Vermischtes.
In Augsburg gewann ein Herr in der
Lotterie 8000 Gulden. Er übersandte das Geld
—XXV mit der Bitte, darüber
nach bestem Ermessen zum Besten gemeiunütziger
und wohlthätiger Zwecke zu verfügen.
Forbach. 19. März. Ein komischer Vor⸗
fall ereignete sich gestern in dem hiesiegen städtischen
Krankenhause. Ein Mann, der sich die Füße er⸗
froren hatte und nun auf keinem Bein mehr stehen
kann, wurde durch einen mitleidigen Fuhrmann,
der ihn unterwegs an der Straße liegend fand,
bis zur Hospitalpforte befördert. Dort wurde er
aufgenommen. Aber wie erstaunten die Kranken⸗
waärlerinnen, als bei Gelegenheit eines vor allen
Diugen nöthigen Reinigungsprozesses die Entdeckung
gemaͤcht wurde, daß der Mann eigentlich kein Mann,
sondern eine Repräsentantin, des schöneren Ge⸗
schlechtes sei, die bisher durch ihre Tracht ihr wahres
Weschlecht verleugnet hatte. Warum diese Verklei⸗
dung, das konnie von der Person selbst nicht er⸗
fahren werden, Sie war bisher unter dem Namen
Josephle“ in den Törfern der Umgegend eine
ziemlich populäre Erscheinung, da sie von Dorf zu
Dorf zog, den Leierkasten drehte und dazu sang.
Aber Kemand wußte, daß der fesche Volkssänger
mit der zarten Stimme ein — „sogenanntes“
Weib war.
FKoblenz, 19. März. Am 17. ds. Mts.
Abends 9 Uhrerschien in der Wohnung eines
hiesigen Steuermannes, der gerade abwesend und
dessen Frau allein zu Hause war, plötzlich und ohne
mnzuklopfen ein fremder Mann und verlangte in
Verstei b
ersteigerungsbe—
kanntmachung.
drohendem Tone Geld. Als die Frau es ahlehnte.
seinem Begehren zu entsprechen, faßte er sie am
Dalse, zog ein größeres offenes Messer heraus und
viederholte seine Forderung unter der schlimmsten
Drohung. Um das Aeußerste zu vermeiden gab
nun die Frau ihre Börse mit ca. 412 M. Inhalt
dem Räuber, weicher darauf schleunigst verschwand.
Man darf erwarten, daß es den Anstrengungen
der Polizei gelingen wird, den Bösewicht einzu⸗
fangen.
4 Ein entsetzlicher Unglücksfall hat sich am 15.
d. M. um 10 Uhr Vormittags auf der Station
der Aussig-Teplitzer Eisenbahn Schönfeld er—
eignet. Der Stationschef, Theodor Schlehan, ist
boͤn dem von Aussig kommenden Personenzuge erfaßt
und getödtet worden. Kurz vorher telegraphirte
Schlehan nach der nächsten Station, daß der Zug
angsam in Schönfeld einfahren möge, weil ein sehr
rarker Nebel herrsche. Hierauf begab sich Schlehan
ins Freie, um den Zug zu erwarten, und stellte
sich irrthümlich mitten auf das Geleise, welches der
Zuͤg befahren mußte. Der Nebel war so dicht, daß
man nicht zehn Schritte weit sehen konnte. Schlehan,
der etwas kurzsichtig war, stand mit dem Rücen
gegen die Richtung, woher der Zug kommen sollte.
Plötzlich ertönten zwei schrille Pfiffe: Schlehan
wendete sich um, doch im selben Augenblick hatte
ihn schon die Lokomotive des inzwischen herankom⸗
nenden Zuges erfaßt und niedergestoßen, und 18
Wagen gingen über ihn hinweg. Als man den
Unglücklichen herborzog, schlug er noch einmal die
Augen auf und hauchte dann seinen Geist aus.
Tags vorher hatte er einen Erlaß erhalten, wodurch
sein Gehalt um 100 Gulden erhöht wurde. Schlehyan
hinterläßzt eine Wittwe und 4 erwachsene Kinder
Rom, 20. März. Ueber ein Attentat wird
der „Neuen Freien Presse“ von hier telegraphirt.
Auf des Unterrichtsministers Cabinets⸗Chef, Professor
Struwer, einen Hannoveraner, wurde von einer
Normalschul⸗Lehrerin wegen angeblich erlittener Un—
gerechtigkeit geschossen. Struwer blieb unverletzt und
entfloh. Ein Soldat verhaftete die Verbrecherin
nachdem er ihr die Waffe entrissen hatte
p NewNPYork, 26. Marz. Nach Meldungen
aus New⸗Orleans brachen mehrere Schutzdämme
des Mississippi durch; das untere Flußthal steh
pollständig unter Wasser und gleicht einem großen
See. Die Zahl der Menschen, die das über—
schwemmte G.biet bewohnten, wird auf 60,0006
geschätzt. Es werden große Menschenverluste be—
fürchtet.
