196 Jahren. Dieses steinalte Mütterchen zählt
* gegenwärtig nicht weniger denn 122 Lebens⸗
er. d4
un Die Concert⸗ Geige Ole Bull's ist, wie erst
bekannt wird, Ende Juni durch die Herren
umck und Sympson in London für den Preis
500 Guineen (10,000 Mk.) verkauft worden.
Langes Hungerneines Schweines.
Walter Gilbay in Elsenham⸗Hall, Esserx, theilt
m Standard mit, daß eine Sau während einer
eeit von 133 Tagen ohne Futter und ohne Wasser
aͤfirt hat. Dieselbe hatte während eines Schnee⸗
Ames in einem Haufen Gerstenstroh Zuflucht ge⸗
aͤht, welcher bald darauf ringsum in einem Durch—
esser von 36 und einer Höhe von 14 Fuß mit
zhnee bedeckt wurde. Das bei seiner Einschließung
N Thier wurde bis auf Haut und Knochen abge—
agert wiedergefunden; dasselbe lebt noch und gelangt
ahlig wieder zu Kräften. — In Carpenter's
hhyfiologie wird ein Fall ähnlicher Art erzählt.
zin Schwein von 160 Pfd. Gewicht wurde bei
iem Kreidefelsen unweit D. in einer Tiefe von
Fuß verschütiet, wo dasselbe 160 Tage lang
hte, bevor es aufgefunden ward. Sein Gewicht
eirug dann nur noch 40 Pfd. Daß das Thier
eses lange Hungern ertragen konnte, wird einfach
adurch erklärt, daß es von seinen eigenen Zellge—
seben existirte. Bei der Unmöglichkeit der Beweg—
ing war seine Muskelthätigkeit völlig auf das Ath—
4 und den Herzschlag veschränkt und somit war
er necn in einem solchen lethargischen
ustande nur sehr gering.
un Eine boshafte englische Modeschrift⸗
tellerin schrieb jüngst in einem ihrer Modebe—
üichte: „In unserer Tracht sind wir Frauen jetzt
die reinsten Affen!“ „Ein Witzblatt hing diesen
groben Ausspruch niedriger und bemerkte dazu:
Eine dummere Unwahrheit haben wir nie gehört.
Mag der Sazt ja vielleicht auf die Autorin passen,
das kann Niemand besser wissen, als sie selbst
—0——
diese Behauptung doch als unzutreffend, denn —
wir haben nie Aeffinnen gesehen, welche Tour—
nüten, Leibchen, Blumengärten auf den Köpfen.
iebenzehnkuöpfige Armüberzüge, anderer Leute Haar
und für zwanzig Pfund Seidenwaaren auf dem
F— wien ih was für grobe Leute doch
iese Engländer sind!
F Es liegen jetzt amtliche Angaben über die
Zahl der auf Isschia Umgekommenen vor. Es
derblieben demnach in Casamcciola noch 2827 Ein⸗
wohner, während 1992, darunter ungefähr 1000
vadegäste, umgekommen sind. In Forio sind 6547
mit dem Leben davongekommen und 313 getödtel
worden. In Lacco sind 1787 am Leben und 138
todt. Insgesammt wurden 2443 Leute getödtet
Plymouth, 26. August. Der Dampfer
„St. Germain“, auf der Fahrt von Havre nach
Newyork begriffen, ist heute Früh 40 Meilen süd—
südwestlich vom Eddystoner Leuchtthurm mit dem
dampfer „Woodburn“, welcher vom Orient kam,
in Collision gewesen, in Folge dessen Woodburn“
sank; von der Mannschaft sind 18 ertrunken und
I1 gerettet. Der „St. Germain“ traf auf der
Rhede von Plymouth ein, die Passagiere wurden
durch den Dampfer „Recovery“ hier gelandet.
fNew⸗York, 25. August. Der Dampfer
„Elbe“ ist mit den deutschen Ehrengästen zur Er—
iffnung der Northern⸗Pazificbahn glücklich hier an⸗
da — befanden sich wohl. Es
großer Empfang statt.
