perde, die englische Concurrenz jenseits der Alpen
bestehen. Der Rückgang der Ausfuhr im Dez.
etragt gegen den November zwar nur 290 T.,
—
zedeutung, worüber man sich auch in Interessenten⸗
reisen ganz und gar nicht täuscht. Es wird seitens
erselben vielmehr zugestanden, daß die Versend⸗
gen aus Westfalen auf fast Null, die aus dem
zarbrücker Revier auf ganz unbedeutende Quan⸗
zälen zurückgehen werden, wenn nicht durch starke
rarifermätzigungen für eine größere Rentabilität
jeses Rerkehrs gesorgt wird, und dazu ist bei der
alsstarrigkeit der Schweizer Bahnverwaltungen
enig Aussicht vorhanden. Zum Ueberfluß wer—
en von englischer Seite grade jetzt sehr bedeutendi
ustrengungen zur Erhaltung des Geschäfts ge⸗
acht. Man kann es unter diesen Umständen nur
isligen, daß die deutschen Kohleugrubenbesitzer es
bgelehnt haben, in Mailand eine Separatausstel⸗
ung ihrer Produkte zu veranstalten, von welcher
in nennenswerther Nutzen doch nicht zu erwarten
ewesen wäre.
F Verzeichniß der Dampfer⸗Verluste
zelche die Hamburg⸗Amerikanische Packet-Aktien⸗
zesellschaft seit ihrem Bestehen hatte: Am 18. Sept.
858 verbrannte die „Austria“ auf offener See.
jon 432 Passagieren (inklusive 103 Mann Besatz⸗
ing) wurden 92 Personen gerettet. Beim Schiff⸗
ruch der „Germania“, die bei Kap Race stran⸗
ete, war glücklicherweise kein Verlust an Menschen⸗
ben zu beklagen. Am 17. Mai 1875 strandete
ere„Schiller“ auf den Scilly⸗Inseln. Von 259
ijsagieren wurden 29, von der Mannschaft 16
ersonen gerettet. Am 26. Dezember 1876 ging
⁊ „Goethe“ auf den Labosinseln zu Grunde.
on 38 Passagieren ging einer verloren. Die
trandung der „Saronia“ — 5. Januar 1877 bei
»lgoland — kostete keinen Menschenverlust. Am
ß. November 1878 kollidirte die „Pommerania“
ind sank. Von 148 Personen ertranken 32, von
11 Mann Besatzung 18. Am 9. Oktober 1882
andete der „Herder“ bei Kap Race. Kein Men—⸗
jenverlust. Seit September wird die „Lotha⸗
ngia“ vermißt. Sie ist verloren. Am 19. Jan.
383 kollidirte die „Cimbria“ und sank. Verlust
n Menschenleben: 438 Personen; er ist der größte,
en die Gesellschaft bisher hatte.
