Nach den Motiben läßt 8 14 keinen Einwand der
Fahrlässigkeit ec. zu und genügt zur Straffälligkeit
die thatsächliche Feststellung, daß eine unrichtige
Fassion beim Rentamt eingereicht wurde; mag die
falsche Fatirung nun aus Absicht oder aus Ver⸗
sehen erfolgt sein, ist völlig gleichgiltig.
München, 24. Febr. Die heute publizirte
e. Verordnung bezüglich der Rekrutirung der
Armee pro 1884/885 ist mit Ausnahme eines Punk⸗
tes ganz didselbe wie im Vorjahre; sie weicht nur
dariu ab, daß bei den Bataillonen des 4. und 8.
Regimenis je 228 Rekruten, bei allen übrigen aber
je dis zu 190 Rekruten ausgehoben werden sollen.
Das 4“ und 8. Regiment haben bekanntlich ihre
Garnison in Metz, und bestätigt sich somit die
neuliche Nachricht von dort, daß die bayerischen
Regimenter in Metz auf die Stärke der preußischen
Regimenter gebracht werden sollen.
pulm, 21. Febt. Den 1. Gewinn der
Münsterbaulotterie (75,000 Mk.) gewann
der Kolporteur Koch von hier, der auch eine kleine
Wirthschaft betreibt. Der 2. Gewinn (30,000 M.)
—V ——— der beiden zu
3000 Mik.“wurde in Neu-Ulm von 2 Musikern
des 12. bayer. Infanterie⸗Regiments gemacht.
Frasdorf, 26. Febr. Als der Veteranen⸗
verein am letzten Sonntag einen Ball abhielt.
schwangen sich die Paare mit solcher Wucht auf
dem Tanzboden, daß sich plötzlich während eines
lustigen Walzers das Orchester mit gewaltigem Krach
bon der Wand löste und sammt den Musikern in
den Saal fiel. Der Schrecken, welcher anfänglich
die fröhliche Versammlung ergriff, wich bald einem
lauten Gelächter, als man wahrnahm, daß die
Musiter selbst keinen Schaden erlitten hatten und
nur die Instrumente in Folge des Sturzes derart
verstimmt waren, daß sie sich nur mehr für ein
Haberfeldtreiben geeignet hätten.
Am Moutag Äbend fand in der Redaktion,
Expedition und Drickerei des „Bad. Landesboten“
zu Karlsruhe eine Haussuchung statt nach
dem Manujskript der Narrenzeitung „Landesschode“
wegen des Kammerberichts und angeblicher Belei⸗
digung der Prinzen Karl und Wilhelm.
'Stuttgart, 27. Febr. Bei der Beerdig⸗
ung Reinhardts wurde als der Ermordung
dringend verdächtig der frühere Kuischerknecht Dött⸗
ling verhaftet.
7 In Köoln waurde am Sonntag Abend ein
Füsilier des 40. Regts., ein Kölner Kind, an der
ẽrcke des Rothgerber- und Weidenbaches von einem
Maskirten erstochen.
(Riefsenkanone.) Ein 45 Em. Krupp'-
sches Geschütß traf, so wird aus Kiel mitgetheilt,
hort ein. Der Eisenbahnwagen, auf welchem das
heschütz verladen war, hatte eine Trogfähigkeit von
35,00 Kilogramm, das Geschütz selbst wog 30,000
dilogramm.
F Fünfzig ächte Pariser Blousenmänner mit
Weib und Kind passirten am Freitag den Central⸗
zahnhof Friedrichsstraße zu Berlin und hielten
ich daselost drei Stunden auf. Es waren Arbeiter,
welche ein Engagement nach Moskau in einer Fabrik
bon Eisendrahtwaaren gegen einen Lohn von ach—
Franks pro Tag auf zwei Jahre angenommen hatten.
Sie kamen mit dem Pariser Courierzuge in Coupo's
erster Klasse an und fuhren nach Eydtkuhnen in
zweiter Klasse weiter. Zwei elegante Herren em—
pfingen fie und sorgten für reichliche Verpflegung
FParis, 26. Febr. Die Generale v. Wim⸗
pffen und Schramm sind gestorben.