Chelegraphische Ueberraschung.)
din zu seinem Vergnügen nach Newhork ge⸗
reister Philadelphier hatie zur Erhöhung dieses Ver⸗
wügens von seiner Gattin eine lange Liste Auf⸗
rage mit dem Bemerken bekommen, daß sie, wenn
ie ja etwas vergessen habe, dies telegraphisch nach⸗
elen würde. Schon am Tage darauf erinnerte sie
ich denn auch richtig, daß sie mit ihm üdber den
Intauf eines hübschen Weihnachts Transparents
eine benachbarte Sonntagsschule gesprochen, aber
ergessen hatte, ihm die Größe desselben, sowie den
dibelspruch anzugeben, den sie darauf in leuchten—
den Lettern zu haben wünschte. Um nun aber die
iachzusendende Depesche nicht gar zu lang und dem⸗
nsprechend zu theuer werden zu lassen, telegra.
lierte sie mit dem den Frauen eigenen prattischen
In „Ein Kindlein ward uns geboren! Drei
b lang, anderthalb Fuß breit.“ Der sich auch
der geringsten Schuld bewußte Gatte war ers
9 Weile sprachlos, dann reiste er, wohl von der
nsicht ausgehend. daß im neunzehnten Jahrhun—
4lI.
dert, wenigstens in der Stadt der Bruderliebe, nichts
nehr unmoöglich sei, sofort nach Philadelphia zurück.
(Gefahrlose Ozeanreisen.) Welche
riesigen Forschritte die Schiffsbaukunst und die
raulische Wissenschaft auch in den letzten Dezennien
Jjemacht haben, das Durchkreuzen des Ozeans ist
hoch immer noch mit Gefahren mannigzfacher Art
derbunden. Nun hat der Schiffskapitän D. C.
Pierre in New-York das Modell eines Ozean⸗
Dampfers konstruiert, welcher folgende Eigenschaften
»esitzen soll: Erstens nicht sinken zu können, zweiteus
euerfest zu sein und drittens die Reise von New—
York nach Liverpool in 5 Tagen zurücklegen zu
nnen. Das Schiff soll gänzlich aus Stahl her⸗
zestellt werden und zwei Schrauben und vier
Dampfmaschinen zu je 5000 Pferdekräften erhaiten.
Sämmtliche Wände des Schiffes bestehen aus dop—
delten Stahlplatten mit wasserdichten Zwischenräu—
men; dasselbe soll ferner 5200 Tonnen Gehalt
ind Raum für 500 Passagiere erster, 1500 zweiter
uind 2000 dritter Klasse enthalten.
F Der Leichenbefund, welcher an dem
örper des Kapitän Webeb vorgenommen wurde,
hat das Resultat ergeben, daß dieser nicht, wie
man anfangs annehmen durfte, in Folge von Ver—
letzungen, die er an den Felsenriffen erlitt, kampf-
unfähig wurde und ertrank, sondern daß ihn der
ungeheure Wasserdruck getödtet habe, der bei der
ↄlößlichen Biegung des Stromes entsteht, in⸗
dem die Wasser von der gegenüberliegenden
Felswand zurückprallen und sich den nachdrängenden
Fluthen mit solcher Gewalt entgegenwerfen, daß an
Jewissen Stellen eine ganz bedeutende Niveauer⸗
höhung entsteht. Die schweren Verletzungen, dir
an dem Körper allerdings wahrnehmbar waren,
sind, wie die Aerzte konstatirten, erst nach bereits
ingetretenem Tode erfolgt und findet sich auch nicht
eines der charakteristischen Symptome an dem
Zörper vor, welche sich an den Leichen von Er⸗
runkenen manifestiren. Webb wurde also erdrückt
ind ist damit wohl die Unmöglichkeit dargethan,
daß der Körper eines Menschen je wird lebend
durch diese Wasserfälle kommen können.
