Full text: St. Ingberter Anzeiger

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ith ar , St. Jugberter Anzeiger“ erscheint wochentlich funfmal: Am Montag, Dienstag, Donnuerstag, Samstag und Sonutag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltungs 
— und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1 M 40 2 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1 M 75 H, einschließlich 
ne. Zustellungsgebühr. Die Einrückungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 , bei außerpfälzischen und solchen 
auf welche die Erpedition Auskunft ertheilt, 15 H, bei Neclamen 830 3. Bei 4maliger Einruckung wird nur dreimalige berechnet. 
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V 165. 
des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
—18. Jahrg. 
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Politische Uebersicht. 
Deutsches Neich. 
Nünchen, 23. August. Die diesmalige In— 
zirung der bayerischen Truppen durch Se. 
. Hoh. den Kronprinzen des Deutschen Reiches 
d nur wenige Tage beanspruchen, indem sich die— 
x, wie nun bestimmt ist, nur auf die 1. und 
nfanterie-Brigade erstrecken wird. Die 1. Brigade 
zu den Uebungen vom 1. mit 6. September 
raunstein und die 4. Brigade vom 30. de. 
Ak. Mis. bei Ingolstadt konzentrirt sein. 
Hefolge des Kronprinzen wird sich von hier 
auch der Militär-Attaché der hiesigen preußischen 
andtschaft, Herr Oberstlieuienant v. Panwißz, be— 
den. Dem Kronprinzen werden für Traunstein 
d Ingolstadt Pferde und Equipagen aus dem 
Marstalle hier zur Verfügung gestellt. Ob der 
onprinz bei der Fahrt nach- Traunstein einigen 
jenthalt in München nimmt, ist zur Zeit noch 
bestimmt. 
gerlin, 28. August. Wie die „Nordd. Allg. 
hört, daukte der König von Italien 
staiser für die Theilnahme an dem Unglücke 
jschia telegraphisch in sehr freundlichen, herz⸗ 
Worten. — Der „Reichs-Anzeiger“ publizirt 
hesetz, betreffend die Zwangsvollstreckung in 
wegliches Vermögen. 
Berlin, 23. August. Die bedeutenden Waffen⸗ 
oͤporte, welche kürzlich den Weg aus Rußland 
h Bulgarien genommen haben, veranlassen den 
nichkerstatter der „Köln. Zeitung“ zu folgender 
lußfolgerung: Wenn nun trotz dieser dereits 
u gespannten inneren Lage die bulgarische Armee 
q weiter vermehrt und weiteres Kriegsmaterial 
iungeschafft werden soll, wie es nach unseren Nach—⸗ 
hen unzwerfelhast erscheint·so könnte dies nur 
nen aggressiven Zweck haben, der über kurz oder 
Inn eine Störung des europäischen Friedens herbei⸗ 
Meen müßte. 
Berlin, 24. August. Nachrichten aus Gastein 
Age werden Fürst Bismarck und Herr v. 
teuffel daselbst am 1. September erwartet. 
Berlin, 24. August. Die „Nordd. Allg. 
verdffentlicht ein Circularschreiben des Aus— 
nigen Amtes an die Bundesstaaten bom 15. 
ust mit der Anzeige, daß der Kaiser anläßlich 
schweren Unglückes der Insel JIechia wünsche, 
h den warmen Sympathien Deutschlands ein 
tionaler einheitlicher Ausdruck gegeben werde. 
des Kaisers Genehmigung sei unter dem Vor⸗ 
ꝛes Kronprinzen ein Komité zusammengetreten. 
Bundesregieruͤngen werden ersuchi, Sammlungen 
erhalb ihres Staatsgebietes nicht nur zuzulassen, 
xtn durch Miwirkung der Landesbehörden die 
ung von Zentralkomités zu fördern. 
der hauptsächlichste Grund, welcher die Reichs-⸗ 
etung bewogen hat, den Reichstag jetzt noch 
bderufen, war, wie auch die Kreuzzeitung jetzi 
reiht, der, daß sie in det Presse beharrlich be— 
Adigt wurde mit der vorläufigen Publigirung 
erifbestimmungen des deutsch⸗spanischen Han⸗ 
dertrages nicht verfassungsmäßig gehandelt zu 
uen. Man wollte hierin auch nicht den leisesten 
wurf der gesetzgebenden Körperschaften. Uebrigens 
ntei aus Regierungskreisen, daß allerdings die 
nmingung einer einzigen, nicht mehreter, kleineren 
nage außer dem Vertrage mit Spanien erwogen 
Ausland. 
