aer weder in Kreuznach wieder angekommen, noch in
—
Fam Tag der Abreise von Kreuznach gesehen wor⸗
n. Da die Geschäftskasse bei der Revbision leer
efunden wurde, liegt der Verdacht nahe, daß der
heneralagent mit den sämmtlichen Geschäftsgeldern
ind den obigen 30.000 Mark durchgebrannt ist.
Ein Radikalmittel gegen Diph⸗
geritis) hat in Frankfurt eine Mutter an ihren
ndern versucht. Die Frau ließ die Kinder ohne
wissen des Arztes je einen Eßlöffel Petroleum trinken
nd der Erfolg war ein glänzender. (7) Die
sinder sind jetzt volllommen wohl und gesund.
Eine Revolutionim Schuhmacher—
‚andwerk wird seit einiger Zeit durch den Le—
ercement angebahnt, welchen Hofschuhmacher Deis
moden Handel bringt. Diese Substanz ermöglicht
„das Schuhwerk in allen Theilen zu kleben und
ie Anwendung von Nähten, Holz⸗ und Drahtstif⸗
‚n ganz zu umgehen. Die Fachblätter, wie die
deutsche Schuhmacherzeitung“ in Berlin, haben
ch wiederholt über die praktische Verwendbarkeit
es Klebestoffes äußerst günstig ausgesprochen und
a seine Anwendung äußerst einfach ist, wird seine
tinführung nur eine Frage der Zeit bilden. Schreiber
ieses trägt seit langer Zeit nur mit Ledercement
efertigtes Schuhwerk. Die also hergestellten Stiefel
ind absolut wasserdicht und unzertrennbar, lassen
em nöthigen Transpirieren des Fußes hinreichen⸗
ꝛen Spielraum und an Eleganz der Arbeit nichts
u wünschen übrig. Herrn Hofschuhmachermeister
deis gebührt das Verdienst, die ursprüngliche ameri⸗
anische Erfindung vervollkommnet und ihre prak⸗
ische Verwendbarkeit aufs glänzendste dargethan zu
zaben.
(Zur Weinpantscherei.) Um in ech⸗
eim Traubenwein einen übermäßigen Alkoholzusatz
det Glycerinzusatz zu erkennen, hat nach der Disch.
zig. E. Borgmann umfangreiche Untersuchungen
ingestellt, denen zufolge auf 100 Theile Alkohol
nden natürlichen Traubenweinen nicht unter 7,4
ind nicht über 13,8 Theile Glycerin enthalten sind.
demnach ist ein Wein, der nicht mindestens 7 Theile
glycerin auf 100 Theile Alkohol enthalt, als mit
llkohol versetzt zu betrachten. Enthält er mehr als
4 Theile Glycerin, so ist dies künstlich dazu ge⸗
han. — Für italienische Weine ist charakteristisch
as Fehlen der Weinsäure, welche durch Trauben⸗
aure erscheint. — Der Farbstoff des Weines, das
—XX
en bei beginnender Reife noch farblos und wird
wesentlich durch Oxydation blau, doch ist Eisen nicht
abei betheiligt. — Eine ganz besondere neue
Teufelei ist die Herstellung von Wein aus Rüben.
dach Dinglers „Polytechnischem Journal“ kocht A.
zrin in Paris rothe Rüben, zerreibt sie und preßt
eaus. Den Saft läßt er in mit Heizröhren ver⸗
ehenen Gärgefäßen nach Zusatz von Hefe, bezieh⸗
ngeweise Maltzaufguß oder auch Aepfelsaft ver⸗
ären. Nachdem man nun noch die erforderliche
Renge Gerbsäure hinzugefügt hat, läßt man ab—
hen, filtriert und behandelt das Produkt wie ge⸗
ͤhnlichen Traubenwein. „Dieser rohte Rübenwein
oll sich wegen seiner schönen Farbe besonders zum
herschneiden rother Traubenweine benutzen lassen.“
rGüchengefahren.) Sehr gefährlich ist
ie Gewohnheit vieler Hausfrauen und Dienst⸗
tädchen, bei der Arbeit in der Küche den Brustlatz
er Schürze mit Stecknadeln zu befestigen oder
dadeln am Kleide zu tragen. Zweckmäßige Sicher⸗
eitsnadeln, die sich beim Hantiren nicht loslösen
jnnen, sind in der Küche allein zulässig, wie das
raltische Wochenblatt für alle Hausfrauen „Fürs
„aus“ mit vollem Recht zur Nachachtung aller
ausfrauen hervorhebt.
