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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Inabert.
der ‚St. Ingberter Anzeiger“ erscheint woͤchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerotag, Samstag und Sounntag; 2mal wöchentlich mit Unteryaltunge
tlatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt toftet vierteliährlich ! A 60 — einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen LA 75 B, einschließtch
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M 88.
pf. L.C. Herr v. Bennigsen und die
nationalliberale Partei.
Ein Berliner Regierungsblatt will den National—
beralen Vorschriften machen, was sie gelegentlich
des Parteitages am 8. Mai zu thun hätten. Der
dezügliche Artikel ist viel beachtet und wegen einiger
RPidewendungen auf Herrn v. Bennigsen bezogen
porden. Nun ist aber die Meinung im Lande,
h. bei den Freunden des Herrn v. Bennigsen,
nemals dahin gegangen, als sei gerade er der
Mann „des Temporisirens, des Abzirkels, des Ab⸗
nessens.“ — Fortschrittliche Blätter hinwiederum
zringen Herrn v. Bennigsen insofern in Widerspruch
ur nationalliberalen Partei, als sie zu verdreiten
—
Keaktion“ seinen „Doktrinarismus“ gründlich ab—⸗
gethan. Soll nun den deutschen Volkskreisen, welche
heute noch mit größter Verehrung Herrn v. Ben⸗
nigsen zugethan sind, dieser Mann verdächtigt
verden? Sollen ihm die Parteigenossen verleidet
werden, welche nach Heidelberg gegangen sind?
Vergebliche Mühe! Die Fortschrittspartei möge sich
zoch erinnern, daß unmittelbar nach der Niederlage
»er Nationalliberalen im Wahlkreise des Herrn
d. Bennigsen von dem Preßorgan des letzteren rund
jerausgesagt wurde: nun ist das Tischtuch zer—
chnitten, der Fortschritt ist uns eine feindliche
tichtung. Die „Nordd. Allg. Ztg.“ aber muß es
hoch wissen, daß eben jenes Preßorgan, der
Hannov. Kurier“, fast unter allen norddeutschen
Blättern zuerst die Heidelberger Erklärung vollin⸗
zaltlich sich aneignete, und daß die von Herrn von
bennigsen heute noch geleitete nationallierbale Partei
n Hannover mit der freudigen Beitrittsanmeldung
zur Heidelberger und Neustadter Kundgebung ebenso
allen norddeutschen lokalen Parteiverbänden voraus⸗
geeilt war. Wenn durch irgend Etwas, so war
durch diese doppelte Thatsache eine endgültige Er—⸗
auterung zu den Worten bewirkt, mit denen Herr
d. Bennigsen im vorigen Jahre vom parlamentar⸗
schen Schauplatz abtrat. Es sei keine Zeit zu
reudigem positiven Schaffen, und nur für solch⸗
Zeiten halte er sich als Parlamentarier am Platze.
ihr seid ihm eine gar zu lahme Opposition, riesen
ins damals die Fortschrittler zu und dichteten Be—
gaͤbnißlieder zum Steinerweichen. Unsere übrigen
iührenden Persönlichkeiten hatten sein Wort richtiger
uufgefaßt. Um positiv schaffen zu können, mußlen
zor Allem die Rücksichten zu benachbarten Gruppen
nufhören, die ja doch nichts mehr mit uns gemein
aben konnten. War doch die Tonart der Seces⸗
ioristen uns gegenüber immer bitterer und gehässiger
ꝓworden. Der Fortschritt stand für alle möglichen
hartei⸗ und Sonderinteressen zur Verfügung, die
wahrlich der nationalen Sache nur nachtheilig werden
nußten. Nach rechts hin waren wir durch die
dampfeslofung von 1881 unabhängig geworden.
jn Heidelberg wurde nun auch ein Standpunkt
wollet Bewegungsfreiheit nach links hin bezogen.
ber den Mahnruf von Bennigsen's im vorigen
Khre recht verstanden hatte, wer die ganze ge—
thichliche Wirksamkeit des Mitbegründers des
lationai · Vereins verfolgte, — der konnte im Voraus
—— daß Herr v. Bennigsen die Heidelberger
undgebung nun als ein llärendes Ereigniß be⸗
rüten würde, welches einer Zeit des freudigen
mpitiven Schaffens die Wege wieder zu ebnen her
moͤchte Und so kam es auch.
