rau als höse Hexe bezeichnet; im Laufe der fol⸗
genden Tage wurden der Fleischersfamilie Bettstücke
zerrissen, don unsichbarer Hand Blumenstöcke von
den Fenstern herabgeworfen; anuch fing das frisch
zeholte Brunmenwasser zu dampfen und zu schäumen
in. Auf Anrathen der Magd ward dann dieselbe
vom Fleischer zu einem Geisterbanner nach Weiden⸗
berg gesendet. welcher nach ihrer Angabe zwölf ge⸗
veihte Kerzen angezundet und dann in einer Art
Verzückung die Malersfrau als Herxe bezeichnet habe,
zurch welche im Oktober der Schnittwaarenhändler
und seine Tochter flerben werde. In der Angst
eilten nun die Bedrohten selbst nach Weidenberg;
dort wußte man aber von einem Geisterbanner gar
aichts, und bald stellte sich heraus, daß das 16.
zährige Dirnlein es war, welches die Asche in's
Wasser gestreut, dasselbe durch Hineinwerfen von
ungelöschtem Kalk zum Schäumen brachte und die
Blumenstöche mit einer langen Stange heimlich her⸗
abzustoßen verstanden hatte. Sie wird nun, wie
der „Frk. Kur.“ mittheilt, wegen Unterschlagung
und Sachbeschädigung gerichtlich belangt werden.
f(GGlücklicher Fund.) Im Befiz eines
hbereits seit Jahren in Frankfurt wohnenden
Hhallensers befindet sich, von dessen Eltern her, ein
unscheinbarer Kasten, dessen er sich nur aus Pietäts⸗
rückfichten bis heute nicht entäußerte. Bei Gelegen⸗
heit des Umzugs in den ersten Tagen dieses Monats
vurde auch der kalte mit nicht benutzten Papieren
zefüllte Behälter aus seinem dunklen Versteck im
Keller ans Tageslicht gezogen, wobei es fich heraus⸗
stellte, daß an dessen Boden ein Brett losgegangen
war. Beim gänzlichen Ablösen desselben ergab sich,
daß der ehrwurdige Kasten einen mit Gold gefüt⸗
terten doppelten Boden besaß. Auf den unteren
Brettern desselben waren nämlich dicht neben ein⸗
ander 102 Stück holländische Ducaten fest aufge⸗
leimt die hier wohl in der Zeit der Frasnzosen⸗
herrschaft in verschwiegener Zurückgezogenheit vor
den Spürnafen der Plünderer geborgen wurden.
F Die von der letzten großen Theisüber—
schwemmung so schwer heimgesuchte Stadt
Szegedin in Ungarn feierte in diesen Tagen in
Segenwart des Kaisers Franz Josef das Fest ihrer
Wiedererstehung. Die neugebaute Stadt zählt in
7 Radial- und 2 Ringstraßen 83000 Reubauten,
»arunter das Theater, das Finanz⸗. das Gerichts⸗
ind das Telegraphengebäude, mehrere Kasernen,
Zchulen, humanitäre Institute, vier den verschiedenen
donfessionen ang hörige Kirchen u. s, m. Gegen
ede künftige Ueberschwemmungsgefahr ist die Stadi
—XX
sat bekanntlich in nicht unbeträchtlicher Weise zum
Biederaufbau. Szegedins beigetragen und so genügt
»enn die Stadt nur einer Pflicht. der Vankbarken,
venn sie mehrere ihrer Hauptstraßen nach den
samen der Hauptfstädte der betreffenden Länder
zenaunnt hat.
f Konstantinopel, 16. Oktober. Auf der
Insel Chios erfolgte ein starles Erdbeben mit
iner Dauer von 8—10 Selunden. Mehrere Häuser
ind eingestürzt, eine Anzahl Personen ist verleßgt.
luf der Insel herescht große Bestürzung. Auch in
⸗zyra⸗ in den Dardanellen/ in Smyrna und Abalil
vpurden Erdbeben wahrgenommen. Letztere Stadt
st erheblich beschädigt, mehrere Personen find daselbft
Jetoͤdtet. (Das letzie schreckliche Erdbeben auf Ehios,
zurch welches die reizende Insel fast ganz verwüstet
vurde, erfolgte vor etwa 2 Jahren..