F (GEin aufgefundenes Schiff.) Be
Port Penn, Del., ist ein Schiff auf dem Grund
des Meeres entdedt worden, welches vor 150 Jahrer
gesunken ist. Ein Theil der Ladung besteht au⸗
Flachssamen und ist gut erhallten.
Sterbefälle.
Gestorben: in Kaiserslautern Dr. August Alm—
herr, 29 J. a. in Ludwigshefen die Gattin vop
I. Kremb Elisabeiha, geb. Striebinger, 56 J
a.; in Steinfeld Georg Angst, Ziegeleibesitzer un
Wirth, 833 J. a.; in Nweibrücken Frau Luis
Schlicher, 61 J. a.; in Dürkheim Philippin—
sörper, geb. Krebs, 41 J. a.
Fur vie Redaktion verantwortlich: F. X. Demes.
AuF LII Loose 1 Tresfter.
Donnerstag, den 17. April 188&4.
unwiderruflich und unabũunderlieh
öllontliebe Ziehung unter notarieller Leitung der
—IIILLL
t 18000 Geldgewippzten ju Betrage son 130000
ohne Abzugq.
apllreffer 40000, 10000. 3000 Ak. e
*
3—
Die
Wohnung
bestehend aus drei Zimmern. Küch⸗
zwei Speicherkammern, Speicherraum
Keller und Stallung sowie Garten ⁊
in meinem der protest. Kirche gegen
über gelegenen Hause ist bis 15. Jun
I. J. zu vermiethen. Auf Verlanger
kann auch Ladeulokal eingerichtet werden
GC. Hofmann.
Auflage 315,000; das verbreitetste aller
deutschen Blätter überhaupt; außerdem er
schienen Uebersetzungen in dreizehn fremder
Sprachen.
(Auszug.)
Samstag, den 8. Mai 1834,
Nachmittags 8 Uhr zu St. Ingberi
in der Wirthschaft von Peter Schweitzer,
wird durch Philipp Kemmer, k.b
Notar, im Amissitze zu St. Ingbert
als gerichtlich ernannten Versteigerungs⸗
beamten auf Grund Beschlagnahmebe⸗
schlusses des k. Amtsgerichts St. Ing⸗
bert vom 24. Februar 1884,
gegen
die Eheleuie Jakob Rohe, Berg
mann und Maria Stalter, ohne
Gewerbe, beide in St. Ingbert wohn⸗
haft, die nachbeschriebene Liegenschaft
oͤffentlich im Zwangswege zu Eigen
thum versteigert, als:
Steuergemeinde St. Ingbert:
Plan Nr. 4542, (89 Dez.) 18 8
30 qm Acker auf Gänsflürchen neben
Peter Stolz und Margaretha Preßmann
mit daraufstehendem Wohnhause, Haus
Nr. 168b und sonstigen Zubehörden
Dim Kataster beschrieben mit Plan
Nr. 45422, 2 a 80 qm Wohnhaus
und Hofraum, Plan Nr. 4542b, 102
50 qm Acder im Gansflürchen, eir
Ganzes bildend und in der Stadt St
Ingbert gelegen.
Die Liegenschaft wird als ein Ganze⸗
verfteigert und es erfolgt sogleich bei
der Versteigerung der Zuschlag. Di—
nähere Beschreibung des Versteigerungs
gegenstandes sowie die Versteigerungs
hedingungen können bei dem Versteiger
ungsbeamten eingesehen werden.
Sit. Ingbert, 19. März 1884
Der Versteigerungsbeamte
Kemmer,
tNotar.
Looso 4 2 Nark
Die Modenwelt.
Illustrirte Zeitung sü
Toilette und Handar
beiten. Alle 14 Tag
eine Nummer. Prei
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enthaltend gegen 2009
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schreibung, welche da—
ganze Gebiet der Garderobe und Leibwähch
sur Damen, Mädchen und Knaben, wie f
das zartere Kindesalter umfassen, ebenso di
Leibwasche für Herren und die Bett⸗ un
Tischwasche ec., wie die Handarbeiten in ihren
ganzen Umfange.
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Deutsches Montags-Blatt.“)
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Tage, dem Montage, erscheint, verbindet die Vorzüge einer unterhaltenden und
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Erpedilion des „Deutschen Montags⸗-⸗Blatt“, Berlin 8W. lafßn beim Gebrauch nicht den geringste
) Die „Berliner Montags⸗Zeitung“ ist durch Ankauf mit dem; Staub, erzeugt einen tiefschwarzer
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fertigt F. X. Demekn.