(Gum Untergang der, Cimbria“)
leber die Schreckensszenen, welche sich ereigneten,
d wahrend Alles den Booten zudrängte, erzählte einer
Ider Geretteten einige entsetzliche Einzelheiten. Er
dsah, als er glücklich das eine Boot erreicht hatte,
il zwei junge PRädchen an Bord stehen, anscheinend
n Schwestern. Mit Entsetzen und Verzweiflung starr⸗
eiten sie hinunter, bis die eine plötzlich sich über
en dord stürzte und glücklich in's Boot gelangte. Jetzt
sprang auch die Schwester ihr nach; die Unglüä⸗
unnliche stürzte auf die erst Gerettete, umtlammerte ihren
ethalßs und stürzte, dadurch das Boot in furchtbares
w Schaukeln bringend, mit ihr in die Wogen, in
udenen beide sofort verschwanden. Derselbe Ge—
ijewahrsmann erzühlt ferner don dem schreclichen
Untergange einer Frau mit ihren Kindern — aller
id Wahrscheinlichkeit nach eine Frau Malzian aus
e hamburg, die in Begleitung ihrer fünf Kinder
m ihrem in Amerika weilenden Manne nachreiste. Die
g Vutter stand, ihr jüngstes Kind, ein vierjaͤhriges
ze Nädchen, auf dem Arm, am Bordrande, während
misch zwei andere Kinder ängstlich an sie anklammer-
den. Plötzlich ermannte sie sich und warf das Kind
jcinunter in das unten schautelnde Boot. Aber die
in gleine erreichte dasselbe nicht, sondern fiel daneben
dn die dunklen Wogen. Da rafte die Mutter, als
erffe mit entseglichem Aufschrei die Kleine verschwin—
ilden sah, die beiden anderen Kinder an sich und
mn ürzie sich mit ihnen ebenfalls hinab, — keines
—X drei erreigte das rettende Boot, vor den Augen
aher in demselben Kauernden versanken auch sie in
ude Wogen. — Herzzerreißende Momente werden
Aaetürlich noch mehr gemeldet. Die pflichtgetreuen
— der Mannschaft, die bis zuletzt an Bord des
dties blieben reichten sich ais sie ins Wasse
1nangen, die Hand und nahmen sich das feierliche
rdersprechen ab, daß die Ueberlebenden den Anver⸗
pnten der Umgekommenen die letzten Grüße über⸗
henuen würden. Der erste Offizier, Karlowa, welcher
zulezt Blaufeuer abgebrannt hatte, damit die
Reute die Boote sehen koͤnnten, ist mit dem Schiff
— wurde aber spater noch schwimmend
3 einem Stück Holz gesehen. Er wurde durch
ere ihn fassende Ertrinkende in den Grund ge
»uen. Ein junges Ehepaar nahm sich vereint durch
lufschneiden der Pulsadern das Leben. Der Schiffs⸗
rzt Dr. Feige, der Proviantmeister Otto Doß, der
Iberstewart der zweiten Kajüte, Drechsler, der Ste⸗
vart H. Rueß und die Stewardeß Frau Bauer
pertheilten bis zuletzt an die Passagiere die Ret—
ungsgürtel. Letztere erwiesen sich aber in Folge
er kalten Temperatur ohne Nutzen, da die armen
ODenschen erstarrten, ehe sie ertranken. Die eben
senannten wackeren Leute sind sämmtlich ertrunken.
der alte französische Havre-Lootse Mozeras, welcher
eine letzte Lootsenreise machen wollte, da er sich
ereits zur Ruhe gesetzt hatte, fand gleichfalls den
Tod in Erfüllung seiner Pflicht.
fF Einstragisches Nachspiel zur Ka—
tastrophe der „Cimbria.“) Aus Pest wird
»em „Wiener Fremdenblatt“ am Freitag berichtet:
Dder Honved-Invalide Leopold Schoemann, ein 61-
ähriger Greis, Pflegling des Honved-Asyls, trat
jeute in ein Gasthaus, wo eben uͤber die Kutastrophe
der „Cimbria?“ gesprochen wurde; er lauschte ängst⸗
lich der Erzählung eines Gastes und fragte, als
dieser geendet hatte, nochmals nach dem Namen
des versunkenen Schiffes. Als er das Wort
„Limbria“ vernahm, stürzte er von einem Schlag⸗
luß getroffen, todt zu Boden. Bei ihm fand man
iin Schreiben, worin sein Sohn Ludwig aus
damburg ihm mittheilt, daß er fich mit Weib und
dind auf der „Cimbria“ eingeschifft habe.
F Gergiftet durch — Küsse) Aus
Wien, 24. Jan. wird gemeldet: Ein höchst eigen⸗
hümli her Vergiftungsfall, dessen Opfer ein un⸗
jarischer Untersuchungsrichter wurde, kam heute auf
er allgemeinen Poliklinik zur Beachtung. Daselbst
räsentirte sich nämlich der genannte Patient, welcher
vegen eines hartnäckigen und heftigen Leidens direkt
iach Wien gekommen war, und klagte über ein seit
änger als drei Vierteljahren bei ihm bestehendes
illgemeines Ergriffensein des ganzen Organismus,
velches sich in häufigen Fieberanfällen, Brennen
m Schlunde und Neigung zu Darmkatarrhen zeige.