Paris, 23. August. Die Abendblätter fahren 
sort, ihr Erstaunen über den Artikel der Nordd. 
Allgem. Ztg. auszudrücken, dessen Behauptungen 
zurch keinen Vorgang in Frankreich gerechtfertigt 
eien. Der National erklärt, im Kriegsministerium 
jestehe keinerlei Projekt einer Mobilisirung aus tech— 
rischen Gründen. Der Generalstab habe jede Idee 
ines desfallsigen Versuchs aufgegeben. Der Temps 
neint, die plötzliche Veröffentlichung des fraglichen 
Urtikels sei ein einfaches Manöver der inneren Poli— 
ik und falle die Veröffentlichung mit der Einberuf⸗ 
ing des Reichstags zusammen. Der Artikel stelle 
ine unschwer zu errathende Ueberraschung in Aus⸗ 
icht, welche darin bestehe, daß man vom Reichstage 
jeue Militärkredite verlangen werde. Das Jourugl 
des Debats glaubt, es handle sich um einen Teu— 
enzprozeß gegen die französische Presse und sei es 
innütz, über derartige Beschuldigungen zu discutiren. 
der einzige zu untersuchende Punkt sei, welches In—⸗ 
eresse Fürst Bismarck daran haben könnte, ein seit 
wölf Jahren häufig angewandtes Manöver zu er⸗ 
ieuern. Wolle derselbe seine Unzuftiedenheit über die 
Lommentare ausdrücken, wozu die Maßregel 
jegen Antoine (Metz) Veranlassung gegeben, oder 
vosle er das Terrain für den nächsten Reichstag 
vorbereiten? Die Zukunft werde das lehren. 
Paris, 24 August. Der „National“ erklärt, 
»s bestehe keinerlei Projekt des Kriegsministeriums, 
ine Mobilmachung aus technischen Gründen vorzu⸗ 
iehmen. Der Generalstab habe jede Idee eines 
)esfallsigen Versuchs aufgegeben. Der „Temps“ 
neint, der Artikel der „Norddeutschen“ bezwecke die 
Forderung neuer Militärkredite. Die „Debats“ 
zringen den Artikel mit dem Vorgehen gegen 
Antoine (Metz) in Verbindung. J 
Frohsdorf, 24. August. Graf Cham— 
zord starb um viertel Acht Ühr nach stundenlanger 
Agonie. Am Sterbebette knieten betend die Fa⸗— 
nilienglieder, die Prinzessin Maria Theresia stürzte 
hewußlos zusammen. DieVLeiche wird in Frohs— 
dorf aufgebahrt und in der Familiengruft in Görz 
beigesetzt. Das Kaiserpaar erhielt telegraphisch die 
Todesanzeige. Schloß Frohsdorf hißte die Trauer— 
'ahne auf. Graf Bary drückte Chambord die 
Augen zu. — 
Paris, 24. August.“ Einer Depesche aus 
Frohsdorf an Blacas zufolge findet auf den 
bestimmt geäußerten Wunsch der Gräfin Chambord 
keire öffentliche Ceremonie in Frohsdorf statt. 
Das Leichenbegängniß soll ungefähr in 8 Tagen 
nn Görz statthaben. Graf Chambord hatte 
Bewußtsein bis zum leßten Mnaenhblick 
*St. Ingbert, 25. August. Zur Feier 
des Allerh. Geburts-und Namensfestes 
prangt unsere Stadt heute im Fahnenschmucke. 
Zchon gestern Abend wurde die Feier durch Glocken⸗ 
zeläute, Böllerschüsse und Zapfenstreich, ausgeführt 
von der Bergkapelle, eingeleitet. Mit Böllerschüssen 
und Tagreveille begann heute Morgen die Feier. 
Um 10 Uhr folgte in beiden Kirchen Festgottes— 
dienst, zu dem die gesammie Knappschaft in Parade 
ausgerückt war. Zu Mittag fand in den Wirtihs— 
lokalitäten der Herren Baumann und Horst für die 
Angehörigen der Knappschaft das „Ludwigsessen“ 
mit darauffolgendem Balle statt, während im ,Hotel 
zur Post“ für Beamte und Bürger ein Festessen 
arrangirt war. 