Al Was in aller Welt denkt sich nun die „Nordd.
Ztg.“, wenn sie Herrn v. Bennigsen in ge⸗
ener Form anklagt er sympathisire nicht mit
Dienstag, 6. Mai 1884.
19. Jahrg.
Heidelberg und Neustadt?! Was denken sich die
Fortschrittler, wenn sie mit Steinen nach uns, und
usbesondere nach Herrn Miquel werfen, und Herrn
). Bennigsen als einen der Ihrigen reklamiren?
Wenn über taktische Fragen je die Meinungen seit
1880 innerhalb der Nalionalliberalen auseinander⸗
gegangen sein sollten, so doch gewiß nicht darüber,
daß man nach links hin unabhängig werden müsse,
wie man es nach rechts hin geworden. Da mag
die Verlegenheit der fremden Parteien zu noch so
viel Mythen⸗ und Legendenbildung treiben, damit
diese unsere Unabhängigkeit verschleiert werde. Es
wird doch nicht getingen, so wenig wie Herrn von
Bennigsen der Partei oder die Partei ihm ent—
jiremdet werden kann. Heute weniger, denn je!
lands in der Congo⸗Frage für erforderlich und er—
mächtigte daher den Präfidenten des Vereins, Fürsten
zu Hohenlohe-Langenburg, bei dem Auswärtigen
Umte des Deutschen Reiches auf geeignete Weise
darauf hinzuwirken, daß letzteres die Bestrebungen
für die auch im deutschen Juteresse bedeutsame In—⸗
sernationalisirung des Congo-Gebietes wirksam un⸗
terstütze und insbesondere die aus dem neuerdings
„wischen Portugal und England vereinbarten Ver⸗
trage drohenden Schaädigungen für Deutschlands
dandel und Industrie abzuwenden bestrebt sein
oolle. Nachdem das erfreuliche Emporblühen einer
von Mitgliedern des Vereins an der Westküste von
ufrika gegründeten Handelsniederlassung — worüber
u der „Deutschen Colonialzeitung“ näher berichtet
st — den Anlaß zur Berathung und Beschluß—
assung über eine Erwerterung derselben im Interesse
»es deutschen Handels gegeben hatte, konnte der
Beschäfisführer von dem raschen Anwachsen des
Vereins berichten, der jetzt bereits 4100 Mitglieder
in 690 Städten (darunier 60 ausländischen) zählt.
Berlin, 5. Mai. Der nationalliberale
Parteitag ist, da sowohl Rudolphev. Bennigsen
und Oberbürgermeister Miquel verhindert sind, am
3. ds. Mis. zu erscheinen, auf den 18. Mai ver—
choben worden. Das Versammlungslokal bleibt
ꝛasselbe. GHerr Miquel ist, nach dem „Frankf.
Journ.“, an einem Lungenspitzenkatarrh erkrankt.)
Berlin, 5. Mai. die Norddeutsche Allge⸗
meine Zeitung sagt bezüglich des von der National-
Zertung als sehr wahrscheinlich bezeichneten Besuches
des russischen Kaisers in Berlin, 68 lägen keine
Anzeichen vor, wonach es in der Absicht des russi⸗
chen Kaisers liegen sollte, unseren Monarchen auf
eußischem Boden aufzusuchen, nachdem des deut⸗
chen Kaisers letzter Besuch in Rußland durch die
Zzusammenkunft in Danzig erwiedert worden war.
Füt die diesbezüglichen faischen Nachrichten gebe es
aum eine andere Erklärung, als daß sie, wie die
jelegentlich der vorjährigen Anwesenheit des russi⸗
chen Kaisers in —XEXV
wecken dienen sollten.
Berlin, 5. Mai. Die Nordd. Allg. Ztg.
sagt: Nachdem die Aussicht auf ein Zerwürfnß
Deutschlands und Rußlands entgeltig geschwunden
ist, sucht die polonisirende Presse zwischen Deutsch⸗
and und Oesterreich Mißtrauen hervorzurufen. So
neldet Czas, Bismarck habe das Wiener Cabinet
hurch den Prinzen Reuß darauf aufmerksam machen
assen, daß die allzu große Begünstigung des pol·
nischen Elements in Oesterreich eine Gefahr für
Deutschland und Rußland bilde. Die Norddeutsche
erkärt diese Meldung für völlig aus der Luft ge⸗
griffen.