7CGrubenunglück.) In der Kohlengrube
xeorkh (Südwales) fand am Dienstag eine Er⸗
losion statt, durch welche 30 Versonen getviet
urden.
fNew⸗-⸗York, 22. August. Ein Orkan
htete im Sudösten Minnesota's große Verheer⸗
ugen an. 40 Personen wurden getoͤdtet, 50 ver⸗
undet; ein Dritttheil der Stadt Rochester wurde
etstört; man befürchtet, daß auch in der Umgegend
on Rochester große Verwüstungen stattgefunden
ben. Die Zahl der Todten wird auf mehrrre
undert geschätzt. Det Orkan riß einen Eisenbahn⸗
ig fort; bei dieser Katastrophe büßten 25 Per—
dnen das Leben ein, 35 wurden verwundet.
FGWie nutzlich oft ein Telegramm
nn kann,) beweist folgendes Geschichtchen, das
ir dem „Clevel. Anz.“ entnehmen: Di⸗ reizende
ZBelle Barton von York, Pa., hatte vorige Woche
n Jersey City, N. J., während eines Besuches bei
Verwandten die Bekanntschaft des jungen Advokaten
3. C. Tunison gemacht. Sich sehen und sich lieben
var eins gewesen. Tunison plaidirte für den von
hm gestellten Heirathsantrag mit solchem Geschick,
aß Belle erklärte, sie möchte schon, aber sie sei mit
inem alten aber sehr reichen Junggesellen in York
zerlobt, und ihre vielgeliebte Tante werde noch an
emselben Tage nach Jersey Cityh kommen, um sie
ibzuholen; am nachsten Mittwoch solle die Hochzeit
ein. Tunison schlug vor, sie wollten sich sofort
ei einem ihm befreundeten Geistlichen in New⸗York
rauen lassen und er wolle Belle alsdann der Tante
ꝛls Frau Tunison vorstellen. Die letztere willigte
iin, der Advokat lief nach einem Wagen, als er
iber mit solchem zurückkam, war die Tante bereits
ingelangt. Belle war mit dem Einpacken der Sachen
eschäftigt, denn in einer Stunde ging der Zug
iach New⸗Pork ab. Tunison lief zu seinem Freunde
ind Kollegen Branton, klagte ihm seine Noth, und
ieser rieth ihm, eine Viertelsftunde vor Abgang des
zuges nach dem Bahnhofe zu fahren und das
Weitere ihm zu überlassen. Tunison fand Belle
ind die Tante im Begriff, den Zug zu besteigen.
Da lief in athemloser Hast ein jugendlicher Tele⸗
raphenbote in den Bahnhof und schrie: „Fraͤulein
„ayre, eine Depesche für Fräulein Sayre“. „Das
st mein Name“ — sagte die Tante, nahm die Bot⸗
chaft in Empfang und ersah, daß sie ersucht wurde,
ich in einer höchst wichtigen Angelegenheit auf das
Zureau des Advokaten Branton zu bemühen. „Ich
zin in fünf Minuten wieder hier, meine Liebe“ —
agte die Tante und nahm einen Wagen. Ein
inderer stand bereit und brachte die Liebenden in
zdie Wohnung des Reverend Simpson in New⸗Pork,
der den Bund für das Leben schloß. Belle's An⸗
gehörige und die Tante wurden telegraphisch be⸗
jachrichtigt, und das Paar begab sich nach Man—
jattan Beach. Belle's Eltern grollen zur Zeit noch,
»er alte Bräutigam flucht, aber ein Bruder Velle's,
»er das junge Paar besucht hat, hat in Tunison
inen alten Freund erkannt. Er meint, die Eltern
vürden sehr bald gute Miene zum bösen Spiel
nachen.
F Daß die amerikanischen Ladies sich allesammt
n einem schwesterlichen Zuge von Verschrobenheit
egegnen, gilt in Europa als Dogma. Diese
Anschauung kann nut bestärkt werden, wenn man
on der neuesten Mode in New⸗Hork liest. Diese
»esteht nämlich darin, daß die dortigen „Belles“
hre Füße photographiren lassen und die
kleinheit und niedliche Form derselben von ihren
Zerehrern auch im Bilde bewundern lassen. Die
onst so prüden Misses finden das gar nicht shoking.