New-York, 25. Febr. Ein Zug der
Zannibal⸗St. Joseph-Eisenbahn entgleiste in der
ähe von New⸗-Cambria, Missouri, wobei 25 Per⸗
onen, unter diesen 5 tödtlich, verletzt wurden. —
In Avondale, einer Vorstadt von Cincinnati, wur⸗
den zwei Neger verhaftet, welche eingestanden haben,
daß fie eine Negerfamilie, bestehend aus Mann,
Frau und angenommener Tochter, ermordet haben,
dur um deren Leichen an die dortige Anatomie für
je 18 Dollars verkaufen zu können. Die Univer⸗
äität soll bei diesem schauerlichen Handel kein Vor—
vurf treffen.
Guünstlhiche Eier.) Folgende Mitthei⸗
lungen über die in Amerika immer größere Aus—
dehnung gewinnende Fabrikation künstlicher Eier
werden von allgemeinem Interesse sein. Die Her⸗
ellung der künstlichen Eier wird bereits im Großen
etrieben; eine Fabrik hat es so weit gebracht, deren
000 Siück in der Stunde anzufertigen zu können.
der Dotter der Eier wird aus einem aus Mais⸗
nehl, Stärke und anderen Gegenständen bestehenden
Teige, das Eiweiß aus Albumin hergestellt; die
hemische Zusammensetzung beider stimmt mit der⸗
enigen des Naturerzeugnisses durchaus überein.
Die innere Haut der Schale ist aus Gelatine ge—
ildet, während die Schale selbst von Pariser Gypz
ingeferltigt wird. Das Verfahren der Herstellung
ünstlicher Eier ist verhältnißmäßig einfach. Nach
»em der Dotter in Kugelform gerollt ist, bringt
nan denselben zum Gefrieren, worauf die Masse
nit dem Albumin umgeben wird, welches ebenfallg
jum Gefrieren gebracht wird, nachdem man es einer
caschen rotierenden Bewegung unterzogen hat, durch
velche die Eierform der Masse erzeugt wird. Nach.
em dies geschehen, wird das soweit fertige Ei in
ßelatine und sodann in Gyps getaucht, der rasch
rocknet und die Gestalt des Eies festhält. Wie
zehauptet wird, sollen sich diese künstlichen Eier von
zatürlichen nicht unterscheiden lassen, mindestens ein
Jahr lang völlig haltbar bleiben und leichter zu
jefördern sein, als letztere. Es werden vorwiegend
dühnereier gefertigt, doch vermag man auch durch
ine geringe Veränderung der Zuthaten wohl—
chmeckende Enteneier herzustellen.
4 Der Gesammischaden, welcher durch einen
Zgrand des Moskauer Kaufhofes in Charkow
erursacht worden ist, beläauft sich nach dem „Russ.
Wjedom.“ auf 1,800,000 R.; ein Theil davon
vird sich durch die geretteten Waarenreste decken
assen, die jetzt von den Assekuranz⸗ Agenten im Wege
er Auktion veräußert werden. Während des Brandes
vurden 28 Diebe auf frischer That ergriffen; unter
hnen befinden sich auch einige anständige Damen.
Zis zu welchem Grade sich bei Vielen das Ver—
angen gesteigert hatte, durch Diebstahl in den Be—
itz von allerlei Stoffen zu kommen, ist u. A. auch
zaraus zu ersehen, daß die Händler in der zweiten
nicht aogebrannten Budenreihe die größte Mühe
jatlen, ihre Lager vor Plünderung zu schützen. Die
Schlösser und Riegel flogen nur so davon unter
»em Andrang der „rettungssüchtigen“ Räuber —
und das geschah sowohl von der Hofseite als auch
von der Straße her.
Sterbefälle.
Gestorben: in Steinweiler Jakob Hammer—
schmitt, 28 J. a.; in Limbach Leonore, T. v.
F. Bühler; in Balbronn (Elsaß) Susanna
diefer, 32 J. a., Gattin des Pfarrers A. K.
n Edesheim Jakob Michel, 35 J. a.; in Lohns⸗
eld Franz Wilhelm Born, 72 J. a.; in Nieder⸗
zausen Jakob Weizel, 76 J. a.
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