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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Inabert.
der St. Ingberter Auzeiger“ erscheint wochentlich füufmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltungẽ
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Je 86.
19. Jahrg
Politische Uebersicht.
3. Die Straße zwischen Philipp Erhardt und
Apotheker Weigand behält die Bezeichnung Blies—
astlerstraße.
4. Die von dieser Straße am Hause des
rüheren Zollbeamten Walter abzweigende Gasse, die
ogenannte Haide, wird die Bergstraße genannt.
5. Der in den Walddistrikt Au führende Weg
wird Auweg bezeichnet.
6. Der in den Distrikt Hahnacker, vom Hause
des Bäcker Schneider führende Weg wird durchlaufend
bis zum Bahnstrang Hahnackerstraße genannt
7. Der von der früheren Wirthschaft Jungç
Weirich) nach Hassel ziehende Fußpfad erhält die
Bezeichuung Hasselerpfad.
8. Der Verbindungsweg zwischen Hahnacker und
der Pfarrgasse wird die Dammstraße genannt
9. Die Straße zwischen dem kath. Pfarrhaust
and der Wwe. Schmitt behält den Namen Pfarr⸗
gasse bis zum Bahnviadukt und von da ab erhäli
diese Straße die Bezeichnung Seyenstraße.
10. Die Treppe am Schulhause in der Unter⸗
stadt auf die Meß wird Klostertreppe genannt
11. Der Weg auf der Meß vor dem Schwestern⸗
haus, von Grewenig's Garten bis zur alten Bahn⸗
hofstraße wird Klosterstraße bezeichnet.
12. Die Straße auf der Meß von dem Hause
des Wirthes Weber aufwärts, ist die Meßstraße.
13. Der Pfad aus der Pfarrgasse auf die Meß
wird Meßgäßchen genannt.
14. Die Straße von Bäcker Friedrich gegen
Grewenigs Bierkeller bis an den Viadukt wird die
alte Bahnhofstraße genannt.
15. Die Straße vom Hause der Gebr. Martin
bis zum Bahnhof ist die neue Bahnhofstraße.
16. Der hinter dem Hause des Dr. Ehrhard
zelegene Ecken behält die Bezeichnung Kircheneck.
17. Die Straße von dem Hause der Wittwe
Schanck bis zum Hause des Sattlers Behr wird
die Ludwigsstraße genannt.
18. Die Straße vom Hause des Holzhändlers
Munzinger das Josephsthal hindurch bis zu Ende
jegen Schnappbach wird die Josephsthaler⸗
traße bezeichnet.
19. Die Straße auf Großenflur von Munzinger's
daus bis zum Bergamts⸗Kassiergebäude behält die
Bezeichnung Kohlenstraße.
20. Die Straße hinter dem Bergamiskassierge⸗
häude durch die neue Schmelz wird die Dutt⸗
weilerstraße genannt.
21. Der alte Glashüttenweg wird Neuwei—
lerstraße bezeichnet.
22. Die Verbindung zwischen Josephsthalerstraße
und Schafgasse wird Windhofstraße genannt.
23. Die Straße von der Josephsthalerstraße
durch die Schafgasse gegen Elsterstein wird Elpers⸗
bergerstraße genannt.
24. Die Abzweigung von dieser Straße gegen
die Seifensiederee wird Schafgasse bezeichnet.
25. Die Abzweigung von der Elversbergerstraße
über den Steinbruch bis an die Kappelenstraße wird
die Johannesstratze genannt.
26. Die Straße von Bäcker Fries bis zum
Friedhof ist die Kappelenstraße.
27. Die von da durch die Großgärten führende
Straße ist die Gartenstraße.
28. Der Weg am Brunnen in das Mühlenecken
ist die Mühl zasse.
29. Das Gaßchen bei Gottmannshaus in das
Mühlenecken ist das Petergäßchen.
30. Der Eingang om Eafs Oherhansor ist di—
31. Das Mühleneck erhält die Bezeichnung
Marxplat.
* St. Ingbert, 3. Mai. Ein hiesiger Hüh—
nerzüchter erhielt dieser Tage von einer zweijährigen
italienischen Henne ein Ei, welches das seltene Ge—
wicht von 94 Gramm hatte und also doppelt so
biel wog, wie ein gewöhnliches Landeshühnerei.
Das betreffende Monstrum von Ei hatte ein Länge
don beinahe 8 Etm. und einen Durchmesser in der
Dicke von nahe 6 CEtm.
* St. Ingbert, 3. Mai. Wie wir hören,
müssen auf Verfügung der kgl. Kreisregierung an
sämmtlichen Schulhäusern hier (und wahrscheinlich
auch anderwärts) die Thüren so angebracht werden,
daß sie sich nach außen öffnen. Die Maßregel
wurde in Hinsicht auf allenfalls in den Schulge—
bäuden entstehende Brände angeordnet und es darf
nach den Erfahrungen der letzten Jahre wohl be—
hauptet werden, daß sie vollkommen am Platze ist.
— Die Apotheke des Herrn Scriba in Winn—
weiler, welcher dieselbe 1863 von Herrn Mineral⸗
wasserfabrikant Thiel in Kaiserslautern um 33,000 fl.