Berlin, 5. Mai. Prinz Wilhelm führte dem
aiser in Potsdam heute das erste Bataillon des
ersten Garderegiments vor. Anwesend waren der
tronprinz, die Prinzen Alexander und Leopold,
fremdherrliche Officiere, sowie eine Deputation der
panischen Officiere.
p Id Bestimmungen für die diesjährigen Kai⸗
sermansver im September sind nun vollständig
estgestellt. Es werden denselben in gewohnter
Weise zahlreiche fremdherrliche Offiziere und, wie
es heißt, mehrere deutsche und fremde Fürsten im
Gefolge des Kaisers beiwohnen. Gerüchte von einem
zu den Manövern beabsichtigten Besuche des italie⸗
nischen Königspaares oder wenigstens des Königs
humbert bedürfen noch der Bestätigung. Nach
»en Manövern wollte sich der Kaiser direkt zum
Zerkbstaufenthalt nach Baden-Baden begeben
Politische Uebersicht.
Deutsches Reich.
(Ef. L. OC.) Kaiserslautern, 5. Mai.
Ueber die gestrige Sitzung des Central-⸗Aus—
schusses des Wahlvereins für den diessei⸗
igen Wahlkreis erfahren wir folgendes: Als Dele—
zirter für den Berliner nationalliberalen Parteitag
vurde Herr Gutsbesitzer Golsen in Zell gewählt;
die Wahl eines weiteren Delegirten ist der Stadt
daiserslautern anheimgegeben. Herr Reichstagsab⸗
jeordneter Janson, welcher von seiner schweren
Erkrankung ziemlich wiederhergestellt ist, wohnte der
Zitzung bei und konnte erfreulicherweise in Aussicht
tellen, daß er diese Woche wieder nach Berlin reisen
werde, hatte auch die Freundlichkeit, im Falle der
Verhinderung des einen oder anderen der beiden
Delegirten dessen Stellvertretung zuzusagen. Mit
Rücksicht auf die politischen Verhältnisse im Wahl⸗
kreise wurde beschlossen, thunlichst bald nach dem
Berliner Parteitag eine größere Wählerversammtung
ꝛinzuberufen, für welche weirere Mittheilungen vor⸗
»ehalten werden.
Am vorigen Samstag fand in Frankfurt
a. M. eine Vorstandssitzung des Deutschen
Colonialvereins ssatt, deren Beschlusse vou
allgemeinem Interesse sein dürften. Nachdem die
den Deutschen Colonialverein bereits seit geraumer
Zeit beschäftigenden Vorschläge und Pläne in Be⸗
freff der Nutzbarmachung des südamerikanischen
Wirthschaftsgebietes für den deutschen Handel und
die deutsche Iudustrie zu einer eingehenden Dis⸗
cussion Veranlassung gegeben hatten, in welcher die
zunstige Beschaffenheit gerade dieses Gebietes für
den deutschen Unternehmungsgeist wiederum betont
wurde, beschäftigite den Vorstand zunächst der seitens
des Reichstanzleramts dem Bundesrathe zugegangene
Besetzentwurf über die Subventionirung von über⸗
eeischen Postdampfschiffslinien. Einstimmig wurde
die hohe Bedeutung dieses Vorgehens der Reichs⸗
cegierung anerkannt und beschlossen, dem Reichs—
tanzler für die Einbringung dieses Gesetzentwutfs
den Dank des Deutschen Colonialvereins auszudrücken,
dessen Bertreuung, ohne sich ein Urtheil über die
Linzelheiten des Entwurfs beizulegen, in demselben
einen wichtigen Schritt zur Foͤrderung des natio⸗
nalen Antheils am Welthaudel und des deutschen
Einflusses in den überseeischen Gebieten erblickt.
Als einen ferneren wichtigen Schritt die Vertretung
der deutschen Interessen im Auslande zu wahren,
,rachtete der Vorstand eine Stellungnabme Deutsch—