kedaktion vero-ich xX. De 
Selegraphischer inesbericht. 
Mitgetheilt von Jean Peters in St. Ingbett 
Das Posidampfschiff Schliedam Kap 
d'Hamecourt von der Linie der Niedera 
Amerikanischen Dampfschiffahrts⸗Gesellschaft weh— 
im 4 August von Rotterdam direkt abging, ift 
einer glücklichen Reise am 16. August wohlbeho 
in New-York angekommen. 
Das Postdampfschiff Pennland Cahn 
Weyer der Red Star Line, am 4. Auguste 
Antwerpen abgegangen, ist nach einer glüdlis 
Reise am 16. Auqust wohlbehalten in New-⸗H— 
angekommen. 
—IIIDLLLLLLVIC 
Soeben erschien die 28. Auflage von 
9 e 2* 
J. Venn's deutschen Auffätzen 
Tie Tsrereohuflage von — 
Aeuns dentschem Wörterbuch nach der nenen Rechkschreibnng 
Die Allg. Preuß. Lehrer⸗Zeitung“ schreibt darüber Folgendes: Wer semaf 
erfahren hat, welche Mühe und Sorgfalt erforderlich ist, immer neue und mufier 
gültige Themen zu Auffätzen bereit zu haben, dem eröffnet in diesem Buche fith 
eine reiche Fundgrube, und darum ist dasselbe allen Lehrern und Schülern de 
oberen Klassen gehobener Schulen wärmstens zu empfehlen. 
Das „Wiesbadener Tageblatt“ über Venn's „deutsche Aufsätze““ 24. Aufl 
Folgendes: Wir haben dem Buche schon bei Anlaß früherer Auflagen unsere vollf 
Anerkennung ausgesprochen, die es auch in der neuesten und zwar um so mehr 
verdient, als in derselben in Bezug auf Erweiterung und Verbesserung lobenswerih 
Sorgfalt angewandt ist. Das Werk besteht aus einer theorethischen Anleitung 
einer großen Anzahl von vortrefflich disponirten und ausgeführten geschichtlicher 
und philosophischen Aussätzen und den obengenannten Dispofitionen. Die Gest⸗ 
witz jchen Verlagswerke dieses Genres dürfen sich rühmen, die Aufsat-Methodili 
ein Stadium übergeführt zu hahen, das dem fortgeschrittenst n Standpunlie de 
Pädagogik und Cultur entjpricht. 
Boträthig in der Buchdruckerei des „St. Ingberter Anuzeiger.“ Ure 
4 Mark broschirt, 4,59 Mark gebunden. 
VBerlag von Ad. Gestewitz in Wiesbaden. 
eröffnet das neue Studienjahr am 27. September. An diesem Tage haben 
fich von — 11 Uhr unter Vorlage des Geburis- und Impfsfcheines, sowie der 
Schul⸗ oder Studienzeugnisse alle Neueintretenden auf dem Bureau des 
unterfertigten Amtes anzumelden. Die allgemeine Inskription wird an 
demselben Tage von 11-12 Uhr vorgenommen. 
Wer in die J. (unterste) Lateinklasse eintreten will, muß das 9. Lebens⸗ 
jahr vollendet, darf aber das 12. nicht überschritten haben. Doch kann von 
deiden Bestimmungen unter gewissen Voraussetzungen diepensiert werden. Für 
die Aufnahme in die J. Elasse wird ferner dasjenige Maß von Kenntnissen 
in der Religion, im Deutschen u. der Arithmetik verlangt, welches durch den 
erfolgreichen Besuch der dritten Klasse einer deutschen Schule erworben 
wird. Für die Aufnahme in höhere Klassen gelten die Bestimmungen der 
Studienordnung (Allerhöchste Entschließung v. 20. Aug. 1874.) 
Um irrigen Ansichien entgegenzutreten wird bemerkt, daß für den deutschen 
Unterricht in der J. Klasse wöchentlich G Stunden festgesetzt sind, abgesehen 
davon, daß der Unterricht in diesem Fache sich auf die Behandlung aller Lehr⸗ 
gegenstände zu erstrecken hat. 
Soöhne auswärtiger Eltern dürfen ihre Wohnungen und Kosthäuser 
nur mit Zustimmung des Anstaltsvorstandes wählen. 
Gesuche um gänzliche oder teilweise Befreiung von dem vorschriftsmäßigen 
—AV 
Unbemittelte Schüler erhalten die nötigen Lehrbücher leihweise. 
St. Ingbert, den 18. August 1883. 
Köniqliches Subrelcdorat 
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Erscheint 
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