ꝛaum, Tabakhändler; Jakob H. Schiff, Bankier;
2. Strauß, Importeur; Wilhelm Scholle, Kauf—
nann; J. u. We Seligmann, Bankiers; Gustav
Speyer, Bankier; Wilhelm Steinway, Pianos;
Fsaak u. Louis Stern, Modewaaren, L. v.
hoffmann, Bankier; Friedrich Victor, Im—
horteur; Henry Villard, Präsident der „Nördl.
Pacifichahn“; C. J. Wörishöffer, Bankier; J. u. S.
Wormser, Bankiers; Wilhelm A. Weichers, Zucker—
raffineur; D. G. Jängling Brauer.
F Eine Anzahl der deutschen Gäste des Herrn
Vilbard, welche der feierlichen Eröffnung der
Nord⸗ Pacific⸗ Eisenbahn beiwohnsen, hatten sich
zach ihrer Ankunft an den Ufern des stillen
Oceans nach Californien gewendet und wurden
n San Franzisko von Herrn C B. Schmidt,
»em Vertreter der Atchison-, Topeka und
Santa FéEisenbahn eingeladen, ihre Rückreise nach
»em Osten in prachtvollen Palastwaggons über die
Züd⸗Pacific-Bahn durch Südkalifornien, Arizona
ind Neu-Mexiko zu machen. Die Herren Dr.
'asker, und Dr. Lindau, Dr. Siemens, Dr. Ober⸗
änder, Brachvogel u. A. sind dieser Einladung
jefolgt und unter der fähigen Leitung des Herrn
Zchmidt haben sie sich zweifelsohne überzeugt, daß
nuch diese südliche Linie die großartigsten landschaft-
ichen Schönheiten bietet (darunter die über alle
Begriffe großartigen Felsenschluchten des Colorado—
lusses, der steinerne Wald, die heißen Quellen ꝛc.)
ind daß entlang derselben Millionen von Menschen
ich glückliche Heimwesen gründen können. Im
Montezuma-Hotel an den heißen Bädern zu Las
Vegas erwartete die Excursionisten eine Ueberrasch—
ing in der Form eines großartigen Bankettes mit
inem Menu, wie es New-Yort oder Paris nicht
einer oder reicher liefern kann. In Kansas haben
ich die Herren von der großen Fruchtbarkeit dieses
Staates und dem Gedeihen der Ansicdelungen da—
elbst (besonders der Kolonien der Mennoniten)
iberzeugt und auch von diesen Theilen des großen
dontinentes die besten Eindrücke mit nach Hause
zenommen.
FGu Fuß von Sau Franzisco nach
sew-⸗York.) Am 9. Okt. verließen zwei Männer
unter großem Geleite San Franzisko, um zu Fuß
einen Wettlauf bis Nem-York anzutreten. Die
Wette gilt 2000 Dollars, welche derjenige von
zeiden gewinnt, welcher zuerst im Redaktionsbureau
»es „Newyork Herald“ eintrifft. Die Reise dürfte
ünf Monate dauern, denn die Eisenbahnroute
wischen New-York und San Franzisko ist 3800
nglische Meilen lang. Auf jeder Poststation,
velche sie passiren, haben die beiden Wanderer sich
ine Bestätigung ihrer Anwesenheit geben zu lassen.
f(GEin 26jähriger Prozeß erledigt.)
In Pittsburg, Pa., hat dieser Tage der Richter
Parson in dem berümten Falle Asa Packer contra
Noble Hammet u. Co., in welchem es sich um
nehrere Millionen Dollars handelte, das Urtheil
jesprochen. Der Prozeß begann vor 26 Jahren.