Durch die an ihm vorgenommene eingehende ärztliche
lIntersuchung wurde vor allem ein über die ge⸗
ammte Musculatur des Korpers ausgebreitetes
zittern constatirt; das Gesicht war blaß und erd⸗
ahl, die Augen eingesunken, der Athem übelriechend,
er Speichel mit Blut gemischt. Da diese Krank⸗
eitserscheinungen in keinen Rahmen der bekannten
drankheitsbilder paßten, wurde nun der Speichel
hemisch untersucht und zum großen Erstaunen der
lerzte ein sehr großer Mercurialgehalt desselben
onstatirt, so daß nur die Diagnose einer chronischen
Zublimatvergiftung zulässig erschien. Da eine ab⸗
ichtliche Vergiftung auszuschließen war, wurde
uun zur Sondirung der ganzen Lebensweise des
hatienten geschritten und da gab dieser an, daß er
nach einem sechsmonatlichen Brautstande sich vor
ier Monaten glücklich in den Haven der Ehe ein⸗
Jeschifft habe, die nur durch seine Krankheit getrübt
ourde. Ferner ward erhoben, daß seine Frau, die
benfalls mit ihm nach Wien gereist und ein wenig
eidend sei, sich zu kosmetischen Zwecken eines direlt
uus Paris bezogenen „Schönheitswassers“ bediene,
yon welchem er nach Verlauf einer halben Stunde
iine kleine Dofis aus seinem Hotel brachte, die auch
nereurialhaltig befunden wurde. Der Patient hatte
ilso, indem er seine Frau küßte, von den Wangen
derselben gleichzeitig jedesmal eine tüchtige Quan⸗
itaͤt Sublimat eingesaugt. Durch die dargereichten
Hegenmittel dürfte er bald geheilt werden.
FGier Personen ermordet.) Aus
Szegedin wird über einen entseßlichen Raubmord
interm 18. d. Folgendes geschrieben: Der Pächter
der kleinen „Pußta“ Nemes⸗Ladany, Herr Bene⸗
ikt Füzesaghy, befand sich vorgestern Abends gegen
JNUhr mit seiner Gattin und seiner einzigen Tochter
jzebst deren Bräutigam, welch letztere Beide noch
m Laufe dieses Faschings ihr Hochzeitsfest feiern
ollten, eben beim Nachtmahle, als sich plötzlich die
chür aufthat und fünf vermummte bewaffnete
dauber hineindrangen. Herr Füzesaghy und sein
rasumtiver Schwiegersohn sprangen von ihrem
“„iße auf, doch schon im nächsten Augenblicke waren
e sowohl, als auch die weiblichen Mitglieder der
jamilie von der Bande umringt, zu Boden gewor⸗
en, und geknebelt. Es war den Räubern nämlich
ekannt geworden, daß Herr Füzesaghy die Summe
on fünfzehntausend Gulden, die er als Mitgift
einer Tochter bestimmt habe, im Hause habe, wes⸗
jalb sie diese Summe von ihm forderten. Der
hutspächter betheuerte, es sei dies nicht wahr, und
zaß er nicht wisse, wie dieses Gerücht sich habe in
»en Nachbarpußten verbreiten können. Die Räuber
‚der beharrten auf ihrer Forderung, der sie durch
arbarische Mißhandlungen Nachdruck gaben, und
ils das nichts fruchtete — nichts fruchten konnte,
denn das Geld war thätsächlich noch in der Spar⸗
'asse — schlachteten sie die armen vier Personen
huchstablich ab. Mit welcher Unsicht die Räuber
zu Werke gingen, erhellt aus dem Umstande, daß
ie vorher die Dienerschaft zu knebeln vermocht,
»hne daß das geringste Geräusch vernommen wor⸗
—W
fLondon, 27. Jan. Bei der Rettung der
Hannschaft des deutschen Schiffes „Prinz Albrecht“
ind 8 Mann von dem Rettungsboote der Station
Swansea (Wales, am Kanal von Bristol) ertrunken.