FDas Näherrücken des Zeitpunktes, von wel⸗
hem ab wir unsere Wohnzimmer und Arbeitsräume
vieder heizen, gemahnt uns, an jenen Paragraphen
der Gesundheitslehre zu erinnern, welcher eine zu
tarke Zimmerwärme nachtheilbringend für unseren
kdörper findet. Wer die Temperatur über 15 Grad
rhöht. sagt die Hygiene, wird bald merken, daß
ein Wärmebedürfniß sich stets steigert und bald
17, ja 20 Grad nicht mehr genügen. Der Grund
ist folgender: Bei andauernd slarkem Heizen trock⸗
zjen ebenso die Wände wie die im Zimmer befind⸗
ichen Gegenstände aus. Je mehr sie ihre Feuch⸗
igkeit verlieren, um so mehr saugt die trockene Luft
zie Feuchtigkeit da auf, wo sie dieselbe fast noch
illein findet, nämlich bei den Menschen. Die un⸗
nerkliche Ausdünstung der Haut und Lunge wird
jesteigert. Da nun diese Verdunstung von Feuch—
igkeit uns viel Wärme entzieht, so wird durch die
zesteigerte Ofenwärme allmählich auch das Wärme⸗
edürfniß gesteigert, und der Ofen erscheint als
hester Freund — ein Feind! Denn in der erhöb—
tenZimmerwarme dunsten auch alle anderen Geu
stande mehr aus und die Luft ind verschig
In der warmen Luft athmenwir weniger *
tboff (unser nothwendiges Lebensbedürfniß you
der Stoffwechsel. wird langsamer und
der Apetit mindert sich, es tritt mürrische Sunnn
ein, der Schlaf⸗ ist kurz und: unrutzig —*
Worte: alle Verrichtungen des Korpers lasen
vünschen übrig.“ Da haben; mir⸗ das treue ine
rübende Bild des Bureauarbeiters, der üllen
daufleute, der viel im Zimmer lebenden —*
und alten Mädchen, kurzum der meisten —*
nenschen im Winter. Nur diejenigen finda
deiden nicht unterworfen, welche ihrem Ofen
nals gestarten, die Luft über 15 Grad zu —
E.
Gestorben: in St. Alban Frau Denh
Becher, geb. Schlafer, 38 J. a.; in —X
er kgl. Notar, Eduard Schelf,60 Jh
Zweibrücken Frau Philippine Oerner; in Ve
nohr der pens. Lehrer Peter Malther688
erichte.
St. chert, 17, Quober. Giltnaliennun
dartoffein 80 Kilo ĩ 7018 Vunter per an
ois 1 M. 20 Pf., Eier per Dutzend 80 pf. —
oer Kopf 5 bis 20 Ppf., Zweischen per jod oͤl
— Pfg., Stroh per Gebund 75— 0 pfg., Aepfel pery⸗
3,50 bis 6 M., Birnen 4,50 bis 7 M.
Somburg, 17. Oktober. (Fruchtmittelpreis und vih
ilienmartt.) Weizen 10 M. — Pf. Korn 7R6 5
Spelzkern — M. — Pf. Spelz 6 M. 50 Pf. ga
dreihige O M. — Pf., Gecste Treihige — Me 25
dafer 6 M. 83 Pf., Mischfrucht 8 W. 20 Pf., Cri
— M. — Pj., Wicken 0 M. — Pf., vVohacn).
— Pf., Kleesamen — M. — Pf. Kornbrod —V
30 Pf. Gemischtbrod 6 Pfund 72 Pj. Ochsenfleisch
xindfleisch 60 Pf., Kalbfleisch 56 Pf., Hammelüeisch bof
Schweinefleisch 60 Pf., Butter 1 Pfund O M. 34
Zartoffeln per Zentner 1I M. 50 Pf.
Landstuhl, 15. Oltober. (Fruchtmittelpreis und F
ualienmarkt.) Weizen 9 M. — Pf., Korn d M.
spelz 6 M. — Pj. Hafer 6 Mk. 50 pf. Gerste7
— Pf. Wicken — M. — Pf., Erbjen O M. 24
Linsen — M. — Pf., Kleesamen- M. Pf., Karios
per Ztr. 1 M. 40 Pf. Kornbrod 6 Pfd. 63 Pf. d
rod 2 Pfd. 45 Pf. Gem. Brod 2 Pfd. — pjy vun
er Pfd. O M. 90 Pf. Eier per Duttend 92 pjf.
Fur die Redaklion berantwortlich · F.eX. Demer
Bekanntmachung.
Gesetzlicher Bestimmung gemäß wird
dekannt, gegeben daß in der öffentlchen
Sitzung des k. Amisgerichts dahier
oom 24. Oktober näͤchsthin vorm.
10 Uhr die Reihenfolge, in welcher
die für das Jahr 1884 gewählten
Hauptschöffen des Amtsgerichtsbezirks
St. Ingbert an den einzelnen ordent⸗
lichen Sitzungen des Jahres 1884
Theil zu nehmen haben, durch Aus—⸗
loosung festgestellt wird.
St. Ingbert, 17. Oktober 1883.
kal. Oberamisrichter.
Ein junges Dienstmädchen
für häusliche Arbeiten zum 1. Novem⸗
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