Ulle damals an demselben betheiligten Personen
ind inzwischen gestorben. Die aus dem Prozeß
rwachsenen Unkosten beziffern sich auf etwa eine
Million Dollars. Die Entscheidung lautet zu
hunsten des Klägers.
f Eine schreckliche Tragödie hat sich
urzlich ungefähr 20 Meilen südlich von Lampasas
n Mexiko zugetragen. Die Frau eines begüterten
Nexikaners, Namens Valdez, der dort eine Vieh—
ichterei besitzt, war schon seit Jahren melancholischen
infällen und Krämpfen unterworfen. Eines Tages,
iis gerade ihr Gatte vom Hause abwesend war,
atte sie wieder einen solchen Anfall gehabt, stand
»ann von ihrem Lager auf, ergriff ein großes
Nesser und schlachtete nach der Reihe ihre fünf
dinder, das größte zehn Jahre alt. Sie zerhackte
dieselben in schrecklicher Weise, warf noch einen
glick auf die fuͤnf blutigen Leichen und stieß sich
zann selbst das Messer in die Brust. Am nächsten
Morgen wurden alle sechs Körver in ein gemein—
ames Grab gelegt.
fGEGweiundsiebzig Depeschen auf
inem Draht.) Von der Standard Electric
Manufacturing Company in New⸗HYork wurde am
24. Oltober ein Telegraphen⸗Apparat zur öffentlichen
urobe aufgestellt, mit welchem gleichzeitig 72 De—
eschen auf einem Drahte, und zwar mit der Ge—
chwindigkeit von drei Worten in der Minute, be—
ördert werden können. Die Vrobe soll gelungen
ei;.
WEineerfolgreiche Vertheidigung.)
kin Advokat in der Stadt Cleveland (Ohio). haite
in junges Mädchen, das des Diebstahls angeklagt
var, zu vertheidigen. Er schloß seine Ansprache
in die Jury mit folgenden Worten: „Gentlemen,
Zie mögen den Ozean auf einen Telegraphendraht
ängen, daß er trocken wird, — Sie mögen einen
S„chneesturm mit einem Regenschirm aus seiner
ichtung treiben — Sie mögen über den Kratec
)»es Vesuv eine Serviette feststecken und dadurch
einen Ausbruch verhindern — Sie mögen selbst
ie Wolken mit einer Suppenkelle dom Firmament
serabholen — an den Mond einen Zettel „Zu ver⸗
niethen“ kleben — aber auch nicht einen Augen—
lick lassen Sie sich zu dem Irrthum verleiten, daß
ieses junge Mädchen das Stück Seidenzeug wirk⸗
ich gestohlen habe!“ — Die Geschworenen gaben
in freisprechendes Urtheil, ohne ihre Sitze zu
erlassen.
FVon ehrlichen Straßenräubern
neldet das in der Stadt Denver erscheinende „Co⸗
»rado Journai“: Vor etwa Monatsfrist wurde ein
ekannter Geschäftsmann, der sich verspätet hatte,
juf dem Wege nach seiner Wohnung von zwei an—
tändig gekleideten Männern angehalten und mit
»orgehaltener Pistole gezwungen, seine Baarschaft,
nus 47,50 Dollars bestehend, auszuliefern. Die
heiden Räuber schienen ebenso ängstlich zu setn,
vie der Beraubte, dem sie mit zitternder Stimme
nittheilten, daß sie durch die dringendste Noth
zezwungen seien, zu diesem Mittel zu greifen, um
»on Denver fortzukommen. Er solle ihnen seine
Adresse geben, damit sie ihm das Geld später mit
zinsen zurückerstatten könnten. Ter Beraubte gab
hnen seine Adresse, und kürzlich erhielt er eine
Jostanweisung auf 52,50 Dollars lautend, die der
monyme Uebersender als die „Zwangsanleihe“
iebst Zinsen bezeichnet.