FEin amerikanischer Methodisten—
prediger, zugleich ein eifriges Mitglied des
Mäßigkeitsvereins, litt an Halsschmerzen und der
Arzt eertheilte ihm den Rath, ein heißes Glas
Punsch zu trinken. „O Gott“, jammerte der fromme
Mann, „ich habe Zeit meines Lebens der Gemeinde
und meiner Haushälterin Enthaltsamkeit von geistigen
Getränken gepredigt und sollte jetzt selber? Die
Jute alte Marie würde, wenn ich heißes Wasser
Herlangte, sofort mein Vorhaben errathen.“ —
Verlangen Sie doch heißes Wasser zum Rasiren“,
agte der Doktor, und der Geistliche unterwarf sich.
Nach einem halben Jahre geht der Arzt an der
Thür des Geistlichen vorüber, und da er die Haus—
Jälterin gebeugt und finster blickend auf der Schwelle
ehen sieht, so fragt er: „Wie geht's dem Herrn 70
— Ist verrückt geworden,“ erwiderte die Alte. —
Wie das?“ — „Rasirt sich täglich zehnmal!“
Geistesgegenwart. Das Journal Las
Fircunstancias der Staat Reus in Catalonien bringt
olgende Nachricht: Während die von den Insur—
jenten von Santo Domingo della Calzada bei Haro
'n Brand gesteckte Brücke bereits in Flammen stand,
am mit vollem Dampfe ein Zug dahergebraust
Der Lokomotivführer und der Maschinist bemühten
iich, den Zug zu bremsen, es war aber zu spät.
Da sie nun sahen, daß sie in den Flammen zu
Grunde gehen würden, indem der Zug erst auf der
Mitte der Brücke zum Stehen hätte gebracht wer⸗
den können, so entschlossen sie sich, die Dampfkraft
der Maschine zu erhöhen und fuhren dann inmitten
der Flammen über die Brücke, kamen glücklich an
das andere Ufer und konnten die Route ohne das ge⸗
ringste Hinderniß weiter fortsetzen. Einige Augen⸗
Zlide spaͤter wäre die brennende Brücke mit sammt
dem Zuge in die Tiefe hinabgestürzt.
GDer Ursprung des gelben Fiebers.)
Dr. Domingas Frieze, ein brasilianischer Arzt, hat
mit augenscheinlichem Erfolg dem Ursprung des
Jelben Fiebers nachgespürt. Dr. Frieze hat nämlich
ntdeckt, daß das Blut des Kranken einen Schmarotzer
enthält, welcher in einer oder der anderen Form
nach dem Tode des Patienten fortfährt, zu existiren.
Nachdem diese Thatsache in befriedigender Weise
eestgestellt worden, empfiehlt er das Verbrennen der
deichen von Personen, die am gelben Fieber ge—
torben sind. Mitteist eines Experiments zeigte er
daß die Einspritzung einiger Tropfen des angesteckten
gluͤtes in die Adern eines Kaninchens den Tod
des Thieres binnen 15 Minuten verursachte. Ob⸗
vohl dies nur als eine gewöhnliche Blutvergiftung
erscheinen dürfte, war es doch hemerkenswerth, daß
das ganze Blut des todten Kaninchens mit den
rigenthümlichen Organismen gefüllt war. Ueberdies
tarb ein Ferkel in fünf Tagen, welches auf Erde
sag, die von einem gelben Fieber-Friedhof genommen
worden war, und dieselbe Eigenthümlichkeit zeigte
sich auch in dessen Blut. Dr. Frieze folgert dem—
nach, daß das gelbe Fieber durch solche Begräbniß⸗
blätze verbreitet werde.
— Ueber die Echtheit unseres Goldgeldes
jerrscht im Publikum noch so viel Irrthum, so daß
im geschäftlichen Verkehr die Goldstücke oft wegen
der Farbe und Klanglosigkeit zurüctgewiesen werden.
Der Klang hängt von der Prägung ab; werden
die Stücke geprägt, ohne zu glühen, so sind sie hart
und haben wenig oder gar keinen Klang. Die schöne
gzelbe Farbe erhalten die Stücke durch Glühen und
Kochen in verdünnter Säure: die röthlichen jedoch
iäͤnd letzterem Verfahren nicht unterworfen gewesen.