Nan denke sich einen glücklichen Bräutigam, welcher
wa auf der Reise im Koupé ꝛc. aus dem Porte⸗
euille die Füße seiner Angebeteten in Visitformat
eht zund sie anschwärmt. Freilich haben die ein—
eborenen New-NYorker Patrizierinnen eine Art Erb⸗
solz auf die Kleinheit ihrer Pedale, welche ein
zeichen der reinen „Pilgervaterrage“ sein sollen.
Ind ein dortiges Blatt unterläßt nicht, indem es
die obige neue „fashion“ registrirt, die boshafte
Bemerkung hinzuzusetzen: Sollte diese Sitte auch
n Chikago sich einbürgern, so müssen die Chikagoer
Bhotographen sich größere Platten anschaffen.
— Die amerikanischen Prediger schrecken bekanntlich
nicht vor den profansten Mitteln zurück, ihre Gläu—
higen zum besseren Kirchenbesuch anzuhalten. In
den fashionablen Gotteshäusern Brooklyns z. B.,
vo jedes dritte Haus fast eine Kirche bildet, ruft
tatt der Glocke ein — Virtuose auf dem Corne,
piston die „mühselig Beladenen“ zum Gottes⸗
Aienst, und ein trefflicher Chor mit ausgezeichneten
Solisten verschönert den letzteren, so daß man eher
m Concertsaale, als im Hause des Herrn zu sein
dermeint. Manchmal kündigt auch der Geistliche
ür den nächsten Sonntag ein pikantes Thema als
Vorwurf zu seiner Predigt an, und er hält dann
uch regelmäßig Wort, so daß seinen neugierigen
zuhörern keine Enttäuschung bevorsteht, wie sie z. B.
ingst der Gemeinde eines San Franciskoer Pa—
ors mit Recht zu Theil geworden. Am Schlusse
einer Predigt hatte Letzterer angekündigt, daß er
cch am nächsten Sonntag über einen höchst pikanten
helichen Skandal eingehend verbreiten werde. An
ꝛnem Tage war denn auch die Kirche so gefüllt,
aß kein Apfel zur Erde konate. Der Prediger
estieg die Kanzel — und Adam und Eva mit
ammt dem Sündenfalle entpuppten sich als Helden
»r PRrediat Man wird sich die langen Gesichter
der enttäuschten Gläubigen, die allein gemeine Skan⸗
zalsucht zur Kirche getrieben, ausmalen können.
Sterbefälle.
Gestorben: in Groß⸗Gerau Frau Rosa Trapp,
geb. Brück, aus Landau, (Pfalz); in Frankenthal
Rentner Joh. Friedrich Riel U., 72 J. a.
rarktbericte.
Zweibrücken, 23. Auguft. (Fruchtmittelpreis und Vitk⸗
uatienmarkt.) Weizen 10 M. 26 Pf., Korn 8 M. 38 Pif.,
Spelz 7 M. 22 Ppf., Spelzkern — M. — Pf., Dinkel
— M. — Pf., Mischfrucht s M. 70 Pf., Hafer 7 M.
14 Pf., Erbsen O M. — Pf. Wicken 0 M. — Pf.,
Zerste zweireihige 7 M. 73 Pf. vierreihige d M. — pf..
Zartoffeln 2 M. 70 Pf., Heu s M. 50 Pf. Stroh? M.
60 Pf., Weißbrod 12/5 Kilogr. 56 Pf. Kornbrod 8 Kilo
64 Pf. Gemischtbrod 3 Kilogr. 78 Pf. paar Weck o0 Gr.
6 f. Rindfleisch J. Qual. 66 Pf. II. Qual. 60 Pf. Kalb⸗
leisch 86 Pf. Hammelfleisch 60 Pf. Schweinefleisch ö0 Pf.,
Butter ? /5 Kilogr. 1 M. O8 pf, Wein 1 Liter 80 Pfy
Bier J Liter 24 Pf.
Homburg, 22. August. (Fruchtmittelpreis und Viktu⸗
lienmartt.) Weizen 10 M. 44 Pf. Korn 8 M. 11 Pf.,
Spelzkern — M. — Pf. Spelz6 M. 40 Pf., Gerste
reihige 0O M. — Pf., Gecste 4reihige 7 M. — Pf.,
dafer 6 M. 73 Pf., Mischfrucht d M. — Pf., Erbsen
— M. — Pf., Wicken 0 M. — Pf., Bohnen 0 M.