F Aus Atlanta wird gemeldet: „Die Schau—⸗
pielerin Fräulein Lillian Spencer, wurde während
»er Vorstellung der „Kreolin“, wo sie die Rolle
der „Cora“ spielte, auf der Bühne wahnsinnig.
im Ende des dritten Aktes, der Wahnsinnsscene,
vo „Duhamel“ sie droht, sie ins Irrenhaus bringen
u wollen, rief sie aus: „George, Du hast mein
Sesicht entstellt, Du hast mein Leben ruinirt, Du
jast mich zu Grunde gerichtet!“ Mit diesen Worten
rrfaßte sie ihn mit rasender Heftigkeit und fuhr
ort: „Du hast über meine Leiden gespottet. Diese
deiden haben mir ein Recht auf Dich gegeben, Du
zehörst mir, denn Du hast mich zu Dem gemacht,
vas ich bin.“ Sie zitterte dabei am ganzen Körper,
chwankte und fiel dem Regisseur hinser dem dritten
AUusgang in die Arme. Sie stieß denselben aber
jeftig bei Seite und schrie wiederholt: „Er hat
mich ruinirt; er hat mich zu dem gemacht, was
ch bin.“ Niemand im Publikum wußte die Wirk⸗
lichkeit vom Spiel zu unterscheiden, aber als Fräu—
lein Spencer sich dann mitten auf die Bühne
tellte, und jeden zurückstieß, der sich ihr näherte,
vurde es offenbar, daß sie wahnsinnig geworden
war. Sie wurde hierauf ins Spital verbracht,
vo sie in gute Pflege genommen wurde.
— Neulich ist es vorgekommen, daß ein Stan—⸗
»esbeamter sich geweigert hat, die ihm von
em Vater eines Knaben mitgetheilten, dem letzteren
eizulegenden Vornamen einzutragen, weil diese ihm
nicht bekannt und geläufig waren. Auf die des—
jalb erhobene Beschwerde ist von dem zuständigen
Sericht entschieden worden, daß der Standesbeamte
erpflichtet ist, die ihm aufgegebenen Vornamen
hne Weiteres in das Geburtsregister aufzunehmen,
r also, wie es in der Natur der Sache liegt, gar
eine Kritik zu üben oder Einspruch zu erheben hat.
Das Gesetz gewährt den Standesbeamten ohnehbin
in snsches Recht nicht.
Gemeinnüũtziges.
7 GUeber Verschwendung der Feuer—
ing beim Kochen.) Wir bedienen uns, so
chreibt die „Hausfr. Zig.“, zum Kochen der Speise—
toffe vorzugsweise des Wassers. Erhitzen wir das⸗
elbe bis zu einer Temperatur von 100 Grad Cel⸗
ius, so kocht es; höhere Grade erreichen wir in
ffenen Gefäßen nicht, selbst wenn das einwirkende
Feuer noch so sehr verstärkt wird. Die im erhöhten
Naße angewendete Hitze dient alsdann nur zur
Zildung von Wasserdampf, der entweicht. Hieraus
rgiebt sich, daß, wenn das Wasser oder die Suppe
ocht, nur so viel Brennmaterial erforderlich ist,
im die Temperatur auf der genannten Höhe zu
rhalten. Ein stärkeres Feuer würde nur eine Ver—
punstung der Suppe veranlassen, dieselbe würde,
hie man sagt, einkochen und durch das etwa noth—
vendig gewordene Hinzugießen von Wasser an
-„chmackhaftigkeit verlieren. Wir würden einerseits
as Brennmaterial unnöthig verschwenden, anderer⸗
eits den Werth der Brühe herabsetzen. Ebenso
ntnehmen wir hieraus, daß es eine völlig falsche
Anwendung ist, wenn die Köchin glaubt, durch ein
erstarktes Feuer das kochende Fleisch schneller mürbe
rhalten zu können. Den Hitzegrad des kochenden
Wassers erhöht die Hausfrau unbewußt, indem sie
»en Speisen sogleich Salz hinzufügt. Salziges
Wasser tocht schwerer, d. h. erfordert eine höhere
Temperatur zum Eintreten des Siedepunktes. Salzt
nan daher die Speisen, nachdem man sie aufs
Feuer gesetzt hat, so wirkt der höhere Temperatur—
ztad um so erweichender und auflösender auf die
Speisen. Das kostspieligste Material zur Herstell⸗
ung der Speisen ist gerade die Feuerung; daher
nit diesem sparen ist die erste Pflicht der Wirth—
schafterin. Holz und Torf auf offenem Herde ver⸗
hrennen, bildet den Höhepunkt der Verschwendung;
iber selbst den zweckmäßigsten Ofenkonstruktionen
st es bis jetzt noch nicht gelungen, zu verhindern,
aß ein großer Theil der erzeugten Hitze durch den
SZchornstein verloren gehe. Indessen ist es nicht
allein die physikalische Unzulänglichkeit unserer noch
immer mangelhaften Heizapparate, welche Hitze ver⸗
schwendet, sondern auch die Ueherheizung des Her—
des durch die Köchin. Man könnte auf den meisten
Kochherden fast Metalle schmelzen, obwohl, wie schon
erwähnt, alle Hitze über 100 Grad C. in Dampf
ibergeht, der viele nahrhafte und edle Bestandtheile
aus den Speisen mit sich fort in die Luft reißt.
