Full text: St. Ingberter Anzeiger

hühner und Hasen!“ und fing an, die einzelnen 
Kadaver auf die Erde zu werfen. Im Ganzen 
wurden 42 Stück gezählt, nämlich 8 Hasen, 5 Stüd 
alie Rebhühner, 2 Feldtauben, 1 Ringeltaube und 
31 verschiedene andere kleine Vogel, als Schwarz⸗ 
drosseln, Finken, Grasmücken u. s. w. Von diesem 
Raube waren die meisten Stüce ganz frisch „ge⸗ 
schlagen“ und den Jungen zugetragen worden; 
auch waren dieselben noch nicht angekröpft, vielmehr 
nur kunstvoll abgerupft. Die Opfer von den 
Voögeln waren meistens Weibchen und daß dieselben 
von den Nestern fortgefangen worden sind, dürfte 
als seht wahrscheinlich angenommen 'werden können. 
Die durch das Brüten entstehenden Brutflecken 
waren an den Thierchen noch deutlich zu erkennen. 
4 Ein Portier am Bahnhofe in Kassel soll 
am 15. August v. Is. ein Billet zweiter Klasse 
von Kassel nach Eiszenach entwendet haben, soll 
deßhalb bestraft und seines Dienstes entlassen werden. 
Der Mann, Familienvater, hat sich während seines 
„wölfjährigen Dienstes nichts zu Schulden kommen 
lassen, er betheuert auch in diesem Falle seine Un⸗ 
schuld, obgleich zufällige Momente gegen ihn sprechen. 
Um nun seine Rechtfertigung resp. Entlastung zu 
erlangen, bittet er auf diesem Wege denjenigen 
Herrn, welcher damals am 15. August 1882 ein 
ombinirtes Billet zweiter Klasse von Kassel nach 
Eisenach gelöst hat; sich namhaft zu machen, da 
derselbe sich gewiß erinnern wird, durch wen er 
das betreffende Billet erhalten hat. Die H. Dorf⸗ 
zeitung, welcher wir Vorstehendes entnehmen, be⸗ 
merkt hiezu: Die verehrlichen Redaktionen anderer 
Blätter werden gewiß nicht anstehen, durch Ver⸗ 
zffentlichung dieser Zeilen dem armen Manne aus 
namenlosem Unglück zu helfen. 
Vom Fürsten Bismarck wird dem Pester 
Lloyd aus Berlin ein prächtiges „Mot“ mitgetheilt, 
Der Fürst hatte in Folge seiner Nervosität seit einigen 
Wochen auf das Rauchen und Weintrinken vollständig 
berzichtet. Als er dies einmal dem Kaiser Wilhelm 
mittheilte, sagte dieser: „Sehen Sie, da bin ich 
doch anders. Ich bin um so Vieles älter als Sie, 
rauche aber dennoch meine Cigarre, trinke mein 
Glas Wein und befinde mich recht wohl dabei.“ 
„Ja freilich, Majestät,“ entgegnete der Kanzler, das 
ist eine alte Geschichte, der Reiter halt's immer 
leichter aus, als das Roß. 
F Er will also absolut nichts von sich hören 
'assen — nämlich der deutsche Reichstags-Abgeordnete 
Fduard Lasker, obwohl ihm neben verschie⸗ 
denen andern Anerbieten soeben eine Offerte von 
20,000 Dollars für 20 Vorträge in verschiedenen 
Städten der Ver. Staaten gemacht worden ist. 
(Amerika.) 
GReichsgerichtsentscheidung.) Fleisch 
von abgemagerlen Thieren, das als Nahrungsmittel 
wenig oder gar nicht tauglich ist, ist nach einem 
Urtheil des Reichsgerichts, III. Strafsenat, vom 
J. Juli 1883 im Sinne des Nahrungsmittelgesetzes 
aur dann als „verdorben“ zu erachten, und 
der Verkauf solchen Fleisches ist event. zu bestrafen, 
venn die Äbmagerung des Thieres auf eine Krank⸗ 
jeit zurüdzuführen ist, welche die Tauglichkeit des 
Thieres als Nahrungsmittel in erheblichem Grade 
zeeinträchtigt hat. 
Paris, 10. Sept. In „Ville Boulogne“ 
st heute Früh 5 Uhr ein Ballon mit dem Luft⸗ 
chiffer 1'Hotsie in Boulogne aufgestiegen. Nach 
echsstündiger Fahrt über den Canal ging derselbe 
Vormittags in Folkestone nieder. 