— Pf., Kleesamen — M. — Pf., Kornbrod 6 Pfund
z3 pf. Gemischidrod 6 Pfund 75 Pf. Ochsenfleijch —pf,
tindfleisch 60 Pf., Kalbfleisch 46 Pf., Hammelfleisch 60 Ppf.
Schweinefleisch 60 Pf. Butter 1 Pfund 1M. 06 pf..
dartoffeln per Zentner 3 M. — Pf.
Kaiserslautern, 21. August. (Fruchtmiltelpreis und
biltualienmarkt. Weizen 10 Mt. 01 Pf. Korn 8 M.
— Pf. Spelzkern — M. — Pf., Spelz 6 M. 99 Pf.,
Serste 6 M. 96 Pf., Hafer 6M. 87 Pf., Erbsen d M.
— Pf., Wicken O M. — Pf. Linsen 0 M. — Pf. Klee⸗
amen 0 M. — pf., Schwarzbrod 6 Pfund 74 Pf.,
3 Pfd. 37 Pf. Gemischtbrod 3 Vfund 42 Pf. Butter pro
Pfd. 1.05 -0,00 M. Eier 2 Stück 14 Pf., Kartoffeln pro
Zentner 2 M. 80 bis 3 M. 80 Pf. Stroh 2M. 50 Pf.,
»is 3 M. 50 Pf., Heu pro CEtr.2 M. 80 Pf. bis 8 M
40 Pf., Kleeheu 3 M. 40 Pf., bis 3 M. 80 ppf.
Landstuhl, 20. August. (Fruchtmittelpreis und Vik—
ualienmarkt.) Weizen O M. — Pf., Korn 0O M. — Pf.
Spelz O0 M. — Pf., Hafer 7 Mt. 20 Pf., Gerfte 0 M.
— Pf, Wicken — M. — Pf. Erbjen — M. — Ppf.
rinsen — M. — Pf. Kleesamen - M. — Pf., Kartoffeln
per Ztr. 2 M. — Pf. Kornbrod 6 Pfd. 60 Pf. Weis⸗
rod 2 Pfd. 45 Pf. Gem. Brod 2 Pfd. 35 Pf. Butter
der Pfd. 00 M. 90 Pf., Eier per Dutzend 60 pf.
Fur die Redaktion verantwortlich F. X. Dementz.
sCudwig llJ.
herbei zum Fest Ihr Grubenleute,
daßt ruhn im Schacht den Fäuftelschlag,
Frhebet Euch zum Jubel heute,
Es gilt des Königs Namenstag.
Es schlägt den Kindern Bayerns allen,
Das Herz so freudig in der Brust,
Und Jubel hört man rings erschallen,
Am fünfundzwanzigsten August.
Den König lasset uns besingen,
Im Thal wie auf den lichten Höh'n,
Und ihm die Botschaft überbringei,
Daß wir in Treue zu Ihm steh'n.
Sein Namenstag durchdringt die Gauen,
Zum Himmel auf steigt das Gebet,
Mit wahrhaft kindlichem Vertrauen,
FErhbalte Baverns Maiestät.
Der Bergmann tritt aus dunkler Hütte,
Am Jubeltage froh heraus,
Lenkt von der Grube seine Schritte,
Im Geiste hin zum Herscherhaus.
Er dankt dem Könige die Leitung,
Die Er dem Bergbau zuerkannt,
Wie ist der Bergmann ob der Deutung
Ddem Werke doppelt zugewandt
Dem König gilt's und jenem Leben
Dem Ludwig seinen Schutz verleiht,
Und das durch Bergmanns Kraft und Streben
Zu größ'rem Wachsthum fort gedeiht.
—A——
Zu Köonigs Ludwig's Thror hinauf,
AUnd in den Schluß-Accord verhallen,
Dem wacker'n Bergmann ein Glück auf!
St. Inabert, 25. August 1883. R
Ueber das deutsche Reichswaisenhaus
in Lahr, über die Geschichte und Entwickelung
ieses schönen Werkes der Menschenliebe und Barm—
)erzigkeit giebt ein soeben erschienener „Fechtichul—
alender, herausgegeben von der General-⸗Fechtschule
n Lahr“ Auskunft, während ein hübsches Farhen-