Im einen geringfügigen Gegenstand zu kochen,
vird oft so viel Wärme erzeugt, daß eine zehnmal
zrößere Portion damit gar gekocht werden könnte.
(Brot frisch zu erhalten) In Landhaushal⸗
tungen, wo man meistens größere Mengen Brot
auf einmal bäckt, pflegt letzteres oft schimmelig zu
verden. Als bewährtes Mittel hiergegen empfiehlt
»ie „Deutsche Allgemeine Zeitung für Lande und
Forstwirthe“, das frisch gebackene Brot, sobald es
aus dem Ofen gekommen, in einen Mehlsuck zu
stecken, in dem noch etwas Mehl übrig geblieben
und zwar so, daß die Oberrinden des Brotes auf
»einander liegen. Hiernach bindet man den Sack
u und hängt ihn an einem luftigen Orte frei—
chwebend auf. Auf diese Weise soll sich das Brot
ier bis sechs Wochen frisch erhalten, ohne trocken
u werden oder Schimmel anzusetzen. Vor dem
ßebrauche burstet man es mit einer feinen Bürste
ib und legt es eine Nacht vorher in den Keller,
»amit es wieder geschmeidig wird.
(Handschuhe auf einfache Weise zu färben.)
Es scheint wenig bekannt zu sein, daß man weiße
Handschuhe schön und glänzend orangegelb färben
'ann, wenn man sie in eine Abkochung von Zwie—⸗
zelichalen (die äußern Häute von Kochzwiebeln)
legt. Die Farbe soll nach der Fdogr. ganz beständig
sein und sogar anderen Farben widerstehen. In
Paris soll man weiße, gebrauchte Ballhandschuhe
iuf diese Weise auffärben.
Sterbefälle.
Gestorben: in Stahlberg Christian Engel,
52 Jahre alt; in Kaiserslautern Frau Barbara
Steiger, geb. Bretscher, 71 Jahre alt; ebenda—
elbst Frl. Bertha Götz, 19 Jahre alt, (an einem
dirnschlag); in Pirmasens Friedrich Schüt. 60
Fahre alt.
— —
— —
Dienstesnachrichten.
Die durch die Beförderung des Reallehrers Luxen⸗
zurger erledigte Lehrerstelle in Zweibrücken wurde
nuf Ansuchen dem Assistent Mühler dortselbst
ibertragen.
Für die Redaktion verantwortlich: F. X. Demeß.
Derkänft und Verpachtungen, ßetheiligungen
Stellen⸗Hakanzen ett.
verden am sichersten durch Annoncen in zwecenisprechenden
Zeitungen zur Kenntniß der bez Reflektanten gebracht; die
ꝛinlaufenden Offerten werden den Inserenten im Original
ugesandt. Nähere Auskunft ertheilt die Annoncen⸗Erped. von
Mudolf Mosse, Frankf urt a. M., Roßmarkt Nr. 3.