56,570 Mk.) kaufte, ist von ersterem jetzt um
105.000 Mk. verkauft worden.
— Im Landauer Zeughause (dem ehemaligen
Augustinerkloster) wurden am Donnerstag unter dem
Boden eines Zimmers, der zum Zwecke der Kana⸗
isation aufgebrochen wurde, 7 Menschenschädel, ver—
scchiedene Knochen und ein Kiefer mit sämmilichen
16 Zähnen aufgefunden.
— Schweisweiler, 80. April. Zwei in
den hiesigen Steinbrüchen beschäftigte Arbeiter kamen
darin überein, daß der Morgenimbiß, bestehend in
einem halben Schoppen Feuerwasser, abwechselnd
heute von dem Einen, morgen von dem Andern zu
bezahlen sei. Wie gesagt, so gethan. Das ersie
Frühstück war eingenommen, doch als am andern
Morgen der Associe seinen Halben bezahlen sollte,
veigerte sich solcher so energisch, daß sich sein
Partner durch heftige Aeußerungen Luft machen
mußte, und schließlich kam es zwischen den beiden
Steinhauern zur Forderung auf Pistolen. Leider
war nur eine Pistole vorhanden; deßungeachtet
wurde die Distanz auf 60 Schritte abgemessen und
der Eine schoß drei Schüsse ab, ohne zu treffen.
Hdierauf holte sich der andere Duellant, der bisher
im Feuer gestanden war, von seinem Gegner die
Waffe und traf denselben mit dem ersten Schusse
so unglücklich, daß an dem Aufftommen des Jünge⸗
ten gezweifelt wird. Der die unglückselige That
vollbrachte, ist verheirathet.
— Am 6. und 7. Mai findet in Mainz der
Verbandstagpfälzischerrzc Conditorer
Statt.
Deutsches Reich.
München, 1. Mai. Am Dienstag wurden
ie Verhandlungen im erweiterten Obersten Medi—
inalausschuß fortgesetzt. Der Entwurf der revidir—
en Badeordnung und der Entwurf der revidirten
z„chema für tabellarische Darstellung der Morbiditat
n den allgemeinen Krankenanstalten wurde festge⸗
jellt. Am Mittwoch wurden die Anträge der Apo—
helergremien hinsichtlich der Benutzung genauer
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richnisses der zur Untersuchung der Arzneistofft
zach Maßgabe der Ausgabe der Pharmakopöe, so⸗
vie die Anträge auf Revision der damals geltenden
hrüfungsbestimmungen der Apothekergehilfen bezw.
ie Forderung des Gymnasialabsolutoriums, und
uleßzt der Antrag des Delegirten, Bezirksarztes Dr.
Nair in Ingolstadt auf Erwirkung eines Verbotes
er Ankündigung von Geheimmitteln durchberathen.
die Verhandlungen, welche fast 3 Tage in Am—
pruch genommen hatten, wurden sodann geschlossen,
wobei S. Exc. der kgl. Staatsminister des Innern
durch 1. Vorsitzenden den sämmtlichen Betheiligten,
nsbesondere den Delegirten der Aerztekammern und
Apothekergremien, den Dank für die eingehende,
achdienliche und dem öffentlichen Gesundheitswohle
so fördetliche Behandlung der reichhaltigen Berath⸗
mqsgegenstände aussprechen ließen.
Berlin, 1. Mai. In der gestrigen Sitzung
des Kobonialvereins erklärte der Fürst Hohen⸗
ohe, er halte es nicht für angezeigt, die Pläne des
dereins schon jetzt der Oeffentlichkeit zu übergeben
weil die Engländer und Holländer ein scharfes Auge
uuf alle derartigen Bestrebungen hätten und dem
dolonialverein zuvorzukommen versuchen würden.
stur ein Projekt glaubt der Redner der Versamm⸗
iung mittheilen zu müssen; dies sei die Unterstütz
ung einer nur aus Deutschen bestehenden religiobsen
delte ‚der Templer“ in Syrien, welche die hoͤhe
lufmerksamkeit sowohl des Kronprinzen wie des
hrinzen Friedrich Karl erregt habe. Der Verein
deabsichtige ferner, in einem deutschen Seechafen
die Ertichtung eines Musterlagers zu unterstützen,
um den überseeischen Kaufleuten Gelegenheit zu
ꝓben, ihre Bedürfnisse dort einzukaufen und so
dolonialberbindungen anzuknüpfen.
Berlin, 2. Mai. Das Reichstagscomité für
die Ueberschwemmten hat heute über den Rest der
helder im Vetrage von 8200 Mark zu Gunsten
danzig's verfügt.
Berlin, 2. Mai. Die Unfallcommision nahm
die Paragraphen 22 bis 27 mit kleinen Abander.
ngen von Buhl, wonach Vorstandsmitglieder und
derufsgenossen eine Wiederwahl ablehnen können
und fuͤr Zeitwerlust Entschädigung deanshruchen
dürfen. an
Vermischtes.
F Würzburg, 30. April. Heute Nachmittag
wurde in einem der letzten Häuser der Vorstadi
Brombühl ein Raub ausgeführt. Zwei Handwerks—
zurschen sprachen in einer in der vierten Etage ge—
zegenen Wohnung eines Stuhlarbeiters das Dienst⸗
mädchen um ein Almosen an. Als die Magd er—
widerte, die Dienstherrschaft sei nicht zu Hause,
wurde sie von einem der Burschen gewürgt, ge—
tnebelt und ihr die Pulsadern der linken Hand zu—
gebunden, so daß sie die Besinnung verlor. So—
dann erbrachen die Räuber den im Zimmer befind—
'ichen Schrank und einen Koffer. Was sie geraubt
— 0
rverrscht rabee Mufronan«s
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Lokale und pfaälzische Nach richten.
St. Ingbert, 3. Mai. Durch Beschluß
b Stadtraihes“ bom 28. April 1884 wurde eine
deubezeichnung der Straßen resp. Stadttheile in
—R festgesetzt wie folgt:
Die durch die Siadt giehende Kaiserstraße
ol die Bezeichnung Kaisersur a ße behallen.
2. Die Straße zwischen den Häusern Carl
dwarz und Seiler Brill durch den Hirtenecken
iach dem Hobels und an die Hasselerstrate wirn
d. Bnhefa4553 ——*
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