GODie Hühnerzucht in Frankreich). 
stach einer soeben veröffentlichen Statistik besitzt das 
vegen seiner Geflügelzucht und seines schwunghaften 
Fierhandels berühmte Frankreich gegenwärtig 45 
Mislionen Hühner, deren Brutto-Jahrertrag sich wie 
olgt beziffert: Fleisch 1533 Mill. Franken, Eier 
183313 Mill., zusammen also 337 Mili. Franken. 
ẽs werden jährlich etwa 80 Millionen junge Hühner 
ind 3 Milliarden 60 Millionen Eier auf den Markt 
zebracht. Von den Eiern wandert bekanntlich ein 
zroßer Theil nach England. 
GSDrei Proben amerikanischen Hu— 
nors.) In der Office eines Zahnarztes saß eine 
datze im Fenster und schaute bedächtig in das leere 
Zimmer hinein; plötzlich fiel das Fenster nieder und 
der arme Kater, dessen Schwanz in bedenklicher 
Weise eingeklemmt wurden, fing jämmerlich an 
Jeulen. Die vierzehn Patienten, die im —X 
varteten, verloren auf einmal ihre Zahnschmene 
uind liefen nach Hause. — Etwas boshafi. u 
5t. Louiser Blatt erzählt folgende Geschichte: R 
Sam Henshaw aus Chicago war gestorben und lun 
»or die Himmelsthür. Petrus nahm sein, Nationab 
zuf und fragte auch: „Wo kommst Du her?“ 
„Aus Chicago,“ antwortete Sam. „Woher? 
ragte Petrus nochmals und blickte erstaun auf 
„Aus Chi-ca—go!“ Petrus aber schüttelte mm 
»em Kopfe, und nachdem er lange Zeit das gang 
Fremdenbuch durchblättert, fagte er: „Mr. Henshan 
daß muß ein Irrthum sein; bis jetzt wenigstens if 
noch Niemand im Himmel, der in — in — c. 
rago gewohnt hat; sprechen Sie 'mal nebenan 
er Hoͤlle vor!“ — In der Sonntagsschule. Lehret— 
Nun, James, was interessirt Dich am meisten he 
der Geschichte des Propheten Elias? James: Duß 
der Mann die Begräbnißkosten gespart hat. Lehrer 
streng): Aber, James! James: Es ist aber wahr 
Nein Vater ist Leichenbestatter, und der würd⸗ 
chöne Augen machen, wenn alle Menschen wie da 
SElias in einem feurigen Wagen in den Himmel führen! 
Sterbefälle. 
Gestorben: in Zweibrücken Frau Rath Serini 
geb. Vaupel, 749 J. a.; in Landau Luise Feld— 
bausch, geb. Lerch; in Neustadt a. H. Fräulein 
Marie Sieber, 20 J. a. ebendaselbst Nikolaus 
kngelhorn, 54 J. a.; auf der Haardt Phil 
zak. Wiedemann III., 84 J. a.; in Speher 
driedr. Auaust Lichtenberger, 65 J. a. 
Dienstesnachrichten. 
Studienlehrer Ker au ß von Zweibrücken wurde zum 
Symnasialprofessur nach Neustadt a. H. befördert, Studien 
sehrer BVosß am Realgymnafium zu Spehyer in gleicher 
Figenschaft nach Neustadt a. H. versetzt, Assistent Dr. Vogl 
jon Regensburg zum Studienlehrer nach Zweibrütden er 
rnannt, Pfarrer Platz von Ebernburg die Pfarrei Dahr 
Abert ragen, Pfarrer Lambert von Altheim die Pfarren 
Zornbach verliehen. Pfarrer Webeer von Weitersweile 
dat auf seine Pfarrei resignirt. 
Für die Redaktion verantwortlich F. X. Demes 
Zwongsversteigerung. 
Samstag, den 15. Septem ber 
nächsthin, vormittags 10 Uhr, versteigere 
ich in der Wirthsbehausung der Frau 
Wittwe Peter Heufser in St. Ing⸗ 
bert zwangsweise gegen Baarzahlung 
gegen: 
. Peter Marrx, Zimmermann in 
St. Ingbert 
die Kartoffeln und das Kraut 
pon ca.? Morgen Acker im Acker. 