F London, 28. Jan. In Folge der Ueber⸗
chwemmungen hat sich eine große Strecke Moor⸗
andes bei Castlerea in Bewegung gesetzt und es
ind Tausende Morgen des angrenzenden Landes
ersunken. Verschiedene Pächterhöfe sind von der
inkenden Erdmasse mitverschlungen und die Be—
vohner derselben haben sich nur mit genauer Noth
das Leben retten können. Die Aufregung und Be—
türzung sind ungemein groß, weil man befürchtet,
»aß die Sicherheit eines Theiles der benachbarten
5„tadt Castlerea gefährdet ist. — Eine schreckliche
xẽEplosion hat gestern Morgen in Milling bei Orms⸗
irk in der Grafschaft Lancaster in den „Potentite
Bowder Works“ stattgehabt, wobei drei Personen
jetödtet und mehrere andere schwer verletzt wurden.
kin Mann mit fünf Knaben war im Preßhause
nit dem Pressen von Patronen beschäftigt, als die
Explofion stattfand, deren Ursache unbekannt ist.
Aus San Francisco wird der K. Z. ge⸗
chrieben: Das alte Jahr nahm von San Francisco
nit einer seltenen Begrüßung Abschied. Wir hatten
im 31. Dez. starken Schneefall, und zum ersten
Male war unsere Stadt in dieses winterliche Ge—
vand gekleidet. Niemand erinnert sich hier eines
olchen Anblicks; man mag daraus das Aufsehen
ermessen, das er erregte. Groß und Klein beschäf⸗
igte sich mit dem Schnee; in aller Eile wurden
Schlitten fabriziert, Pferde angespanut, und Rutsch⸗
dartien gemacht. Aber die Insassen eines Schlittens
nußten Kühnheit genug besitzen einem regeirechten
Bombardement von Schneebällen zu trotzen, woran
ich Damen und Herren nebst der lieben Jugend
vetheiligten. Mehrere Pferdebahnlinien mußien ihre
Fahrten einstellen, weil die Kondukteure sich wei—
zerten, sich den Wurfgeschossen ferner auszusetzen.
Am schlimmsten aber wurde den Chinesen mitge⸗
pielt; dieselben durften sich gar nicht mehr auf
der Straße blicken lassen.
Sterbefaͤlle.
Gestorben: in Speyer der qu. kgl. Revierförster
heinr. Herm Gümbel, 68 J. a, ebenda Rosa,
2212 J. a.; T. d. Melchior Lemmbert, in
Zaiserslautern Frau Karoline Weiler, geb. Wolf,.
30 J. a.; in Queidersbach Frau Wwe. Marga⸗
etha Straßer, 68 J. a.; in Hornbach Frau
Christian Brill, geb. Grünewald, 48324 J. a.;
n Dürkheim Friß Rückling, 18 J. 10 M. a.
n Frankenthal Johann Blattner, Zimmer—
neister, 5091 J. a.; in Kaiserblautern Hugo,
) M. a., S. v. W. Haurp.
Atere Nachrichten.
Der bisherige interim. Verweser an der kathol.
A
rauer, wurde zum Schulverweser, der prot. Schul⸗
erweser August Scherer in Herschberg zum Leh⸗
er an der Schule zu Hettenhausen, der interim.
Berweser der unteren protest. Schule in Iggelbach, J.
Forell, zum Schulverweser, der kath. Schulber⸗
veser August Weyrich in Großbockenheim zum
dehrer an der 4. kathol. Lehrerftelle in Hambach
rnannt.
cur die Redaktion verantwortlich ᷓ FDeme 8.
— ü
MNr. 17 des praktischen Wochenblattes für
ille Hausfrauen „Fürs Haus“ (Preis vieriel⸗
ährlich 1 Marh) enthält:
Meine Babies. — Das doppelte Tuch. —
Wenn das der Vater wüßte. — Benehmen bei
Tisch. — Die Frauen. — Modelaunen. —
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