Vermischteßs8s.— 
f Ueber die Stiftungen und Stiftungszuschüsse 
im Königreiche Bayern während der Jahre 
1880/81 hat Herr Regierungsrath Dr. v. Mülder 
dom kgl. statistischen Bureau eine umfangreiche 
Arbeit geliefert, der wir neben den allgemein in— 
seressanten Stellen vornehmlich die auf die Pfalz 
hezüglichen Mittheilungen entnehmen: In den zehn 
Jahren von 1870 bis 1879 wurde Stiftungs- 
zwecken im Königreiche die Gesammtsummevon 
22 292,334 Mt. zugewendet; es trifft sonach auf 
ein Jahr im Durchschnitt der Betrag von 2,229, 282 
Mark. Am niedersten stand das Jahr 1874 mit 
1,859,350 Mk., am höchsten das Jahr 1872 mit 
,552,675 Mik. Da nun der Gesammtbetrag der 
Zuwendungen in vorwürfiger Richtung 1880 
2, 4161, 866220 Mk. und 1881 2,409,792,51 Mt. 
jetrug, so stehen beide Jahre über der Durch— 
chnittsziffer der vorausgegangenen 10 Jahre, 
»hne jedoch den höchsten Stand dieser Jahre 
zn erreichen. In der Giuppirung des Ge— 
ammibetrages der in den 10 Jahren von 1870 
is 1879 erfolgten Zuwendungen nimmt die Pfalz 
die letzte Stelle ein (1,035, 309 Mk. — 4, pCt 
Im Jahre 1880 tritt die Pfalz in die vorletzte 
AD 
ie im Jahre 1881 wieder auf den letzten Platz 
ückt (104,751 Mk. — 4,8 pCt.). Während in 
Oberbayern 63, 83 bis 90 Pf. im Durchschnitt 
n dem mehrerwähnten Zeitraum auf den Kopf der 
Bevölkerung fallen, stellen sich die Zahlen für die 
zfalz auf nur 16,8, 16 und 15* Pf. Von den 
538 neuen örtlichen Stiftungen des Jahres 1880 
'allen 4, von den 41 des Jahres 1881 un aus 
die Pfalz. Von den 3 neuen allgemeinen Stift⸗ 
ungen des Jahres 1881 sind die beiben pfälzischen 
zu Unterrichtszwecken bestimmt. 
F Köln, 24. August. Eine Abtheilung Solk— 
daten der 11. Kompagnie des 65. Regiments machte 
im hiesigen Hafen unter Führung ihres Haupt⸗ 
manns Menges Schwimmübungen bei vollständigem 
Anzug. Die Schwimmer geriethen in eine Untiefe 
und versanken; gerettet wurden Alle bis auf einen 
Unteroffizier nund 4 Mann, welche man soeben als 
Leiben aus dem Wasser zog. 
F (Türken in Berlin.) Außer den 12 
türkischen Offizieren, welche bei Dr. Killisch in 
Berlin einquartirt sind und trotz ihrer nur vier— 
wöchentlichen Vorbereitung in der deutschen Sprache, 
die sie in Konstantinopel empfangen hatten, große 
Fortschritte machen, wird die Hauptstadt des 
deutschen Reichs in allernächster Zeit durch die 
Ankunft von 30 jungen Türken erfreut werden, 
wvelche entschlossen sind, die Universität zu beziehen 
ind sich den Rechtä Giftantawissenschetton unn — 
Lokale und pfälzische Nachrichten. 
*St. Ingbert; 25. Auguste Das gesiern 
AUbend zur Feier des Geburts- und Namensfestes 
5. Maj. des Königs im Paulus'schen Garten statt⸗ 
jehabte Konzert war von Mitgliedern des Krieger⸗ 
ereins und anderen Bürgern ziemlich gut besucht. 
der Garten war mit Fahnen festlich geschmückt und 
durch bunte Lampions sehr schön beleuchtet. Nach 
dem die Musik verschiedene Pircen gespielt, brachte 
zer Vorstand des Kriegervereins, Herr Kaufmann 
Fischer, nach einer kurzen Ansprache ein drei⸗ 
aches Hoch auf S. Maj. den König aus, in das 
ie Anwesenden begeistert einsiimmten. Die Musik 
pielte recht wacher, und da auch die Witterung den 
dufenthalt im Freien begünstigte und der „Stoff“ 
echt gut war, so darf der Verlauf des Konzertes 
in nach allen Seifen hefri⸗Pigender genannt merden