Johann Wegmann, Schmelz⸗ 
arbeiter daselbst, 
die Kartoffeln von ca. *h 
Morgen Acker in den Dudweiler 
Rödern; 
Georg Fischer, Bergmann da⸗ 
selbst, 
die Kartoffeln von circa 84 
Morgen Acker in den Seyen; 
Jakob Krill, Schmelzarbeiter 
daselbst, 
die Kartoffeln von ca. 1 Morgen 
Acker in den Blieskasteler Rödern; 
Johann Josef Peters, Berg⸗ 
mann daselbst, 
die Kartoffeln von ca. ⸗ 
Morgen Acker auf Hobels, 
sämmtliche Grunestücke im 
Banne von St. Ingbert gelegen. 
Keck, 
Stellvertreter des Gerichtsvollziehers 
—Faßbender 
in St. Ingbert. 
Warnung. 
Ich ersuche hiermit Jedermann meiner 
Frau und meinen Söhnen Niko⸗ 
laus und Peter weder etwas zu 
borgen oder zu leihen, indem ich von 
heute an nichts mehr für dieselben be— 
zahle. 
St. Ingbert, 13. September 1883. 
Joh. Kennerknecht, 
pens. Bergmann. 
.. Am Montag, den 
7. d. Mts. Abends präcis 
Uhr 
deuerwehr⸗Haupt 
Uebung, 
an welcher sich die Gesammtmannschaft 
zu betheiligen hat. 
St. Ingbert, den 13. Sept. 1883. 
Das Commando. 
Gemüũthlichkeit. 
Sonntag, den 16. September, im Horsti'schen Saale vor 
punkt 28 Uhr ab 
·vn Besten der Vereins-Bühne 
Aufführung von: 
v⸗ * C 
„Schach dem König — 
historisches Lustspiel in 5 Aufzügen von H. Aug. Schaufert, 
zu welcher wir hiermit höflichst einzuladen uns erlauben. 
Der J. Vorstand: 
Steiu feld. 
NB. Entree à Person 50 . — Programme an der Kasse. 
De Kartoffeln auf *4 Morgen 
am Schafkopf und *2 Morgen in 
den Seyen hat zu verkaufen 
Jon. Kennerknecht. 
Süßer J 
Apfel⸗Most, 
per Schoppen à 18 Pfa. 
ingekommen bei 
JINGBR-FPPg 
—* 
Wh. Vaulus. 
Jünglings-Vereins zu Hassel 
* under Mitwirkung anderer Gesang-VPerrine. 
IX 
j —— 
Am Sonntag, 16. September, Nachmittags um 722 Uhr 
APBAM erm PEPIA Gιανασ 
Alle Freunde des Gesanges ladet höfl. ein 
Der Vorstand. 
200 2 12420 J 
Einjühriges Militürexamen. 
Die Bercéehtigung dazu wird am Schnelleten und sichersten dur⸗ 
die im FteLhrinstitut zu Rruchsal von 4 
Lehrern selbst abgehaltene Prüfung erwirkt. 351 Kandidaten schon — 
destanden, dieses Jahr säà mntliehe 15. Berechtigte Real· Hande 
zchule nebst Pensionat. Programm franco. — 
F — V —7 — 
Srauenarbeitsschule Zweibrücken. 
Ausbildung in allen weiblichen Arbeiten Handnähen, Flicken, Maschun 
nähen, Kleidermachen mit dem betref. Musterschnitt, Sticken, Zeichnen. d— 
führung, Putzmachen, Bügeln. Pension im Hause. Ausbildung im d 
Beginn des nächsten Kurses den 8. Oltober. Programme durch die Vorste 
Aline Lindemann ˖ 
Age Fahrit anten 
RSCHhELIERSGOBNE 
dertlaticvct Danptvebie 
EROMEIRGCG.AM. 
—* 
4 bietreide· Kümmol 
rãuter.Pfefformũnz 
— Aagenkõnig 
beo Ne bᷣte M—9——, eialitlten. 
Obiges Dopotaa hiId kennzeiohnet 
dis Verkaufastollen. 
OAreoton Vors. Probekisten 18 Fl. sort. 
AM 20 froo. Bahnstat. gog. Nachn. 
Amts⸗-Couverts 
sowie J5Brief⸗Couverts 
mit Firma 
fertigt F. X. Demetz. 
Jruck und Verlag von F. x. Demeh in St. Inabert