Der Gehalt an feinem Golde ist bei den gelblich—
röthlichen wie bei den grau-röthlichen ganz gleich.
Die Klanglosigkeit rührt auch sehr oft von kleinen
Meissen oder Blasen im Golde her. Mithin ist we—
der die Klanglosigkeit noch auch die Farbe ein Ge—
währ für die Unechtheit. Darüber, ob die Stücke
echt sind, kann man sich sehr leicht durch folgendes
Verfahren überzeugen. Wiegt man ein 20-Mark—
stüct, so maß es genau 8 Gramm wiegen, und
das 10-Markstück 4 Gramm; vergleicht man ein
Stück mit dem anderen von gleichem Werth, so
muß es gleich groß und stark sein. Kein anderes
Metall steht in Stärke, Größe und Gewicht dem
Bolde gleich.
— Zur jetzigen Zeit des Obstessens, mögen
im Interesse der Kinder die Hausfrauen darauf
aufmerksam gemacht werden, kein Obst mit schwar—
zen Punkten oder abwischbaren Flecken zu kaufen.
Durch wissenschaftliche Untersuchung ist festgestellt
worden, daß letztere eine Art Pilze sind, die in der
Luftröhre sich vermehren und dann Keuchhusten ver—
anlassen. Man genieße kein Obst, ohne es zu
chälen, oder wenigstens die Schale ahzureiben.
F Es ist eine Eigenthümlichkeit des Familien⸗
lebens in den Vereinigten Staaten, den
Tag der Eheschließung nicht, wie es bei uns
Sitte blos nach 25, 50 und 75 Jahren (als
iilberne, goldene, diamantene Hochzeit festlich
zu begehen, sondern bereits zu fünf früheren
Malen, nämlich nach 3 Jahren als »paper-—
wedding (papierne Hochzeit), nach 5 als glass-w.
gläßerne), nach 7 als woodeu-w. (hölzerne), nach
10 als tiu-w. (blecherne) und nach 15 Jahren als
rronweding (eiserne Hochzeit.) Bei der ersten Feier
destehen die sämmtlichen Geschenke aus papiernen,
zei der zweiten aus gläsernen, der dritten aus höl⸗
zernen, der vierten aus blechernen, der fünften aus
»irernen Gegenständen.
Sterbefälle.
Gestorben: in Kirchheimbolanden Jakob Trex—⸗
lber, Ing.Gehilfe, 33 J. a., Efrüher Schulver—
weser und Einnehmerei-Gehilfe in St. Ingbert);
in Herbitzheim Lehrer Peter Fuchs; in Heiniß
Foaksmeister Friedrich Karl Kräber, 56 J. a.
Fur die Redaktion verantwortlich F. X. Demetß.
Nr. 47 des praktischen Wochenblattes für
alle Hausfrauen „Fürs Haus“ (Preis vieriel⸗
ährlich 1 Mark) enthält:
Das Auge. — Gemeinsame Wohlthätig⸗
keit. — Vom Heiraten. — Zucker für Kinder?
— Kaffee⸗ Extrakt. — Wie unterscheidet man
die Baumwolle vom Leinen? — Das Trocknen
der Gräser und Blumen zu Sträußen. —
Seifekochen. — Erntekranz. — Ein Jugend⸗
traum. 3. — Die Hummel. — der kleine
Hans. — Für den Erwerb. — Unsere Kinder.
— Hausdoktor. — Kleidung. — Haus—
mittel. — Hausthiere. — Tie Wäsche. —
Für die Küche. — Silbenrätsel — Fern⸗
sprecher. — Echo. — Briefkasten der Schrift⸗
stelle. — Anzeigen. — Probenummer gratis
in allen Buchhandlungen. — Notariell be—
zlaubigte Auflage 15,000. — Wochenspruch:
Wenn der Tag nicht hell,
Sei Du heiter.
Sonn' und froher Sinn
Sind Gottes Streiter.